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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

2.557 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Mord, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

23.01.2023 um 16:43
Zitat von PalioPalio schrieb:Das passt auch nicht wirklich, weil der Kohberger-Treffer am 29.11.22 war und vor dem ersten Zeugenaufruf zum gesuchten Fahrzeug (07.12.22) mit falschem Baujahr liegt. Warum hat man überhaupt mit Baujahr-Angabe gesucht, noch dazu einer, die nicht dem Fahrzeug des Verdächtigen entsprach?
Weil der "Kohberger Treffer" nur einer von vielen war. Er muss zu dem Zeitpunkt noch nicht in irgendeinem Fokus der Ermittlungen gestanden haben.

Noch mal zu den Abläufen:

- Am 7.12. gibt die Polizei öffentlich die Suche nach weissen Elantras der Baureihe 2011-2013 heraus (Quelle).
- Intern suchten sie aber schon deutlich länger nach den Fahrzeugen. Im Affidavit steht, dass am 29.11. Officers in Pullmann dadurch auf Kohbergers Fahrzeug aufmerksam wurden. Das war also vor dem öffentlichen Suchaufruf.

Kohbergers Wagen war aber nur einer von sehr vielen weissen Elantras in der Gegend. Denn allein auf dem Campus in Moscow wurden in den Jahren zuvor schon Parkgenehmigungen für
90 (!) Elantras ausgestellt (Quelle). Dazu kamen dann noch die weissen Elantras aus Pullman und die aus Moscow, die nicht auf dem Campus parkten. Kohbergers Wagen wird also nur eines von sicher über 100 Fahrzeugen gewesen sein, das überprüft wurde. Um das Bild komplett zu machen, wurde der Suchaufruf gestartet. Da stand Kohberger aber schon als einer von vielen auf der Liste. Irgendwann später hat der Experte dann die Erweitung der Baujahre kommuniziert. Sonst wäre der Suchaufruf ja sinnvollerweise anders ausgefallen.
Zitat von ErnstHellfritzErnstHellfritz schrieb:Ich möchte wirklich nicht nerven...
Wie könntest du nerven ;-)
Das ist eine Option. Der von dir herausgesucht Mast liegt aber von Pullman gesehen hinter Moscow, so dass der Tatverdächtige in einem großen Bogen um Moscow herumgefahren sein müsste, so dass er dort nicht registriert wurde, und dann sein Handy an diesem Masten registriert wurde und er müsste dann zurück wieder unregistriert im Bogen um den Ort herumgefahren sein.
Eine andere Option ist, dass das Handy zwar am 14.11. nochmal in Moscow registriert war, der Tatverdächtige aber zu dem Zeitpunkt definitiv in Pullmann, z.B. an der Uni war. Schlichtweg, weil Mobiltelefone am gleichen Standort nicht immer im gleichen Masten registriert werden.


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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

23.01.2023 um 16:47
Aus meiner Sicht ist es müßg, sich über die Logdaten zu unterhalten, denn wir haben darüber zuwenig Kenntnis. Damit meine ich, die EBs haben weitaus detailliertere Kenntnis über die Logdaten, wie auch die Videos aus Überwachungskameras, wie auch anderen Bewegungsdaten.

Wir können uns hier noch bis Juni unterhalten, ob und wann und wo sein Handy geloggt wurde: Es bringt uns absolut nicht weiter, da uns wichtige andere Daten fehlen.

Die EBs werden ein Vielfaches an Daten haben und mit Sicherheit noch sammeln. Warten wir ab.


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23.01.2023 um 17:10
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Vielmehr könnte es sein, dass der Schuhabdruck von der Zeugin stammt, weil diese nach der Tat in Blut (das sicherlich überall war) getreten ist. Insgesamt glaube ich, dass die Schuhmarke Vans unter Studenten sehr beliebt und verbreitet ist. Wer weiß, wieviele Menschen am Morgen herbeigerufen wurden, bevor man die Polizei alarmierte.
Zitat von ErnstHellfritzErnstHellfritz schrieb:Dazu müsste BF in Blut getreten sein, und das ist reine Spekulation. Man hat eher den Eindruck, dass sich die beiden Überlebenden (wohl aufgrund böser Ahnungen) nicht an die Opfer herangetraut haben. Deshalb wurden ja die Freunde gerufen. Und auch diese werden nicht durch die Blutlachen getrampelt sein (weniger aus Rücksicht auf die Spurenlage als aus Ekel).
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Ist denn wirklich ausgeschlossen, dass von den vielen Anwesenden am Tatort (es ist zuweilen von zehn Leuten die Rede) jemand seine Schuhe verunreinigte?
Vor dem Eintreffen der Polizei befanden sich bereits zahlreiche Menschen (Freunde) am Tatort.

