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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

174 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 12:59
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Ulla hatte den roten Pullover doch an, als sie sich mit ihrer Freundin treffen wollte (zumindest so im Filmfall in xy), die Eltern hatten die Klamotten doch vorgelegt bekommen und sie als Ullas identifiziert. Also kann es doch gar nicht sein, dass der Jugendliche den Pulli zu dem Zeitpunkt des Verschwindens in Besitz hatte. Das muss vorher gewesen sein- sonst ist der Film gestern nicht stimmig.
Doch, das kann schon hinkommen. Ulla wurde zuletzt am 23.01.1985 gesehen. An diesem Tag trug sie den roten Pulli. Die Kleidung wurde aber erst 1,5 Wochen später gefunden. Die Leiche war praktisch unbekleidet, nur der rote Strumpf war noch um den Hals gebunden. Der Täter oder die Täterin könnte nach dem Mord zunächst Ullas Klamotten an sich genommen haben. Später hat der Täter bzw. die Täterin einen Teil der Klamotten in der Nähe der Leiche abgelegt, um sie loszuwerden. Aber nicht alles, was Ulla am 23.01. an Klamotten getragen hat, wurde - wenn der Filmbeitrag xy so stimmt - Anfang Februar 1985 gefunden. Die Tüte mit der Latzhose, die Ulla angeblich von Marion am 23.01. erhalten und mitgeführt haben soll, ist nicht wieder aufgetaucht. Auch fehlt die schwarze Jacke, die Ulla ebenfalls getragen hat. Hat der Täter bzw. die Täterin diese Sachen behalten (Trophäe)?

Wenn die Aussage von Klaus stimmt, dass er von Ulla den roten Pulli als Pfand für Zigaretten erhalten hat, dann müsste das am 23.01. passiert sein. Marion, die als eine der letzten Personen mit Ulla gesprochen hat, wird zu dem Pulli bzw. zum Outfit von Ulla von der Polizei befragt worden sein. Entweder hatte Ulla den Pulli da noch an oder vorher schon an Klaus abgegeben. Es war Winter, sie müsste schon wegen der Kälte dann etwas anderes zum Überziehen gehabt haben. So richtig logisch ist das nicht, dass Klaus ausgerechnet an dem Tag den Pulli als Pfand von Ulla bekommen haben soll. Vielleicht wurde Klaus - wie auch schon Martin - vom Täter bzw. Täterin in eine Falle gelockt. Vielleicht hat Klaus den Pulli erst später erhalten, vom Täter bzw. der Täterin. Nach dem Motto, den hat die Ulla hier vergessen, gibst du ihr den, wenn du sie das nächste Mal siehst. Und vielleicht hat der Täter bzw. die Täterin mit Zugang zu allen Zimmern der Jugendlichen, diesen Pulli danach irgendwann wieder an sich genommen und zusammen mit einem Großteil der Sachen in die Nähe der Leiche verbracht.

Die Kripo hat erst nach dem Fund der Kleidung, Anfang Februar 1985, angefangen, zu ermitteln. In der Zwischenzeit wurde Ulla vielleicht gar nicht von den Jugendlichen der Einrichtung vermisst. Ihr Verschwinden dürfte den Jugendlichen weder bekannt noch aufgefallen sein. Erst als die Kripo anfängt, die Jugendlichen in der Einrichtung zu befragen, ab dem 02.02.1985, wird den 3en klar, dass etwas passiert sein muss. Marion wurde nach dem Fund von Ullas Kleidung befragt, Klaus und Martin nach dem Auffinden der Leiche.
Wer weiß, ob Marion, Klaus und Martin nicht vorher schon Ärger mit der Polizei und/oder dem Jugendamt hatten - Stichwort "prekäre Verhältnisse". Vielleicht hatten sie Angst, die Wahrheit zu sagen und/oder waren unter Druck.

Wenn der Täter bzw. die Täterin ein Auto zwecks Verbringen der Leiche gebraucht hat, dann tippe ich auf das Umfeld der Jugendhilfeeinrichtung. Sprich, der Täter/die Täterin könnte ein Beschäftigter oder eine Beschäftigte der Einrichtung gewesen sein, der oder die Zugang zu allen Zimmern hatte. Ich gehe davon aus, dass Marion Ulla abends in der Stadt in Begleitung gesehen hat. Die Frage ist nur, wer hat Ulla begleitet.

