Nepper, Schlepper, Bauernfänger

brigittsche schrieb:Jedenfalls steht er mit vollem Namen im Telefonbuch und bekommt seiner Erzählung nach alle paar Monate solche Anrufe.

Wenn man z.B. den Telefonanschluss bzw. die Nummer seiner Eltern übernommen hat, die seinerzeit mit vollen Namen in den Verzeichnissen standen, bekommt man auch solche Anrufe, denn die Betrüger arbeiten offenbar auch systematisch Einträge aus alten Telefonbuch-CDs ab, die aus einer Zeit stammen, als es noch der Normalfall war, sich mit vollem Vor- und Nachnamen in die Teilnehmerverzeichnisse eintragen zu lassen.

Ärzte, Firmen, Kundendienste usw. wollen heute von einem immer nur noch die Handynummer haben, und reagieren teils unwirsch, wenn man ihnen einen Hausanschluss/Festnetzanschluss nennt. Sie wollen einen, egal wann und wo, anrufen können, wenn es ihnen passt, und nicht warten, bis man zum Telefonapparat gewackelt ist oder überhaupt zu Hause ist.

Insofern kann man älteren Menschen, die den Hausanschluss nicht wegen des damit verbundenen Internetanschlusses benötigen, nur raten, nach Möglichkeit auf einen Mobilanschluss umzusteigen. Der ist inzwischen ja samt Internetkontingent und Telfonieflatrate ohnehin billiger als ein Festnetzanschluss. Sofern die Bedienung der entsprechenden Gerätschaften (Smartphone z.B.) nicht als zu unangenehm empfunden wird.

Seltsamerweise erhalte ich auf dem Handy so gut wie nie unerwünschte Anrufe.

sallomaeander schrieb:Seltsamerweise erhalte ich auf dem Handy so gut wie nie unerwünschte Anrufe.

Wobei die Betrugsmaschen inzwischen doch schon oft längst auf Smartphones umgeschwenkt haben, oder? Vieles kommt ja per SMS oder WhatsApp-Nachricht rein. Und soweit ich weiß ist für die Europol-Masche überwiegend auf Handynummern angerufen worden.

Was mir persönlich auffällt: zeitweise klingelt mein Smartphone ausgesprochen häufig und es werden mir unbekannte Nummern angezeigt. Da ich in solchen Fällen normalerweise nicht dran gehe, weiß ich nicht, ob da eine Betrugsabsicht dahinter gestanden hätte, könnte es mir aber gut vorstellen, zumal in diesen Fällen fast nie auf die Mailbox gesprochen wird.

martenot schrieb:Wobei die Betrugsmaschen inzwischen doch schon oft längst auf Smartphones umgeschwenkt haben, oder? Vieles kommt ja per SMS oder WhatsApp-Nachricht rein. Und soweit ich weiß ist für die Europol-Masche überwiegend auf Handynummern angerufen worden.

Das hängt natürlich davon ab, wie man seine mobile Nummer nutzt. Ich bin mit der Bekanntgabe meiner wichtigsten Nummer sehr restriktiv, gebe dort, wo man unbedingt eine Mobilnumer angeben soll, oft eine Prepaid-Nr. an, die hier in der Schublade liegt. Etwa bei Paketdiensten, die unbedingt eine Mobilnummer haben wollen, wenn sie einen nicht antreffen. Da schreiben die Absender die Nummer teils außen aufs Etikett. Dann kann man sie ja auch gleich veröffentlichen...

WhatsApp habe ich seit Jahren gelöscht. Zu viele Leute, die nur blöde Bildchen und Filmchen versenden.

Mir ist aber klar, dass es ein Luxus ist, auf die Herausgabe seiner Nummer an jedermann zu verzichten. Ich verwende verschiedene Nummern, um den Kreis derjenigen klein zu halten, die mich immer und überall erreichen können.

sallomaeander schrieb:Mir ist aber klar, dass es ein Luxus ist, auf die Herausgabe seiner Nummer an jedermann zu verzichten.

Da ich nur selten Online bestelle oder Paketdienste etc. nutze, gebe ich meine Mobilfunknummer ebenfalls nur sehr selten raus (eigentlich nur an mir persönlich bekannte Personen oder wichtige Einrichtungen). Manchmal habe ich aber den Eindruck, dass die angerufenen Nummern per Zufalls- oder Nummerngeneratoren erzeugt werden.

sallomaeander schrieb:WhatsApp habe ich seit Jahren gelöscht. Zu viele Leute, die nur blöde Bildchen und Filmchen versenden.

Zum Glück kann man das sehr gut selbst steuern. Aus meinem Bekanntenkreis, mit dem ich per Whatsapp in Verbindung stehe, hat mir noch niemand blöde Filmchen oder Bildchen geschickt. Whatsapp nutzen wir nur zur normalen Kommunikation. Ich selbst habe über diesen Weg auch noch keine Betrugsversuche erhalten. Abgesehen davon: würde ich eine Nachricht mit dem Inhalt "Hallo Papa" erhalten, könnte ich mangels Nachkommen sowieso nicht drauf reinfallen.

