Nicola B. während Telefonkonferenz verschwunden

Koernchen schrieb:Niedrigwasser um 9:32 Uhr und 22:01

Koernchen schrieb:(...) Hochwasser (...) um 15:07 Uhr

Der Verschwindezeitpunkt von Nicola B. wird zwischen 9:10 und 9:33 angenommen. Der Wasserstand fiel also ab bis das Niedrigwasser um 09:32 erreicht war und stieg dann bis 15:07 wieder zum Hochwasser an, danach wieder abfallend bis 22:01. Die Vermisste wäre demnach bei ansteigendem Wasser in den Fluss gelangt. Bis zum nächsten Hochwasserscheitelpunkt wären 5,5 h vergangen. Ich weiß nun nicht, wie stark sich die Gezeiten auf Höhe von St. Michaels on Wyre auswirken? Kennt sich vllt jemand damit aus und wagt mal eine Prognose?

Aomi schrieb:Die Familie hat ja auch eine völlig andere Meinung als die Polizei und das sicher nicht aus heiterem Himmel.

Nein, aus heiterem Himmel nicht

Aber aus der verzweifelten Hoffnung heraus, die Partnerin, Mutter, Schwester und Tochter nicht durch einen tragischen Unfall verloren zu haben

Das die Angehörigen die Arbeitshypothese der Polizei nicht gerne hört, und verzweifelt nach anderen Antworten sucht, die eine noch lebende Nicola ermöglicht, ist total verständlich und nachvollziehbar

Stumpf schrieb:Es bedeutet auch nicht, nur weil man ihren Körper noch nicht gefunden hat - was übrigens überhaupt nicht unnormal ist - dass sie nicht ertrunken ist.

Abgesehen davon ist es dort an der Stelle nahezu unmöglich, aus eigener Kraft mit voller Montur und nasser Winterkleidung den steilen Hang hinaufzukommen.
Sollte sie noch gelebt haben, werden sie vermutlich die Kräfte auf der Suche nach einer geeigneten Stelle verlassen haben, dazu die nasse Kleidung.

Falls sie in das "tiefe Loch" gestürzt und abgesunken ist, kann ich mir schlecht vorstellen, dass ein Körper nicht dort liegenbleibt, sondern vom flachen, langsam fliessenden Wasser weggespült wird (bis zum Wehr).
Falls sie bewusstlos an einer flachen Stelle ins Wasser gefallen ist, liegt/schwimmt der Körper auch nicht steif wie ein Brett horizontal im Fluss. Bei einer "Körpertiefe" von 25-30 cm und einer Wassertiefe oberhalb des Wehres von 50 cm (?) würde der Körper nur 20-25 cm unter Wasser schwimmen. Eine kleine Unebenheit, und man sieht den Körper.
Tja, und eigenständig schwimmend ist auch nur im "tiefen Loch" möglich, ansonsten könnte man hocken, krabbeln oder versuchen, sich aufzurichten?

Ich habe hier noch einen interessanten Artikel gefunden, nach dem ein junger Mann nach einem Motorradunfall in den Fluss Wyre geschleudert wurde und seine Leiche erst nach zwei Monaten in Mündungsnähe gefunden wurde.

https://www.lancasterguardian.co.uk/news/nicola-bulley-we-know-her-familys-pain-say-preston-family-who-lost-a-son-in-the-same-stretch-of-river-on-the-same-day-45-years-ago-4019028

Die Story über den jungen auch hier...

https://www.lep.co.uk/news/nicola-bulley-we-know-her-familys-pain-say-preston-family-who-lost-a-son-in-the-same-stretch-of-river-on-the-same-day-45-years-ago-4019028

Auf den Tag genau vor 45 Jahren, am fast gleichen Ort.

Dinge gibt's.