Die Ermittler und Spurenanalytiker werden auf diese Problematik vorbereitet sein. Es ist sehr stark zu erwarten, dass sie alle Spuren, die durch die Freunde und Anwesendenden verursacht oder verunreinigt worden sein könnten, identifiziert und mit den Spurenträgern der Anwesenden abgeglichen haben.

Die Schuhe der Zeugin B, als auch aller anderen Anwesenden, werden untersucht worden sein, ob sie Blutanhaftungen haben und wenn ja, ob bsp die Zusammensetzung des Blutabdrucks auf dem Boden identisch mit deren Anhaftungen sind usw.

Das hat man sicher ausschließen können, dass die Schuhspur vor D's Zimmer von einem der Anwesenden stammt.

Lange Rede kurzer Sinn. Es ist problematisch, wenn Menschen vor Eintreffen der Polizei am Tatort eintreffen (zbsp Auffindezeugen) und aus Versehen den Tatort verunreinigen. Das ist den Ermittlern mit Sicherheit bewusst.


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23.01.2023 um 17:29
Zitat von PalioPalio schrieb:Unklar bleibt hier, warum die Ermittler annehmen, dass das Telefon nicht in Moscow war und ob sie eine Bewegung in Richtung Moscow annehmen oder nicht.
Mir ist unklar, warum sie es überhaupt mit aufgeführt haben!
Wenn es keine Begründung für die U-Haft ist (im Gegenteil, es streut Zweifel - wie man hier im Forum sehen kann), hätten sie es ja auch einfach weglassen können. Die anderen Einloggungen und Indizien würden ausreichen.


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23.01.2023 um 17:40
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Mir ist unklar, warum sie es überhaupt mit aufgeführt haben!
Warum mit aufgeführt?
Wenn die Ermittler ihre eigenen Angaben im Affidavit quasi relativieren, dann hätten sie das komplett weglassen müssen und nicht nur die Angaben zum 14.11.2022, denn
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Was sind diese Logdaten dann wert?



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23.01.2023 um 18:55
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Mir ist unklar, warum sie es überhaupt mit aufgeführt haben!
Der Hintergrund war darauf hinzuweisen, dass er nach der Tat vermied, nach Moscow zu fahren. Immerhin vier Wochen war er ja noch vor Ort im Bundesstaat. Dieser Umstand unterstützt die Annahme, dass das Verbrechen gezielt und vorbereitet erfolgte, indem der Tatort zuvor mehrfach beobachtet wurde. Wenn er dort vorher immer nur in der Nähe einkaufen gewesen sein will, ist es natürlich auffällig, dass er dort nach dem Mord nicht mehr einkaufen war.

Ich geh davon aus, dass die Verbindung am 14.11. nicht von Pullman aus zur Antenne in Moscow switchte, sondern irgendwo auf dem Weg, als die Verbindung zur "Heim-Antenne" schlechter wurde.


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23.01.2023 um 19:27
Zitat von PalioPalio schrieb:Offenbar wurde das Handy vor Erreichen des Tatortes ausgeschaltet und nach Verlassen des Tatortes wieder eingeschaltet.
Das Affidavit sagt nicht, dass Bryan K.s Handy zwischen 03:00 und 05:00 in der Tatnacht ausgeschaltet war, sondern lediglich, dass es in diesem Zeitraum in kein dem Tatort nahes Mobilfunknetz eingeloggt hat. Das Handy könnte also durchaus in besagter Zeit in einem anderen Netz eingeloggt gewesen sein.
A query of the 8458 Phone in these retums did not show the 8458 Phone utilizing cellular tower resources in close proximity to the King Road Residence between 3:00 a-m. and 5:00 a.m.
(vgl. Affidavit, Seite 12, https://coi.isc.idaho.gov/docs/case/CR29-22-2805/122922%20Affidavit%20-%20Exhibit%20A%20-%20Statement%20of%20Brett%20Payne.pdf (Archiv-Version vom 07.01.2023))
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Die Schuhe der Zeugin B, als auch aller anderen Anwesenden, werden untersucht worden sein, ob sie Blutanhaftungen haben und wenn ja, ob bsp die Zusammensetzung des Blutabdrucks auf dem Boden identisch mit deren Anhaftungen sind usw.
Der Schuhabdruck wurde erst bei der zweiten Tatortbegehung entdeckt. Ist bekannt, wieviel Zeit zwischen den beiden Begehungen lag?


