Nicola B. während Telefonkonferenz verschwunden

tombarnaby schrieb:Welche Tide war denn zum Unglückszeitpunkt?

Am Freitag, 27. Januar 2023, ging die Sonne in Fleetwood um 8:06:52 Uhr auf und um 16:42:31 Uhr unter. In der Grafik von Hochwasser und Niedrigwasser können wir beobachten, dass das erste Hochwasser um 2:51 Uhr und das nächste um 15:07 Uhr stattfinden. Das erste Niedrigwasser um 9:32 Uhr und das nächste um 22:01 Uhr stattfinden.
https://gezeitenfisch.com/uk/england/fleetwood

Srensen schrieb:Zu Beginn wurde der Fluss nur 3 Meilen flussabwärts untersucht und eine Meile flussaufwärts. Möglicherweise war der Körper zu dieser Zeit jedoch schon weiter abgetrieben.

Die EB scheinen das ebenfalls für möglich zu halten, sonst hätte man die Suche nicht auf das Mündungsgebiet ausgedehnt, nehme ich an. Im Großen und Ganzen kann man wohl festhalten, dass dieser Fluss eine große Unbekannte ist, und selbst erfahrene Flußwarte und Wasserwerker so ihre Schwierigkeiten damit haben.

Srensen schrieb:Genau das glaube ich nicht.

Ich würde es nicht gänzlich ausschließen, allerdings gibt es kaum Anhaltspunkte für eine Beteiligung Dritter. Das Zeitfenster ist 23 min., davon 10 min. zwischen letzter Sichtung durch Zeugin und eingeloggtem Handy bei der Bank, anschließend noch mal 13 min. bis zum Auffinden von Hund, Hundegeschirr und Handy auf der Bank. Theoretisch könnte jemand anderes die Gegenstände + Hund dort hin verbracht haben. Auf jeden Fall müsste ein Fahrzeug im Spiel gewesen sein. 700 Fahrzeuge waren wohl an diesem Morgen in dem Dorf unterwegs.

CorvusCorax schrieb:Wie weit könnte ein Körper also in 2 Stunden treiben?

Ich habe keine Ahnung. Ich gehe aber davon aus, dass die Rettungskräfte und Spezialeinheiten solche Berechnungen routinemäßig beherrschen. Die haben das alles im Blick, das ist ihr Job. Die Irritationen entstehen, weil Faktenwissen und Erfahrungswerte in diesem Fall nicht zum Ergebnis führen.

CorvusCorax schrieb:Kev said the team was contacted at around midday on Friday and he was at the search site within an hour, and they didn't leave until 8pm that night.

CorvusCorax schrieb:Wobei nicht daraus hervorgeht, wann die Polizeiboote-/Taucher vor Ort eingetroffen sind.

Danke, dass du die Textstelle herausgefischt hast. Das klingt, als sei bereits am Freitag gesucht worden. Ich meine mich zu erinnern, dass zuerst freiwillige Helfer vor Ort waren.

Aomi schrieb:Beim Eisbaden geht man aber ja auch davon aus, dass man unbekleidet ist, oder? Hier hatte sie ja noch volle Montur Kleidung an.

Die Kleidung hat sie sicher nicht gewärmt, sondern diese wurde sofort nass. Unser jüngstes Kind fiel einst im Winter - bekleidet wie ein Eskimo - in einen Teich und fühlte sich beim Herausfischen mächtig kalt an.

Bekleidet ins Wasser zu fallen, ist auch deshalb eher ungünstig, weil die nasse Kleidung ziemlich schwer wird und den Träger nach unten zieht.

Wenn man mit Kleidung ins Wasser springt, verfängt sich erst einmal relativ viel Luft in Jacke, Pulli oder Hose. Die gibt dem Schwimmer Auftrieb. Allerdings nur für kurze Zeit. Durch die Bewegung geht die Luft aus den Klamotten raus. Die Kleidung ist dann etwas schwerer als das Wasser, in dem sie schwimmt und zieht den Schwimmer mit geringer Kraft nach unten

Quelle: https://www1.wdr.de/wissen/mensch/die-kleine-anfrage-nasse-kleidung-im-wasser-100.amp

inextenso schrieb:Hundegeschirr und Handy auf der Bank.

Stumpf schrieb:Das harness wurde Nähe river im grass gefunden, zwischen Bank und Ufer:
Beitrag von Stumpf (Seite 18)
Im Video bei ca 5:45, da geht Superintendentin Riley alles durch.

Das Handy lag auf der Bank, das Geschirr zwischen Bank und Ufer im Gras:

Nicola Bulley: Police statement on missing dog walker

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Aomi schrieb:Beim Eisbaden geht man aber ja auch davon aus, dass man unbekleidet ist, oder? Hier hatte sie ja noch volle Montur Kleidung an.