Ich denke das folgende ist auch nicht ganz neu:
Einige Rentner bekommen Nachrichten aufs Handy oder per eMail, oder werden angerufen, angeblich von der
Rentenversicherung.
Hier wird eine größere Rückzahlung versprochen.
Dabei geht es entweder um Zahlungen die der "Kunde" erstmal vornehmen soll,
oder um das abgreifen von Daten.

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/BayernSued/DE/Home/Aktuelle-Infos/221114_Trickbetrug_Energiepreispauschale.html

Eine Bekannte erzählte mir vor kurzem auch so ein Geschichte was ihrer Oma zugestoßen ist!

Die Oma hatte einen Anruf von der Staatsanwaltschaft bekommen, die gleiche Story wie überall, Enkelin hatte Unfall, soll ja nicht auflegen, jede Minute zählt, heulende Enkelin im Hintergrund!

Sie soll das Geld bereit halten, es kommt gleich mit dem Taxi eine Staatsanwältin vorbei, zeigt den Ausweis, das hinterlegte Geld ist versichert ...

Und wenige Minuten später kam schon das Taxi mit der angeblichen Staatsanwältin (ob die Nichts wichtigeres zu tun hätte) am Haus vorgefahren und es kam zur Geldübergabe von 20 TEUR. Der Sohn im gegenüberliegenden Haus sah sogar noch das Taxi, hat aber kein Kennzeichen sich gemerkt!

Die Vermutung ist hier ... der Opa war wenige Wochen vorher verstorben, große Traueranzeige in der Zeitung mit Aufführung aller Namen und Wohnorte der Kinder und Enkel! Dann war die Oma einige Tage zuvor bei der Bank und hatte vom Konto genau diese Summe abgehoben! Was für ein Zufall?

Die Oma war fix und alle, aber war dann auch froh, dass der Enkelin garnichts passiert war!




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wenn der sohn doch direkt nebenan wohnt, warum spricht man ihn nicht an? Dass die gauner die traueranzeigen durchwühlen und man keine genauen angaben machen soll, habe ich schon gelesen, frage mich aber wo der leck in der bank ist?? jemand mitgehört?

TimScott schrieb:wenn der sohn doch direkt nebenan wohnt, warum spricht man ihn nicht an?

... weil die Anrufer der Oma verboten haben mit Niemanden darüber zu sprechen oder telefonisch nachzufragen!

Ich bin mir heutzutage nicht mehr sicher was alles überwacht wird! Vielleicht werden ja auch Bankdaten ausgespäht oder Mitarbeiter verplappern sich wieviel Opa Otto Geld auf der "Hohen Kante" hat - Nein das machen die Mitarbeiter der SPK nicht, ist doch Bankgeheimnis! 🤐

Wenn ich auf der SPK bin und darauf warte, dass endlich ein Platz am Geldautomat frei wird kann ich jedes Kundengespräch mithören!

HolzaugeSHK schrieb:Wenn ich auf der SPK bin und darauf warte, dass endlich ein Platz am Geldautomat frei wird kann ich jedes Kundengespräch mithören!

das stimmt allerdings, dieser sicherheitsabstand generell ist zwar schön und nett aber im grunde hört man alles mit, wenn man zb auf den nächsten freien MA wartet

... das finde ich wirklich sehr bedenklich wo doch Datenschutz so groß geschrieben wird.

Gehört zwar nicht hier zum Thema: Ich saß beim Arzt und Jeder im Wartezimmer kann mithören weswegen der Patient kommt und dann der Datenabgleich mit Wohnanschrift und Telefonnummer! 🙈🙉🙊

HolzaugeSHK schrieb:Gehört zwar nicht hier zum Thema: Ich saß beim Arzt und Jeder im Wartezimmer kann mithören weswegen der Patient kommt und dann der Datenabgleich mit Wohnanschrift und Telefonnummer! 🙈🙉🙊

Ebenso...

Bzgl. Bank: Was ich beim Abheben größerer Geldbeträge (und etlichem anderen) mache: Nur im Hinterzimmer.
Wäre gut wenn Banken das selbst so verlangen würden.

In vielen europäischen Ländern gibt es für Zahlungen bereits Bargeldobergrenzen, hier kann man sich einen Überblick verschaffen:

https://kreditkarte.net/ratgeber/bargeldobergrenzen-in-europa/

Sicher geht es dabei eher um die Bekämpfung von Geldwäsche und Korruption, aber aus der Sicht von Kriminellen sind natürlich Länder wie Deutschland, wo Leute wirklich 20k von der Bank abholen, um z.B. einen Gebrauchtwagen bar zu bezahlen, ein Eldorado.

sallomaeander schrieb:Länder wie Deutschland, wo Leute wirklich 20k von der Bank abholen, um z.B. einen Gebrauchtwagen bar zu bezahlen

??? Wer macht so was und warum?

Da gibt es ganz viele Leute, legen sich das unters Kopfkissen! Und wo jetzt die SPK im ländlichen Raum fast alle Filialen aus kostengründen schließen, bunkern sich die Rentner das Geld zu Hause!

