Vermisstenfall Vanessa Huber (39) aus Unterhaching

HeavyThoughts schrieb:Somit bleibt die Option Suizid (nicht jede/r schreibt einen Abschiedsbrief) oder die Option, dass sie getötet wurde.

Ich denke auch, dass es am ehesten darauf hinausläuft.

Selbst wenn man annehmen würde, dass sie sich abgesetzt hat weil sie sich von ihrem Mann trennen wollte (mal abgesehen davon, ob eine normale Trennung nicht möglich gewesen wäre) so wäre es ja nach seinem Tod ohne weiteres möglich gewesen, wieder zurückzukommen. Nicht zuletzt auch, um nicht mehr im Verborgenen leben zu müssen und ggf. auch noch vorhandenes Vermögen zu erhalten.

brigittsche schrieb:ggf. auch noch vorhandenes Vermögen zu erhalten

Solange VH nicht für tot erklärt worden ist, wäre sie doch automatisch Erbin (des gemeinschaftlichen Vermögens). So einfach kann die Wohnung bzw die Vermögensgemeinschaft nicht aufgelöst werden. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Kuno426 schrieb:So einfach kann die Wohnung bzw die Vermögensgemeinschaft nicht aufgelöst werden. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Naja, da wird vermutlich ein Nachlasspfleger eingesetzt werden der die Wohnung auflöst und das übriggebliebene Vermögen erst einmal sichert. Die Wohnung wird man ja, egal wie, zeitnah auflösen um nicht weiter zahlen zu müssen (Miete bzw. Hausgeld wenn es eine Eigentumswohnung war).

Letztlich sind ja spätestens seit dem Tod des Mannes sehr wahrscheinlich keine Einkünfte mehr vorhanden, d. h. irgendwann wäre das Konto leer. Und spätestens dann randaliert der Vermieter (bei einer Mietwohnung, bei einer Eigentumswohnung dann eben die Hausverwaltung).

Aber natürlich wäre auch das alles für eine nur abgetauchte VH ja ein Grund, schnell wieder zurückzukommen um die Sache selbst in die Hand nehmen zu können (außer natürlich, es waren finanziell desaströse Verhältnisse, aber das glaube ich nicht, da beide ja gearbeitet haben).

Für den 17. Juli ist eine Sonderausgabe von Aktenzeichen XY zu Vermisstenfällen geplant; wie der Merkur berichtet wird dort auch der Vermisstenfall Vanessa Huber vorgestellt werden.

In einer Sonderausgabe der Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ wird erneut über den Vermisstenfall Vanessa Huber berichtet. Auch nach dem Tod des Ehemanns gibt es laut Polizei keine neuen Erkenntnisse.

(...)

Aus diesem Grund setzt die Polizei große Hoffnung in eine Sonderausgabe der Sendung Aktenzeichen XY, die am Mittwoch, 17. Juli, um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt werden soll. In dem Spezial werden mehrere Vermisstenfälle aus dem Bundesgebiet näher beleuchtet – darunter auch der mysteriöse Fall aus Unterhaching.

Vermisste Vanessa Huber erneut ein Fall für „Aktenzeichen XY ungelöst“ (Merkur)

Bevor der Vermisstenfall Vanessa Huber nächste Woche in Aktenzeichen XY vorgestellt wird, führt die Polizei morgen Vormittag eine erneute Suchaktion durch. Abgesucht werden soll ein Tümpel bei Unterhaching.

Am Donnerstag soll eine erneute Suche nach der Leiche von Vanessa Huber starten. Taucher werden einen Tümpel bei Unterhaching im Landkreis München absuchen. Die damals 39-Jährige wurde am 5. November 2022 das letzte Mal mit ihrem Ehemann in einem Supermarkt gesehen und ist seitdem verschwunden.

(...)

Laut Polizei wird kommende Woche erneut "Aktenzeichen XY" über den Fall berichten. Die ZDF-Sendung hatte das mysteriöse Verschwinden von Vanessa Huber schon im Januar 2023 aufgegriffen.

