Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

Kielius schrieb:Ich selber komme in meinem engeren Bekannten- und Verwandtenkreis (also nicht nur vom Hörensagen über jemanden, der jemanden kennt usw.) ohne weiteres Überlegen auf ein Dutzend konkrete Suizide.
Suizid ist ein häufiges Phänomen. Sehr viel häufiger als etwa Tod durch Verkehrsunfälle.

Da stimme ich dir zu, aber in meinem Fall gab es bei allen vorher Anzeichen. Entweder durch bekannte psychische Probleme oder eine schwere nicht behandelbare Erkrankung.

Kielius schrieb:Im Jahr 2020 starben in Deutschland insgesamt 9 206 Personen durch Suizid – das waren über 25 Personen pro Tag. Männer nahmen sich deutlich häufiger das Leben als Frauen, rund 75 % der Selbst­tötungen wurden von Männern begangen. Das durch­schnittliche Alter von Männern lag zum Zeitpunkt des Suizides bei 58,5 Jahren. Frauen waren im Durchschnitt 59,3 Jahre alt.

Nur bedeutet das noch lange nicht, dass auch Herr Sch. Selbstmord begangen hat.

Mir werden hier auch viel zu viele Details nur in eine Richtung interpretiert.
Das Beispiel von Birgit Ameis habe ich da auch immer wieder im Kopf. Der Fall war so ungewöhnlich, das für sehr viele nur ein Suizid in Frage kam. Da wurden auch Seitenweise Wahrscheinlichkeiten herangeführt, obwohl Freunde und Familie einstimmig einen Suizid ausschlossen.
Herrn Sch. seinen Fall schätzte ich ähnlich sein. Am Ende, wenn man ihn hoffentlich wirklich findet, wird es ganz anders sein, als die meisten denken.

MissRedford schrieb:Wenn er sein Ableben geplant hat, wollte er vielleicht seiner Frau bei zeitnahem Fund seiner Leiche die Identifizierung seiner Person ersparen?

Er hätte auch einen Abschiedsbrief hinterlassen können "bitte sucht nicht nach mir". So hätten die Angehörigen wenigstens Klarheit gehabt. Noch hinzu kommt: Der herzkranke Walter Sch. müsste ja mitten in der Nacht zu diesem Ort aufgebrochen sein. So weit weg könnte der Ort also womöglich nicht sein.

Was auf jeden Fall bleibt, ist, dass dies nicht zur Spurenlage passt. Die entsprechenden Stellen, an denen Suchhunde seine Spur wahrgenommen haben, führten nicht zum Auffinden von Herrn Sch.. Diese waren sowohl frequentiert als auch werden diese gründlich abgesucht worden sein.

lucyvanpelt schrieb:Herrn Sch. seinen Fall schätzte ich ähnlich sein. Am Ende, wenn man ihn hoffentlich wirklich findet, wird es ganz anders sein, als die meisten denken.

Das vermute ich auch.

lucyvanpelt schrieb:Da stimme ich dir zu, aber in meinem Fall gab es bei allen vorher Anzeichen. Entweder durch bekannte psychische Probleme oder eine schwere nicht behandelbare Erkrankung.

Das hast du schon sehr oft erwähnt, aber irgendwie blendest Du aus, dass es auch andere Fälle gibt, die hier Leite erlebt haben, wo es KEINE Anzeichen gab, bzw erst im Nachhinein die Anzeichen gedeutet worden sind.

Natürlich ist es nicht bewiesen.

lucyvanpelt schrieb:Ende, wenn man ihn hoffentlich wirklich findet, wird es ganz anders sein, als die meisten denken.

Ich kann nicht in die Zukunft gucken und Du doch auch nicht, woher weißt Du, dass es anders sein wird. Du kannst nicht Fälle vergleichen, die nicht vergleichbar sind.

sören42 schrieb:Was auf jeden Fall bleibt, ist, dass dies nicht zur Spurenlage passt. Die entsprechenden Stellen, an denen Suchhunde seine Spur wahrgenommen haben, führten nicht zum Auffinden von Herrn Sch.. Diese waren sowohl frequentiert als auch werden diese gründlich abgesucht worden sein.

Was passt nicht zu der Spurenlage.. die Spur bricht ab.. geht aber in Richtung Mülldeponie..dahinter liegt ein Waldgebiet.. aber die Spuren wurden ja schon oft hier diskutiert.