Laut Filmbeitrag xy gab es einen Betreuer, der der Polizei den Hinweis gegeben hat, das Martin einen roten Strumpf hatte. Und Martin berichtet bei der Befragung, dass er den Strumpf nicht mehr hat und dieser ihm womöglich gestohlen wurde. Und ich denke, dass das genauso war, dass der Täter bzw. die Täterin den Strumpf bei Martin entwedet hat. In dem Wissen und ggf. auch Absicht, dass Martin so in Verdacht gerät.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 13:02
Mir scheint es als ob sich auf Pullover und den Strumpf versteift wird.
Im Grunde ist da nur eine Zeugenaussage - eine Person will rückblickend eine andere Person mit genau so einem Gegenstand gesehen haben und auch genau zu der Zeit und natürlich war das auch der Tatgegenstand ohne Zeifel und überhaupt. Wie toll diese Erinnerungen sind, kann man hier im Forum regelmäßig sehen, wenn die XY Filmfälle widergegeben werden und wie die Missverständnisse und fehlerhaft Wahrnehmung dann Blüten tragen.

Der Strumpf als Tatwaffe ist sicher, dessen Herkunft und die Zeugenaussagen sind es nicht.
40Jahren im Kreis drehen rund um diese Kleidungsstüke und die zwei Tatverdächtigen hat zu NICHTS geführt.
Damals nicht, Heute nicht - Stichwort Spurenauswertung.
Vielleicht sollte man mal einen Schritt in eine andere Richtung machen.

Also wieder zum Ablageort.
Die Frage ist, wie kommt man da hin als Täter und vorallem wieso wählt man genau diesen Ort und keinen anderen.
Ich hatte schon geschrieben, dass es nicht der naheliegendste Ort ist und auch nicht sehr zufällig scheint.
Interessieren wäre, was die Polizei darüber denkt und welche Spuren (auch Fahrzeugspuren) damals gefunden wurden.
Es lagen schließlich keine 3 Wochen zwischen Verschwinden bzw. Mord und Auffinden.
Mich beschleicht nur ein ungutes Gefühl was die damalige Polizeiarbeit betrifft.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 13:14
Zitat von MeaMea schrieb:Der Täter oder die Täterin könnte nach dem Mord zunächst Ullas Klamotten an sich genommen haben. Später hat der Täter bzw. die Täterin einen Teil der Klamotten in der Nähe der Leiche abgelegt, um sie loszuwerden.
Entschuldigung, das ist absurd.
Wenn die Kleidung später entsorgt worden wäre, wieso sollte die Nähe zur Leiche gesucht werden und nicht irgendein x beliebiger Ort bzw. die nächste Mülltonne?
Genausowenig wurde die Leiche erst später in die Nähe der Auffindestelle der Kleidung gelegt (wie hier auch schon vermutet wurde).


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 13:15
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Entschuldigung, das ist absurd.
Wenn die Kleidung später entsorgt worden wäre, wieso sollte die Nähe zur Leiche gesucht werden und nicht irgendein x beliebiger Ort bzw. die nächste Mülltonne?
Genausowenig wurde die Leiche erst später in die Nähe der Auffindestelle der Kleidung gelegt (wie hier auch schon vermutet wurde).
Das sehe ich auch so.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 13:25
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:40Jahren im Kreis drehen rund um diese Kleidungsstüke und die zwei Tatverdächtigen hat zu NICHTS geführt.
Damals nicht, Heute nicht - Stichwort Spurenauswertung.
Vielleicht sollte man mal einen Schritt in eine andere Richtung machen.
Mich verwundert, dass damals die Kripo anscheinend nur die 3 Jugendlichen befragt hat, aber keine/keinen Mitarbeiter der Einrichtung.

