Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

Kreuzbergerin schrieb:Ich frage mich, ob es möglich ist, dass WS eine gewisse Strecke durch die Werra gewatet ist und auf der gleichen Uferseite wieder den Fluss verließ und er dann mit Zeus zusammen die Strecke ging, die im Bild aus Aktenzeichen gelb markiert ist.

Wäre zwar denkbar. Aber ist es nicht wahrscheinlich, dass man den Mantrailer nochmal auf den Teil der Spur angesetzt hat, den der Hund scheinbar alleine lief? Nur, um sicherzugehen, dass das Herrchen nicht später wieder dazugestoßen ist?

Hab noch was gefunden zum Thema, wie sicher die Hundespur ist..

Diese suchen auf Auftrag mit ihrem Hundeführer eine vermisste (lebendige) Person oder ein entlaufenes Tier (in der Regel Hunde). Sie bekommen zu diesem Zweck einen Geruchsträger mit dem Geruch vorgehalten, den sie finden sollen. Entweder an der Stelle, an der der Mensch oder das Tier zum letzten Mal gesehen wurde oder auch dort, wo ein Vermisster vermutet wird. Das kann ein Kleidungsstück oder Schlüssel einer Person, ein Spielzeug oder eine Decke eines Tieres sein. Trailinghunde nehmen diesen Individualgeruch auf und beginnen die Suche. Häufig wird dadurch erst klar, in welche Richtung überhaupt die zu findende Person / das Tier verschwunden ist. Daher wird diese Art der Suche auch „richtungsweisend“ genannt. Selbst wenn der Suchhund irgendwann nicht weiterkommen sollte, können nun Suchmannschaften/Helikopter o. Ä. gezielt eingesetzt werden. Nicht immer suchen Mantrailinghunde nach vermissten Familienmitgliedern, sie werden auch in der Forensik bei der Suche nach entflohenen Straftätern eingesetzt.

Quelle: https://www.haustiermagazin.com/suchhunde-arbeitende-hunde-vierbeinige-schnueffler/

Also "richtungsweisend"..

Ich denke wirklich dass das Abreißen beider Spuren witterungsbedingt ist.. Es hatte geregnet und davor war es heiß, die Hunde sind auch nicht sofort eingesetzt worden..

Was mich etwas stutzig gemacht hat war der Bericht von Kripo-Live ab Min: 12:49, dort wurde gezeigt wie eine männliche Person mit dem Handy surft.
Es wird eine Seite für Glücksspiele angezeigt. Diese Seite gibt es auch im Real Life. Vllt. hat WS. sich verführen lassen und hat mit Echtgeld gespielt.
Das geht ganz schnell bei solchen Automaten oder Online-Casinospielen.
Natürlich könnte es auch nur ein Zufall gewesen sein, das mit der Internetseite.

@MissWexford
Das wird schon so gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas ganz anderes gezeigt wird, als er wirklich gespielt hat.
Gut möglich, dass er auch mit Echtgeld gespielt hat.
Aber sicherlich war das noch im Rahmen. Hätte er sich durch ein Online Casino hoch verschuldet, wäre das ja erwähnenswert gewesen

@MissWexford
Aber ist es nicht so, daß nur Menschen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein in solchen Online Casinos spielen dürfen? Das wurde bei den Werbungen jedenfalls immer so dazu gesagt, oder hab ich da was falsch verstanden?

metalbabe schrieb:Aber ist es nicht so, daß nur Menschen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein in solchen Online Casinos spielen dürfen? Das wurde bei den Werbungen jedenfalls immer so dazu gesagt, oder hab ich da was falsch verstanden?

Was du meinst, ist dies

Lediglich das Bundesland Schleswig-Holstein beschritt kurzzeitig einen Sonderweg und vergab im Jahr 2012 einige Lizenzen für Online-Casinos. Eine Novelle des Glücksspielrechts scheiterte 2017 an der Uneinigkeit unter den Bundesländern darüber, ob im Internet nur Sportwetten legalisiert werden sollen oder auch andere Arten des Glücksspiels.[22]

Quelle: Wikipedia: Online-Casino

Zwischenzeitlich (seit 2021) gibt es aber einen Glücksspielstaatsvertrag, wobei aber viele Anbieter im Ausland ihren rechtlichen Sitz haben (Malta, Isle of Man, Gibraltar,...).

