Bianca (26 Jahre) aus Oranienburg ermordet aufgefunden

patientnull schrieb:Was ich mich frage: Muss der Staatsanwalt bei einer solchen Vernehmung, die ausdrücklich in seinem Auftrag erfolgt, zugegen sein?
Und wie verhält es sich, wenn die Polizei mich nicht vorlädt, sondern aufsucht. Darf ich auch in diesem Fall als reiner Zeuge, der einem Beschuldigten nicht angehörig ist, die Aussage verweigern?

Vor der Polizei gibt es gar keine Aussagepflicht. @rhapsody3004 liegt wieder mal falsch. Taucht die Polizei bei dir auf um dich zu befragen, kannst du ihr die Tür vor der Nase zuschlagen.

Ein Zeuge muss nur aussagen, wenn er von der Staatsanwaltschaft oder einem Gericht vorgeladen wird und kein weiteres Zeugnis- oder Aussageverweigerungsrecht hat. Das hat er freilich, wenn er sich selbst oder eine der in der StPO aufgeführten Personen belasten würde oder ein berufliches Zeugnisverweigerungsrecht hat.

Rick_Blaine schrieb:Vor der Polizei gibt es gar keine Aussagepflicht

Vielen Dank für deine Antwort. Bleibt für mich nur noch die Frage: Muss der Staatsanwalt bei einer von ihm angeordneten Vernehmung wenigstens anwesend sein? Die Fragen dürfen in diesem Fall vermutlich trotzdem die Kripobeamten stellen.

patientnull schrieb:Muss der Staatsanwalt bei einer von ihm angeordneten Vernehmung wenigstens anwesend sein? Die Fragen dürfen in diesem Fall vermutlich trotzdem die Kripobeamten stellen.

Früher war das so, aber das wurde 2017 geändert: wenn die Polizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft vernehmen will und das auf Grund einer Vorladung geschieht, dann muss der Zeuge -sofern er kein weiteres Verweigerungsrecht hat- vor der Polizei aussagen, aber die formelle Ladung im Auftrag des Staatsanwalts ist immer noch erforderlich.

Rick_Blaine schrieb:Vor der Polizei gibt es gar keine Aussagepflicht. @rhapsody3004 liegt wieder mal falsch. Taucht die Polizei bei dir auf um dich zu befragen, kannst du ihr die Tür vor der Nase zuschlagen.

Na Hauptsache du liegst immer richtig.

In dem speziellen Fall, Polizei kommt einfach zu dir nach Hause und will dich befragen und folgt dabei keinem Auftrag der StA, hast du aber tatsächlich recht.

Rick_Blaine schrieb:Ein Zeuge muss nur aussagen, wenn er von der Staatsanwaltschaft oder einem Gericht vorgeladen wird und kein weiteres Zeugnis- oder Aussageverweigerungsrecht hat.

oder die Polizei im Auftrag der StA Vernehmungen durchführt.

Ein Zeuge kann sich übrigens niemals auf das Aussageverweigerungsrecht berufen, da dies ausschließlich nur Beschuldigten gilt (Angeschuldigten und Angeklagten natürlich auch).

Zeugen können sich entweder aufs Auskunftsgsverweigerungsrecht (sollten sie sich selbst belasten) berufen oder aufs Zeugnisverweigerungsrecht, sollten sie Angehörige belasten, wozu man sie nicht zwingen darf.

Mailaika schrieb:Generell muss ich sagen...ein Mann der mit 29 noch bei Muttern wohnt...puh...und zwar nicht in seinem eigenen Reich in einem Eigenheim, sondern praktisch im Kinderzimmer der elterlichen Wohnung...das allein finde ich schon merkwürdig.
Wobei...wir kennen die Umstände nicht, aber komisch klingt es trotzdem.

In D findet man das komisch aber in anderen Ländern ist das vollkommen normal, da zieht man oft erst aus wenn man heiratet.