Erneute Suchaktion mit Tauchern im Vermisstenfall Vanessa Huber (BR)

Momentan sucht die Polizei ein Gewässer in Taufkirchen ab. Das Gebiet ist durch Ermittlungen nach dem Tod des Ehemanns von Vanessa Huber für die Ermittler interessant geworden.

Die Auswertung eines Computers des Ehemannes von Vanessa Huber sei der Grund dafür, dass die Polizei nun an dieser Stelle suche, wie der Leitende Ermittler Martin Koch sagt. Der Ehemann, der zeitweilig als tatverdächtig galt, war im März tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Er hatte der Polizei zufolge zahlreiche Computer, die dann durchsucht wurden. Dabei sei man auf eine Markierung der Geo-Daten des Tümpels gestoßen, wie Koch sagte.

Polizei sucht mit zwölf Tauchern nach vermisster Vanessa Huber (Süddeutsche Zeitung)

Wenn man ihn damals für tatverdächtig hielt und man jetzt auf der Grundlage von Daten aus einem seiner Computer nach der Leiche seiner Frau sucht, heißt das doch, dass man ihn noch immer für den Täter hält, oder?

Die Suchaktion ist erfolglos beendet worden, in dem Gebiet sollen voraussichtlich im Herbst aber die Suchmaßnahmen nochmal aufgenommen werden.

An diesem Donnerstagmorgen ist ein Tümpel im südlichen Landkreis München abgesucht worden – ohne Ergebnis.

Die Suchaktion dauerte etwa eine dreiviertel Stunde. Zwölf Taucher waren vor Ort, um das Gewässer zu durchsuchen, das in einer Senke verborgen an der Hochstraße in Taufkirchen liegt, wie eine SZ-Kollegin von dem Suchort berichtet. Um dorthin vorzudringen, habe zuvor ein Zugang zum Tümpel gemäht werden müssen.

(...)

Die Suchaktion an dieser Stelle ist daher auch noch nicht endgültig vorbei. Im Herbst, wenn Felder und Wiesen um das Biotop abgemäht sind, sollen sie in diesem Bereich wiederaufgenommen werden.

Suche mit Tauchern beendet: Keine Spur von vermisster Vanessa Huber (Süddeutsche Zeitung)

birotor schrieb:Wenn man ihn damals für tatverdächtig hielt und man jetzt auf der Grundlage von Daten aus einem seiner Computer nach der Leiche seiner Frau sucht, heißt das doch, dass man ihn noch immer für den Täter hält, oder?

Wahrscheinlich hat man sonst keine Hinweise, die ihr Verschwinden erklären könnten. Und so wie sich die Situation aktuell noch darstellt, könnte man ja schon darauf schließen, dass ihr Mann etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat.

birotor schrieb:Wenn man ihn damals für tatverdächtig hielt und man jetzt auf der Grundlage von Daten aus einem seiner Computer nach der Leiche seiner Frau sucht, heißt das doch, dass man ihn noch immer für den Täter hält, oder?

Heißt aber auch, dass der Tatverdacht damals nicht für eine Auswertung der Computer gereicht hat. Keine Ahnung wie das rechtlich aussieht wenn eine Person verstoreben ist, ob man dann auch eine Durchsuchungsbeschluss braucht.

So wie es die Süddeutsche Zeitung schreibt, klingt es tatsächlich so, dass die Ermittler erst nach dem Tod des Ehemanns Zugriff auf die Computer erhalten hätten.

Auf der anderen Seite: im vergangenen Herbst, als sich das Verschwinden von Vanessa Huber das erste Mal gejährt hatte, wurde folgendes mitgeteilt:

LackyLuke77 schrieb am 05.11.2023:Es wurden mehrere Mobiltelefone und Computer ausgewertet oder befinden sich noch in der Auswertung.