Und genau, der Tatort bzw. der Auffindeort der Leiche wird auch eine Bedeutung haben. Womöglich kannte sich der Täter/die Täterin dort aus. Ohne Auto wird der Transport der Leiche nicht gegangen sein. Spuren wird man aber nach 2 Wochen im Winter und ggf. auch Schneefall wohl keine mehr vom Auto gefunden haben. Ist der Fundort der Leiche auch der Tatort?
Lag der Fundort der Leiche vielleicht auf dem Nachhauseweg des Täters/der Täterin? Die Sprecherin der Polizei betonte ja in der Sendung, dass man davon ausgehe, dass Ulla noch am 23.01. ermordet wurde.


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gestern um 13:28
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Mich beschleicht nur ein ungutes Gefühl was die damalige Polizeiarbeit betrifft.
Es gab ja noch keine DNA-Auswertung zu der Zeit und mit dem roten Strumpf war der Jugendliche Tatverdächtiger Nr.1.
Erst 10-15 später kamen die DNA-Analysen, womit man ihn ausschließen konnte, aber da waren schon alle Spuren kälter als kalt.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 13:29
Zitat von KieliusKielius schrieb:Hast du die Sendung gesehen?
Ja, klar habe ich die Sendung gesehen.

Ich habe auch vor Monaten den Thread hier gelesen. Er steht ja seit Weihnachten 2023 hier in Allmystery.

Nach einigen Minuten, nachdem ich den Filmfall gesehen hatte, noch während Aktenzeichen xy weiterlief, war ich im Thema wieder drin.

Warum fragst Du?

Hast Du die Sendung nicht ganz verarbeitet in Deinem Geist, Deinem Verstand, Deiner Seele?
Zitat von KieliusKielius schrieb:Die Ermittlerin macht damit die Vorläufigkeit der Aussage zur Entlastung der beiden Männer deutlich und dass sich die Gültigkeit der Aussage auf den jetzigen Zeitpunkt (und damit den jetzigen Ermittlungsstand) bezieht.
Das ist doch immer so.

Ich finde, diesen Punkt strapazierst Du über, um die Jugendlichen zu belasten.

Die Polizei ermittelt immer in alle Richtungen.

Bezüglich der 16- und 17-jährigen Jugendlichen fragt Cerne: "Warum hat sich das alles in Luft aufgelöst?" Minute 42:40.

Antwort von Anabel Vater, der Kriminalkommissarin: "Ja, das Komische war, dass die Aussagen damals nicht so richtig zu den Ermittlungserkenntnissen gepasst haben, es gab da Widersprüche, und man hat so'n bisschen den Eindruck bekommen, dass die halt das gesagt haben, was die Polizei höre wollte. Und erst Jahre später hatte man da ja die Möglichkeit, DNA-Abgleiche zu machen."

Hier wird glasklar die Frage von Cerne implizit bejaht.

Abschließend sagt die Polizei explizit ja immer: "Wir schließen nichts aus." Genau diesen Punkt strapazierst Du über zu Ungunsten der Jugendlichen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 13:44
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Entschuldigung, das ist absurd.
Wenn die Kleidung später entsorgt worden wäre, wieso sollte die Nähe zur Leiche gesucht werden und nicht irgendein x beliebiger Ort bzw. die nächste Mülltonne?
Es ist nur eine Idee. Der Täter bzw. die Täterin hat die Bekleidung erstmal an sich genommen und die Leiche am Fundort abgelegt. Die Polizei geht ja von einem möglichen Sexualverbrechen aus.

Vielleicht hat der Täter bzw. die Täterin die Bekleidung erstmal behalten um zu überlegen, wie er bzw. sie weiter vorgeht. Vielleicht auch, weil klar war, dass von ihm oder ihr Spuren an der Kleidung zu finden sein werden. Der Mord war vielleicht gar nicht geplant, sondern ist aus dem Moment heraus passiert, um die eigentliche Sexualstraftat zu verdecken.
Ihm oder ihr war klar, dass jetzt erstmal ein paar Tage Zeit bleiben, um sich Gedanken zu machen, wie das weitere Vorgehen aussieht. Und zu überlegen, wohin die Kleidung zu entsorgen ist. Ich glaube nicht, dass der Fundort der Bekleidung eine große Rolle spielt. Auf jeden Fall ist der rote Pulli nach dem Mord an Ulla in der Jugendhilfeeinrichtung aufgetaucht. Und Klaus wurde damit gesehen. Und das ist seltsam.

