Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

Palio schrieb:Es ist bei den engen Verhältnissen in dem kleinen Flur ziemlich ausgeschlossen, dass DM ihn sieht, er sie aber nicht

Würde ich nicht so absolut sagen.
Es ist möglich, dass er so fokussiert war und einfach die Schiebetür angesteuert hat, dass er das Drumherum nicht wahrgenommen hat.
Selektive Wahrnehmung ist ein Alltagsphänomen. Es gibt sehr interessante Experimente dazu.
Hier ist es zu OT, daher verlinke ich nichts dazu. Aber über googeln findet man Infos dazu.

Palio schrieb:Sein Motiv, neben KG und MM noch Xana K. und Ethan C. in einer ganz anderen Ecke des Hauses zu töten, Dylan M. aber am Leben zu lassen, ist angesichts der räumlichen Verhältnisse nicht wirklich nachvollziehbar.

Sein Motiv liegt ja immer noch absolut im Dunklen.
Ich habe mich auch gefragt, wrlche Bedeutung die Auswahl der Waffe für ihn hatte.
In den USA ist es relativ unkompliziert, eine Schusswaffe zu bekommen. Ich würde denken, dass es aus Tätersicht eigentlich "sicherer" sein würde, eine Schusswaffe zu benutzen.
Sowohl in Bezug auf mögliche Gegenwehr und Entwaffnungsversuche, als such hinsichtlich der Spurenlage.

Eine Schusswaffe ermöglicht sehr viel mehr Distanz. Bei einem Messerangriff muss ein Täter sehr nah an das Opfer heran.
Vielleicht hat das eine Rolle gespielt.

hopkirk schrieb:Ob der Täter es vielleicht explizit auf Kaylee abgesehen hatte?

Möglich, sicherlich.
Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, dass er sie im Fokus hatte?

hopkirk schrieb:Theoretisch war dieses Wochenende wohl mehr oder weniger die letzte Gelegenheit, sie in Moscow zu erwischen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Die Frage ist, ob er das wusste.

fischersfritzi schrieb:Möglich, sicherlich.
Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, dass er sie im Fokus hatte?

Ihre Eltern haben angeblich irgendeine Verbindung zwischen den beiden herausgefunden. Was das sein mag, weiß man nicht.

Steve Goncalves, father of Kaylee, 21, said his family has found connections between the University of Idaho student and suspect Bryan Kohberger

Quelle: https://www.dailymail.co.uk/news/article-11588241/amp/Idaho-victim-Kaylee-Goncalves-father-says-CONNECTIONS-suspected-killer.html

ringelnatz schrieb:warum genau die 4!?

Naja wenn man sich anschaut mit was er sich beschäftigt hat:

PolicyOfTruth schrieb:....dass Kohberger in der Vergangenheit unter anderem ein Studium der Psychologie und der Cloud-basierten Forensik absolviert hat.
...Kohberger schrieb in seinem Aufsatz, dass er daran interessiert sei, Strafverfolgungsbehörden in ländlichen Gebieten dabei zu unterstützen, technologische Daten bei Einsätzen im Bereich der öffentlichen Sicherheit besser zu sammeln und zu analysieren.

sowie

PolicyOfTruth schrieb:In der Umfrage wurden die Teilnehmer gebeten, Informationen bereitzustellen, um "zu verstehen, wie Emotionen und psychologische Eigenschaften die Entscheidungsfindung bei der Begehung von Verbrechen beeinflussen".

Bei dem Thema geht es ja nicht nur um stumpf Logfiles, Kameraaufnahmen oder Handydaten auszuwerten. OSINT (Open Source Intelligence) Recherchen zum Beispiel, wo frei verfügbare Informationen zusammen getragen und ausgewertet werden ist heute eigentlich bereits Standard. Sprich was teils auf "social media plattformen" vor oder auch nach Verbrechen passiert.

Alle Bewohner waren auf TikTok, Instagram etc. sehr aktiv. Goncalves und Mogen ist er direkt gefolgt, ebenso von der Studentenverbindung wo Chapin und Kernodle unterwegs waren. Der Täter musste vorher nichtmal im Hause gewesen sein um zu wissen wann er wo ungefähr wenn antrifft. Er konnte z.bsp. im Twitchstream vom "Grub Truck" sehen wann Goncalves und Mogen loslaufen und ungefähr zuhause sind. Was nach der Tat auf TikTok und Co. passierte ist doch ebenso kurios. Zusammengenommen waren es denke ich die "einfachsten" Opfer in seinen Umfeld bzw. im Umfeld der Uni....ist aber halt auch nur meine bescheidene Vermutung.

fischersfritzi schrieb:Die kleinen roten Zahlen überall.

Die Kamerastandpunkte von wo aus man die Aufnahmen für das 3D Model gemacht hat!?

@calligraphie Danke für die Zusammenfassung der nächtlichen Diskussion!

calligraphie schrieb:Ein Wikipedia Eintrag?