Und da gilt dann folgendes (wer sich den Aufwand sparen will, kann auch nur den letzten Satz lesen):

Bei der Regulierung von Online-Casinos stehen Gesetzgeber vor der Herausforderung, das Spannungsverhältnis zwischen wirtschaftlichen Interessen der Anbieter und den Belangen der Suchtprävention aufzulösen. Zusätzlich erschweren die Dynamik des Internets und die länderübergreifende Bereitstellung von Angeboten eine effiziente Unterbindung illegaler Online-Casinos.[11] Im Umgang damit verfolgt die internationale Praxis im Wesentlichen zwei verschiedene Ansätze: eine eng regulierte Legalisierung privater Glücksspielangebote einerseits und andererseits (oft gepaart mit einem staatlichen Monopol) eine Kriminalisierung. Die Strafbarkeit betrifft in den meisten Fällen allerdings nur die Angebotsseite. Nutzer von solchen Angeboten werden in der Regel nicht strafrechtlich verfolgt.

Quelle: Wikipedia: Online-Casino

MissWexford schrieb:Vllt. hat WS. sich verführen lassen und hat mit Echtgeld gespielt.

Karajana schrieb:Hätte er sich durch ein Online Casino hoch verschuldet, wäre das ja erwähnenswert gewesen

Ich denke auch, dass es erwähnt worden wäre, wenn WS eine Neigung zu Glücksspielen mit nennenswerten Geldeinsätzen gehabt hätte. Da geht es dann ja schnell auch um Suchtgefahr und erhebliche Geldverluste.
Das hätte man in der TV-Fahndung auch deswegen kaum ausklammern können, weil Glücksspielsucht - genauso wie andere Suchterkrankungen - Auswirkungen auf andere Lebensbereiche wie Partnerschaft, Arbeit, Finanzen, Gesundheit, Freunde, Freizeit usw. hat.

Das mit einer evtl. Spielsucht bzw. Schulden wäre natürlich ein interessanter Aspekt, wenn dem so wäre, und das kann ein Motiv sowohl für Suizid als auch für eine Straftat sein. Bloß muss das die Öffentlichkeit nicht wissen, die Polizei sucht lediglich Zeugen oder andere konkrete Hinweise. Auch in anderen Vermisstenfällen wird meistens nur andeutungsweise über Probleme wie z.B. starken Alkoholkosum o.ä. gesprochen.

Tritonus schrieb:Auch in anderen Vermisstenfällen wird meistens nur andeutungsweise über Probleme wie z.B. starken Alkoholkosum o.ä. gesprochen.

Solche Andeutungen in den Filmfällen bei Aktenzeichen XY, wenn ein Vermisster bzw. das Opfer Suchtprobleme hatte, selbst kriminell war oder irgendwelchen anrüchigen Leidenschaften oder Gewohnheiten nachging, gab es im Filmfall zum Verschwinden von WS nicht. Es gab keine Andeutungen, dass WS im Übermaß gespielt hätte mit negativen Auswirkungen auf andere Lebensbereiche. Was im Filmfall vermittelt wurde, dass WS gern mal Online-Spiele gespielt hat.

MissWexford schrieb:Es wird eine Seite für Glücksspiele angezeigt. Diese Seite gibt es auch im Real Life. Vllt. hat WS. sich verführen lassen und hat mit Echtgeld gespielt.
Das geht ganz schnell bei solchen Automaten oder Online-Casinospielen.
Natürlich könnte es auch nur ein Zufall gewesen sein, das mit der Internetseite.

Das ist eine sehr gute Beobachtung. Das Handy-Display war nur kurz zu sehen, ich hatte das gar nicht als Glücksspiel-Seite erkannt. Bei „XY“ muss man wirklich auf alle Details achten.

Im Filmfall sagt die Tochter: „Papa zockt bestimmt wieder die ganze Nacht am Tablet.“ Damit waren wohl harmlose Videospiele gemeint, aber auf jeden Fall „zockte“ Herr Sch. offenbar gerne. Außerdem hieß es später, dass er auch in der Sonntagnacht noch „mehrfach online“ war. Auf welchen Seiten, wurde nicht erwähnt.

Tritonus schrieb:Das mit einer evtl. Spielsucht bzw. Schulden wäre natürlich ein interessanter Aspekt, wenn dem so wäre, und das kann ein Motiv sowohl für Suizid als auch für eine Straftat sein.