Seltsam ist auch, dass der Täter bzw. die Täterin einen Teil der Bekleidung (die Tüte mit der Latzhose, die schwarze Steppjacke) von Ulla behalten hat, warum auch immer. Das hat vielleicht jemand in der Einrichtung auch mitbekommen.

Und nicht zu vergessen: Die 3 Jugendlichen haben vielleicht in der Vergangenheit schon Probleme zuhause, mit dem Jugendamt und/oder der Polizei gehabt. Es wird seine Gründe haben, warum die 3 damals dort gelebt haben. Vielleicht hat die Polizei sie auch deswegen so schnell im Verdacht gehabt ohne im Umfeld der Einrichtung weiter zu ermitteln. Ich kann mir vorstellen, dass die 3 mehr wussten bzw. mehr mitbekommen haben, aber aus Angst vor Konsequenzen nicht mehr preis geben wollten/konnten.
Jetzt nach fast 40 Jahren dürfte das anders sein. Und vielleicht fällt ja auch anderen Personen, die damals in der Einrichtung dort gelebt haben, jetzt noch etwas ein, was wichtig sein könnte.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 13:59
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Hier wird glasklar die Frage von Cerne implizit bejaht.

Abschließend sagt die Polizei explizit ja immer: "Wir schließen nichts aus." Genau diesen Punkt strapazierst Du über zu Ungunsten der Jugendlichen.
Schon gut.
Um die Diskussion wieder etwas zu versachlichen:

Mein Punkt war, dass die beiden damals tatverdächtigen Jugendlichen keineswegs "aus dem Schneider" sind, wie es der Moderator der Sendung in seiner unbeantwortet gebliebenen Frage an die Kommissarin formulierte.

Anders ausgedrückt, und auch wenn es für dich eine Selbstverständlichkeit sein sollte:
Auch wenn sie heute ausdrücklich als "Zeugen" geführt werden, ist eine (Mit-)Täterschaft oder auch nur Mitwisserschaft der beiden inzwischen "Mittfünfziger" nicht ausgeschlossen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 14:18
Zitat von MeaMea schrieb:Es ist nur eine Idee. Der Täter bzw. die Täterin hat die Bekleidung erstmal an sich genommen und die Leiche am Fundort abgelegt. Die Polizei geht ja von einem möglichen Sexualverbrechen aus.

Vielleicht hat der Täter bzw. die Täterin die Bekleidung erstmal behalten um zu überlegen, wie er bzw. sie weiter vorgeht. Vielleicht auch, weil klar war, dass von ihm oder ihr Spuren an der Kleidung zu finden sein werden. Der Mord war vielleicht gar nicht geplant, sondern ist aus dem Moment heraus passiert, um die eigentliche Sexualstraftat zu verdecken.

Ein Täter, der ein totes Mädchen im Auto hat und diese zu erst "los werden" will und erst nach dem ersten Fluchtreflex die Kleidung bemerkt und diese erst dann ins Unterholz wirft, um so schnell wie möglich zu fliehen, der erscheint mir wahrscheinlicher.
Zitat von MeaMea schrieb:Vielleicht hat die Polizei sie auch deswegen so schnell im Verdacht gehabt ohne im Umfeld der Einrichtung weiter zu ermitteln.
Der Elefant im Raum ist, dass hier eventuell auch Vorurteile gegenüber Opfer und Verdächtigen bei der Ermittlung (Art und Umpfang) eine Rolle spiel(t)en.
( @Dancingfool das war gemeint und keine fehlende DNA )


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 14:26
Es wird dem Mörder, der möglicherweise auch zuschaut bei Aktenzeichen xy, eine Denkaufgabe gestellt, da zwar der Verdacht gegen die Jugendlichen sich in Luft aufgelöst hat, aber die Polizei doch in alle Richtungen ermittelt, worin die Jugendlichen wieder eingeschlossen sind, denn sie werden jetzt ja als Zeugen behandelt. Der Mörder könnte sich die Hoffnung machen, dass die Polizei immer noch gänzlich im Dunkeln tappt und die Jugendlichen insgeheim doch im Fokus für eine Täterschaft behält.