OdinAndy schrieb:Sch. ging zum Beispiel entgegen aller Gewohnheiten anders, oder nur eine größere Runde als sonst (kommt zumindest in meinem Umfeld immer wieder bei Hundespaziergängern vor) und Sch. vergaß das Handy, vielleicht weil Zeus "es eilig hatte", dringend raus musste.

Dabei wurde Zeus von jemanden überfahren. Dieser Fahrer realisierte vielleicht wirklich nur einen Schlag (schwarzer Hund/dunkle Nacht) hielt entweder nicht gleich an, oder blieb zunächst in dem Fahrzeug geschockt sitzen. Inzwischen erreicht Sch. den Unfallort, bricht neben Seinem toten Hund zusammen, Herzinfarkt 2 oder eben sogar Herzschlag. Liegt tot oder bewusstlos auf der Straße.

Das ist möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Auch hier wird ein Szenari präsentiert (ich meine das nicht abwertend), das ohne konkret zu werden dargestellt wird. Wo soll er denn überfahren worden sein? In de rHenneberger Straße? Am Wehr? Gar am Walkmühlenweg nachdem er die Werra durchqueret hatte (weil er vielleicht seinem Hund hinterher wollte, der durch den Fluss geschwommen ist?
Oder in der Werrastraße?

So oder so, das ist in der Stadt. Das will niemand bemerkt haben?

Und dann ruft der Betreffende nicht den Krankenwagen, sondern riskiert eine Unfallflucht?

sören42 schrieb:hätte auch einen Abschiedsbrief hinterlassen können

Es gibt sehr oft Fälle wo kein Abschiedsbrief hinterlassen wird..

Lieber @Kielius,

Das tut mir echt Leid für Dich. Sowas mit zu erleben ist alles andere als angenehm und fraglos sind das keine schönen Erinnerungen, die dann bleiben.

Doch ohne Dir oder Jemanden zu nahe treten zu wollen, das ist aber das was ich damit meinte.

Ich habe dass Gefühl, dass hier einfach überproportional viele Suizidbetroffene beteiligt sind.

Meine Freunde/Bekannte, ich selbst könnten Dir mit Sicherheit ohne zu zögern sofort mindestens drei, vier oder gar fünf Namen von mehr oder weniger guten Freunden/Bekannten/Verwandten (im weitesten Sinne) nennen, die in schwerste Verkehrsunfälle verwickelt waren, getötet wurden oder gerade noch mal so wieder "zusamnengeflickt" werden konnten.

Soviel zum Thema Statistik und realen Erleben.

Mag dabei natürlich eine Rolle spielen, wo man lebt. Könnte mir vorstellen, dass es hier auf dem flachen Land eben anders ist, als vielleicht in Städten oder Ballungsgebieten um große Städte.

Könnte hier vielleicht eine mögliche Erklärung für die unterschiedlichen "Erlebnisse" sein.

Um es noch mal zu betonen, ich kenne eine Person aus meinem persönlichen Freundeskreis, die sich umbrachte, eventuell zwei, da ist nicht klar, ob Unfall oder Suizid, weis natürlich, dass es auch hier in der Gegend weitere Suizide im Laufe der Jahre gab.

Unfallopfer (tödlich) kannte ich allein 2 Schulfreundinnen, eine etwas ältere Frau aus meinem Heimatort, 3 Feuerwehrkollegen (alle privat unterwegs), dazu kommen noch mindestens 3 weitere Bekannte, die es bei Unfällen tödlich erwischte. Dazu weis ich von weiteren, fast schon unzähligen, tödlichen Unfällen Jahr für Jahr allein hier im Landkreis.

Das nur zur Erläuterung meiner Aussage.

MissRedford schrieb:Es gibt sehr oft Fälle wo kein Abschiedsbrief hinterlassen wird..

...Das ist mir schon klar. Aber hier kommt gleich Einiges zusammen: Leiche verschwunden, kein Abschiedsbrief, kein Kontakt, keine Antworten auf Kurznachrichten, keine Telefonate, keine Sichtungen (bis auf das Waschen des Dienstwagens). Etwas viel, für meinen Geschmack.

sören42 schrieb:Richtig. Man kann daraus nicht viel schließen, außer dass sein Handy auf der Gassirunde geortet wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Weder dass Herr Sch., noch dass Zeus da langlief. Das sind alles Annahmen, die normalerweise sehr naheliegend sind. Aber an diesem Wochenende war nichts normal. Sch. verhielt sich nicht wie sonst, was ja auch seiner Frau auffiel.

