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Wer erschoss Heinz Becker?
15.02.2022 um 20:42Es handelt sich hier um FF2 aus der Sendung 191 von Aktenzeichen XY vom 05.12.1986 mit dem Titel „Kurschatten“.
Eine kurze Zusammenfassung des Falles an Hand des Filmbeitrags
Heinz BECKER (61) wohnt mit seinem Sohn Dieter, dessen Verlobter Sylvia AUER und seiner Schwiegermutter Maria VOGEL in dem kleinen Ort Altrip (LK Rhein-Pfalz) südlich von Ludwigshafen. Es steht kurz vor seiner Pensionierung und hat ein auf den ersten Blick ganz ruhiges und uberschaubares Leben.
Sein Sohn mietet am 25. März 1986 einen gelben Opel Corsa. Er behauptet, sein Vater habe ihn dazu beauftragt. Das Auto wird im Gebäude, in dem der Sohn seine Versicherungsfirma hat, von der Vermieterin abgeliefert. Am Nachmittag desselben Tages fährt Heinz Becker los für eine Reise ins Saarland, genauer gesagt nach St. Ingbert (Saarpfalz-Kreis). Er muss dazu sein eigenes, dunkelblaues Mercedes-Coupe (LU-D 2515) benutzt haben, das am Vormittag noch in der Garage beim Haus in Altrip stand.
In den frühen Morgenstunden des 27. März hört eine Kneipenwirtin in der Nähe von St. Ingbert draußen Schüsse. Stunden später findet die Polizei dort die Leiche von Heinz Becker. Er muss in seinem eigenen Auto umgebracht worden sein. Das Auto wird später nämlich am Hauptbahnhof von Saarbrücken zurückgefunden. Die Spuren im Auto bestätigen diese Theorie. Der Tote wird an Hand seiner Papiere sofort identifiziert. Er hat seine Brieftasche mit DEM 600,00 auch noch in der Tasche, so daß ein Raubmord auszuschließen ist.
Zwei rätselhafte Aspekte des Falles:
Erstens, wer hat den Opel Corsa, der über 300 Km gelaufen ist (etwas die Strecke Altrip-St. Ingbert vv.) benutzt? Nach Aussagen des Sohns muss es Heinz Becker gewesen sein, aber das scheint eher unwahrscheinlich, weil er sein eigenes Auto hatte und dazu noch sehr stolz auf das Auto war und gerne mit der Luxus-Karosse überall gesehen wurde. Interessante Frage wäre auch, wenn Heinz Becker mit dem Corsa unterwegs war, wer ist denn im Mercedes nach St. Ingbert gefahren?
Zweitens, auf der Leiche wurde ein Büchlein mit Adressen von Frauen gefunden. Eine dieser Frauen erzählt der Polizei, dass sie Herrn Becker 1984 während eines Kuraufenthalts in Bad Salzschlirf (LK Fulda) kennengelernt hatte: „Das war so´n Typ, der war immer auf der Suche nach neuen Bekanntschaften. Und aus seinen Damenbekanntschaften hat er auch gar keinen Hehl gemacht.“ Nach Aussagen dieser Zeugin hat Heinz Becker damals eine Dame aus dem Saarland kennengelernt, die jedoch nach einigen Tagen schon wieder den Kurort verlassen hatte. Sie war aus St. Ingbert. Die Polizei hat sie nie identifizieren können.
Eine nicht unwahrscheinliche Theorie ist, dass Heinz Becker von einem eifersüchtigen Ehemann umgebracht worden ist. Es war sehr wahrscheinlich eine Beziehungstat.
Nachspiel
Der Fall wird im Rückblick der Sendung vom 06.02.1987 aufgegriffen und von Ede als „ ... mit großer Wahrscheinlichkeit“ aufgeklärt bezeichnet. Auch die Hintergründe seien zumindest teilweise gelöst. Durch einen Zuschauerhinweis konnten zwei Tatbeteiligte ermittelt und festgenommen werden.