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23.01.2023 um 19:34
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Das Affidavit sagt nicht, dass Bryan K.s Handy zwischen 03:00 und 05:00 in der Tatnacht ausgeschaltet war, sondern lediglich, dass es in diesem Zeitraum in kein dem Tatort nahes Mobilfunknetz eingeloggt hat. Das Handy könnte also durchaus in besagter Zeit in einem anderen Netz eingeloggt gewesen sein.
Das stimmt so nicht - der Weg des Handys am Tatabend wurde mit dem Weg des PKW verglichen und beide waren auf der gleichen Strecke unterwegs, bis auf einmal sendete das Handy nicht mehr - was dafür spricht, dass es in Flugmodus gesetzt oder ausgeschaltet wurde.

Auf dem Rückweg des PKW sendet das Handy dann wieder an einen Mast und bewegt sich mit dem Auto auf dem gleichen Weg bis zurück zum Wohnort von BK.

Von dem Mord an Carolin Gruber ist bekannt, dass Handys, die zerstört werden oder deren Akku tot geht, sich anders "abmelden", als Handys die abgeschaltet bzw. in den Flugmodus gesetzt werden.


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23.01.2023 um 19:49
@ringelnatz
Ein mögliches Motiv zu finden ist mE nach nicht Pflicht. Es rundet lediglich die Präsentation der Indizien und Beweise ab. Nur weil es evtl nicht in die gängigen Schemata wie zb. Habgier, sexuelle Gewalt , Rache , Vertuschung einer anderen Straftat, Familien Fehde, Eifersucht, passt, kann es durchaus andere Motive geben.
Hassverbrechen, pure Obsession, Fixierung auf einen bestimmtem Opfertyp, der evtl stellvertretend für alles steht, was der Täter verabscheut oder von dem er sich abgelehnt fühlt. Ist es tatsächlich so abwegig, dass jemand tötet, als finalen Höhepunkt einer ganzen Reihe von Kränkungen, Ablehnungen, Problemen mit zb dem anderen Geschlecht?

@Palio
Dein Hinweis zu seinem Bewegungsradius explizit nach den Morden, ist ein mE nach wirklich wichtiger Punkt. Die Tatsache bzw Annahme, daß er danach diese Gegend nicht mehr anfuhr, im krassen Gegensatz zu vorher, könnte ein super Argument unter vielen sein. Er ändert also eine Routine ab dem Tag x und das ausgerechnet nach der Tragödie. Wenn das nicht seltsam ist, was dann? Nachdem man es ihn sogar ein paar Stunden nach der Tat noch mal dahinzog.
Wie bitte, will man so ein Verhalten rechtfertigen? Wollte mir vorher 12 x die Gegend und die Häuser betrachten? Und danach hatte er keine Lust mehr dazu? Gerade das plötzliche Ändern von Verhaltensmustern, kann ein wichtiges zusätzliches Indiz sein, dass er zumindest vorher die Gegend um den Tatort mehr als anziehend fand. Allerdings bleibt dann die Frage, was bitte fand er an der Straße so faszinierend? Die Architektur?


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23.01.2023 um 19:58
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Denn allein auf dem Campus in Moscow wurden in den Jahren zuvor schon Parkgenehmigungen für
90 (!) Elantras ausgestellt
Davon scheiden aber schon etliche wegen des Baujahres aus. Und richtig interessant wird es, wenn wir nach Autos aus Staaten mit nur einem vorgeschriebenen Nummernschild suchen, denn die allermeisten Wagen sind erwartungsgemäß in ID und WA zugelassen.
Zitat von SrensenSrensen schrieb:vgl. Affidavit, Seite 12
Das ist in diesem Zusammenhang die falsche Stelle. Denn dort geht es nur darum, dass sich das Handy 8458 nicht unter den zur Tatzeit am Tatort eingeloggten Telefonen befand, auf die sich der erste Durchsuchungsbeschluss bezog. Interessant wird es auf S. 13 unten, denn dort steht, wann und wo das Handy entweder ausgeschaltet oder in den Flugmodus versetzt wurde. Es war also nirgendwo eingeloggt.