Schon jetzt gibt es Einträge auf Seiten, die sonst nur Prominenten vorbehalten sind.

calligraphie schrieb:Das könnte zumindest auch eine Art Aufmerksamkeit sein, die ihm bisher evtl versagt wurde.

Dieser Gedanke muss einem zwangsläufig kommen, wenn man seinen Kommilitonen Glauben schenken darf, dass er stets nach Aufmerksamkeit und Anerkennung suchte.

fischersfritzi schrieb:Eine Schusswaffe ermöglicht sehr viel mehr Distanz. Bei einem Messerangriff muss ein Täter sehr nah an das Opfer heran.
Vielleicht hat das eine Rolle gespielt.

Man muss auch selber mehr „leisten“, wenn man vier Menschen mit einem Messer ermordet. So ein Täter empfindet vermutlich Stolz auf diese Leistung.

orenoa schrieb:Goncalves und Mogen ist er direkt gefolgt

Hast du dazu eine Quelle?

Ich vermute, dass Xana und Ethan zu Opfern wurden, weil der Täter sie gehört oder sogar gesehen hat. Ich schätze auch, dass er Dylan dann nicht mehr wahrgenommen hat. Wobei die Frage bleibt, wie sie im Halbdunkel seine buschigen Augenbrauen erkennen konnte, sie müssen ja wirklich recht nah aneinander gewesen sein.

In einem Bericht der hier im Thread verlinkt wurde war davon die Rede, dass zwei Opfer Abwehrverletzungen hatten, im Affidavit war ja nur von Xana die Rede. Würde aber auch zu Ethan passen, wenn beide noch wach waren.

Goncalves und Mogen sollen ja laut Zeuge am Foodtruck ziemlich betrunken gewesen sein.

@Srensen
Sein soggn Zeitfenster für die Tatausführung waren doch nicht 15 Minuten, nein er hatte ganze 16 Minuten. 16 Minuten, Round about 4 Minuten pro Opfer. Was für einen Akkord er da hingelegt hat. 4 Minuten traktiert er zb eine schlafende Person. Eine zierliche schlafende Person. Mit einer tatsächlich monströsen Waffe. Immer schon die nächste Person auf dem Schirm. So was kennt man doch eigentlich nur aus Kriegsfilmen. Wenn man sich die Timeline anschaut , so wie sie inzwischen beschrieben wird, klingt das wie ein fertiges Skript für einen Film der düsteren Sorte.
https://www.foxnews.com/us/idaho-murder-timeline-affidavit-reveals-how-16-minutes-depict-shocking-scene

Serecato schrieb:Deshalb nur eine kurze Frage an @Rick_Blaine.

So fern er der Täter ist, wovon ich persönlich im Moment ausgehe und die Todesstrafe in Betracht käme, wie schätzt du nach derzeitigem Stand eine mögliche Vollstreckung ein ?
Oder ist das zu viel "Zukunftsmusik" um dazu eine Einschätzung abgeben zu können ?

Ja, das liegt noch in sehr weiter Ferne. Wenn er zum Tode verurteilt wird, steht ihm ein weitaus umfangreicherer Rechtsweg offen, als wir das in Deutschland gewohnt sind. Theoretisch kann er mehr als fünf weitere Instanzen mit Revisionen bemühen, eine einzige kann Jahre brauchen um den Fall zu entscheiden. Aus dem Grund sind Haftzeiten von mehr als 10 Jahren vor Vollzug eines Todesurteils ganz normal. Und dann muss die politische Lage noch stimmen, denn der Trend in den USA war letztens, doch von der Todesstrafe abzugehen. Also, um es kurz zu machen: das liegt alles noch in weiter Ferne.

calligraphie schrieb:Und hier mal ein klares Statement eines trauernden und zu recht wütenden Vaters, der dem Tatverdächtigen bereits im Gerichtssaal beobachten konnte. Klare Worte. Und ehrlich, ich kann das nachvollziehen. Man steht dem mutmaßlichen Mörder der geliebten Tochter gegenüber, im Wissen, wie raffiniert, feige und brutal er gemordet hat. Was er alles veranstaltet hat um zu vertuschen und dann steht da dieser Typ, beinahe unberührt, der vermutlich Not guilty plädieren wird. Wie kann er nur hoffen, aus der Nummer rauszukommen. Here we go

https://www.foxnews.com/us/idaho-murder-victims-father-wants-bryan-kohberger-know-wont-planet-long

Danke. Ich hoffe sehr, dass der Vater Gerechtigkeit erfahren wird.

Srensen schrieb:orenoa schrieb:
Goncalves und Mogen ist er direkt gefolgt
Hast du dazu eine Quelle?

Das lese ich auch zum ersten Mal!
Und wenn es stimmt, macht es ja nur deutlicher, dass er gar nichts vertuschen wollte (oder tatsächlich dachte, man käme ihm nie auf die Spur).

orenoa schrieb:Was nach der Tat auf TikTok und Co. passierte ist doch ebenso kurios.

