xoxalb schrieb:
Seinen Hund hätte er niemals erschossen, da er ihn über alles geliebt hat.
Kielius schrieb:Erweiterte Suizide, bei denen Suizidenten ihre Allerliebsten mit in den Tod nehmen, z.B. Elternteile ihr Kind, kommen immer wieder vor. Das ist ein bekanntes Muster und lässt sich auf Herrchen und Hund übertragen.
Das sehe ich genau so. Wenn es jemanden davon abhalten würde, denjenigen, den man über alles liebt, zu töten, dürfte es weder erweiterte Suizide zwischen Eltern und Kindern noch zwischen Partnern oder Ex-Partnern geben.
Die Realität sieht aber leider anders aus. Oft liegt da die Vorstellung zu grunde, dass der/die Getötete ohne den Selbstmörder nicht weiter leben können bzw. das man ihnen das nicht antun möchte oder dass man dann "im Jenseits für immer vereint" ist (was auch immer der-/diejenige für eine Vorstellung vom Jenseits haben mag).
Eine Besonderheit der Hunderasse, der Zeus angehört, ist, dass das Tier sich oft sehr an eine bestimmte Bezugsperson bindet. Sicher war er ein Familienhund, wie in Aktenzeichen XY mehrfach gesagt wird, allerdings ist es oft so, dass man den Tieren sehr anmerkt, dass sie ein bestimmtes Familienmitglied bevorzugen, an dem sie dermaßen hängen und ihm nicht mehr von der Seite weichen. Das ist manchmal sogar für die anderen schwer zu ertragen, wenn der Hund trotz aller Zuwendungen durch die anderen Personen, die ihn täglich füttern, pflegen und Gassi gehen, sich halb zu Tote freut, wenn Herrchen nach Hause kommt und ab da nur noch augen für die eine Person hat. Vor dem Hintergrund ist es schon denkbar, dass Herr Sch. bei einem geplanten Suizid seinem Hund die Trennung "von seinem Menschen" ersparen wollte.
Von außen betrachtet hätte der Hund sicher in der Familie (also im gewohnten Umfeld mit gewohnten Kontaktpersonen) bleiben können und sich recht schnell daran gewöhnt hätte, aber subjektiv kann man sich schon vorstellen, dass sich jemand denkt, dass er dem Tier die Trauer nicht zumuten will.
xoxalb schrieb:Was anderes kann ich mir nicht denken, denn er hatte sich wie Bolle auf seinen Urlaub gefreut und alles so toll vorbereitet. Sowas lässt man nicht sausen.
Die Frage, was MAN tut, hilft in solchen Fällen selten weiter. Selbst wenn 99,9 % sich auf den Urlaub freuen und ihn um keinen Preis sausen lassen wollten, gibt es halt doch auch Menschen, die anderes denken, reagieren und handeln.
MAN tötet auch nicht den Hund, den man über alles geliebt hat.
MAN erschlägt/erschießt/kidnappt auch keinen fremden Mann mit Hund, der einen nachts auf der Straße anspricht und mit dem man dann über irgendetwas in Streit gerät.
MAN nimmt keine großen Hunde bei sich auf, die herrenlos aber mit Geschirr in der Gegend rumlaufen, ohne das zumindest bei der Polizei oder dem Tierheim zu melden oder beim nächsten Tierarzt den Chip auslesen zu lassen um zu sehen, von wem der Hunde vermisst wird.
MAN springt nicht hinterher und bringt sich damit selber in Lebensgefahr, wenn der eigene Hund an einer gefährlichen Stelle in den Fluss rutscht und es offenbar nicht mehr alleine an Land schafft.
MAN geht auch nicht mitten in der Nacht eine große Gassirunde rund um die Großmutterwiese.
Trotzdem muss ja irgendetwas von diesen Dingen, die MAN nicht tut, passiert sein. Vielleicht auch eine Kombination aus mehreren davon oder noch etwas viel abwegigeres, auf das wir hier noch gar nicht gekommen sind.