Arian, autistischer Junge tot aufgefunden

321meins schrieb:Ich hab mir mal 3 Häuser im Netz angesehen die in Elm zu verkaufen sind, finde bei den Bildern wird einem nochmal bewusst wie schwer es sein muss ein komplettes Haus mit Umgebung, Garten, Schuppen etc so zu untersuchen dass man ausschliessen kann dass Arian sich dort nicht versteckt hat. Nicht weil die die suchen inkompetent sind sondern weil es so unglaublich viele Möglichkeiten gibt.

Schwer ist relativ. Es gilt "nur", eigene Wahrscheinlichkeitsannahmen auszuschließen - ala da hält man sich nicht auf, da legt sich keiner rein/drunter usw. Und dann schlicht alle Räume und Einrichtungsgegenstände/Dinge zu druchsuchen, in die die vermisste Person physikalisch reinpassen würde. Beispielsweise auch Bettkästen, größere Kartons, nicht direkt einsehbare Bereiche (wie hinter größeren Öltanks usw.).

Eine Zusammenfassung der Lage bei T-Online

https://www.t-online.de/region/bremen/id_100401338/vermisster-arian-spurlos-verschwunden-was-wir-wissen-und-was-nicht.html

Hier auch nochmal der Hinweis der Ermittler, dass sie nicht von einem Verbechen ausgehen.

Nachtrag zu der mutmasslichen Sichtung durch den Musiker.

Kurzversion: Er sieht ihn - aus seinem Zelt - und bis er seine Schuhe angezogen hat und die Aluleiter runterkrabbelt, ist der Junge stiften gegangen.

Die Fragen, die sich mir stellen:

- Handy schnappen, Bild machen, war nicht möglich? Wenn er ihn mit blossem Auge sieht, wird auch eine Handykamera halbwegs was einfangen können

- Was hat er sich erhofft von einer Begegnung? Es wurde darauf hingewiesen und gebeten, das zu unterlassen. Trotzdem wollte er offenbar Kontakt zu dem Jungen aufnehmen

- selbst, wenn er 30 Sekunden braucht, um seine Schuhe anzuziehen und aus dem Dachzelt zu krabbeln, wird ein 6-jähriger grundsätzlich immer noch langsamer sein als ein halbwegs fitter Erwachsener, ein ernsthafter Verfolgungsversuch wäre möglich gewesen. (Wenn auch nicht sinnvoll)

Keine Ahnung, was er gesehen hat und ob es diese Sichtung tatsächlich gegeben hat, aber logisch erscheint mir das alles auf den ersten Blick nicht.

Man kann wirklich den Eltern in dieser unglaublich schwierigen Zeit nur ganz viel Kraft wünschen.
Dass am Ufer spielende Kinder durch einen tragischen Unfall in einem Bach / Fluss ertrinken, ist keine Seltenheit. Ich selber bin an einem Bach aufgewachsen (dort stand unser Haus) und so alle 8 Jahre mal kam es zu so einem tragischen Fall, dass ein Kind ertrunken ist. Schlimm, aber leider auch Realität. Das stand dann auch in der Zeitung. Dieser Fall Arian hat ein unglaublich großes mediales Interesse hervorgerufen. Auch vielleicht, weil das Kind autistisch ist, vielleicht. Aber ein Kind ist ein Kind. Er hat - ebenso wie jedes andere gesunde Kind - womöglich am Bach spielen wollen.

Heavythoughts schrieb:- Handy schnappen, Bild machen, war nicht möglich? Wenn er ihn mit blossem Auge sieht, wird auch eine Handykamera halbwegs was einfangen können

- Was hat er sich erhofft von einer Begegnung? Es wurde darauf hingewiesen und gebeten, das zu unterlassen. Trotzdem wollte er offenbar Kontakt zu dem Jungen aufnehmen

- selbst, wenn er 30 Sekunden braucht, um seine Schuhe anzuziehen und aus dem Dachzelt zu krabbeln, wird ein 6-jähriger grundsätzlich immer noch langsamer sein als ein halbwegs fitter Erwachsener, ein ernsthafter Verfolgungsversuch wäre möglich gewesen. (Wenn auch nicht sinnvoll)

Auch wenn ich den Schilderungen nicht blind glaube, finde ich es überhaupt nicht unrealistisch in einer Situation kein Handyfoto machen zu können. Nicht jeder hat sein Handy, selbst wenn dabei, immer eingeschaltet neben sich.
Handy nehmen, einschalten, warten bis es hochgefahren ist, entsperren, App öffnen; exemplarisch an meinem Handy ausprobiert: knappe Minute.