Vielleicht hatte die Auswertung der Endgeräte also auch einfach nur bis nach dem Tod des Ehemanns angedauert.

Die Suchaktion an dem Tümpel in Taufkirchen dürfte von den Ermittlern jedenfalls ganz bewusst zeitnah zur "Aktenzeichen XY"-Sendung durchgeführt worden sein, um dem Vermisstenfall nochmal die größtmögliche mediale Aufmerksamkeit zugutekommen zu lassen.

Mittlerweile berichten auch weitere Medien über die durchgeführte Suchmaßnahme.

Gegenüber der Bild teilte Kriminalhauptkommissar Martin Koch mit, was ausschlaggebend für die Suche an dem Tümpel war.

Kriminalhauptkommissar Martin Koch (44) zu BILD: „Wir haben einen Computer des Ehemannes ausgewertet und Hinweise auf diesen Tümpel gefunden. Bei Google Maps wurde dieser Ort häufiger als Markierung gesetzt.“ Koch fügt hinzu: „Die vergangenen Jahre war der Tümpel trocken. Das nimmt uns etwas die Hoffnung, aber sie kann ja auch vergraben worden sein.“

Polizeitaucher suchen Leiche in Tümpel (Bild)

Der Merkur geht zudem auf eine weitere geplante Maßnahme ein:

Dabei stießen die Ermittler auf eine Stelle, die der Ehemann auf Google Maps markiert hat. Es handelt sich um eine Fläche zwischen Hochstraße und Tölzer Straße in Taufkirchen.

Heute Morgen haben Polizeitaucher nun einen Tümpel nach menschlichen Überresten oder Kleidungsstücken der Vermissten abgesucht – allerdings ohne Erfolg. Damit ist die Suche aber noch nicht abgeschlossen, wie der für den Fall zuständige Ermittler mitteilt. Sobald die um den Tümpel liegenden Felder abgeerntet worden sind, will man auch diese nach Hinweisen absuchen. Dann kommen vermutlich auch wieder Hunde zum Einsatz.

Neue Spur im Fall Vanessa Huber: Polizei sucht in Tümpel nach Vermissten (Merkur)

Aber doch schön blöd, als Täter (nur mal angenommen) die Ablagestelle auf dem PC zu markieren. Oder sollte das als Hinweis nach dem eigenen Ableben dienen?
Soweit ich informiert bin, gibt es ja keine Hinweise auf Fremdverschulden (beim Ehemann) .
Sollte (spekulativ) eine Selbsttötung vorliegen, wollte man vielleicht sein Gewissen erleichtern und noch Hinweise zur Aufklärung geben.

Martha-Minerva schrieb:Sollte (spekulativ) eine Selbsttötung vorliegen, wollte man vielleicht sein Gewissen erleichtern und noch Hinweise zur Aufklärung geben.

Wir kennen ja nicht die Umstände, unter denen die EB an die Geodaten gelangt sind.

Vielleicht befanden diese sich in einem gelöschten Bereich, von dem der verstorbene Ehemann glaubte, dass er nicht wiederherstellbar sei.

birotor schrieb:Wenn man ihn damals für tatverdächtig hielt und man jetzt auf der Grundlage von Daten aus einem seiner Computer nach der Leiche seiner Frau sucht, heißt das doch, dass man ihn noch immer für den Täter hält, oder?

Das mag schon sein, aber zumindest ist man durch seinen Computer auf die Stelle aufmerksam geworden an der nun gesucht wird.

Und letztlich geht es ja auch darum, a) die Leiche zu finden und b) wäre es ja möglich, dass es außer dem Ehemann (sofern er denn etwas mit dem Verschwinden zu tun hat!) auch noch weitere Mittäter gibt. Oder dass der Ehemann (auch das wieder nur eine Vermutung!) jemanden beauftragt hat.

Man wertet offenbar jeden Hinweis aus, der sich für die Ermittler ergibt.