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23.01.2023 um 20:25
Zitat von calligraphiecalligraphie schrieb:bitte, will man so ein Verhalten rechtfertigen?
Moeglicherweise sehr einfach:Der Polizeichef in Moscow selbst hat ja Sicherheitsbedenken geaeussert. Da blieben vermutlich mehrere aus Pullman lieber erst mal in ihrem Ort.
Zitat von ErnstHellfritzErnstHellfritz schrieb:Und richtig interessant wird es, wenn wir nach Autos aus Staaten mit nur einem vorgeschriebenen Nummernschild suchen, denn die allermeisten Wagen sind erwartungsgemäß in ID und WA zugelassen.
Das ist eine prima Einschraenkung! Die Bilder zeigten aber offenbar nicht eindeutig kein vorderes Nummernschild. Laut Affidavit wirkte es nur so (appeared to), ganz sicher war man sich also nicht. Daher waere so eine Suche riskant, da unsicher, gewesen.


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23.01.2023 um 20:37
Zitat von RabrecRabrec schrieb:Zu den bekannten Bewegungsangaben über die Funkmasten gibt es vermutlich noch Bewegungsinfos über WLan Wahrnehmung, ggf. zeitweise auch standortbasierte Dienste auf dem Handy und wir wissen nicht, welche Daten beim Elantra vom Auto erhoben wurden. Geldautomaten, private und öffentliche überwachungskameras.... Die Ermittlungsbehörden werden also viel genauer wissen, wann BK in der Nähe war.
Ich schließe mich dieser Vermutung an. Für uns wirkt es zwar alles sehr ungenau, da wir nur an die Masten denken, die ein gewisses (manchmal auch größeres) Gebiet abdecken, aber ich denke was wir alle nicht vergessen sollten, ist der Fakt, dass das FBI in die Ermittlungen involviert ist und da sicher jegliche Vermutungen entweder verfestigt oder eben zerstreut werden können, damit es eben nicht ein Haftbefehl “auf gut Glück” ist weil ein paar Dinge irgendwie passen. BK wird auch nicht grundlos in Haft geblieben sein. Wären dort sehr viele Zweifel, hätte man ihn doch sicher erstmal wieder gehen lassen, so wie er es beantragt hat - oder?


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23.01.2023 um 21:05
Zitat von KaietanKaietan schrieb:Kohbergers Wagen wird also nur eines von sicher über 100 Fahrzeugen gewesen sein, das überprüft wurde.
Eben nicht eines von vielen, jedenfalls nicht mehr zum Zeitpunkt des Zeugenaufrufs. Der Ablauf ist aufschlussreich und der wird im Affidavit haarklein berichtet.

Am Anfang ging es nur um weiße Limousinen. Eine weiße Limousine ist nämlich als verdächtig herumkurvendes Fahrzeug am Tatort kurz vor den Morden aufgefallen.

Wohin ist die weiße Limousine gefahren?

4.20 Uhr: Der verdächtige PKW fährt mit hoher Geschwindigkeit über den Walenta Drive davon. Die Ermittler konnten anhand der Aufnahmen folgern, dass das Fahrzeug danach den Palouse River Drive nutze, welcher u. a. nach Pullman führt. Pullman als weitere Universitätsstadt erschien interessant. Man klärte also Pullman ab. Der Name Kohberger war noch nicht im Spiel, als der Kriminaltechniker den Fahrzeugtyp des Tatort-Fahrzeugs identifizierte und auch das Baujahr vermutete.

Den Ermittlern wurde Zugang zu Videoaufnahmen vom Campus der Washington State University (WSU) in Pullman gewährt. Eine Sichtung dieser Videos ergab, dass gegen 02.44 Uhr am 13. November eine weiße Limousine, die der Beschreibung des weißen Elantras entsprach, dabei aufgezeichnet wurde, wie sie in nördlicher Richtung die SE Nevada Street in Höhe des NE Stadium Way entlangfuhr. Gegen 02.53 Uhr befuhr eine weiße Limousine die SE Nevada Street in Pullman südwärts in Richtung State Road 270. Die SR 270 verbindet Pullman, Washington, und Moscow, Idaho.