Kraftwerker schrieb:Auf den Tag genau vor 45 Jahren, am fast gleichen Ort.

anscheinend sogar am Tag ihrer Geburt

Kuno426 schrieb:kann ich mir schlecht vorstellen, dass ein Körper nicht dort liegenbleibt, sondern vom flachen, langsam fliessenden Wasser weggespült wird (bis zum Wehr)

Man weiß doch gar nicht, wann, wo genau sie eventuell unter die Wasseroberfläche geriet, die Lungen sich mit Wasser füllten, sie hinabglitt, vielleicht an Ort und Stelle, vielleicht zwanzig, dreißig Meter weiter.
Vielleicht trug ihre Kleidung sie über das Wehr, bis diese zuletzt vollgesogen war und der Körper erst nach dem Wehr unterging.
Eventuell ist der Körper zuerst untergegangen, durch eine leichte Gezeitenbewegung wieder an die Oberfläche getreten, um so das Wehr zu passieren, da ist doch Vieles möglich.

Aomi schrieb:Der Sinn des Forums ist ja seine Meinungen und Ansichten zu teilen, Fragen zu stellen usw., oder?
Niemand hier wird wohl schlauer und fündiger als die Experten vor Ort sein.
Also können wir auch offen für andere Meinungen bleiben. Die Familie hat ja auch eine völlig andere Meinung als die Polizei und das sicher nicht aus heiterem Himmel.

So lange die Diskussion moderat bleibt, sprich nicht in unhaltbare Spekulationen ausufert, ist das doch auch in Ordnung.
Dieser Fall verblüfft halt, so wie es Peter Faulding formulierte.

Ich finde es normal, dass man in Diskussionen seine Ansicht/Meinung vertritt oder Fragen stellt und mögliche Theorien anderer nicht vom Tisch fegt, nur weil man eisern die eigene "durchsetzen" möchte. Dann kann man den Thread eigentlich auch schließen und sagen: Flußunfall, ertrunken, period.
Die Polizei schließt auch andere Möglichkeiten nicht explizit aus.
Supt Riley bekräftigte auch noch einmal, dass auch weiterhin Hinweise erwünscht sind. Also, bitte dranbleiben, Aomi :-)

Koernchen schrieb:Welche Tide war denn zum Unglückszeitpunkt?

Am Freitag, 27. Januar 2023, ging die Sonne in Fleetwood um 8:06:52 Uhr auf und um 16:42:31 Uhr unter. In der Grafik von Hochwasser und Niedrigwasser können wir beobachten, dass das erste Hochwasser um 2:51 Uhr und das nächste um 15:07 Uhr stattfinden. Das erste Niedrigwasser um 9:32 Uhr und das nächste um 22:01 Uhr stattfinden.
https://gezeitenfisch.com/uk/england/fleetwood

Danke für den Link.
Ich stelle mal die Grafik als Bild ein, dann kann man sich das besser vorstellen:

Jetzt haben wir eine Antwort betreff Möglichkeit übers Wehr geschwemmt zu werden:
Dieses Wehr gab's offensichtlich vor 45 Jahren auch schon. Die Eltern dieses Jungen damals erzählen (im oben verlinkten Text), dass der Junge ein Stück weiter Fluss-aufwärts wo jene Bank ist, in den Fluss geschleudert wurde, und dass er über jenes Wehr geschwemmt wurde!
Und erst zwei Monate später wurde er gefunden, und zwar auch an den Sandbänken bei Shard Bridge!

Silberstreif schrieb:Und erst zwei Monate später wurde er gefunden, und zwar auch an den Sandbänken bei Shard Bridge!

Ja, das ist interessant, auch weil an der Shard Brigde dieses riesige Aufgebot an Einsatzfahrzeugen stattfand, weil jemand etwas gesehen/gefunden hat

Hier ein Auszug aus dem Artikel

I've seen the TV pictures of the river near where Nicola went missing and it doesn't look that deep or fast-flowing. But I've also looked on a website which charts river levels and there had been a spike on January 26, the day before she vanished.