Die Mitwisser , die gesucht werden, ja, die beziehen sich auf den Mörder. Bei den Mitwissern würde ich ansetzen und mal in genau diese Richtung denken.

Zur Ausleuchtung der Mitwisserschaft beziehe ich folgenden Gesichtspunkt mit ein:
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Nein, die Filmfälle sind keine reinen Dokumentarfilme; gerade deshalb sind manche Einfälle der Regie, die nicht elementar für das Verständnis des Falles sind, mitunter schon auch subtile Hinweise für Eingeweihte.

Der hier angesprochene VW-Bus T2 taucht in nahezu jeder filmischen Darstellung eines Cold Case irgendwo auf - entweder gehört so ein Fahrzeug zum Fundus der Filmgesellschaft, oder er ist Eigentum eines ihrer Mitarbeiter. Dem Bulli würde ich deshalb keine Fallbedeutung zumessen.
Dass der VW-Bus im Filmfall zu sehen war, ist mir nicht aufgefallen. Durch diesen VW-Bus werden die Jugendlichen entlastet, denn sie hatten ja höchstens ein Fahrrad.

Anders als @sallomaeander halte ihn den VW-Bus für einen subtilen Hinweis für Eingeweihte. Wenn der VW-Bus keine Relevanz hätte, wäre es ein Leichtes, ihn aus dem Weg zu bringen, statt ihn immer wieder ins Blickfeld zu rücken. So viele Zufälle gibt es gar nicht, als dass immer der VW-Bus im Blickfeld steht. Es gibt so viele andere Privatfahrzeuge der Mitarbeiter, die aus Versehen im FF erscheinen könnten. Nein, eine Szene wird immer sorgfältig aufgebaut.

Allmählich denke ich, dass nun auch der Letzte begriffen hat, dass es schon seltsam ist, dass immer wieder ein VW-Bus in einigen Filmfällen zu sehen ist. Da frage ich mich, ab wann das der Fall war und bei welchen Filmfällen, denn ich achte überhaupt nicht auf die Marke von Transportern oder in welche Kategorie auch immer ein VW-Bus T2 fällt.

Wer könnten die Eingeweihten sein? Ich spekuliere: der Täter. Er ist als Eingeweihter an oberste Stelle zu setzen. Auf ihn ist dieser Hinweis mit dem VW-Bus gerichtet.

Ich spekuliere: Lange nach der obersten Stelle, an dem der Mörder als Eingeweihter steht, kommt dann auch sein Umfeld.

Sein Umfeld sind alle Mitwisser und diese wissen, dass Mister X einen VW-Bus fuhr.
Das allgemeine Umfeld des Mörders sind die Mitwisser. Das wird den Mörder hoffentlich verunsichern.

Es kommt ein weiterer Gesichtspunkt hinzu, aufbauend auf den Hinweis von @sallomaeander :

Eine Einweihung muss nicht explizit sein. Sie kann auch implizit erfolgen durch auffälliges Verhalten oder auffällige Gegenstände.

Ich spekuliere: Es könnte sogar sein, dass der Mörder auch mal einen Pullover mit dem Namen Boston College oder College oder einer Universität oder irgendetwas Bildungsmäßigem gekauft hat und seine Frau oder Freundin oder Freund oder Verwandter ihn damit sah. Vielleicht hat er es ja geschafft, sich ein gleiches Sweat-Shirt zu besorgen und hat es immer stolz getragen. Wie lange und wo wurde das Sweat-Shirt verkauft? Hatte der Mörder Gelegenheit, sich Ersatz zu beschaffen? Von solchen Gegebenheiten muss die Polizei auch ausgehen und dementsprechend recherchieren oder zumindest diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