Man hat ja die ganze Zeit im Umfeld der Familie ermittelt, da der Ehemann aber Zeit seines Lebens auf freiem Fuß war, gab es keinen dringenden Tatverdacht.

Vielleicht ergibt sich aus der Aktenzeichen XY Sendung noch etwas, vielleicht muss man auch wirklich bis Herbst warten.

Aber Vanessa H. im im November 2022 verschwunden, bei einstelligen Temperaturen abends jemanden, wenn es früh dunkel wird, in die Pampa zu bringen und dort zu vergraben, bedarf einer gewissen Logistik und Planung. Dass dies potentiell "spurlos" geschieht, ist doch recht unwahrscheinlich.

Und ohne "Werkzeug" ist dies auch schwierig zu bewerkstelligen.

Der Ehemann kann zur weiteren Aufklärung nicht mehr beitragen, das wird die berühmte Nadel im Heuhaufen sein, die man hier sucht

HeavyThoughts schrieb:Aber Vanessa H. im im November 2022 verschwunden, bei einstelligen Temperaturen abends jemanden, wenn es früh dunkel wird, in die Pampa zu bringen und dort zu vergraben, bedarf einer gewissen Logistik und Planung. Dass dies potentiell "spurlos" geschieht, ist doch recht unwahrscheinlich.

Es ist aber nicht unmöglich. Und der November hat den Vorteil, dass es draußen relativ kühl ist und eine Leiche daher nicht so schnell verwest, wenn man sie eine gewisse Zeit (natürlich nicht über Wochen) in einem Keller, Schuppen oder auch nur im Kofferraum eines Autos ablegt bis man eine endgültige Lösung organisiert hat. Und bei einem geplanten Mord wäre ein guter Teil der Vorbereitungen ja auch im Vornhinein zu erledigen.

Interessanter wäre, ob man beispielsweise in der Wohnung nach dem Tod des Ehemanns noch Spuren sichern konnte. Wobei die berühmten Leichenspürhunde vermutlich nutzlos waren, da ja der Mann lange tot in der Wohnung gelegen hat.

Die Wohnung ist aber doch schon im November '22 untersucht worden.

Am Mittwoch war die Wohnung der Frau und ihres Ehemannes von der Spurensicherung "intensiv" untersucht worden, auch ein Spürhund wurde dabei eingesetzt, wie die Polizei mitteilte.

Spurensicherung durchsucht Wohnung der Verschwundenen (Süddeutsche Zeitung)

Welche Spuren sollten denn nach dem Tod des Ehemanns, also fast eineinhalb Jahre später, noch gesichert werden?

Naja, die Spurenlage in der Wohnung war diffus - was auch immer das bedeuten mag.

Nun wurde bekannt, dass die Polizei neben möglichen Aufenthaltsorten der 39-Jährigen auch ihre Wohnung durchsuchte, die sie mit ihrem Mann teilt, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete. Dieser habe die Frau am Montag (7. November) auch als vermisst gemeldet. Die Spurensicherung habe die Räume "intensiv" durchforstet. Auch ein Spürhund sei zum Einsatz gekommen. Ein Polizeisprecher beschrieb die Spurenlage der SZ gegenüber jedoch als "diffus".

Quelle: https://amp.infranken.de/bayern/verschwundene-frau-muenchen-polizeitaucher-weiher-taufkirchen-ermittlungen-gewaltdelikt-vermisstenfall-art-5586266

Ob VH überhaupt in die Wohnung zurückgekommen war, nach dem Einkauf?

LackyLuke77 schrieb:Welche Spuren sollten denn nach dem Tod des Ehemanns, also fast eineinhalb Jahre später, noch gesichert werden?

Danke, das war dann wohl ein Irrtum von mir, ich hatte im Kopf, dass der Verdacht gegen den Mann nicht so schwerwiegend war, dass er eine Durchsuchung gerechtfertigt hätte.