@Blutgräfin@PalioDas ist jetzt das letzte mal, das ich mich zu diesem Thema äußere, versprochen.
Aber ihr bring da einiges durcheinander. Ich habe ja schon ein paar Quellen geteilt, aber vielleicht ist es zu mühsam, diese zu lesen. Daher nochmal:
Der "manner of death" ist keine rein medizinische Frage, und wird auch nicht von einem Medical Examiner / Forensic Pathologist rechtlich festgelegt. Stattdessen ist dafür ist immer der für den entsprechenden Bezirk gewählte und zuständige Coroner verantwortlich, der oftmals kein Mediziner ist (in manchen Bezirken gibt es nicht einmal besondere Ausbildungsvoraussetzung dafür), sondern ein Verwaltungsangestellter (und selbst wenn er ein Mediziner ist, handelt er trotzdem in seiner Rolle als Verwaltungsangestellter).
Der Coroner
kann allerdings einen Mediziner
beauftragen, eine Autopsie vorzunehmen (was auch oft passiert, und wie in diesem Fall auch geschehen). Das Ergebnis der Autopsie
kann dann vom Coroner übernommen werden (es ist aber rechtlich sogar möglich, und auch schon vorgekommen, dass der Coroner das Ergebnis der Autopsie überstimmt).
Normalerweise fliesst das Autopsie-Ergebnis natürlich in die Entscheidung ein. Im Kontrast zum Medical Examiner Medical ist es aber die Aufgabe des Coroners (aufpassen, jetzt wird es wichtig), unter Zuhilfenahme
aller verfügbaren Informationen (nicht nur des Autopsieberichtes!) den "manner of death" festzustellen.
Der "manner of death" ist eben keine "medizinische Diagnose" - genau das scheinst Du durcheinanderzukriegen,
@Blutgräfin:
Blutgräfin schrieb:Das alles betrifft die rechtliche Seite, das interessiert den Coroner nicht, da nicht seine Zuständigkeit.
Er stellt medizinisch fest, ob eine andere Person oder die betroffene Person selbst den Tod verursacht hat, es sich um ein Unfallgeschehen handelt oder es sich nicht klar abgrenzen lässt.
Neben dem "manner of death" stellt der Medical Examiner dann noch den "cause of death" fest, dies ist dann eine genaue Diagnose des letztendlich für den Tod verantwortlichen medizinischen Geschehens (aber das ist eine andere Baustelle).
"We rely on the medical examiner, the forensic pathologist, to give us the medical reason the person dies," he says. "They determine the cause of death from a medical standpoint. We determine the manner of death through an investigative process."
Take, for an example, a gunshot victim. Is it a homicide? A suicide? An accident? Can it be determined?
"You cannot necessarily make that determination just from the autopsy process," Watts says. "You have to have skilled investigators in the field, death investigators, to help with that process to make sure that you come up not only with the proper cause of death, but also the proper manner of death."
Quelle:
https://science.howstuffworks.com/coroners-medical-examiners.htmDass auf der Grundlage der Bestimmung des "manner of death" seitens Coroners niemand verurteilt wird, sondern dies später vor Gericht rechtlich aufgearbeitet und rechtlich bewertet wird, ist auch klar und steht auf einem anderen Blatt (ein homicide muss nicht immer widerrechtlich sein, oder kann auch entschuldigt sein).
@patio - du sagst:
"Mir fällt spontan jedenfalls kein Hergang mit fahrlässiger Tötung ein, bei dem die bereits stark degenerierten sterblichen Überreste Einwirkungen von tödlicher Gewalt durch einen Menschen zeigen."
Nehmen wir mal ganz konkret an, die einzigen noch verwertbaren medizinischen Anhaltspunkte (wg. decomposition) wären die Spur eines Autoreifens quer über den Körper, mit entsprechenden tödlichen Verletzungen. Das ist die rein medizinische Sicht. Mit allein dieser Information kann niemand feststellen, ob es sich um einen Unfall oder einen Homicide handelt. Mehr kann aber der Medical Examiner nicht sagen. Der Coroner allerdings, der die Gesamtumstände dieses Falles bereits kennt (die genaue Auffindesituation, bekannte Vorgeschichte und Fakten etc.), kann auf der Grundlage dieser Informationen auf "Homicide" entscheiden. Trotzdem ließe es diese Situation zu, dass der Tathergang ein Unfall war - A überführt seinen Freund B aus versehen, kriegt Panik, vergräbt ihn und nimmt ihm das Wallet ab. Hier würde ein Coroner sehr wahrscheinlich eine Einordnung "Homicide" vornehmen. A würde aber - wenn er den Hergang beweisen kann - u.U. nur wegen fahrlässiger Tötung verurteilt werden.
Wenn es nun eine "stark degenerierte Leiche" (Dein Beispiel,
@Palio) gäbe, die solche Spuren eines tödlichen Kontaktes mit einem Auto zeigen würde (und sonst keine Verletzungen), und diese Leiche sichtbar von Dritten verbracht wurde (z.B. in eine Gegend, wo es keine Autos gibt, Zweige drüber und weitere Hinweise etc. pp.), dann würde dies vom Corona selbstverständlich nicht als einfacher Unfall, sondern als Homicide gewertet werden.
Quellen hab ich ja in meinen letzten posts schon genug gegeben, hier nochmal eine weitere lesenswerte:
Quelle:
https://www.cdc.gov/nchs/data/misc/hb_me.pdfDisclaimer: nein, ich habe nicht behauptet, GP wäre mit einem Auto getötet worden. Das war ein Beispiel
;)