"I think the river conditions were pretty similar when Roger went missing and he was obviously swept over the weir and into the tidal part of the river. He has found near Shard Bridge which is a fair distance away from St Michael's.

Quelle: https://www.lep.co.uk/news/nicola-bulley-we-know-her-familys-pain-say-preston-family-who-lost-a-son-in-the-same-stretch-of-river-on-the-same-day-45-years-ago-4019028

Nev82 schrieb:Hier ein Auszug aus dem Artikel

Und hier noch einmal im Videoformat vom Einsatz an der Shard Bridge:

https://www.dailymail.co.uk/video/news/video-2871741/Video-Police-presence-Shard-Bridge-close-Nicola-Bulley-search-site.html

Navarre schrieb:Ich habe hier noch einen interessanten Artikel gefunden, nach dem ein junger Mann nach einem Motorradunfall in den Fluss Wyre geschleudert wurde und seine Leiche erst nach zwei Monaten in Mündungsnähe gefunden wurde.

Der Artikel ist wirklich interessant. Auch bei dem jungen Mann (Roger) dauerte es damals wohl mehrere Stunden, bis er vermisst gemeldet wurde und man feststellte, dass er im Fluss sein musste. Damals war Hochwasser. Als er im Fluss trieb, muss er an der Stelle mit der Bank vorbeigespült worden sein, auf der Nicolas Telefon gefunden wurde.

Auch nach Rogers Verschwinden wurde eine große Suche in der Umgebung flussabwärts gestartet, mit Suchhunden, berittener Polizei und Polizeitauchern. Auch seine Familie suchte täglich nach ihm, aber er wurde nicht gefunden.

Und er wurde über das Wehr in den Gezeitenteil des Wyre gespült. Zwei Monate später wurde er dann bei Ebbe auf einer Sandbank in der Nähe der Shard Bridge gefunden.

Die Parallelen sind schon erstaunlich. So einen ähnlichen Ablauf, wie man ihn bei Nicola annimmt, gab es also tatsächlich schon. Ich wundere mich schon die ganze Zeit, warum man nichts von früheren Unfällen im Wyre liest. Normalerweise recherchieren die Medien doch nach so etwas.

Kraftwerker schrieb:Die Story über den jungen auch hier...

https://www.lep.co.uk/news/nicola-bulley-we-know-her-familys-pain-say-preston-family-who-lost-a-son-in-the-same-stretch-of-river-on-the-same-day-45-years-ago-4019028

Auf den Tag genau vor 45 Jahren, am fast gleichen Ort.

Irgendwie unheimlich.

Ein 55-jähriger Mann ist am 28.12. letzten Jahres am Bridgewater-Kanal/Manchaster verschwunden. Ca 1 Stunde Fahrt von St. Michaels entfernt.
Auch ein üblicher Spaziergang, sein "Lieblingsspaziergang". Sein Handy, sein Hut und seine Kopfhörer wurden dort gefunden.

Peter Baglin was last seen in CCTV at a garage in Mosley Common near Worsley, Greater Manchester, on 28 December.
The 55-year-old's phone, hat and headphones were found on a towpath beside the Bridgewater Canal the following day.
Michelle Baglin said: "There have been no sightings. It's like he's vanished."

Quelle: https://www.bbc.com/news/uk-england-manchester-64472856

inextenso schrieb:Der Verschwindezeitpunkt von Nicola B. wird zwischen 9:10 und 9:33 angenommen. Der Wasserstand fiel also ab bis das Niedrigwasser um 09:32 erreicht war und stieg dann bis 15:07 wieder zum Hochwasser an, danach wieder abfallend bis 22:01. Die Vermisste wäre demnach bei ansteigendem Wasser in den Fluss gelangt.

inextenso schrieb:Ich weiß nun nicht, wie stark sich die Gezeiten auf Höhe von St. Michaels on Wyre auswirken? Kennt sich vllt jemand damit aus und wagt mal eine Prognose?