Ich finde diesen roten Netzstrumpf schon auffallend. Ich spekuliere: Dass sich dieses Rot ins Hirn des Täters gebrannt hat. Mit diesem Zufall, dass das Opfer einen roten Netzstrumpf besaß, konnte er nicht rechnen. Um sich an die Tat zu erinnern, könnte er so ein Paar sich besorgt haben. Vielleicht hat die Ehefrau dann das Paar entdeckt* und gedacht, er wäre untreu gewesen, weil sie gar nichts von solchen "nuttigen" Strümpfen hält. Vielleicht dachte sie, er geht zu Prostituierten. Wer will schon wissen, welche Bewandnis im Nachgang dieser rote Netzstrumpf hatte?
__________

*Es könnte auch sein, dass der Täter den Strumpf über seine Hand zog und zur Freundin oder Frau freudig fordernd sagte: "Guck mal, wie schön dieser Strumpf ist! Willst Du das mal anziehen?" Vielleicht war das der Anfang vom Ende der Beziehung, wer will schon wissen, welches Begehren der rote Netzstrumpf im Hirn des Täters auslöste. Er musste die Leiche schnell loswerden und hatte vielleicht Angst, wenn er den Strumpf löst, dass die Frau wieder zu Bewusstsein kommen könnte. Es gibt viele Spekulationsmöglichkeiten, warum der rote Netzstrumpf um Ulla Lilienthals Hals gewickelt geblieben ist. Zu Hause angelangt, bedauerte er möglicherweise, den roten Netzstrumpf als Erinnerung und Trophäe nicht mitgenommen zu haben.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 14:35
Zitat von KieliusKielius schrieb:Schon gut.
Um die Diskussion wieder etwas zu versachlichen:
Ich bin immer sachlich!

Du warst unsachlich, in dem Du mir vorgehalten hast:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Hast du die Sendung gesehen?
Das impliziert* eine Verachtung für meinen Gedankengang, da Du vermutest (und deshalb unbedingt nachfragen musst), ich hätte die Sendung gar nicht gesehen und würde mich erdreisten, ohne Kenntnisse des Filmfalls meine Gedanken über den Filmfall kundzutun.

Ich bitte Dich, beim nächsten Mal sachlich zu bleiben.
______________________

*Diese Implikation ist sachlogisch. Du kommst aus dieser Sachlogik nicht heraus mit dem Hinweis, du hättest ja nicht explizit meinen Gedankengang verachtet.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 14:45
Ich wiederhole mich hier nochmal...

... es passt nicht zusammen, dass Ulla in dem Filmfall den Pulli am Tag ihres Verschwindens trug und er dann mit ihren anderen Sachen, ausser der Jacke und der geschenkten Hose, im Wald gefunden wurde- er aber von dem Jugendlichen ab dem Zeitraum des Verschwindens getragen worden sein soll.
Wie soll der Pulli dann bitte zum Auffindeort gekommen sein?


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 15:04
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Es wird dem Mörder, der möglicherweise auch zuschaut bei Aktenzeichen xy, eine Denkaufgabe gestellt
Ich würde mir wünschen, dass der Mörder die Ausstrahlung des Falles bei XY gesehen hat! Und hoffentlich hat er dabei einen Schweißausbruch bekommen, was seinem Gegenüber nicht entgangen ist! 😎

Leider wurde bei der Ankündigung der Sendung in den Medien nicht explizit auf Ulla Lilienthal hingewiesen, nur auf einen Mord an einer 15-Jährigen!


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 15:34
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Leider wurde bei der Ankündigung der Sendung in den Medien nicht explizit auf Ulla Lilienthal hingewiesen, nur auf einen Mord an einer 15-Jährigen!
Wir erinnern uns, dass es bei der filmischen Darstellung des Falles "Waldbad Lindenfels" von den Ermittlern so arrangiert wurde, dass der später verurteilte Täter die entsprechende Sendung mit Mitarbeitern in der Einrichtung sah, in der er zu dieser Zeit bereits wegen anderer Straftaten untergebracht war.

Wenn man jemand ganz Bestimmtem einen Schweißausbruch verschaffen, oder ihn gar zu einem Geständnis bewegen will, dann hat man dazu also auch u.U. die passenden Mittel.

