Ich habe mir den Film eben auch angesehen und komme zu folgenden - MEINEN ABSOLUT PERSÖNLICHEN - Mutmaßungen:
Hier gehe ich mit
@sallomaeander absolut konform, der in der Nacht auf heute (00:41 Uhr) gemeint hat, dass der Junge versucht hat, auf der Mitfahrt ein "kriminelles Ding" (Achtung: Das ist meine sinngemäße Umschreibung) zu drehen.
Genug kriminelle Energie hatte er ja (sonst wäre er nicht in einem Heim untergebracht gewesen), er war seinen Betreuern gegenüber aufsässig und frech (siehe die Zigaretten-Szene mit Betreuer), seine Eltern waren ob der Tatsache, wie er drauf war, überfordert und wurden leider mal laut, wenn er wieder etwas angestellt hatte.
Zudem befand sich der Junge mitten in der Pubertät, was wahrscheinlich eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat. Denn, obwohl er einerseits laut, rebellisch und bereits so abgebrüht war, dass er in seinem jungen Alter bereits Einbrüche begangen hat (O-Ton XY), sehnte er sich auf der anderen Seite nach seinem Zuhause und nach der Liebe seiner Eltern.
Verflixter Zwiespalt.
Mir kam der Gedanke beim Zusehen ganz spontan: Der Junge war durch die vorangegangene Auseinandersetzung mit seinem Betreuer emotional negativ aufgeladen. Er hatte anscheinend kein Geld bei sich, um die Bahn zu benutzen und stieg, wie er es wohl schon öfter getan hatte, in den nächstbesten Wagen ein.
Im Wagen kann sich etwas befunden haben, was die Gier des Jungen, es zu besitzen, geweckt hat (eine Geldbörse, die aus der Hosentasche des Fahrers herausragte, zum Beispiel, das Feuerzeug kann er sich nebenbei heimlich eingesteckt haben) und sehen, haben wollen und zugreifen war eins. Der Fahrer bemerkt es, fordert seinen Besitz zurück, der Junge weigert sich, wird frech - der Fahrer ist vielleicht ein sogenanntes "Häferl" und dreht durch. Er bedroht den Jungen mit einem Messer, das er bei sich hat. Der Junge kriegt Manschetten und will flüchten, und schafft es aus dem Auto. Der Fahrer bremst sich ein, voller Wut, setzt dem Jungen nach und sticht zu.
Er lässt den Jungen liegen, wo er liegt und rast davon. Kein Sex, kein Bekannter, kein böser Betreuer, kein böses Heim - einfach eine schicksalhafte Begegnung.
So könnte ich mir den Ablauf der Tat vorstellen und würde für mich Sinn machen.
Bevor sich welche aufregen: Ich bin absolut nicht der Auffassung, dass ein Mord (wohl eher Totschlag) gerechtfertigt ist und der Verantwortliche gefasst werden muss.