Ein zuvor gemachtes Geständnis widerriefen die beiden jedoch, und wurden wieder freigelassen. Eine Zeugin hatte durch die dünnen Wände einer Sozialwohnung den Streit zweier Männer über die Tat mitgehört. Dieser Hinweis führte schließlich zur Festnahme. (Quelle: Aktenzeichen XY … ungelöst – Kriminalität, Kontroverse, Kult., S. 63f.)
Diese Information scheint jedoch falsch zu sein. Die Tat ist laut eines Zeitungsbericht von 2006 bis heute ungeklärt - Quelle: Saarbrücker Zeitung, Ausgabe vom 19. September 2006:
Von SZ-Redakteur Manfred Schetting
St. Ingbert. Die Tat gibt bis heute viele Rätsel auf. Am Morgen des 27. März 1986, dem Gründonnerstag, entdeckte ein Waldarbeiter auf einem Waldweg im Wildfrauental bei Schüren eine Leiche. Der 62-jährige Heinz Becker aus dem pfälzischen Altrip war mit vier Kopfschüssen – drei aus einer Pistole, einer aus einem Revolver – getötet worden. Eine Sonderkommission der Kriminalpolizei ermittelte, dass der Mann an der Stelle erschossen wurde, wo man ihn fand. Zwei der Schüsse fielen vermutlich auch im Auto des Mordopfers, in dem Projektile und Blutspuren sichergestellt wurden. Das blaue Mercedes 280-Coupé wurde noch am Gründonnerstag in der Nähe des Saarbrücker Hauptbahnhofes gefunden.
Zur gleichen Zeit lief die fieberhafte Spurensuche an. Eine Hundestaffel und eine Polizei-Hundertschaft durchkämmten den Wald bei Schüren. Im Auto des Ermordeten fanden die Beamten neben Beckers Brieftasche ein Messer, einen Totschläger und einen Schlagring. Eine Zeugin erinnerte sich, bei der Dr.-Erhardt-Straße einen Schuss gehört zu haben. Weitere Hinweise gingen ein. Unter anderem wurde nach einer St. Ingberterin gesucht, die der pensionierte Geschäftsreisende 1984 in einer Kur kennen gelernt haben sollte. Sogar umgerechnet 2500 Euro wurden als Belohnung ausgesetzt und bei „XY ungelöst“ gefahndet. Doch die heiße Spur blieb aus. Bis heute sind der oder die Mörder auf freiem Fuß.
Die Polizei hat den Mordfall Becker längst zu den Akten gelegt. Doch vergessen sei er damit noch lange nicht, wie Kriminaloberkommissar Jörg Valeske erklärt. Der Leiter des Sachgebiets Tötungs- und Sexualdelikte bei der Kriminalpolizei-Inspektion (KPI) in Neunkirchen hat zwar aktuell keine neuen Erkenntnisse, stellte die Tat bei Schüren aber in die Reihe alter Straftaten ohne Täter. „Vor wenigen Monaten hat sich die KPI Neunkirchen alle ungeklärten Fälle, die zehn Jahre und länger zurückliegen, noch einmal vorgenommen“, sagt Valeske. Die Spurenkunde und Gerichtsmedizin hätten inzwischen riesige Fortschritte gemacht. „Da hoffen wir Ermittler natürlich, dass eine alte Tatspur heute neu verwertbare Beweise liefert.“
Doch im Schürer Fall habe auch trotz neuester kriminaltechnischer Untersuchungen wie DNA-Bestimmungen selbst bei viel versprechenden Altspuren leider Fehlanzeige geherrscht. „Routinemäßig werden aber alle ungeklärten Mordfälle immer wieder vorgenommen“, so Valeske. Vielleicht helfe doch noch ein unerwarteter Hinweis oder eine neue Spur dem Kommissar Zufall. Ungeklärt geschlossen wird eine Mordakte ohnehin nie. Denn: „Mord verjährt nie“, betont der Kriminaloberkommissar. „Die Altspuren wurden kürzlich nochmals neu untersucht.“
Link: http://saarland.sz-sb.de/Elias/detail_it.jsp?number=1 (Archiv-Version vom 28.01.2011)
Wer kennt diesen Fall? Gibt es da noch irgendwelche Neuigkeiten zu melden? Ich finde im Internet nur eine Diskussion auf dem XY-Forum, die auch nichts Neues ergibt.
