margaretha schrieb:Aber weiß hier jemand, ob sich ab dem traffic stop ff irgendwas geändert hätte, wenn es zwei (oder auch mehr) Notrufe gegeben hätte, die Brian als Agressor bestätigt hätten? Wäre Brian vlt. rauher behandelt worden? (Fangfragen oder so)
Ich verstehe die Diskussion und Kritik am Verhalten der Polizisten beim Traffic-Stop ehrlich gesagt nicht wirklich. Sie haben die beiden unmittelbar nach dem Anhalten voneinander getrennt und GP zuerst befragt. Sie hat das ganze heruntergespielt und hat sich sogar selber als Auslöserin und Aggressorin dargestellt.
Auch BL wurde befragt und hat das ganze heruntergestellt. So wie es sich für die Polizisten dargestellt hat, haben sie GP als doe Aggressorin identifiziert, daraufhin wurden die beiden per polizeilicher Anordnung und gegen den Willen VON BEIDEN für eine Nacht getrennt. Brian, als das Opfer, wurde eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Hotel untergebracht. Am nächsten Morgen sind die beiden dann wieder zusammen weiter gefahren.
Wenn es umgekehrt gelaufen wäre, also Brian als der "first aggressor" identifiziert, wäre GP in dem Hotel untergekommen.
Aber glaubt irgendjemand, dass die Geschichte dann am nächsten Morgen anderes weiter gegangen wäre? Die beiden hätten genauso ihre Reise fortgesetzt.
GP hatte die Chance, den Polizisten um Hilfe zu bitten, weil sie sich z.B. durch BL bedroht fühlte. Das ist ja der Grund, warum die beiden sofort getrennt befragt wurden, eben damit ein mögliches Opfer die Wahrheit sagen kann, ohne sich vor späteren Konsequenzen durch den anderen fürchten zu müssen. Hätte sie gesagt: "Das ist mein Van, er ist aggressiv und ich möchte nicht mehr weiter mit ihm zusammen in dem Van fahren." hätte er seine Sachen aus dem Fahrzeug nehmen müssen und sie hätte unbehelligt weiter fahren können, wohin immer sie wollte (z.B. nach Hause zu den Eltern).
Beide haben sich deutlich gegen eine Trennung ausgesprochen, sowohl GP als auch BP, der ja als Opfer identifiziert wurde, haben den Polizisten angebettelt, dass sie einfach ihre Fahrt fortsetzen wollen. Die beiden Polizisten haben extra Kontakt zu ihrem Vorgesetzten aufgenommen und gefragt, ob das möglich ist. Aber sie haben klare Anweisung bekommen, sich an das Gesetz in Utah zu halten und die beiden für die Nacht zu trennen.
In der Nacht hatte GP den Van für sich, auch da hätte sie einfach weiter fahren können, sogar ohne BL direkt konfrontieren zu müssen, dass sie die Fahrt nicht gemeinsam mit ihm fortsetzen will.
GP hat sich aber bewusst entschieden, in dieser Beziehung zu bleiben und die Reise mit BL fort zu setzen. Ich sage damit auf keinen Fall, dass GP in irgendeiner Weise selber Schuld ist an dem, was ihr zugestossen ist. Sie ist und bleibt das Opfer in dieser Geschichte, und sie hat das, was ihr BL angetan hat, auf keinen Fall verdient. Aber sie hat sich bewusst entschieden, diese Beziehung aufrecht zu erhalten.
Das ist genau das fatale an solchen toxischen Beziehungen. Dass die Opfer so darin gefangen und verstrickt sind, dass sie Hilfsangebote von Familie, Freunden oder auch von Behörden oder der Polizei ausschlagen und den Aggressor decken, eben weil sie sich in einer fatalen emotionalen Abhängigkeit befinden.
Aber man kann auch zwei Autobahnpolizisten nicht die Schuld daran geben, was passiert ist. Die intime Beziehung eines Paares ist etwas sehr privates und gehört zur Intimsphäre und dem persönlichen Lebensbereich. Der Staat und die Polizei haben hier nur sehr begrenzte Befugnisse einzugreifen, und das zu Recht und Gott sei Dank.
Jemand hat den Notruf gewählt und berichtet, er hätte eine gesehen, wie ein Mann eine Frau schlägt. Bei der Befragung sagen beide: "Nein, war doch gar nicht so schlimm. Wir haben uns nur ein bisschen gestritten. Es war ein harter Morgen, wir waren ja beide ein bisschen gereizt." Was soll die Polizei denn da machen? Sie kann die beiden doch nicht zur dauerhaften Trennung zwingen, egal wie viele Leute da angerufen haben und selbst wenn GP gesagt hätte, geschlagen worden zu sein. Sie hätten vielleicht eine längere Trennung der beiden verordnen können (ich kenne die genauen Gesetze da nicht), aber das wäre es vielleicht um ein paar mehr Stunden, max. Tage gegangen. Wenn sie anschließend weiter mit BL durch die Gegend hätte fahren wollen, hätte ihr das doch niemand verbieten können.
Versteht mich nicht falsch: ich finde BL's Verhalten bei dem Polizeistop zum K...., dieses heruntergespiele, von "ihrem kleinen Blog" und " er glaubt nicht, dass sie das schaffen wird". Ich finde nur eben, dass die Polizisten sich nicht falsch verhalten haben, sondern wirklich ernsthaft versucht haben, GP die Möglichkeit zu geben, zu sagen was passiert ist und Hilfe angeboten haben, die aber nicht angenommen wurde.