Als ich vor kurzem bei meinem Berater der SPK war und wir auf das Thema Inflation kamen und die Leute haben kein Geld mehr ... Er sagte mir, die Leute haben so viel Sparvermögen wie noch nie! Ich gehöre da leider nicht dazu! ☹️

Tritonus schrieb:?? Wer macht so was und warum?

Der gesamte Gebrauchtwagenhandel zwischen Privatleuten spielt sich meines Wissens sehr oft in bar ab. Auto und Papiere Zug um Zug gegen Kohle bar kralle - sonst ist das Auto weg, bis man eine Überweisung getätigt hat.

Ich habe allerdings seit Jahren kein Auto mehr gekauft oder verkauft.

sallomaeander schrieb:Der gesamte Gebrauchtwagenhandel zwischen Privatleuten spielt sich meines Wissens sehr oft in bar ab.

o.k., dafür muss man aber nicht jahrelang Bargeld in der Matratze eingenäht haben. Wenn man es dann braucht, hebt man es eben kurzfristig von der Bank ab.

HolzaugeSHK schrieb:Da gibt es ganz viele Leute, legen sich das unters Kopfkissen! Und wo jetzt die SPK im ländlichen Raum fast alle Filialen aus kostengründen schließen, bunkern sich die Rentner das Geld zu Hause!

Was für ein Blödsinn. Ich lebe wirklich sehr ländlich, aber einen Bankautomaten gibt es selbst in meinem Kaff, und die nächste Filiale ist im nächsten Ort 3 km weiter. Als ich hierher zog, habe ich extra meine Bank gewechselt, um eine vor Ort zu haben. Irgendeine Bank gibt es immer in erreichbarer Nähe, also was soll denn der Quatsch.

TimScott schrieb:umso mehr wunderlich dass es so "locker flockig" im säckchen an irgendjemand abgegeben wird... tut mir leid, ja ich bin fies, aber ich raffs einfach nicht

Ich auch nicht...

HolzaugeSHK schrieb:Er sagte mir, die Leute haben so viel Sparvermögen wie noch nie!

umso mehr wunderlich dass es so "locker flockig" im säckchen an irgendjemand abgegeben wird... tut mir leid, ja ich bin fies, aber ich raffs einfach nicht

Tritonus schrieb:Irgendeine Bank gibt es immer in erreichbarer Nähe, also was soll denn der Quatsch.

Ich kann bestätigen, dass aus Sicht älterer Menschen, die seit Jahrzehnten die Bankgeschäfte am Schalter "ihrer" Bank erledigen, die Schließung sämtlicher Bankfilialen subjektiv als Katastrophe empfunden wird. Ist in meiner älteren Verwandtschaft so gewesen.

Wie werden manche Diskutanten hier im Alter verwirrt sein, wenn es seit Jahren keine Smartphones und PCs mehr gibt oder diese nur noch für die dann alten Menschen gnadenhalber noch ein paar Jahre in Betrieb gehalten werden, weil die dann jungen Menschen schon wieder komplett anders leben.

Tritonus schrieb:Was für ein Blödsinn. Ich lebe wirklich sehr ländlich, aber einen Bankautomaten gibt es selbst in meinem Kaff

... ich weiß ja nicht wo Du wohnst, in unserer Gemeinde mit 3 Kurkliniken gibt es keinen Lebensmittelmarkt, keine Post und keine SPK mehr !!!

sallomaeander schrieb:Ich kann bestätigen, dass aus Sicht älterer Menschen, die seit Jahrzehnten die Bankgeschäfte am Schalter "ihrer" Bank erledigen, die Schließung sämtlicher Bankfilialen subjektiv als Katastrophe empfunden wird. Ist in meiner älteren Verwandtschaft so gewesen.

Och nee, ich bin auch älter, aber eine Bank wechseln kann man auch im Alter. Ich bin doch nicht gezwungen, mein Leben lang bei ein und derselben Bank auszuharren. Das gleiche mit den Ärzten. Es gibt Leute, die auf Gedeih und Verderb bis zum jüngsten Tag immer bei dem gleichen Arzt bleiben, aus Pflichtgefühl oder ich weiß nicht was. Das muss man nicht!

HolzaugeSHK schrieb:... ich weiß ja nicht wo Du wohnst, in unserer Gemeinde mit 3 Kurkliniken gibt es keinen Lebensmittelmarkt, keine Post und keine SPK mehr !!!

Ich lebe in einem Dorf mit knapp 1000 Einwohnern. Hier gibt es auch weder eine Post noch einen Supermarkt, aber ich bin trotzdem nicht drauf angewiesen, Bargeld in fünfstelliger Größenordnung zu bunkern!! Manometer! Ich lebe trotzdem nicht auf dem Mond! Wie gesagt, ein Geldautomat ist hier schon und eine Bankfiliale in erreichbarer Nähe, es muss ja nicht immer die SPK sein. Ich war früher bei der Postbank, aber die ist auf dem Land ja die absolute Katastrophe, naja gut, dann habe ich halt gewechselt, ein bißchen flexibel muss man schon sein.