Ansonsten kann ein Filmfall immer auch an einem bestimmten Personenkreis gerichtet sein. Wie jemand ganz passend schrieb, ist der weit überwiegende Teil der Zuschauer eben meist nicht gemeint. Damit die Sendung aber auch heute noch von so vielen Menschen gesehen wird, muss sie auch einen gewissen Unterhaltungswert bieten.

Bislang schaffen es Cerne und Co. in meinen Augen ganz gut, diesem Anspruch gerecht zu werden.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 15:41
Zitat von KieliusKielius schrieb:Auch wenn sie heute ausdrücklich als "Zeugen" geführt werden, ist eine (Mit-)Täterschaft oder auch nur Mitwisserschaft der beiden inzwischen "Mittfünfziger" nicht ausgeschlossen.
Was erlaubst Du Dir eigentlich immer wieder diese subtilen Andeutungen, und sprichst von evt. "(Mit-)Täterschaft" ?

Wie du selbst sagst, sind diese Zeugen. Aus. Basta


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 16:34
Zitat von T68T68 schrieb:Wenn es also nur einen einzelnen Strumpf gab, dann ergibt die Geschichte drumrum auch keinen Sinn mehr.
Mir ist der Widerspruch auch aufgefallen und ich habe mir den Beitrag noch mal angeschaut.

https://www.zdf.de/dokumentation/wahre-verbrechen-suche-nach-gerechtigkeit/mord-lilienthal-ulla-cold-case-true-crime-100.html

Die Kommissarin sagt tatsächlich, daß "nach Medienberichten" ein Zeuge hervortrat, der einen Jugendlichen der Einrichtung mit so einem Netzstrumpf gesehen haben wollte.
Keine Rede mehr davon, daß man bei diesem Jugendlichen einen Netzstrumpf gefunden hat. Möglicherweise hatte die Zeitung mit den vier großen Buchstaben mal wieder übertrieben.

Insofern würde ich die Angelegenheit genau so wie die...
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Mir scheint es als ob sich auf Pullover und den Strumpf versteift wird.
Im Grunde ist da nur eine Zeugenaussage - eine Person will rückblickend eine andere Person mit genau so einem Gegenstand gesehen haben und auch genau zu der Zeit und natürlich war das auch der Tatgegenstand ohne Zeifel und überhaupt.
...mit dem Pullover werten: als widersprüchliche Aussagen von Minderjährigen in einer Drucksituation.
Zitat von KieliusKielius schrieb:osttimor schrieb:
ich finde den leichenfund seltsam. nur 200 meter von den kleidungsstücken entfernt und dennoch erst 8 tage danach gefunden.
Ich erkläre mir das so, dass nach dem Fund der Kleidungsstücke nur ein kleinerer Radius rund um die Fundstelle abgesucht wurde. Der 200 m entfernte Leichenfundort wäre dann nicht mehr im Suchgebiet enthalten gewesen.
Der Filmbeitrag sagt, daß Ulrike erst am 02.02. als vermißt gemeldet wurde, am selben Tag, als die Kleidungsstücke gefunden wurden. Der Fund wurde deswegen zuerst nicht mit dem vermißten Mädchen in Verbindung gebracht.
Zitat von Pusteblume82Pusteblume82 schrieb:Die DNA könnte man ja heute noch mit denen der damals Jugendlichen mit deren Einverständnis überprüfen.
Die Kommissarin sagt, daß nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, ob die Spuren mit dem Verbrechen in Verbindung stehen. Müssen wir mal so hinnehmen. Wenn die Spuren vom
(Zitat) "in die Runde geworfenen" K.W. Wichmann gestammt hätten, wäre ziemlich wahrscheinlich gewesen, daß sie mit dem Verbrechen in Verbindung stehen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 16:54
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ansonsten kann ein Filmfall immer auch an einem bestimmten Personenkreis gerichtet sein.
Mir kam das so vor, als seien der angesprochene ("Alles ist verjährt außer dem Mord") Personenkreis "die (Zitat) " heutigen Mitfünfziger", sprich die ehemaligen Jugendlichen der Einrichtung , gewesen . Möglicherweise hat man sie gezielt so nervös wirkend dargestellt, weil man davon ausgeht, daß der/die ein oder andere mehr weiß, als er/sie sich damals getraut hat zu sagen.