Was ist denn da passiert??

orenoa schrieb:Goncalves und Mogen ist er direkt gefolgt, ebenso von der Studentenverbindung wo Chapin und Kernodle unterwegs waren

Es wird wahnsinnig viel im Internet getuschelt, viele Gedankengänge machen zwar Sinn, aber es gibt keinen Beweis dazu, zumindest nicht bis dato, falls ja, bitte um Quellenangabe.

So wird ebenso getuschelt, dass Xana und Maddie im Mad Greek arbeiteten, ein Restaurant, unter Veganern sehr beliebt und deswegen eine Verbindung von Kohberger zu den beiden Mädels bestanden haben könnte, aber Beweise gibt es keine, wenn ja, bitte verlinken, ich finde das nämlich sehr interessant.

Bin aber ziemlich sicher, dass wir noch erfahren werden, ob tatsächlich persönliche Verbindungen von Kohberger zu den Opfern bestanden, bislang bin ich der Meinung, dass es einen persönlichen Bezug zu mindestens einem Opfer gegeben haben muss, denn solch bestialischen Messerangriffen gehen nicht selten sehr persönliche Motive voraus.

Gibt es eigentlich neben der DNA des Tatverdächtigen, die auf dem Messergriff (Messergriff, oder anderes Zubehörteil des Messers) gefunden wurde, weitere Indizien, die den Hrn. Kohberger dringend tatverdächtig machen?

Gelesen hatte ich, dass er in Tatortnähe war, aber das werden Viele gewesen sein, die in Tatortnähe waren, oder?

Es gab aber nicht viele, die in den frühen Morgenstunden mit einem weißen Elantra vor dem Haus hin- und hergefahren sind.

1986born schrieb:Gibt es eigentlich neben der DNA des Tatverdächtigen, die auf dem Messergriff (Messergriff, oder anderes Zubehörteil des Messers) gefunden wurde, weitere Indizien, die den Hrn. Kohberger dringend tatverdächtig machen?

Gelesen hatte ich, dass er in Tatortnähe war, aber das werden Viele gewesen sein, die in Tatortnähe waren, oder?

Äußerst belastendes Verhalten (belegt durch Kameras und Handyortung) in der Tatnacht, auch vorher schon hat er das Haus mehrfach observiert (von 12x war die Rede). Auch direkt am Morgen nach der Tat ist er noch einmal hingefahren.

Dazu die Beschreibung einer Überlebenden, die genau auf ihn passt und natürlich die DNA Spur, die direkt zu ihm führt.

Auffälliges Verhalten auch im Nachgang der Tat (Ummelden des Autos, bei seinen Eltern mehrfach mit Handschuhen gesichtet und Müll bei den Nachbarn in der Mülltonne entsorgt).

Und ihr Handy kurz vor der Tat und kurz nach der Tat aus, bzw wieder eingeschaltet haben.

Oder vorher ein dutzend mal in den Nacht und Morgenstunden sich am Haus herum getrieben haben.

war da nicht noch ein schuhabdruck? Bin gespannt, ob der zu ihm passt, ich vermute mal stark dass er die schuhe entsorgt haben wird

TimScott schrieb:Bin gespannt, ob der zu ihm passt, ich vermute mal stark dass er die schuhe entsorgt haben wird

Ja, es sollen Vans gewesen sein.

Also, ich denke, sie müssten noch Spuren im Auto finden und sicher auch in seinem Computer. Google-Suchen nach bestimmten Begriffen waren schon oft Indizien und man wird da auch rausfinden, ob er sie gestalked hat oder nicht. Und hoffe wirklich, dass sie noch irgendetwas im Auto finden, was definitiv mit dem Haus und den Bewohnern zu verbinden ist.

1986born schrieb:Gibt es eigentlich neben der DNA des Tatverdächtigen, die auf dem Messergriff (Messergriff, oder anderes Zubehörteil des Messers) gefunden wurde, weitere Indizien, die den Hrn. Kohberger dringend tatverdächtig machen?

Hast du das Affidativ gelesen?
Da steht alles drin, was zum Haftbefehl geführt hat.

https://imgur.com/a/oVdKESZ

orenoa schrieb:im Twitchstream vom "Grub Truck" sehen wann Goncalves und Mogen loslaufen und ungefähr zuhause sind.

Unsinn. Hausaufgaben machen, Video schauen:

Sie wurden von einem gerade haltenden 4 türigen Stufenheck Personenwagen, mit ausgestiegenen grossgewachsenen Fahrer einer privaten Limousine, aus kurzer überhöhter Entfernung, schräg oberhalb hinter dem Imbisswagen, mit dem lauten Ruf "Hurry up!" gerufen und beide setzten sich sofort eilig in Bewegung, noch ohne ihre Essenbestellung erhalten zu haben, aber der Imbissbeschäftigte steckte einem der 2 Mädchen noch eine Portion Pasta zu, ohne Bezahlung. Das ging alles sehr schnell und wurde hinterher von den anderen am Nachtimbisswagen herum Stehenden so geschildert.

Also sicher abgeholt und sicher nach Hause gefahren.