Ich denke, dem "Pianisten" wird hier zuviel Aufmerksamkeit geschenkt, denn ich glaube nicht, dass er auch nur im Ansatz Arian sah. Und dann finde ich es grausam, dass er solche Dinge postet.

Die Fußspuren am Fluss sowie die Negativ-Anzeigen der Hunde lassen nur eines vermuten: Arian ist ins Wasser gegangen.

Justreading schrieb:Jo , denn genau das war von der Einsatzleitung eben nicht gewünscht.
Es sind keine Zivilen Helfer gewünscht , Punkt aus Ende.

Dann muss die Einsatzleitung halt die Gebiete absperren, wenn sich da niemand aufhalten darf - sag mal geht's noch?

Wiedergast schrieb:Dann muss die Einsatzleitung halt die Gebiete absperren, wenn sich da niemand aufhalten darf

Da missverstehst du aber etwas ganz gewaltig.
Es bedarf keiner Absperrung einer riesigen fläche um normalen Bürgern welche nicht mit hoheitlichen Sicherheitsaufgaben betraut sind , die Teilnahme an einem Polizei / Feuerwehr / Rettungsdienst Einsatz zu untersagen.

Der Herr hat deutlich kommuniziert warum er in das Gebiet angereist ist , und der zweck war ganz klar untersagt.

Justreading schrieb:Der Herr hat deutlich kommuniziert warum er in das Gebiet angereist ist , und der zweck war ganz klar untersagt.

Ob das klar untersagt war im Sinne von rechtlich verbindlich müsste man ersteinmal prüfen. Geeignete Maßnahmen um bestimmte Verhalten zu untersagen sind Allgemeinverfügung und Polizeiverfügungen oä. Ob das so erfolgt ist, keine Ahnung.

Dass man in einer solchen Situation nicht als erstes ein Foto mit Handy macht finde ich auch völlig normal. Ich habe nochmal nachgelesen, es war kein Campingplatz sondern ein Rastplatz gewesen zwischen Bremervörde und Bevern, nicht weit entfernt. Aber Polizeihunde sollen dort gesucht und keine Spuren gefunden haben.
Dass die Eltern solch private Hilfe nicht möchten kann ich gut verstehen, ein einzelner Klavierspieler macht vielleicht noch nicht viel Unruhe aber wenn man es nicht generell ablehnt und das auch so kommuniziert möchte ich nicht wissen wieviele Menschen sich auf den Weg nach Elm machen würden. Immer gut gemeint-aber wenig zielführend vermutlich und ständige Hinweise was wo gesehen wurde auch eine zusätzliche Belastung für die Eltern.

Wiedergast schrieb:Dann muss die Einsatzleitung halt die Gebiete absperren, wenn sich da niemand aufhalten darf - sag mal geht's noch?

Es geht doch nicht darum, dass ich niemand in dem Gebiet aufhalten sollte. Es ging darum, dass darum gebeten wurde dass nicht irgendwelche Wichtigtuer sich in die aktuelle Suche einmischen.
Es ist niemanden damit gedient, dass irgendwelche beknackten Instagram influenzer die Situation nutzen, um ihr Gesicht in die Kamera zu halten und ihre Followerzahlen hochzutreiben.
Mag ja sein dass dieser spezielle Instagram Influencer es gut gemeint hat, aber dennoch war das grenzüberschreitend und unangebracht, da EXPLIZIT darum gebeten wurde, keine privaten Aktionen zu starten.

fischersfritzi schrieb:Es geht doch nicht darum, dass ich niemand in dem Gebiet aufhalten sollte. Es ging darum, dass darum gebeten wurde dass nicht irgendwelche Wichtigtuer sich in die aktuelle Suche einmischen

Hat er doch auch gar nicht gemacht, er hat sich lediglich dort aufgehalten, dort geschlafen und dort aufgewacht. Aber - egal, es war ja wohl doch nicht Arian den er gesehen hat.

@fischersfritzi
Wäre schön wenn wir hier von der Ausdrucksweise fein bleiben können.

Gab ja einige Beiträge, dass man ihm nix Böses unterstellen muss

Lanza schrieb:Wäre schön wenn wir hier von der Ausdrucksweise fein bleiben können

Ja, da hast du sicher Recht

Lanza schrieb:Gab ja einige Beiträge, dass man ihm nix Böses unterstellen muss

Solche Aktionen wie seine binden Kräfte.
Völlig unnötig und nicht hilfreich, sondern hinderlich.