Vielleicht sollte der Blick auf die Glücksspiel-Seite im Filmfall nur veranschaulichen, dass Herr Sch. generell am „Spielen“ interessiert war und auch mal auf solchen Glücksspiel-Seiten vorbeischaute (ohne dass er deshalb spielsüchtig gewesen sein muss).

Aber mal angenommen, Herr Sch. wäre evtl. tatsächlich spielsüchtig gewesen und hätte sich dadurch verschuldet, dann hätte er sicher große Probleme gehabt. Mit seinem (vermutlich eher bescheidenen) Gehalt als Chauffeur bei der Zeitarbeit wären hohe Spieleinsätze wohl nicht zu finanzieren gewesen. Andere Möglichkeiten, (mehr) Geld zu verdienen, dürften für jemanden mit Ende 50 und einer angeschlagenen Gesundheit eher rar sein. Auch der „normale“ Lebensstil von Herrn Sch. war bestimmt nicht ganz billig. Er besaß einen Pkw, ein Motorrad, ein Wohnmobil, einen großen Hund, damit sind schon einige Kosten verbunden.

Das ist natürlich nur eine spekulative Überlegung. Wir kennen die finanziellen Verhältnisse der Familie nicht. Vielleicht war das alles ja auch gar kein Problem.

rattich schrieb:Aber mal angenommen, Herr Sch. wäre evtl. tatsächlich spielsüchtig gewesen und hätte sich dadurch verschuldet, dann hätte er sicher große Probleme gehabt. Mit seinem (vermutlich eher bescheidenen) Gehalt als Chauffeur bei der Zeitarbeit wären hohe Spieleinsätze wohl nicht zu finanzieren gewesen. Andere Möglichkeiten, (mehr) Geld zu verdienen, dürften für jemanden mit Ende 50 und einer angeschlagenen Gesundheit eher rar sein. Auch der „normale“ Lebensstil von Herrn Sch. war bestimmt nicht ganz billig. Er besaß einen Pkw, ein Motorrad, ein Wohnmobil, einen großen Hund, damit sind schon einige Kosten verbunden.

Und mal ganz abgesehen davon: Wieso sollte denn eine Spielsucht dazu führen, dass.... Ja, was denn? WS umgebracht wird? Schulden als Motiv für einen Mord werden hier ja immer gerne vorgebracht - aber wenn ich jemanden umbringe, dann bezahlt er sicher nicht mehr. Also wäre ich schön blöd, ihn umzubringen.

Suizid aus Verzweiflung über die Spielsucht und/oder daraus entstandenes finanzielles Desaster? Dann hätte die Spielsucht aber Spuren hinterlassen müssen, die man im nachhinein gefunden hätte. Wegen 50 Euro Verlust im Online-Casino bringt sich doch niemand um.

Bin mir jetzt nicht ganz im Klaren, wie im Allgemeinen der Begriff "zocken" verwendet wird. Ich persönlich sage das nur, wenn es bei dem Spiel darum geht, mit einem ganz realen und nicht nur "gespielten" Einsatz etwas zu gewinnen (oder eben zu verlieren). Für Online-Spiele, die einfach nur Spiele sind und nichts weiter, würde ich nicht "zocken" sagen, aber ich kann da falsch liegen.

Kielius schrieb:Solche Andeutungen in den Filmfällen bei Aktenzeichen XY, wenn ein Vermisster bzw. das Opfer Suchtprobleme hatte, selbst kriminell war oder irgendwelchen anrüchigen Leidenschaften oder Gewohnheiten nachging, gab es im Filmfall zum Verschwinden von WS nicht.

Anscheinend doch, wenn im Film kurz eine Seite mit Glücksspielen angezeigt wird.

Tritonus schrieb:Anscheinend doch, wenn im Film kurz eine Seite mit Glücksspielen angezeigt wird.

Nun ja, ein "Wink mit dem Zaunpfahl" war dieses Detail nicht gerade. Das dürften nur wenige Zuschauer registriert haben. Auch die überraschten Reaktionen einiger User hier, die bestimmt erfahrene und aufmerksame XY-Zuschauer sind, bestätigen das aus meiner Sicht. Unter einer unmissverständlichen Andeutung verstehe ich etwas anderes.