Treffer. Man hatte das passende Gegenstück gefunden, das die losen Enden verknüpft. Dieses Fahrzeug war interessant, weil es zur passenden Zeit in passender Richtung unterwegs war. Das war nicht ein Elantra von vielen, die irgendwo in der Gegend standen oder fuhren.

Jetzt galt es herauszufinden, wer der Besitzer dieses speziellen Pullman-Elantras ist.

Am 25. November bat das MPD alle Polizeibehörden in der Umgebung, nach einem
weißen Hyundai Elantra Ausschau zu halten. Gegen 00.28 Uhr am 29. November startete
WSU Police Officer Daniel Tiengo eine Suchabfrage nach weißen Elantras, die an der
WSU registriert waren. Dabei stieß er auf einen weißen Elantra des Baujahres 2015 mit dem Nummernschild LFZ-8649 aus Pennsylvania. Das Fahrzeug war auf einen Bryan Kohberger zugelassen, wohnhaft NE Valley Road 1630, Apartment 201, in Pullman, Washington. Die NE Valley Road 1630 liegt etwa eine Dreiviertelmeile von der Kreuzung zwischen Stadium Way und Cougar Way entfernt, wo die Kameras den weißen Elantra zuletzt eingefangen hatten.
Am gleichen Tag gegen 00:58 Uhr entdeckte ein anderer Officer einen weißen Hyundai Elantra des Baujahres 2015 auf dem Parkplatz der NE Valley Road 1630. NE Valley Road 1630 ist ein
Apartmentkomplex der WSU-Studenten. Auch er stieß auf den Namen Kohberger.

Könnte Kohberger der Besitzer des gesuchten Elantras vom Tatort sein, dessen Standort in Pullman vermutet wird, wo tatsächlich auch ein weißer Elantra zur passenden Uhrzeit in Richtung Moscow aufbrach?

CPL Payne überprüfte Kohbergers Führerscheindaten und das dazugehörige Foto und stellte fest, dass er gut zu der Beschreibung der Zeugin passt.

Diese Überprüfung der gespeicherten Daten wird noch zeitnah zum 29.11.22 geschehen sein.

Ende November: Man ermittelte nun in BKs Richtung. Er war als konkreter Halter eines weißen Hyundai Elantras mit passenden Bewegungsdaten verdächtig. Man kannte auch das Baujahr seines Fahrzeugs.

Und trotzdem erfolgte der Zeugenaufruf am 07.12.22 zu weißen Elantras mit konkreter Eingrenzung des Baujahres auf 2011-2013. Obwohl dieses Baujahr nicht zu Kohbergers PKW passt und obwohl er schon eine Person von großem Interesse war. Das ist mir nicht erklärlich. Warum nicht einfach das Baujahr weglassen? Das hat man intern schließlich auch gemacht. Im Affidavit heißt es:
Nach weiteren Untersuchungen gab er an, dass es auch ein Hyundai Elantra der Baujahre 2014 bis 2016 sein könne.
Im Ergebnis haben die Ermittlungsbeamten Informationen über Personen gesichtet, die im Besitz eines Hyundai Elantra der Baujahre 2011 bis 2016 waren.
Was bringt es, möglichen Zeugen ein konkretes Baujahr vorzugeben und noch dazu ein möglicherweise falsches?


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23.01.2023 um 21:30
@Palio

Applaus und Anerkennung für Deine Zusammenfassung bzw. Wiedergabe dessen, was im Affidavit im Detail und absolut chronologisch nachvollziehbar aufgeführt wurde!

Auch die Veränderung in der Verhaltensweise nach der Tat, was in diversen Fällen ein Indiz war (z.B. dass Herr Darsow ab dem Tag nach der Ermordung der Nachbarn keine Wohnung mehr suchte).


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23.01.2023 um 21:45
Zitat von BohoBoho schrieb:Applaus und Anerkennung für Deine Zusammenfassung
Hier möchte ich mich gern anschließen.
Zitat von BohoBoho schrieb:Auch die Veränderung in der Verhaltensweise nach der Tat, was in diversen Fällen ein Indiz war
Und hier. Dass sich Bryan K.s Handy nach der Tat nicht mehr in das tatortnahe Funknetz einloggte, spricht für ihn als Täter.

Nichtsdestotrotz möchte ich - genau wie @Palio - noch wissen, weshalb bis zum Tag seiner Verhaftung öffentlich nach einem Elantra mit den Baujahren 2011-2013 gefahndet wurde.

