Rentnerin nach Friedhofsbesuch verschwunden

In diesem Fall kann ich mir überhaupt kein Motiv vorstellen. Bei irgendeinem Raubmord oder einer Spontantat hätte man sie doch liegen gelassen. Warum bringt man eine Leiche weg? Doch nur, wenn man Angst hat, mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden. Das ist für mich der Schlüssel zur Lösung.

Jemand, der sie kannte, mit dem sie Streit hatte. Der ihr entweder zum Friedhof folgte oder wußte, dass sie an diesem Tag kommt und sie abgepasst hat. Wollte sie zur Rede stellen, rastete aus und erschlug sie unabsichtlich. Geplant war das sicher nicht, da hätte man einen anderen Ort gewählt.

@FritzPhantom
Das sehe ich eigentlich genauso. Es kommt meiner Meinung nach hier nur ein persönliches Motiv infrage, umso erstaunlicher, dass man diesbezüglich den Täter nicht ermitteln konnte. Wenn der Blutfleck nicht wäre würde ich sogar sagen, dass das alles nur inszeniert wurde um vom eigentlichen Tatort oder Täter abzulenken. Leider fehlt ja auch von Frau Koch bis heute jede Spur.

Die Ermittler werden ja wohl die Örtlichkeiten sorgfältig abgesucht haben, zudem waren offenbar, so wie @Adrenalinchen schreibt, auch Privatleute auf der Suche. Da keine Leiche gefunden wurde, ist es entsprechend sehr wahrscheinlich, dass der Täter ein Kfz zur Verfügung hatte, um Frau Koch nach einem Angriff abtransportieren zu können, unabhängig davon, ob sie da ggfs. noch lebte.

Dass Frau Koch Zufallsopfer eines Räubers wurde und dieser Raub dann eskalierte, glaube ich daher nicht. Hinzu kommt, dass Frau Koch nach allen bekannten Infos nicht wohlhabend erschien, also nicht unbedingt ein Opfer, welches ein Zufallstäter herauspickt.

Ich schätze auch, dass es ein Täter aus ihrem Umfeld war.

Balumpa schrieb:Ich schätze auch, dass es ein Täter aus ihrem Umfeld war.

Aber auch so jemand braucht ein Motiv, was immer das sein mag. Und da, wie @Adrenalinchen berichtet hat, das Umfeld ja durchleuchtet wurde, scheint es niemanden gegeben zu haben, der für diese Tat ernsthaft in Frage gekommen ist.

Wenn ein älterer Mensch umgebracht wird, dann könnte man z. B. an einen Mord denken, der aufs Erbe abzielt. Und dann liegt es doch nahe, alle, die vom Tod der betreffenden Person profitieren könnten, sehr genau zu überprüfen. Sowas wird hier z. B. sicher auch erfolgt sein.

Und, was auch noch hinzukommt: Die meisten älteren Menschen, haben doch ein eher überschaubares Umfeld, bei der Generation von Frau Koch sicher noch ausgeprägter. Also eigentlich gute Chancen, einen Täter aus dem Umfeld zu ermitteln.

Aber es scheint hier keinen gegeben zu haben....

FritzPhantom schrieb:Warum bringt man eine Leiche weg? Doch nur, wenn man Angst hat, mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden.

Vielleicht spekulierte er darauf, das der Fall als Vermisstenfall eingestuft wird u. nicht als (möglichen) Mord.
Aber ja, ich denke auch, das das Wegbringen einen bestimmten Grund hatte.

brigittsche schrieb:Aber auch so jemand braucht ein Motiv, was immer das sein mag. Und da, wie @Adrenalinchen berichtet hat, das Umfeld ja durchleuchtet wurde, scheint es niemanden gegeben zu haben, der für diese Tat ernsthaft in Frage gekommen ist.

Wenn ein älterer Mensch umgebracht wird, dann könnte man z. B. an einen Mord denken, der aufs Erbe abzielt. Und dann liegt es doch nahe, alle, die vom Tod der betreffenden Person profitieren könnten, sehr genau zu überprüfen. Sowas wird hier z. B. sicher auch erfolgt sein.

Und, was auch noch hinzukommt: Die meisten älteren Menschen, haben doch ein eher überschaubares Umfeld, bei der Generation von Frau Koch sicher noch ausgeprägter. Also eigentlich gute Chancen, einen Täter aus dem Umfeld zu ermitteln.

Aber es scheint hier keinen gegeben zu haben....

Stimmt, ein mögliches Motiv sticht leider wirklich nicht hervor. Es finden sich zudem kaum Infos im Netz, was damals unternommen wurde, womöglich auch weil der Fall schon über 20 Jahre alt ist.