Das würde mich auch interessieren
Auch die Zeitspanne zwischen Fleetwood und St. Michael's wäre interessant zu wissen.
Sonnenuntergang war um 16:42 h. Da war ja ab Scheitelpunkt 15:07 h (Fleetwood-Uhrzeit) kaum noch Zeit, sie zu sichten, falls sie an der Wasseroberfläche abgetrieben worden wäre.

rattich schrieb:Und er wurde über das Wehr in den Gezeitenteil des Wyre gespült. Zwei Monate später wurde er dann bei Ebbe auf einer Sandbank in der Nähe der Shard Bridge gefunden

Schon bemerkenswert, dass dies seitens des Spezialisten von vornherein kategorisch ausgeschlossen wurde.

Also ist es möglich.
Und wieder eine weitere Möglichkeit, dass der Einsatz an der Shard Bridge doch etwas mit der Pressekonferenz zu tun hatte, irgendwas werden sie dort gefunden, gesehen haben...

Stumpf schrieb:irgendwas werden sie dort gefunden, gesehen haben

Ja, es ist anzunehmen als erstes ihre Jacke (und man dachte im Dunkeln, da steckt jemand drin).
Und es bleibt auch dann die Hoffnung, es hätte bloß jemand ihre Jacke in den Fluss geworfen. Aber was weiß man schon... (nix).

@Silberstreif
Ja, so ist es und ja, vielleicht ihre Jacke, vielleicht ein Ast, wer weiß..
Dieser Artikel zieht mir die Socken aus.
Schlimm..
Also diese Parallelen sind wirklich dramatisch, so traurig, die armen Familien...
Da wird es hier auch sofort leise und bedrückt..

Stumpf schrieb:Und wieder eine weitere Möglichkeit, dass der Einsatz an der Shard Bridge doch etwas mit der Pressekonferenz zu tun hatte, irgendwas werden sie dort gefunden, gesehen haben...

Nur noch einmal zur Erinnerung zum Einsatz an der Shard Bridge:

inextenso schrieb:Laut der Zeitung Sun waren Polizei, Küstenwache und Krankenwagen anwesend. „Die Durchsuchung des Sandes und der Umgebung in der Nähe der Shard Bridge durch die Polizei von Lancashire und die Küstenwache verlief negativ“, bestätigte die Polizei heute Abend gegenüber der Boulevardzeitung.

Quelle: https://www.birminghammail.co.uk/news/uk-news/nicola-bulley-search-sparks-huge-26173473?int_source=amp_continue_reading&int_medium=amp&int_campaign=continue_reading_button#amp-readmore-target

Laut Aussage der Polizei verlief die Durchsuchung negativ. Demnach wurde dort nichts gefunden, was NB zugeordnet werden konnte.
Das hätte man m. E. mitgeteilt. Warum sollte die Polizei das verschweigen?

Die Möglichkeit bleibt weiterhin bestehen, dass sie das Flußgelände über einen Weg verlassen hat, der zur Hauptstraße führt.
Welcher Weg ist damit gemeint? Der, der zu dieser Caravan-Farm führt? Und ist das dann derselbe Weg, an dem diese Videokamera außer Betrieb gewesen ist?

While police continue to believe she fell into the River Wyre, Lancashire Police Superintendent Sally Riley said it was still a ‘possibility’ that the 45-year-old left the area via a path not covered by CCTV cameras – but added that ‘every single’ suspicion or criminal suggestion had so far been dismissed.

The path in question is crossed by the main road through the village of St. Michael’s on Wyre

Quelle:

https://uknip.co.uk/Breaking/News/breaking/nicola-bulley-nit-in-the-water-says-sgi-search-boss/?fbclid=IwAR1TApGuESdNiWM4Id23zDnxnYDJK45oGCICrLsXEXY39uzBr7Wz7xnBU5I