borabora schrieb:Bei einer Inszenierung drängt sich die Frage auf, was der Täter für einen Nutzen bzgl. des Mehraufwandes gehabt hätte u. überhaupt, welches Motiv, Frau Koch das Leben zu nehmen.
Das sehe ich auch so- ich bin zwar aus anderen Gründen eher skeptisch, was eine Inszenierung angeht, aber WENN es eine war, dann muss man fragen, wer dahinter steckt und warum er einen solchen Aufwand betreibt.
Wenn jemand die Frau umgebracht hat, um an ihr Erbe zu kommen, dann würde die Inszenierung nur wenig nützen, weil ja nicht eindeutig klar ist, dass sie tot sein MUSS. Also wird einige Zeit und einiger Aufwand nötig sein, bis der Nachlass geregelt werden kann. Da würde man ein Szenario wählen, bei den viel deutlicher ist, dass sie tot sein muss. Also z. B. soviel Blut verschütten, dass sie es nicht überlebt haben kann.
Oder, noch besser, alles eher wie einen Unfall aussehen lassen, weil dann die Chancen größer sind, dass man eben zu Ergebnis kommt: "Sie muss einen Unfall gehabt haben." und nicht weiter in Richtung Verbrechen ermittelt. So aber liegt ein Verbrechen sehr nahe, und die Wahrscheinlichkeit, dass dann länger und genauer ermittelt wird, ist größer. Damit würde sich ein Täter mit dem vorgefundenen Szenario (ungeklärt, aber sehr wahrscheinlich Verbrechen) ins Knie schießen, ein anderes (ungeklärt, aber sehr wahrscheinlich Unfall) wäre für ihn günstiger.
Deshalb tendiere ich eher dazu, dass es sich nicht um eine Inszenierung handelt, weil jemand, der wirklich und ernsthaft die Möglichkeit hat, seinem Opfer Blut abzuzapfen und zu konservieren, der über Helfer dafür verfügt usw. dann doch eine für ihn günstigere Inszenierung wählen würde.