Zudem kann ich mir nach wie vor keinen Reim darauf machen, dass Bryan K. sofort nach seinem Umzug nach Pullman entschieden haben soll, genau diese Wohngemeinschaft in einer anderen Stadt auszuspionieren. Vermutlich waren die Bewohnerinnen in den Ferien bei ihren Familien zu Besuch und kamen erst kurz vor Semesterbeginn zurück, also zeitgleich mit Bryan K. Er kann doch unmöglich nachts ziellos durch die Gegend gefahren sein und dabei irgendein Haus ausgesucht haben, deren Bewohnerinnen er fortan zu stalken plante.


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23.01.2023 um 21:56
@Srensen
Eine plausible Erklärung dafür könnte sein, er war evtl schon vorher mal in der Stadt um zb den Arbeitsplatz zu sehen und eine Wohnung zu besichtigen. Sicher war er dann auch die Gegend erkunden und hat sich zb die Kultur und Gastro Szene und Clubs usw näher betrachtet. Vor allem wird er sich die Campus Angebote und evtl sogar die Angebote für Studenten zumindest online angeschaut. So machen das allgemein Menschen, die ab Tag X in einer ganz neuen Umgebung arbeiten und leben. Da schaut man auch, wer sich wo trifft. So könnte er eigentlich sogar auf die 4 als Truppe aufmerksam geworden sein. Sie waren ja vermutlich recht aktiv da in der studentischen Community unterwegs und haben ihr Leben online dokumentiert. Wie gesagt, das wäre ein Erklärung.


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23.01.2023 um 21:59
Zitat von PalioPalio schrieb:Und trotzdem erfolgte der Zeugenaufruf am 07.12.22 zu weißen Elantras mit konkreter Eingrenzung des Baujahres auf 2011-2013. Obwohl dieses Baujahr nicht zu Kohbergers PKW passt und obwohl er schon eine Person von großem Interesse war. Das ist mir nicht erklärlich.
Ganz einfach. Meine Theorie ist die Polizei wollte Kohberger nicht aufschrecken mit dem korrekten Baujahr. Vielleicht hoffte man auch das er denkt die suchen nach dem falschen Fahrzeug. Damit er sich über der Polizei erhaben fühlt und weitere Fehler machen würde.


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23.01.2023 um 22:02
Zitat von Thl40Thl40 schrieb:Ganz einfach. Meine Theorie ist die Polizei wollte Kohberger nicht aufschrecken mit dem korrekten Baujahr. Vielleicht hoffte man auch das er denkt die suchen nach dem falschen Fahrzeug. Damit er sich über der Polizei erhaben fühlt und weitere Fehler machen würde.
Dann wäre es doch am besten gewesen, überhaupt nicht öffentlich nach dem Elantra zu fahnden. Die Ermittler sind ja bereits Ende November selbst auf den Wagen von Bryan K. gestoßen und brauchten somit die Hilfe der Bevölkerung nicht.


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23.01.2023 um 22:02
Zitat von Thl40Thl40 schrieb:Ganz einfach. Meine Theorie ist die Polizei wollte Kohberger nicht aufschrecken mit dem korrekten Baujahr. Vielleicht hoffte man auch das er denkt die suchen nach dem falschen Fahrzeug. Damit er sich über der Polizei erhaben fühlt und weitere Fehler machen würde.
Davon gehe ich auch aus.
Und - hätte er in Panik, dass sie das Auto auf dem Schirm haben, den PKW angezündet oder im nächsten See versenkt, wäre es um evtl. Spuren wesentlich schlechter gestellt gewesen als jetzt.
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Dann wäre es doch am besten gewesen, überhaupt nicht öffentlich nach dem Elantra zu fahnden. Die Ermittler sind ja bereits Ende November selbst auf den Wagen von Bryan K. gestoßen und brauchten somit die Hilfe der Bevölkerung nicht.
Es war ja bekannt, dass sie Videos auswerten und wenn ein weißes Auto da nicht irgendwie bemerkt worden wäre, wäre das ja auch auffällig gewesen.


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23.01.2023 um 22:05
Zitat von SrensenSrensen schrieb:Dann wäre es doch am besten gewesen, überhaupt nicht öffentlich nach dem Elantra zu fahnden.
Die Polizei hat vermutlich noch mehr Leute/Zeugen gesucht die den Elantra gesehen haben.


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