Eine kurze Zusammenfassung des Falles an Hand des Filmbeitrags
Heinz BECKER (61) wohnt mit seinem Sohn Dieter, dessen Verlobter Sylvia AUER und seiner Schwiegermutter Maria VOGEL in dem kleinen Ort Altrip (LK Rhein-Pfalz) südlich von Ludwigshafen. Es steht kurz vor seiner Pensionierung und hat ein auf den ersten Blick ganz ruhiges und uberschaubares Leben.
Sein Sohn mietet am 25. März 1986 einen gelben Opel Corsa. Er behauptet, sein Vater habe ihn dazu beauftragt. Das Auto wird im Gebäude, in dem der Sohn seine Versicherungsfirma hat, von der Vermieterin abgeliefert. Am Nachmittag desselben Tages fährt Heinz Becker los für eine Reise ins Saarland, genauer gesagt nach St. Ingbert (Saarpfalz-Kreis). Er muss dazu sein eigenes, dunkelblaues Mercedes-Coupe (LU-D 2515) benutzt haben, das am Vormittag noch in der Garage beim Haus in Altrip stand.
In den frühen Morgenstunden des 27. März hört eine Kneipenwirtin in der Nähe von St. Ingbert draußen Schüsse. Stunden später findet die Polizei dort die Leiche von Heinz Becker. Er muss in seinem eigenen Auto umgebracht worden sein. Das Auto wird später nämlich am Hauptbahnhof von Saarbrücken zurückgefunden. Die Spuren im Auto bestätigen diese Theorie. Der Tote wird an Hand seiner Papiere sofort identifiziert. Er hat seine Brieftasche mit DEM 600,00 auch noch in der Tasche, so daß ein Raubmord auszuschließen ist.
Zwei rätselhafte Aspekte des Falles:
Erstens, wer hat den Opel Corsa, der über 300 Km gelaufen ist (etwas die Strecke Altrip-St. Ingbert vv.) benutzt? Nach Aussagen des Sohns muss es Heinz Becker gewesen sein, aber das scheint eher unwahrscheinlich, weil er sein eigenes Auto hatte und dazu noch sehr stolz auf das Auto war und gerne mit der Luxus-Karosse überall gesehen wurde. Interessante Frage wäre auch, wenn Heinz Becker mit dem Corsa unterwegs war, wer ist denn im Mercedes nach St. Ingbert gefahren?
Zweitens, auf der Leiche wurde ein Büchlein mit Adressen von Frauen gefunden. Eine dieser Frauen erzählt der Polizei, dass sie Herrn Becker 1984 während eines Kuraufenthalts in Bad Salzschlirf (LK Fulda) kennengelernt hatte: „Das war so´n Typ, der war immer auf der Suche nach neuen Bekanntschaften. Und aus seinen Damenbekanntschaften hat er auch gar keinen Hehl gemacht.“ Nach Aussagen dieser Zeugin hat Heinz Becker damals eine Dame aus dem Saarland kennengelernt, die jedoch nach einigen Tagen schon wieder den Kurort verlassen hatte. Sie war aus St. Ingbert. Die Polizei hat sie nie identifizieren können.
Eine nicht unwahrscheinliche Theorie ist, dass Heinz Becker von einem eifersüchtigen Ehemann umgebracht worden ist. Es war sehr wahrscheinlich eine Beziehungstat.
Nachspiel
Der Fall wird im Rückblick der Sendung vom 06.02.1987 aufgegriffen und von Ede als „ ... mit großer Wahrscheinlichkeit“ aufgeklärt bezeichnet. Auch die Hintergründe seien zumindest teilweise gelöst. Durch einen Zuschauerhinweis konnten zwei Tatbeteiligte ermittelt und festgenommen werden.
Ein zuvor gemachtes Geständnis widerriefen die beiden jedoch, und wurden wieder freigelassen. Eine Zeugin hatte durch die dünnen Wände einer Sozialwohnung den Streit zweier Männer über die Tat mitgehört. Dieser Hinweis führte schließlich zur Festnahme. (Quelle: Aktenzeichen XY … ungelöst – Kriminalität, Kontroverse, Kult., S. 63f.)