Zum einen hat kontrolliertes Eisbaden so gar nichts mit einem plötzlichen Sturz in kaltes Wasser zu tun. Zum anderen heißt "volle Montur" nicht, dass der Körper dadurch erstmal trocken bleibt

In diesem Zusammenhang bedeutet „kalt“ eine Wassertemperatur von 15° C und weniger! Aber die Reaktionen des Organismus auf Eintauchen in kaltes Wasser sind von Mensch zu Mensch verschieden. Wer nicht an Kälte gewöhnt ist, bei dem können diese fatalen Mechanismen sogar schon bei Temperaturen ab 25° C auftreten.

Tod durch Ertrinken infolge Beeinträchtigung der Atmung ist das Hauptproblem für sonst gesunde und auch junge Menschen

Quelle ist hier Beitrag von Nev82 (Seite 38)

Stumpf schrieb:Das Handy lag auf der Bank, das Geschirr zwischen Bank und Ufer im Gras:

Ja, das weiß ich. Ich schrieb

inextenso schrieb:anschließend noch mal 13 min. bis zum Auffinden von Hund, Hundegeschirr und Handy auf der Bank.

Und meine damit: Man hat den Hund gefunden, das Hundegeschirr und das Handy auf der Bank.

Ich will den möglichen Kälteschock auch gar nicht runterspielen oder ausschließen, aber zwingend muss der nicht eintreten. Das wurde aber schon mal in den ersten Seiten dieser Diskussion erörtert. Es ist eine Möglichkeit, wie sie zu Tode und verschwunden gegangen sein kann. Aber nicht zwingend die einzige.

Aomi schrieb:Ich will die Gefahr des Kälteschocks nicht runterspielen, aber so ganz plausibel erscheint mir das trotzdem nicht.

Erst im Dezember sind in England vier Kinder ins Eis eingebrochen. Drei von ihnen starben. Sie ertranken nicht etwa, sondern erlitten jeweils einen tödlichen Herzstillstand.

Korrektur: Leider ist auch das vierte Kind mittlerweile verstorben.

https://www.theboltonnews.co.uk/news/23185210.amp/ (Archiv-Version vom 15.12.2022)
https://www.independent.co.uk/news/uk/home-news/solihull-lake-boys-named-dead-b2246004.html?amp

Srensen schrieb:Erst im Dezember sind in England vier Kinder ins Eis eingebrochen

Das waren Kinder und das Wasser war eiskalt. Hier war von 8 °C die Rede.

Wie gesagt, ich will das nicht runterspielen. Aber ich geh auch gern mal ins kalte Wasser (ok, nicht so kalt) und mein Partner auch und wir können uns das beide nicht recht vorstellen, dass man da mit Klamotten sofort stirbt.

Aomi schrieb:Hier war von 8 °C die Rede.

Hast du dazu bitte eine Quelle? Ich dachte, das sei die derzeitige Maximaltemperatur. Das Wasser, in das die Kinder fielen, war 1 Grad kalt.

Aomi schrieb:Aber ich geh auch gern mal ins kalte Wasser (ok, nicht so kalt) und mein Partner auch und wir können uns das beide nicht recht vorstellen, dass man da mit Klamotten sofort stirbt.

Ihr geht geplant ins Wasser und habt das öfter schon gemacht, nehme ich an.

Sie muss nicht sofort verstorben sein, vielleicht wurde sie ohnmächtig. Alternativ könnte sie in Panik geraten und dabei ertrunken sein.

Aomi schrieb:Das waren Kinder und das Wasser war eiskalt. Hier war von 8 °C die Rede.

Ich nehme an, du hast gesehen, was kaltes Wasser in diesem Zusammenhang bedeutet?

Nev82 schrieb:In diesem Zusammenhang bedeutet „kalt“ eine Wassertemperatur von 15° C und weniger! Aber die Reaktionen des Organismus auf Eintauchen in kaltes Wasser sind von Mensch zu Mensch verschieden. Wer nicht an Kälte gewöhnt ist, bei dem können diese fatalen Mechanismen sogar schon bei Temperaturen ab 25° C auftreten.

Aomi schrieb:Wie gesagt, ich will das nicht runterspielen. Aber ich geh auch gern mal ins kalte Wasser (ok, nicht so kalt)

Betonung liegt hier auf "gehen". Du gehst Schritt für Schritt ins kühle(!) Wasser. Weil Du weißt, daß das Wasser kühler ist, bist Du mental auch darauf vorbereitet.

