Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA

equinoxx schrieb:Auch schon "nur" Zeuge einer solchen Tat zu werden, ist eine brutale Gewalterfahrung, die regelmäßig Auslöser für schwere Traumafolgestörungen ist

Hinzu kommt bei vielen Überlebenden die den Opfern gegenüber empfundene Schuld überlebt zu haben (Überlebensschuld-Syndrom).

https://medlexi.de/Überlebensschuld-Syndrom#Symptome.2C_Beschwerden_.26_Anzeichen

@lyallie
15 Minuten für 4 erwachsene Menschen? Höchstwarscheinlich wegen der Uhrzeit, Dunkelheit und Überraschungseffekt konnte er das bewerkstelligen. Er kann kein absoluter blutiger Laie im Umgang mit so einem Messer gewesen sein. Irgendeine Lichtquelle muss er ja genutzt haben oder? Dazu der Adrenalinschub, das verleiht vermutlich Kräfte, die sonst nicht wirken.
Es wäre interessant zu erfahren, ob er danach erschöpft oder euphorisch war. Alleine die Tatsache, dass er Stunden später zum Tatort zurück ist, deutet darauf hin, dass er noch Stunden später unter Druck stand und eine Kontrollfahrt machen musste. Weiß man eigentlich, ob er am 14.11 dann regulär an der Uni war? Oder gab es einen Feiertag und somit Unifrei oder Urlaub?

calligraphie schrieb:15 Minuten für 4 erwachsene Menschen? Höchstwarscheinlich wegen der Uhrzeit, Dunkelheit und Überraschungseffekt konnte er das bewerkstelligen. Er kann kein absoluter blutiger Laie im Umgang mit so einem Messer gewesen sein. Irgendeine Lichtquelle muss er ja genutzt haben oder? Dazu der Adrenalinschub, das verleiht vermutlich Kräfte, die sonst nicht wirken.

Möglicherweise waren auch stimulierende Drogen im Spiel. Ich verweise hierbei auf die Aussage einer Kindheitsfreundin Bryan K.s, die ihm ein Drogenproblem nachsagte. Zwar wissen wir nicht, ob sie eine valide Quelle darstellt, zur Tat passt ein Drogenrausch allemal.

calligraphie schrieb:Irgendeine Lichtquelle muss er ja genutzt haben

Da mindestens Xana noch wach war, wird in ihrem Zimmer Licht gebrannt haben. Sicherlich hat sie nicht im Dunkeln ihr geliefertes Essen verzehrt.

und ich empfinde ihn auf bildern und videos als ziemlich groß und athlethisch, grade als frau hat man da keine chance, dann noch als überrraschungsangriff plus messer.. stünde so jmnd vor mir und dann noch maskiert, ich würde sicherlich in schockstarre fallen, mit wehren wäre da nicht mehr viel

calligraphie schrieb:Alleine die Tatsache, dass er Stunden später zum Tatort zurück ist, deutet darauf hin, dass er noch Stunden später unter Druck stand und eine Kontrollfahrt machen musste.

Das habe ich mir auch schon gedacht. Erst um 5.30 Uhr zu Hause, um 9 Uhr von dort aus schon wieder los nach Moscow. Er hatte wahrscheinlich wahnsinnig viel Adrenalin in sich.

calligraphie schrieb:Alleine die Tatsache, dass er Stunden später zum Tatort zurück ist, deutet darauf hin, dass er noch Stunden später unter Druck stand und eine Kontrollfahrt machen musste.

Oder um seine verlorengegangene Messerscheide irgendwie noch aus dem Haus holen zu können.

Stumpf schrieb:Oder um seine verlorengegangene Messerscheide irgendwie noch aus dem Haus holen zu können.

Wäre dann die Frage, was ihn abgehalten hat, nochmal reinzugehen?
Er hat ja danach auch sein Leben augenscheinlich ganz “normal” weitergeführt, ist zur Uni gegangen usw. und wirkte damit ja nicht unbedingt wie jemand, der nun große Panik hat, schnell gefunden zu werden.

@Stumpf
Ja darüber wurde schon ein wenig spekuliert. Theoretisch hätte er ja um diese Zeit 9pm sogar nochmal ins Haus gekonnt, denn der Hilferuf aus dem Haus kam doch später, richtig? Vielleicht wollte er von außen erkunden, ob sich noch irgendjemand im Haus regt. Wäre spannend zu erfahren, ob er in den Tagen danach immer noch mal Inkognito dort rumgekurvt ist, als seine Tat schon landesweit Public war. Und ja Schlaflosigkeit kann auch kurzfristig einiges auslösen.

calligraphie schrieb:Ja darüber wurde schon ein wenig spekuliert. Theoretisch hätte er ja um diese Zeit 9pm sogar nochmal ins Haus gekonnt, denn der Hilferuf aus dem Haus kam doch später, richtig? Vielleicht wollte er von außen erkunden, ob sich noch irgendjemand im Haus regt.