Diese Information scheint jedoch falsch zu sein. Die Tat ist laut eines Zeitungsbericht von 2006 bis heute ungeklärt - Quelle: Saarbrücker Zeitung, Ausgabe vom 19. September 2006:
Von SZ-Redakteur Manfred Schetting
St. Ingbert. Die Tat gibt bis heute viele Rätsel auf. Am Morgen des 27. März 1986, dem Gründonnerstag, entdeckte ein Waldarbeiter auf einem Waldweg im Wildfrauental bei Schüren eine Leiche. Der 62-jährige Heinz Becker aus dem pfälzischen Altrip war mit vier Kopfschüssen – drei aus einer Pistole, einer aus einem Revolver – getötet worden. Eine Sonderkommission der Kriminalpolizei ermittelte, dass der Mann an der Stelle erschossen wurde, wo man ihn fand. Zwei der Schüsse fielen vermutlich auch im Auto des Mordopfers, in dem Projektile und Blutspuren sichergestellt wurden. Das blaue Mercedes 280-Coupé wurde noch am Gründonnerstag in der Nähe des Saarbrücker Hauptbahnhofes gefunden.
Zur gleichen Zeit lief die fieberhafte Spurensuche an. Eine Hundestaffel und eine Polizei-Hundertschaft durchkämmten den Wald bei Schüren. Im Auto des Ermordeten fanden die Beamten neben Beckers Brieftasche ein Messer, einen Totschläger und einen Schlagring. Eine Zeugin erinnerte sich, bei der Dr.-Erhardt-Straße einen Schuss gehört zu haben. Weitere Hinweise gingen ein. Unter anderem wurde nach einer St. Ingberterin gesucht, die der pensionierte Geschäftsreisende 1984 in einer Kur kennen gelernt haben sollte. Sogar umgerechnet 2500 Euro wurden als Belohnung ausgesetzt und bei „XY ungelöst“ gefahndet. Doch die heiße Spur blieb aus. Bis heute sind der oder die Mörder auf freiem Fuß.
Die Polizei hat den Mordfall Becker längst zu den Akten gelegt. Doch vergessen sei er damit noch lange nicht, wie Kriminaloberkommissar Jörg Valeske erklärt. Der Leiter des Sachgebiets Tötungs- und Sexualdelikte bei der Kriminalpolizei-Inspektion (KPI) in Neunkirchen hat zwar aktuell keine neuen Erkenntnisse, stellte die Tat bei Schüren aber in die Reihe alter Straftaten ohne Täter. „Vor wenigen Monaten hat sich die KPI Neunkirchen alle ungeklärten Fälle, die zehn Jahre und länger zurückliegen, noch einmal vorgenommen“, sagt Valeske. Die Spurenkunde und Gerichtsmedizin hätten inzwischen riesige Fortschritte gemacht. „Da hoffen wir Ermittler natürlich, dass eine alte Tatspur heute neu verwertbare Beweise liefert.“
Doch im Schürer Fall habe auch trotz neuester kriminaltechnischer Untersuchungen wie DNA-Bestimmungen selbst bei viel versprechenden Altspuren leider Fehlanzeige geherrscht. „Routinemäßig werden aber alle ungeklärten Mordfälle immer wieder vorgenommen“, so Valeske. Vielleicht helfe doch noch ein unerwarteter Hinweis oder eine neue Spur dem Kommissar Zufall. Ungeklärt geschlossen wird eine Mordakte ohnehin nie. Denn: „Mord verjährt nie“, betont der Kriminaloberkommissar. „Die Altspuren wurden kürzlich nochmals neu untersucht.“
Link: http://saarland.sz-sb.de/Elias/detail_it.jsp?number=1 (Archiv-Version vom 28.01.2011)
Wer kennt diesen Fall? Gibt es da noch irgendwelche Neuigkeiten zu melden? Ich finde im Internet nur eine Diskussion auf dem XY-Forum, die auch nichts Neues ergibt.