Bezüglich des Umfeldes würde ich aber zumindest sanft widersprechen. Gerade in kleinen Orten kennen sich die Alteingesessenen meist, weil man sich im Laufe der Zeit immer wieder über den Weg gelaufen ist. Das mögen dann zwar keine engen Freundschaften sein, aber wenn man sich sieht, spricht man mal. Viele frühere Bekannte und Freunde von Frau Koch dürften aber mittlerweile ebenfalls tot sein.

Aber auch dann bliebe weiterhin die Frage: Warum sollte jemand Frau Koch töten wollen? Gab es irgendwann mal Streit mit einer Person, vielleicht schon etliche Jahre vor dem Tod?

Für mich ist dieser Fall einer der merkwürdigsten hier.

Balumpa schrieb:Gerade in kleinen Orten kennen sich die Alteingesessenen meist, weil man sich im Laufe der Zeit immer wieder über den Weg gelaufen ist. Das mögen dann zwar keine engen Freundschaften sein, aber wenn man sich sieht, spricht man mal.

Naja, das ist aber doch ein weitaus kleines Umfeld als etwa das von jemandem, der als (nur ein Beispiel!) als Musiker auf Tour durch ganz Deutschland geht. Und auch kleiner als das von, z. B. jemandem der in einer Großstadt studiert und jedes Wochenende auf eine andere Party geht. So meinte ich das.

Balumpa schrieb:Vieele frühere Bekannte und Freunde von Frau Koch dürften aber mittlerweile ebenfalls tot sein.

Klar, ich ging ja davon aus, dass man das Umfeld damals unter die Lupe genommen hat. Heute würde man das natürlich nicht mehr nachholen können wenn seinerzeit etwas in dieser Richtung versäumt wurde.

Für mich wirkt das ganze Szenario immer noch inszeniert. Das offene Auto, der Autoschlüssel bei der Treppe, die Harke am Wagen...die vergessene Brille.

Ja, das wirkt auf mich auch so.

Alles andere ist nicht so recht schlüssig.

borabora schrieb:Ja, das wirkt auf mich auch so.

Dieser einzelne etwas größere Blutfleck...wäre Frau Koch gestürzt, hätte man sicherlich noch weitere Blutstropfen entdeckt und nicht nur diese einzelne kleine kreisrunde Lache. ausserdem eine Person, die verletzt umherirrt wäre doch aufgefallen.

Wenn sie die Blutung selbst verursacht hätte und noch lauffähig gewesen wäre, wäre sie garantiert a) nach Hause gefahren oder b) hätte auf dem Friedhof andere um Hilfe gebeten. Bei kompletter Hilflosigkeit hätte sie jemand am Parkplatz angetroffen früher oder später. Nachdem sie aber verschwunden ist, kommt einfach nur die Entfernung vom Parkplatz mittels eines anderes Fahrzeugs in Betracht. Dieses Fahrzeug muss sich nicht auf dem Parkplatz direkt befunden haben, sondern kann durchaus in der Umgebung gestanden sein. Auch ein Lkw ist im Bereich des Denkbaren. Vielleicht hat sich jemand, der weiter entfernt parkte, einfach im Bereich Richtung Friedhofsparkplatz die Füße vertreten und wollte der bereits Verletzten helfen. Er nahm sie mit, alles andere steht offen. Fakt ist, dass sie nirgendwo aufgetaucht ist. Falls es eine Leiche gibt, so kann die irgendwo abgelegt worden sein, auch im Ausland.
Dass es nur einen Blutfleck gibt, ist durchaus erklärbar. Entweder hatte sie selbst ein Taschentuch o.ä. dabei und hat es auf die Wunde gehalten oder jemand anderer gab ihr was zum Abdecken.

Alles recht schwierig.
Ankommende und wegfahrende Friedhofsbesucher haben scheinbar oder tatsächlich keine Beobachtungen machen können.

Viele Annahmen, die ins Leere gehen, leider.

borabora schrieb:Viele Annahmen, die ins Leere gehen, leider

Wobei die Theorie der Inszenierung noch am wahrscheinlichsten ist. Wobei hier natürlich auch wieder die Frage ist, warum und vor allem wer sollte so ein vermeintliches Verschwinden inszenieren.

Noch einmal kurz zum Blutfleck:

Die Ermittler erklärten damals, dass ein Blutfleck mit dieser Form dann entsteht, wenn eine Person mit einer (stark) blutenden Wunde für kurze Zeit am Boden liegt.