Würde ich auch vermuten, dass er nach der Messerscheide schauen wollte. Es wird ihm aber am helllichten Tag zu gefährlich gewesen sein. Die Polizei wurde doch um 11.58 gerufen?
Die UG Bewohnerin kann aber wach gewesen sein und auch schon Besuch gehabt haben.
Die Nachbarn können auf der Straße unterwegs gewesen sein, Kinder gespielt, etc.

Da er später nicht nochmal vorbei gefahren ist, würde ich eben vermuten, dass es dem Zweck der Suche nach der Messerscheide galt. Ihm wird nochmal Adrenalin eingeschossen sein, als er merkte, dass er die nicht mehr hatte.

Übrigens muss er in den knapp 15 Minuten ja auch noch den Hund weggesperrt haben. Ich gehe nicht davon aus, dass die Halterin den Hund wegsperrte.

@calligraphie
Er hatte vermutlich einen Berg an Gedanken im Kopf, Adrenalin, Rastlosigkeit..
Wer weiß, was in so einem kranken Geist dann vor sich ging.
Eventuell hat er es sich vor Ort anders überlegt, vielleicht war draußen zu viel los und es war ihm zu unsicher noch einmal das Haus zu betreten.

Oder er wollte einfach nachschauen, ob schon Ermittler vor Ort eingetroffen waren.

Boho schrieb:Übrigens muss er in den knapp 15 Minuten ja auch noch den Hund weggesperrt haben. Ich gehe nicht davon aus, dass die Halterin den Hund wegsperrte.

der Hund befand sich in Frauchens Zimmer, das ist nichts Unübliches.
Beide Mädchen schliefen ja in Maddies Zimmer, vielleicht war ihnen nicht wohl an diesem Abend und sie fühlten sich gemeinsam sicherer oder aber einfach so - beide waren ja sehr eng miteinander.

PolicyOfTruth schrieb:D.M. gab an, dass sie um ca. 4:00 Uhr morgens durch etwas geweckt wurde, von dem sie sagte Sie gab an, dass es sich anhörte, als ob Goncalves in einem der oberen Schlafzimmer im dritten Stock mit ihrem Hund spielte. Kurze Zeit später sagte D.M., sie habe gehört, wie derjenige, den sie für Goncalves etwas in der Art von "da ist jemand hier" sagen hörte. Eine Überprüfung der Aufzeichnungen, die durch einen forensischen Download von Kernodles Telefon erhalten wurden, zeigte, dass dies auch Kernodle gewesen sein könnte, da ihr ihr Mobiltelefon zeigte an, dass sie wahrscheinlich wach war

Könnte es sein, dass der Hund alleine in Goncalves Zimmer war und BK zuerst in diesen Raum ging, der Hund reagierte und er dann in das andere Zimmer wechselte? Dann könnte "da ist jemand" durchaus von den Opfern aus dem 3.Stock ausgesprochen worden sein und Goncalves das eigentliche Ziel gewesen sein.

PolicyOfTruth schrieb:Das verdächtige Fahrzeug 1 fährt um ca. 4:04 Uhr ein viertes Mal in das Gebiet ein. Man sieht, wie es auf der King Road in östlicher Richtung fährt, anhält und vor dem Haus 500 Queen Road #52 wendet und dann auf der King Road in westlicher Richtung zurückfährt. Als das verdächtige Fahrzeug I vor dem Wohnhaus in der King Road steht, versucht es offenbar erfolglos, auf der Straße zu parken oder zu wenden.
Das Fahrzeug fuhr dann weiter zur Kreuzung von Queen Road und King Road, wo es gesehen werden kann, wie es eine Dreipunktwende vollzieht und dann wieder auf der Queen Road in Richtung Osten fährt.

Das finde ich sehr auffällig und fast schon chaotisch. Was hat er da gemacht / gedacht? War er unsicher / wollte eigentlich wieder fahren? Dann spontan doch zurück?

PolicyOfTruth schrieb:Kohberger schrieb in seinem Aufsatz, dass er daran interessiert sei, Strafverfolgungsbehörden in ländlichen Gebieten dabei zu unterstützen, technologische Daten bei Einsätzen im Bereich der öffentlichen Sicherheit besser zu sammeln und zu analysieren.

Wenn ich das lese, denke ich schon, dass er einiges wusste über Ermittlungsarbeit (oder sich erst aneignen wollte?)!
Wer weiß, zu was er Zugang gehabt und was er getan hätte, hätte er den Job bekommen...

calligraphie schrieb:Vielleicht wollte er von außen erkunden, ob sich noch irgendjemand im Haus regt. Wäre spannend zu erfahren, ob er in den Tagen danach immer noch mal Inkognito dort rumgekurvt ist

Wären diese Fahrten dann nicht auch auf dem Kameras erfasst worden? Oder sind diese nur nachts aktiv?

Boho schrieb:Da er später nicht nochmal vorbei gefahren ist, würde ich eben vermuten, dass es dem Zweck der Suche nach der Messerscheide galt. Ihm wird nochmal Adrenalin eingeschossen sein, als er merkte, dass er die nicht mehr hatte.