Für mich ist der Klavierspieler ein Wichtigtuer. Erst kündigt er groß an, dass er zum helfen in die Gegend fährt und dann „sieht“ ausgerechnet er den Kleinen. Schönes Storytelling, gut lesen auf seiner Social Media Seite. Logisch, dass die Suche an dieser Stelle dann nichts ergeben hat. Die armen Eltern, die sich bestimmt wieder wahnsinnig Hoffnung gemacht haben.

Wie die Polizei mitteilt, hat eine Frau aus Süddeutschland im Internet den Livestream einer Webcam angeschaut, auf der die Oste in Höhe der Schwebefähre Osten-Hemmoor gezeigt wird. Dabei habe sie einen Gegenstand im Wasser treiben sehen und sofort die Polizei informiert.

Eine neue Suchaktion aufgrund Hinweisen über ein, durch einen Livestream entdecktes, Objekt in der Oste.

Bin gespannt ob es dazu bald mehr Infos gibt - könnte sich natürlich auch um ein Irrtum handeln.

Quelle:
https://www.weser-kurier.de/landkreis-rotenburg/stadt-bremervoerde/vermisster-arian-zeugenhinweis-fuehrt-zur-schwebefaehre-doc7vc2k5kg0pg4vxol8e3

Bazengas schrieb:Eine neue Suchaktion aufgrund Hinweisen über ein, durch einen Livestream entdecktes, Objekt in der Oste

Dem muss ich hinzufügen das dieser Hinweis schon gestern Nachmittag, am 07.05.2924 eingegangen ist.

Bisher konnte sich die Sichtung, trotz intensiver Suche, nicht bestätigen.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59459/5774908

Die Pressmeldung der Polizei dazu - offenbar falscher Alarm

Auf t-online kann man auch lesen, dass sich auch in diesem Fall Hellseher usw. eingebracht haben:

Es seien Hunderte von Hinweisen, Informationen und Gedanken bei der Polizei eingegangen, auch viele aus dem spirituellen Bereich. Dabei gehen aber auch "abstruse Hinweise" ein – was Rotenburgs Polizeichef Jörg Wesemann sauer macht.

Quelle: https://www.t-online.de/region/bremen/id_100400486/vermisster-arian-hellseher-mischen-sich-mit-spirituellen-eingebungen-ein.html

Weil es auch in diversen anderen Fällen immer wieder vorkommt, dass sich die Polizei tatsächlich mit den spirituellen Eingebungen vorgeblicher Seher, Hellseher usw. auseinandersetzt, erwähne ich es hier - die Ermittler haben keinen einfachen Job.

Obwohl sich viele Menschen positiv eingebracht hätten, kritisiert der Polizeichef deutlich:

Doch teilweise seien auch "abstruse Hinweise" eingegangen. Insbesondere in den sozialen Netzwerken berichteten Menschen, Arian sei aufgefunden worden, andere handelten von Arians Tod. Auch im Ausland wollen Menschen Arian gesehen haben. Das ärgere Wesemann und häufig habe er sich gefragt: "Warum macht jemand so was?"

Quelle: https://www.t-online.de/region/bremen/id_100400512/fall-arian-junge-bleibt-vermisst-polizeichef-gibt-einblick-in-arbeit.html

Warum private Suchaktionen unerwünscht sind, wird hier erklärt:

Auch wenn die Polizei über jeden Hinweis aus der Bevölkerung dankbar sei, so sehr hätten private Suchtrupps die Arbeit der Einsatzkräfte manchmal auch behindert, kritisiert Wesemann. Insbesondere wenn Wärmebildtechnik im Einsatz war, hätten die Menschen falsche Wärmepunkte gesetzt und so die Maßnahmen gestört. Und das, obwohl ihnen untersagt worden sei, bestimmte Gebiete zu betreten. "Und dann wird man sauer", so Wesemann zur "Nordsee-Zeitung".

Quelle: https://www.t-online.de/region/bremen/id_100400512/fall-arian-junge-bleibt-vermisst-polizeichef-gibt-einblick-in-arbeit.html


Die privaten Suchaktion in der Landschaft erschweren also die Suche mit Wärmebildkameras. Eigentlich sehr gut nachvollziehbar.

sallomaeander schrieb:Die privaten Suchaktion in der Landschaft erschweren also die Suche mit Wärmebildkameras. Eigentlich sehr gut nachvollziehbar.

Wenn der kleine junge wegen solchen fiesematenten von leuten, die sich nichts sagen lassen, nicht gefunden wurde, ist es katastrophal und sollte geahnded werden. andererseits ist man vielleicht auch auf die manpower durch freiwillige angewiesen, wenn gro0ße gebiete mit ketten abgesucht werden. aber warum halten sich leute dann nicht an anweisung von polizei und bundeswehr? ist mir unverständlich solche verhalten, wenn es um ein menschenleben geht.