Nicola ist aber plötzlich aus zwei Metern Höhe ins Wasser gefallen

Die 8 °C hatte ich in einem der vorigen Posts der Diskussion gelesen. Wir müssen das mit dem Kälteschock auch nicht weiter ausdehnen, ich denke wir sind uns da alle einig und es wurde auch schon mal ausführlich besprochen.
Ich meinte nur, als erwachsener Mensch stelle ich mir das ungewöhnlich vor, daran zu sterben. Heißt aber ja nicht, dass das nicht passiert sein könnte.

tombarnaby schrieb:Nicola ist aber plötzlich aus zwei Metern Höhe ins Wasser gefallen

ok, aber da sind wir uns wohl einig, dass das niemand weiß, oder?

Aomi schrieb:Ich meinte nur, als erwachsener Mensch stelle ich mir das ungewöhnlich vor, daran zu sterben. Heißt aber ja nicht, dass das nicht passiert sein könnte.

Geht wohl ganz fix. Hier ausführlich beschrieben.

https://www.svaoe.de/aktivitaeten/fahrtensegeln/nautische-infos/504-kann-kaelte-toeten

@Aomi
Ja, das mag sein.
Hier ist es aber vermutlich leider passiert.
Problem ist meistens "man kann sich nicht vorstellen", "also bei uns ist es anders", "das kann nicht sein", doch, es kann sein, das ist schlimm, tragisch und traurig und schon so oft leider passiert, auch in nicht ganz so kaltem Wasser.

Es bedeutet auch nicht, nur weil man ihren Körper noch nicht gefunden hat - was übrigens überhaupt nicht unnormal ist - dass sie nicht ertrunken ist.

Abgesehen davon ist es dort an der Stelle nahezu unmöglich, aus eigener Kraft mit voller Montur und nasser Winterkleidung den steilen Hang hinaufzukommen.
Sollte sie noch gelebt haben, werden sie vermutlich die Kräfte auf der Suche nach einer geeigneten Stelle verlassen haben, dazu die nasse Kleidung.

Aomi schrieb:und wir können uns das beide nicht recht vorstellen

So wie sich manch andere eben auch nicht vorstellen können, dass gleich bei einem Vermisstenfall in unmittelbarer Nähe zum Wasser ein Verbrechen vorliegen muss.
Die Polizei ist der gleichen Meinung, sie sind etlichen Hinweisen nachgegangen, die Betonung gestern - wiederholt -, dass sie die vermisste Person im Wasser vermuten, wird seine Gründe haben.

Auch wenn man sich das vielleicht persönlich nicht vorstellen kann.

Es bleiben eben eher wahrscheinliche Theorien und eher unwahrscheinliche Theorien.
Was ein unwahrscheinliches Szenario, aber ebenso mögliches Szenario, ja nicht komplett ausschließt.
Klare Beweise gibt es für keine, dann wäre es ja auch keine Theorie oder Hypothese mehr.
Ich gehe davon aus, die EB haben den möglichen Unfallort kriminaltechnisch untersucht und scheinbar keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gefunden. Ich weiß leider nicht, ob das seitens der Polizei auch so kommuniziert wurde.
Auf der Website der Polizei wird um Dashcam-Aufnahmen von der Garstang Road von dem 27.01.23 gebeten, der Tag, an dem NB verschwand.
Laut CCTV Aufnahmen war sie allein unterwegs und verließ den Park nicht.

Fakt: Sie wurde bei der Suche in der Umgebung bisher nicht gefunden.
Im Fluß wurde inzwischen von mehreren Spezial-Teams sozusagen jeder Stein umgedreht.
Fakt: Sie wurde bisher nicht im Fluß gefunden. Kann u. a. auch heißen: Sie war nie hineingefallen.

Der Sinn des Forums ist ja seine Meinungen und Ansichten zu teilen, Fragen zu stellen usw., oder?
Niemand hier wird wohl schlauer und fündiger als die Experten vor Ort sein.
Also können wir auch offen für andere Meinungen bleiben. Die Familie hat ja auch eine völlig andere Meinung als die Polizei und das sicher nicht aus heiterem Himmel.

Aomi schrieb:Die Familie hat ja auch eine völlig andere Meinung als die Polizei und das sicher nicht aus heiterem Himmel.

Wenn man die letzten Tage ständig widersprüchliche Aussagen hört, dazu einen Spezialisten, der alle paar Minuten seine Meinung ändert, ist es doch kein Wunder, dass die Familie sich so Hoffnung macht, natürlich ist da die Hoffnung, auch, da sie noch nicht gefunden wurde.

Der Vater von Matej Peris zB konnte seinen Sohn erst nach ca fünf Monaten beerdigen, da man ihn zufällig fand, und das ist nur ein Beispiel von sehr vielen...
Matej Peris (Beitrag von MisterEko)

Die Polizei verhält sich vorbildlich, bedeckt, professionell.