Silberstreif schrieb:Wenn das ein Suizid war oder gewesen wäre, dann war ihr Kopf wohl über dem Ast, auf dem Stumpf stehend, als sie die Schlinge überzog.
Wenn ich mich recht erinnere, wissen wir weder die genaue Höhe des Aststumpfes, auf dem sie bei Suizid gestanden haben müsste, noch den Abstand dieses Stumpfes zum Ast, an dem die Schlinge hing. Die Frage, ob es nicht sehr schwer wäre, insbesondere ohne Zeichen an Füßen und Händen und Armen und Kleidung, aufgrund seiner Höhe auf diesen Stumpf zu gelangen, kennen wir. Die Frage, wie viel ihr Kopf oberhalb des Astes mit der Schlinge bei Suizid gewesen wäre, ebenso. Dass ihr Kopf aufgrund ihrer Körpergröße oberhalb des Astes gewesen sein muss, ist klar. Die Schlinge war nicht sonderlich lang. Aber man konnte die Schlinge durchaus etwas nach oben heben, so dass sie den Kopf dann auch durchstecken konnte, wenn es Suizid war. Allerdings wurde der Strick durch das vergrößern der Schlinge, damit der Kopf hindurch passt, noch kürzer. Aber war der Strick mit Schlinge dann auch hinreichend lang oder konnte sie den Kopf hinreichend senken, so auf dem Stumpf stehend und mit einer Hand das Seil haltend und mit der anderen den Stamm? Ich würde erstmal schon davon ausgehen. Aber sehr schwierig ist das schon. Der Knoten wäre dann vermutlich aber vorne am Kinn. Konnte sie dann noch stehen? Würde der Strick mit Schlinge dann verrutschen?
Ich denke, das würde durchaus gehen, verdammt schwierig, aber möglich.
Ich sehe die möglichen kritischen Punkte u.a. eher darin, dass die Schuhe etwas abseits standen, sie keine Anzeichen an Füßen/Sohlen, Armen, Beinen, Händen/Fingern, Kleidung hatte, usw sowie, dass es eben doch schwierig ist, auf die Höhe des Stumpfes zu gelangen, sich dann mit einer Hand festhaltend und dann mit der anderen die Schlinge knotend. Das finde ich schon eine Kunst.
Darüber hinaus dann die konkrete Frage, wie lang war das Seil inkl der Schlinge und wie weit musste sie bei Suizid den Kopf/Körper senken, wenn sie auf dem Stumpf stand.
Die bekannten Punkte, dass dann offenbar keine Blutuntersuchungen, kein Drogenscreening, keine weiteren Abstriche, usw erfolgten, offenbar sämtliche Zeichen, Spuren und Indizien am Tatort vernichtet wurden und kaum dokumentiert wurde, usw erschweren den heutigen Blick eben. Man kann sich darauf nicht beziehen und daher die Tendenz zu Mord oder Suizid eben nicht so leicht enger begründen, nach heutigen Maßstäben. Die italienische Polizei ermittelt aber ja noch aktiv und eröffnet den Fall gar evtl neu. Das bleibt abzuwarten, was die Ermittlungen eben doch heute noch ergeben konnten.
Genau hingucken, um weitestgehend sicher zu sein, sollte man unbedingt, damit nichts übersehen wird.