Die ihn dann aber nicht anrief. Weder am Samstag noch am Sonntag. Obwohl Herr Sch. sich nicht meldete und sie anscheinend ab Samstagabend auch keine Bewegungen mehr über die Tracking App bekam. Erst an Montag kontaktierte sie dann die Schwester.

Shiloh schrieb:Die ihn dann aber nicht anrief. Weder am Samstag noch am Sonntag. Obwohl Herr Sch. sich nicht meldete und sie anscheinend ab Samstagabend auch keine Bewegungen mehr über die Tracking App bekam. Erst an Montag kontaktierte sie dann die Schwester.

Nachdem Du das erneut singemäß wiederholst, nochmal die Frage:

Worauf willst Du hinaus?

Was hat das Verhalten der Ehefrau (ob für uns logisch erscheinende oder nicht) mit seinem Verschwinden zu tun?
Wo besteht hier ein konkreter Zusammenhang?

@Shiloh
Ich würde auch gerne wissen, worauf du damit hinaus willst..
Ich habe es doch schon beantwortet.. siehe unten..

MissRedford schrieb:Naja, ihre Sorge um ihn scheint in erster Linie durch die App beruhigt worden zu sein.. sie hatte ja n bissl was um die Ohren. Dazu kommt ja auch noch die Gewissheit , dass die Familie nah dran wohnt Schwester usw.. wenn was gravierendes passiert, wird die Familie sichja auch melden.. Dennoch fand sie es mit Sicherheit ungewöhnlich. Sie wird sich aber selbst immer wieder gedacht haben, dass er sich beschäftigt..wurde ja auch im Film von xy suggeriert durch die Tochter" "Papa daddelt bestimmt am Tablet" usw..

Shiloh schrieb:Die ihn dann aber nicht anrief. Weder am Samstag noch am Sonntag. Obwohl Herr Sch. sich nicht meldete und sie anscheinend ab Samstagabend auch keine Bewegungen mehr über die Tracking App bekam. Erst an Montag kontaktierte sie dann die Schwester.

.. und dann wieder ..

Seine Frau kümmerte sich um ihre Mutter.. da hatte sie eventuell auch Trauerarbeit zu leisten .. Das verlangt einem ganz schön viel Kraft ab und sie selbst ist doch wohl auch betroffen, wenn ihr Vater gestorben ist.. irgendwann ist der stärkste Mensch eben auch mal ausgelaugt.. was möchtest du denn hören ?

OdinAndy schrieb:Das tut mir echt Leid für Dich. Sowas mit zu erleben ist alles andere als angenehm und fraglos sind das keine schönen Erinnerungen, die dann bleiben.

Danke dir! Natürlich sind Unfalltode im persönlichen Umfeld auch nicht besonders schön. Ich habe auch Unfalltode im nahem Umfeld. Mir fallen aber spontan nicht so viele ein wie Suizide, nur etwa drei oder vier tödlich Verunglückte.
Persönliche Erfahrungen und die Statistik können ja auch nicht als "Beweis" für einen Einzelfall wie den von Herrn Sch. dienen. Aber man kann jedenfalls sagen, dass persönliche Erfahrungen und die Statistik einem Suizidgeschehen im Fall des Herrn Sch. nicht im Weg stehen. Will sagen, ein Suizid ist eine Möglichkeit - neben anderen Möglichkeiten -, die im Fall Sch. in Betracht zu ziehen ist.
Es gab hier ja immer mal wieder Versuche, einen Suizid von Herrn Sch. ausschließen oder gar widerlegen zu wollen. Das ist bisher aber noch nicht überzeugend gelungen.
Und ich behaupte sogar, dass niemand hier in der Lage ist, einen Suizid von Herrn Sch. zu widerlegen. Außer er oder sie selbst wäre der Täter und wüsste mehr als alle anderen...

@MissRedford
@autor77

Shiloh schrieb:Die ihn dann aber nicht anrief. Weder am Samstag noch am Sonntag. Obwohl Herr Sch. sich nicht meldete und sie anscheinend ab Samstagabend auch keine Bewegungen mehr über die Tracking App bekam. Erst an Montag kontaktierte sie dann die Schwester.

Ich würde auch gern wissen, auf welches Szenario du mit deinen Andeutungen hinaus willst. Was glaubst du, ist mit Herrn Sch. passiert?