Nur zur Klarstellung der Begriffe:

Ich hatte in meinem Beitrag oben die Tochter so zitiert:

rattich schrieb:„Papa zockt bestimmt wieder die ganze Nacht am Tablet.“

Eigentlich wollte ich den genauen Wortlaut vorher nochmal nachhören, aber das XY-Video war nicht mehr online. Daher habe ich aus dem Gedächtnis zitiert. Meiner Erinnerung nach hat die Tochter das Wort "zocken" verwendet, ich bin mir da auch recht sicher, aber ich will es jetzt nicht beschwören. Alternativ hätte es auch "daddeln" sein können.

Der Duden definiert die beiden Begriffe so:
zocken = [Glücks]spiele machen,
daddeln = am Spielautomaten spielen.

"Zocken" und "daddeln" beziehen sich also beide grundsätzlich auf Glücksspiele und können laut Duden auch synonym verwendet werden. Es kann aber natürlich sein, dass man im Jargon auch mal "zocken" oder "daddeln" sagt, ohne dass damit Glücksspiele um Geld gemeint sind.

Welches Verb man jetzt nach Duden bei Videospielen (ohne Geldeinsatz) verwendet, weiß ich nicht genau, evtl. einfach nur "spielen"?

rattich schrieb:Eigentlich wollte ich den genauen Wortlaut vorher nochmal nachhören, aber das XY-Video war nicht mehr online. Daher habe ich aus dem Gedächtnis zitiert

„Ich wette, Papa zockt die ganze Nacht am Tablet.“ sagt die Tochter im Filmfall.

Link

Kreuzbergerin schrieb:„Ich wette, Papa zockt die ganze Nacht am Tablet.“ sagt die Tochter im Filmfall.

Danke für den Link, ich hatte das Video nicht mehr gefunden. Gut, dann sagte die Tochter tatsächlich "zocken".

Ich nehme aber nicht an, dass sie damit Glücksspiele meinte. Sie hat das so mit einem Lächeln und mit Augenzwinkern gesagt, und die Reaktion der Mutter war auch entsprechend, wie: "Ja, klar, das kann gut sein, wir kennen ihn ja."

Theoretisch denkbar wäre auch, dass Herr Sch. zwar schon gerne "gamte" (das ist wohl der richtige Begriff für Videospiele), er es aber vielleicht nicht immer nur bei harmlosen Spielen zur Unterhaltung beließ. Die Familie nahm das sicher an, aber theoretisch wäre es natürlich auch möglich gewesen, dass Herr Sch., wenn er alleine war, vom "Gamen" zum "Zocken" wechselte.

rattich schrieb:Ich nehme aber nicht an, dass sie damit Glücksspiele meinte. Sie hat das so mit einem Lächeln und mit Augenzwinkern gesagt, und die Reaktion der Mutter war auch entsprechend, wie: "Ja, klar, das kann gut sein, wir kennen ihn ja."

Naja, also gelächelt und augengezwinkert wird ja bei xy ständig, da würde ich nichts drauf geben. Grade Familien werden immer so positiv wie nur irgendwie vertretbar dargestellt. Ich habe noch nie bei xy erlebt, dass da gesagt wurde: die haben sich gezofft, die Ehe bestand nur noch auf dem Papier oder Ähnliches; jetzt mal ganz unabhängig davon, wie das immer vorliegenden Fall gewesen sein kann.

Tritonus schrieb:Naja, also gelächelt und augengezwinkert wird ja bei xy ständig, da würde ich nichts drauf geben.

Gut, so kann man es auch interpretieren. Aber so wie das "Zocken" dargestellt wurde, erschien es m.E. eben gar nicht als Problem, sondern eher als harmlose kleine Marotte. Den Gedanken, dass es in Wirklichkeit um eine ernsthafte Sucht gehen könnte, die die Existenzgrundlage der ganzen Familie gefährden würde, fand zumindest ich hier nicht zwingend. Die Besorgnis der Ehefrau galt im Filmfall nur dem Gesundheitszustand ihres Mannes. Aber vielleicht ist das zu einfach gedacht?

Ich erinnere mich, dass im Filmfall, als WS auf der Couch saß und mit dem Tablet online spielte, Motorengeräusche zu hören waren. Das hörte sich für mich ziemlich eindeutig nach Autorennen an.

Mal ungeachtet dessen, dass es nicht unbedingt authentisch sein muss, sondern natürlich auch im Ermessen der Redaktion liegen kann, Motorengeräusche abzuspielen, um deutlich zu machen, dass es sich um ein Online-Spiel handelt, auch wenn er in Wahrheit was anderes online spielte.