Wer weiß, ob er überhaupt bemerkt hat, dass etwas sehr Wichtiges fehlte. Gewissenhaftigkeit scheint ja keine seiner Begabungen zu sein. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er zurückfuhr, um erste Auswirkungen seiner Tat zu begutachten und sich daran zu ergötzen.

Srensen schrieb:Da mindestens Xana noch wach war, wird in ihrem Zimmer Licht gebrannt haben. Sicherlich hat sie nicht im Dunkeln ihr geliefertes Essen verzehrt.

Das Licht in diesem Stockwerk wird er gesehen haben, es war ihm aber anscheinend egal. Vielleicht, weil sein Ziel ein anderes war.
Von 3.29 Uhr bis 4.04 Uhr, also eine halbe Stunde kurvt er herum. Er fährt insgesamt dreimal am Haus vorbei und fährt einen Bogen, bis er wieder am Haus vorbeikommt. Ich schätze, er hat gewartet, bis in den Zimmern oben das Licht ausgeht. Um 4.04 Uhr wird das Fahrzeug zum letzten Mal von einer Kamera erfasst, als es sich dem Haus nähert. Jetzt geht es sehr schnell. Er parkt vermutlich hinter dem Haus in der Queen Road und betritt das Haus. Dabei geht er direkt nach oben. DM hört die ersten Geräusche oben, dort schlägt er also zuerst zu. Wenn er es auf Kaylee abgesehen hat, dann sieht er ihr Zimmer leer und guckt ins Zimmer nebenan, wo er sie zusammen mit Madison vorfindet. Hat er es auf Madison abgesehen, dann liegt zufällig Kaylee mit im Bett.

Ich tendiere nun doch wieder mehr zu der Annahme, dass ein Mädchen, das oben wohnte, das Ziel war.

Boho schrieb:Übrigens muss er in den knapp 15 Minuten ja auch noch den Hund weggesperrt haben.

Was sich für DM so angehört hat, als würde KG oben mit dem Hund spielen - gut möglich.

calligraphie schrieb:Vielleicht wollte er von außen erkunden, ob sich noch irgendjemand im Haus regt. Wäre spannend zu erfahren, ob er in den Tagen danach immer noch mal Inkognito dort rumgekurvt ist

Wenn ich es dem Affidavit richtig entnommen habe, wurde sein Handy nach dem 13.11. nicht mehr mit dem Funkmast der King Road verbunden.

Palio schrieb:Jetzt geht es sehr schnell. Er parkt vermutlich hinter dem Haus in der Queen Road und betritt das Haus.

Das setzt voraus, dass er wusste, dass die Tür nicht verschlossen ist. Daraus schlussfolgere ich, dass er sich zuvor schon einmal an der Tür versucht hat. Er scheint ja gezielt dieses Haus ausgesucht zu haben und musste sich sicher sein, dass er Erfolg haben würde.

Srensen schrieb:Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er zurückfuhr, um erste Auswirkungen seiner Tat zu begutachten und sich daran zu ergötzen.

Das ist bisher auch meine Annahme. Dass er mal nachsehen wollte, ob schon Polizei da ist etc. Oder er hat DM wirklich nicht gesehen und hat sich da die “Bestätigung” holen wollen, dass noch keine Polizei da ist weil er alle im Haus glaubt getötet zu haben?! So als “Beruhigung”?

@Stumpf
Wie großmütig vom Täter, den Hund zu verschonen. Wenn er in einem echten Mordrausch war, ( 15 Minuten, mehr sage ich nicht) bleibt eine Frage. Wie konnte er sicher sein in dieser kurzen Zeitspanne, dass tatsächlich alle 4 Opfer tot waren. Wie hat er das sichergestellt? Den Puls gefühlt in dem Blutbad da? Jeden einzelnen nochmals in Augenschein genommen. Wie sicher konnte er sein, dass keiner überlebt hat. Hatte er evtl eine gewisse Technik des Tötens die ein Überleben ausschließt. Was meint ihr, hat er irgendwann mal irgendwo trainiert in irgendeiner Form diese Waffe zielgerichtet einzusetzen?

Suntess schrieb:Oder er hat DM wirklich nicht gesehen

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass er DM gesehen hat. Immerhin standen sie so nah beieinander, dass sie seine buschigen Augenbrauen sehen konnte.

calligraphie schrieb:Wie großmütig vom Täter, den Hund zu verschonen. Wenn er in einem echten Mordrausch war

Vielleicht hat er den Hund gar nicht bemerkt, weil sein Zielort von Anfang Maddies Zimmer und sie seine "Zielperson" war (Messerscheide wurde rechts neben ihr gefunden) und da sie nicht alleine schlief, wurde auch Kaylee ermordet.
Als der Hund dann aber anfing zu bellen, musste alles noch sehr viel schneller gehen, als gedacht, deswegen auch vielleicht der Verlust der Messerscheide und sein fluchtartiges Verlassen des Hauses.
Weshalb er dann auch - falls wahrgenommen - die Zeugin verschonte.