Ich gehe mittlerweile auch eher davon aus, dass sich Täter und Opfer NICHT kannten und die Tragödie erst mit der Fahrzeugkollision begann.
Folgendes könnte einige hundert Meter vor der Fundstelle des Autos passiert sein:
Auf der rechten Spur sind noch viele LKW's mit gängigem Abstand unterwegs, ein LKW überholt langsam auf der mittleren Spur.
Deshalb wechselt Carolin von der mittleren auf die linke Spur und touchiert das andere Auto - leichter Blechschaden an beiden Autos.
(In der über 1 km langezogenen Rechtskurve konnte sie das schnell herannahende Auto im toten Winkel des Rückspiegels nicht sehen.)
Beide Fahrzeuge verringern danach die Geschwindigkeit und wechseln zwischen den LKW's (über hunderte Meter) auf die Standspur.
Beim Crash hat der Täter wahrscheinlich (stark) abgebremst und ist dann vermutlich auch bis zum Halt hinter Carolin geblieben.
Carolin kommt auf der Standspur zum Stehen, mit Warnblinkanlage an. Vermutlich hat sie den Motor auch gleich abgestellt.
Sie wartet auf den (von hinten kommenden) Unfallbeteiligten, die Türen sind automatisch (oder manuell von ihr) verriegelt.
Der Täter kann die verriegelte Beifahrertür nicht öffnen und zerstört (zerschiesst) die Scheibe.
Carolin startet das Auto wieder und versucht noch zu fliehen, der Täter hat aber den Arm schon weit im Auto und drückt 3x aus nächster Nähe ab. (Die Patronenhülsen liegen deshalb im Auto.) Der Täter ist Sekunden später wieder weg.
Carolin hatte die Hand vermutlich noch am Zündschlüssel, als sie getroffen wurde. Der Schlüssel bricht dabei ab.
(Glaube nicht, dass der Täter auf den Scherben im Auto saß und den Schlüssel abbrach.)
Wegen einem leichten Blechschaden wird normalerweise nicht gleich jemand erschossen, das hat vermutlich andere Hintergründe.
An einen Choleriker glaube ich dabei fast überhaupt nicht.
frauZimt schrieb:Ich denke, der Täter hat einen kriminellen Hintergrund und eine geringe Schwelle, andere zu verletzen, zu töten.
Denke auch, dass der Täter ein eiskalter Killer aus dem "Millieu" ist und es sich eher um eine spontane Hinrichtung handelt.
Militärische Kriegserfahrungen (Balkan, Tschetschenien, Syrien, etc.) sind nicht ausgeschlossen...
Er hat das Risiko bei der Tat erkannt zu werden, für viel geringer eingeschätzt, als später (wegen Fahrerflucht) gestoppt zu werden.
Nach den Polizeiangaben (Tatzeit zwischen 18:00 und 18:30 Uhr / Notruf erst um 19:10 Uhr) hatte der Täter 40 bis 70 min Zeit zum verschwinden. Wenn er bei normaler Geschwindigkeit auf der Autobahn geblieben ist, war er beim Eintreffen der Polizei in der Abenddämmerung schon kurz vor oder sogar schon hinter Leipzig. Vermutlich ist er dann irgenwo abgefahren und hat das Auto erstmal bei anderen kriminellen "Geschäftspartnern" versteckt. Mit anderen Unfallfahrzeugen per Autotransporter jetzt vllt. schon im Ausland...
Bei Fahrerflucht hätte Carolin die Polizei verständigen können und diese hätte ihn anhand von Nummernschild oder Fahrzeugbeschreibung Minuten später stoppen können.
Es könnte ein Drogenkurier oder illegaler Waffenhändler gewesen sein, mit entsprechend sehr teurer "Ladung" an Bord.
Ein auf Bestellung gestohlenes, teures Auto, könnte auch ein Hintergrund sein, wäre aber nicht die übliche Fahrtrichtung "Ost".
Vielleicht wurden auch gerade verschwundene "Teile des grünen Gewölbes" o.ä. umgelagert.
Es muss nicht unbedingt etwas mit dem Auto bzw. der Ladung zu tun haben, vielleicht stand der Täter schon auf der Fahndungsliste...
Es sind alles Vermutungen, der Täter heisst aber bestimmt nicht Klaus, Fred oder Bernd...