Es könnte demzufolge um eine Respektsperson aus dem Umfeld der Einrichtung gehen, der man eine solche Tat nicht zugetraut hat und die man deswegen nicht zu Unrecht belasten wollte. Oder vor der man möglicherweise auch selbst Angst gehabt haben könnte.

Andererseits sagt die Kommissarin in der Doku auch, daß Ulrike als Tramperin in ein Auto gestiegen sein könnte. Es sei davon auszugehen, daß der Täter Zugang zu einem Auto hatte. Ob im Besitz oder geliehen, ob mit oder ohne Führerschein, bleibt offen.

Interessant finde ich auch, daß die letzte Sichtung in der Fußgängerzone nicht als verifiziert angesehen wird. Letzte gesicherte Sichtung sei der Aufenthalt in der Einrichtung gewesen.


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gestern um 17:30
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Es wird dem Mörder, der möglicherweise auch zuschaut bei Aktenzeichen xy, eine Denkaufgabe gestellt,
Bin gespannt, ob der Täter die "Nuss" findet und "knacken" wird...
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Durch diesen VW-Bus werden die Jugendlichen entlastet, denn sie hatten ja höchstens ein Fahrrad.
Tut mir leid. Deine Idee in allen Ehren, aber ich "kaufe" sie nicht...

Ich bleibe bei meiner Überzeugung, dass der "alte VW-Bus", der in der Verfilmung zu sehen war, keine Relevanz für den Fall hat.
Er ist auch keine "subtile oder implizite Botschaft" an irgendjemanden, der mit dem Mord an UL zu tun hat.

Erfahrene Aktenzeichen XY-Gucker wiesen schon darauf hin, dass die Macher der Filmchen den alten Bus gern als Requisite nutzen, um in Straßenszenen ein Ambiente der 1980er Jahre zu erzeugen. Analog zum "Wählscheiben-Festnetztelefon" bei Innenaufnahmen...
Aus diesem Grund und aus keinem anderen wird das Fahrzeug immer mal wieder ganz bewußt im Bild platziert.

Wenn die Ermittler wüssten oder auch nur vermuten würden, dass ein VW-Bus eine Revelanz für den Fall hätte (z.B. als mutmaßliches Täterfahrzeug), und man sich entschlossen hätte, diesen Umstand bei der Fahndung in Aktenzeichen XY zu nutzen, dann wäre auf den Bus in der Sendung ganz explizit (!) hingewiesen worden.

Erst recht, wenn es vielleicht darum gegangen wäre, bei bestimmten Personen, die sich die TV-Fahndung anschauen eine Reaktion hervorzurufen oder den "Druck" auf diese zu erhöhen...


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

gestern um 17:54
@MelodyLee

Zum Ablageort: Dort hält ein Bus. Der fährt von Großburgwedel nach Fuhrberg und zumindest früher hielt er sogar in der Pestalozzistraße. Das würde natürlich voraussetzen, dass Opfer und auch Täter lebendig zusammen hingefahren sind. Im Januar bei Dunkelheit nicht sehr wahrscheinlich, aber theoretisch möglich.

Ich gehe davon aus, dass die Leiche am Parkplatz Sprillgehege gefunden wurde, wenn ich mich irre, dann bitte ich um Korrektur. Ich habe dort auch schon öfter geparkt (zum Pilze sammeln). Das ist meiner Erinnerung nach eine der wenigen Parkmöglichkeiten von Abfahrt Würmsee aus in Richtung Fuhrberg gesehen. Insofern halte ich den Ablageort für nicht so außergewöhnlich. "Schräg gegenüber" wurden ja vor einem knappen Jahr die sterblichen Überreste von Kerstin Simone G. gefunden.

Wenn es dem Täter nicht vorrangig darum geht, dass die Leiche spät oder nie gefunden wird, dann ist dieser Parkplatz doch ideal, vor allem auch dann, wenn man davon ausgeht, dass Fundort auch Tatort ist.


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