"

Wann Kinder ausziehen, ist in Europa sehr unterschiedlich: Besonders früh werden Skandinavier flügge. Mit 17,8 Jahren hatte Schweden 2019 das niedrigste Auszugsalter. Auch in Dänemark (21,1 Jahre) und Finnland (21,8 Jahre) verlassen Kinder das Elternhaus vergleichsweise früh. Anders in den süd- und osteuropäischen Ländern: Am spätesten zogen Kinder mit 31,8 Jahren in Kroatien aus. Danach folgen Slowakei (30,9), Italien (30,1) und Bulgarien (30,0).Als Grund nennt das Statistische Bundesamt "unterschiedliche finanzielle und kulturelle Rahmenbedingungen" in den EU-Ländern

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/kinder-wohnen-100.html (Archiv-Version vom 04.07.2021)

Der Tatverdächtige ist laut Medienberichten arbeitslos. Das würde u.a. vielleicht erklären, warum er wieder oder immer noch Zuhause wohnt.
Aus Italien kenne ich es so, dass halt eher nicht gemietet, sondern direkt Wohneigentum gekauft wird. Das ist für die junge Generation heutzutage gar nicht mehr so einfach wie früher.

Der Wohnungsmarkt ist in Berlin und Umgebung auch ein hartes Pflaster geworden. Nehme aber an, dass es bei diesem Mann noch andere Gründe dafür gibt.

Berlinergirl schrieb:Der Tatverdächtige ist laut Medienberichten arbeitslos.

Deshalb hat er vermutlich auch kein Alibi für die Zeit von 13-14 Uhr am 15.7.2021. Die meisten anderen Kontaktpersonen der Bianca S. werden wohl schon durch ihre beweisbare Anwesenheit am Arbeitsplatz aus dem Schneider gekommen sein.

Cui_Bono schrieb:Ah ok, ich hab ihn immer nur in seinem vollen Glanz gesehen 😉, ohne Pixel.

Weil du dich bestimmt nicht mehr an die ersten Berichte erinnerst vor der Festnahme . Wo Ermittler zb den Router auslesen wollten. Da stand er vor der Tür mit einem roten Shirt das Gesicht mit schwarzen Balken. Aber auch andere Bilder waren alle unkenntlich. Erst nach dem Schritt zur Fahndung wurde er enttarnt . Das wird nur in extrem seltenen Fällen gemacht und ist auch schwer durch zu bekommen.

1cast schrieb:In D findet man das komisch aber in anderen Ländern ist das vollkommen normal, da zieht man oft erst aus wenn man heiratet.

Ja, ich weiß. Und ich fänd es jetzt auch gar nicht sooooo ungewöhnlich, wenn es ein etwas größeres Einfamilienhaus wäre.

kekino schrieb:Der Wohnungsmarkt ist in Berlin und Umgebung auch ein hartes Pflaster geworden.

Naja....ich wohne im Berliner Umland und bin erst letztes Jahr umgezogen. So schlimm ist es nicht, selbst direkt im Speckgürtel. In Berlin sieht es tatsächlich anders aus, vorallem wenn man günstigen Wohnraum sucht.

JasminTea schrieb:Wo sind denn die Bilder des TV zu sehen? Ich sehe nur Bilder, woman ihn nicht erkennen kann.

Aus den sozialen Medien dürfen keine Quellen im Forum benannt werden weil diese Quellen schwer überprüfbar sind .
Aber genau daher holen sich Zeitschriften ihre Fotos . Da Bianca scheinbar mehrere Profile hatte gehe ich davon aus das die Presse keine besondere Genehmigung brauchte um Fotos aus ihren Profilen zu veröffentlichen

Kreuzbergerin schrieb:Polizeitaucher suchen im nahe gelegenen Kanal nach der Tatwaffe. Die Ermittler geben zwar nicht Preis, ob die die Tatwaffe ein Stein oder ein Messer ist, aber ich vermute weiterhin, dass es sich um ein Messer handelt

Dass die Ermittler nach einem Stein im Kanal suchen, kann man wohl ausschließen, da wird es doch einige davon geben.

Die englische Presse hat doch bereits berichtet, dass Bianca erstochen wurde. Ich denke nicht, dass sie sich das ausgedacht haben. Die deutsche Presse wurde seitens der Ermittler wohl dazu angehalten, nichts über die Tatwaffe zu veröffentlichen, mit der ausländischen Presse verhält es sich da oft schwieriger das durchzusetzen.

Sollte es sich als Tatsache herausstellen, dass er ein Messer dabei hatte, zusammen mit der doch recht deutlichen Drohung "wenn ich dich nicht haben kann, soll dich keiner haben" ist das doch schon ein sehr eindeutiger Vorsatz wie ich finde. Das Mordmerkmal der Heimtücke würde hier doch sicher später nachweisbar sein.
Ich gehe doch schwer davon aus, dass die Anklage letztlich auf Mord lauten wird.

