Der zitierte Beitrag von DerDoctor11 wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
Na ja, verstehen und fühlen ist halt zweierlei. Seelische Verletzungen kann man nicht alleine durch Verstehen heilen.
Ich sehe das ähnlich wie
@fischersfritzi hier beschrieben hat:
fischersfritzi schrieb:Genaugrnommen wissen wir nicht einmal, wer die treibende Kraft in dieser Gemengelage war.
Klar ist nur, dass die drei (Kindsmutter und Großeltern) das irgendwie gemeinsam umgesetzt und getragen haben.
fischersfritzi schrieb:Familiensysteme können sehr dysfunktionale Dynamiken entwickeln. Mitunter werden die innerhalb der Systeme als "normal" wahrgenommen, obgleich für die Außenstehenden die Abweichungen von dem Üblichen oder der Norm sofort sichtbar sind.
@emz hat vor einigen Beiträgen den Kriminologen Prof. Dr. Christian Pfeiffer zitiert, der folgende Erklärungen für das Verhalten von Mutter und Großmutter angeführt hat:
emz schrieb:- "So sei es vorstellbar, dass die Mutter von Angstzuständen geplagt wurde und versuchte, ihre Tochter
.. durch das Einschließen vor den "Gefahren der Außenwelt zu schützen", sagt Pfeiffer.
- "Eine andere Möglichkeit liegt darin, dass die Mutter einen ausgeprägten Besitz- und Kontrollanspruch
.. gegenüber dem Kind hegte.
- Aber schließlich bleibt auch die Option, dass die Mutter im Konflikt mit dem Vater lebt und ihr Verhalten
.. als Abwehr gegenüber dem Einfluss des Vaters zu werten ist."
Ich denke, dass es vielleicht sogar eine Mischung aus zwei oder drei dieser Erklärungen war. Wir wissen nicht, wer die treibende Kraft war, wer den anderen eine Begründung eingeredet hat, warum das Kind nicht nach draußen darf/soll/kann, aber mit Sicherheit stecken Ängste und Angstvorstellungen bei den Erwachsenen dahinter, die so auch dem Kind mitgeteilt wurden, weil das, wie
@fischersfritzi es nannte, einen dysfunktionale Dynamik in einem Familiensystem entwickelt hat, das sich noch dazu sehr von regulierenden Einflüßen der Außerwelt abgeschottet hat.
Aus den wenigen Info in der Presse haben sich diese Menschen schon um das Wohlergehen des Kindes gesorgt und bemüht, allerdings war ihre Vorstellung von dem, was für das Kind gut und wichtig ist, eine andere als das was man nach dem Stand der Entwicklungspsychologie und Pädagogik weiß. Sich haben sicher nicht mit böser Absicht gehandelt oder das Kind vernachlässigt, aber sie haben im damit mit großer Sicherheit massiv und dauerhaft geschadet.
Diese Konstellation ist eben nicht damit aufzulösen, dass man mit Jugendamt und Polizei vor der Tür steht und einen richterlichen Beschluss herbei führt, der die Mutter zwingt, das Kind in die Schule zu schicken und mind. 3 x die Woche nach draußen zu lassen. Das dysfunktionale Gedankensystem der Mutter (und ggfls. auch der Großeltern) würde sich doch dadurch nicht ändern. Die wären trotzdem nicht in der Lage, dem Kind eine entsprechende soziale Sicherheit zu vermitteln und seine Persönlichkeitsentwicklung aktiv zu fördern.
Natürlich ist das ein sehr harter Cut für das Mädchen, zumal es seinen Bezugspersonen sicherlich als ihm positiv zugewandt, führsorglich und liebend wahrgenommen hat. Aber gut gemeint ist eben nicht gut getan, diese Menschen sind offensichtlich aufgrund eigene Defizite nicht in der Lage, einem Kind das zu geben, was es wirklich braucht.
Die optimale Lösung wäre immer, wenn ein Kind bei beiden eigenen liebenden Eltern aufwächst, seine Entwicklung und seine Talente optimal gefördert werden und Defizite durch die Betreuung durch fachlich kompetente Dritte aufgefangen werden.
Aber diese optimale Lösung gibt es eigentlich nie, denn Eltern lassen sich scheiden, sind mit der Erziehung eines Kindes überfordert und haben mit eigenen Probleme und den Macken ihrer eigenen Persönlichkeit zu kämpfen.+
Und für dieses Kind ist es bis jetzt maximal suboptimal gelaufen, es kann leider auch jetzt keine optimale Lösung geben und es liegt bestimmt noch ein weiter Weg vor ihm, auf dem es viel aufholen und aufarbeiten muss, was sicher nicht zu 100% möglich sein kann. Aber die Trennung von der Mutter und den Großeltern ist für mich ein absolut zwingender Schritt in die richtige Richtung.