Na, es könnte schon sein, dass WS das Schicksal von Karsten Manczak teilt. Es gibt Ungereimtheiten, die gegen einen Suizid sprechen. Im Fall Birgit Rösing war es der Sohn, der nachts aufgrund lauten Polterns wach wurde. Die letzte Spur macht keinen rechten Sinn. Vielleicht hat WS das Haus nicht selbst verlassen und entfernte sich nicht zu Fuß. Er könnte mit seiner eigenen Waffe getötet worden sein. Selbstmord ist keinesfalls zwingend.

sören42 schrieb:Es gibt sehr oft Fälle wo kein Abschiedsbrief hinterlassen wird..
...Das ist mir schon klar. Aber hier kommt gleich Einiges zusammen: Leiche verschwunden, kein Abschiedsbrief

Das mit dem Abschiedsbrief ist ein gängiges Klischee, das in keiner Weise der Realität entspricht. Abschiedsbriefe sind bei Suiziden eher die Ausnahme als die Regel. Es gibt genug Stoff dazu im Internet, brauchst nur einmal Selbstmord googeln und schon kommen Erfahrungsberichte Betroffener.

Shiloh schrieb:Die ihn dann aber nicht anrief. Weder am Samstag noch am Sonntag. Obwohl Herr Sch. sich nicht meldete und sie anscheinend ab Samstagabend auch keine Bewegungen mehr über die Tracking App bekam. Erst an Montag kontaktierte sie dann die Schwester.

Wer sagt denn, dass sie ihn nicht versucht hat anzurufen? In einem anderen Beitrag (ich glaube es war Kripo live?) wurden wohl auch Anrufversuche erwähnt.
Über die anderen Gründe zitiere ich mich mal selbst

Karajana schrieb:1. Sie sah, dass er bei der ersten Gassirunde unterwegs war, auf der Tracking App
2. Die Schwester sah am Tag davor, dass der Hund nicht mehr im Zwinger war, also ging sie davon aus, dass er ihn zwischenzeitlich in die Wohnung gelassen hatte.
3. Sie sah dass er am Handy zwischenzeitlich online war.

Sie konnte also davon ausgehen, dass er nur keine Lust zu antworten hatte und es ihm offensichtlich gut ging.

Wo ist denn also das Problem?

Karajana schrieb:Wer sagt denn, dass sie ihn nicht versucht hat anzurufen? In einem anderen Beitrag (ich glaube es war Kripo live?) wurden wohl auch Anrufversuche erwähnt.

Diese Versuche mag es gegeben haben. Fakt ist aber, dass nicht ein Gespräch zwischen den Eheleuten zustande kam. Womöglich weil WS bereits nicht mehr am Leben war.

MissRedford schrieb:Wenn er sein Ableben geplant hat, wollte er vielleicht seiner Frau bei zeitnahem Fund seiner Leiche die Identifizierung seiner Person ersparen?

Die Alternative wäre, wenn er niemals gefunden wird, dass Frau Sch. nicht wissen wird, was mit ihrem Mann passiert ist. Für mich wäre das ein viel härteres Schicksal als eine Leiche zu identifizieren.

Karajana schrieb:. Sie sah, dass er bei der ersten Gassirunde unterwegs war, auf der Tracking App

Das war dann wohl laut xy-Beitrag am Samstagabend ca. 22:30 ? Gesichert ist nur, dass das Handy zu der Zeit unterwegs war. Oder hat irgendjemand die beiden gesehen? Wäre ja durchaus möglich auf dem Weg zum Feuerwerk?

Karajana schrieb:. Die Schwester sah am Tag davor, dass der Hund nicht mehr im Zwinger war, also ging sie davon aus, dass er ihn zwischenzeitlich in die Wohnung gelassen hatte.

Das war dann wohl laut XY-Beitrag am Sonntag, also nicht am Tag davor sondern am Tag danach ? Sie ging davon aus, gesehen hat sie ihren Bruder aber anscheinend das ganze Wochenende nicht. Weder draussen mit dem Hund noch in seiner Wohnung oder im Garten (es war ja Sommer).

Karajana schrieb:. Sie sah dass er am Handy zwischenzeitlich online war.

Wo und wann denn genau? Bei whatsapp? Wo wird das gesagt?

Wie kann man anhand dieser Begebenheiten davon ausgehen, dass er "nur keine Lust hatte zu antworten und dass es ihm offensichtlich gut ging"?
Erschliesst sich mir nicht.
Das hätte nur ein persönlicher telefonischer Kontakt wirklich klären können. Wann war der nochmal?

Karajana schrieb:. Die Schwester sah am Tag davor, dass der Hund nicht mehr im Zwinger war, also ging

Das wusste die Ehefrau sonntags aber nicht.