Heimtücke setzt mWn eine Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers voraus. Die nachzuweisen stelle ich mir nicht so einfach vor. Sie hat sich ja scheinbar bewusst mit ihm verabredet und wusste, dass er aufgebracht ist/sein kann - sofern das mit der Drohung vorab validierbar ist. Heimtücke läge in einem solchen Fall mMn beispielsweise dann vor, wenn er sie von hinten erstochen haben sollte. Das wiederum sollte die Gerichtsmedizin herausfinden können. Aber nur dass er mit Messer zum Treffen erschienen sein könnte, reicht meiner Meinung nach nicht für Heimtücke.

Natürlich lasse ich mich da auch gern eines besseren belehren.

Karajana schrieb:Die englische Presse hat doch bereits berichtet, dass Bianca erstochen wurde. Ich denke nicht, dass sie sich das ausgedacht haben.

Richtig. Meine Vermutung dazu ist, dass die englische Presse die Information von der gleichen Helferin hat wie die BILD.

Kreuzbergerin schrieb:Da auch vor der Obduktion relativ klar war, dass Bianca S. ermordet wurde, muss das aus den Verletzungen ersichtlich gewesen sein. Daher vermute ich, dass die Tatwaffe ein Messer ist.
Die Helferin, von der die BILD ein paar Informationen hat, hat die Leiche gesehen und die Gespräche der Beamten mitbekommen. Sie könnte auch die Quelle für die Aussagen in einigen englischen Medien sein, dass es sich um einen Messerangriff handelt.

frauvonundzu schrieb:Heimtücke setzt mWn eine Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers voraus

Eine Frau, die sich im Wald mit einem Mann trifft, ist wohl arglos.
Das ist ja kein Ort, dem man zustimmt, wenn man schon ein ungutes Gefühl hat.

frauvonundzu schrieb:Sie hat sich ja scheinbar bewusst mit ihm verabredet und wusste, dass er aufgebracht ist/sein kann

Wir wissen nicht, in welcher Stimmung die beiden waren, als sie sich verabredet haben. Falls es eine Verabredung gab.
Aber sie wird sicher nicht damit gerechnet haben, dass er ihr etwas antut.

Es ist recht wenig bekannt.
Die Behauptungen über Bedrohungen durch den TV sind erstmal nur Gossip, können sich bestätigen oder auch nicht.

Mal abwarten, was da noch an offiziellen Aussagen kommt.

frauvonundzu schrieb:Heimtücke setzt mWn eine Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers voraus. Die nachzuweisen stelle ich mir nicht so einfach vor. Sie hat sich ja scheinbar bewusst mit ihm verabredet und wusste, dass er aufgebracht ist/sein kann - sofern das mit der Drohung vorab validierbar ist. Heimtücke läge in einem solchen Fall mMn beispielsweise dann vor, wenn er sie von hinten erstochen haben sollte. Das wiederum sollte die Gerichtsmedizin herausfinden können. Aber nur dass er mit Messer zum Treffen erschienen sein könnte, reicht meiner Meinung nach nicht für Heimtücke.

Ich hätte es so interpretiert, dass wenn sie sich wirklich freiwillig mit ihm dort getroffen hat, dass er sie unter einem anderen Vorwand gelockt hat. Beispielsweise dass er sich entschuldigen möchte, oder ihr z.B ihren Schlüssel oder ähnliches zurück geben möchte.
Um sich an diesem Ort, mit jemand wie ihm, freiwillig zu treffen, muss sie doch arglos gewesen sein, wehrlos ja ohnehin .

Ich würde jedoch eher davon ausgehen, dass er ihr gefolgt ist, und sie dann im Wald abgepasst hat. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie so unvorsichtig war.

Ich würde sogar meinen, dass sie extra diesen Weg gewählt hat, um ihm nicht zu begegnen. Vielleicht hat er sich schon öfter an den bekannten Plätzen auf ihrem Arbeitsweg herumgetrieben und sie wollte dem ausweichen

@Karajana
Der Bunker lag nicht auf ihrem Weg. Ich denke, da kann man den offiziellen Ermittlungen glauben schenken, die davon ausgehen , dass sie gezielt zum Bunker gefahren ist. Nur der Grund ist noch nicht klar.

Gibt es was neues, ist er überführt? steht schon fest wie sie ermordet wurde?
Tatwaffe gefunden?

schmus3r schrieb:anwesend
Gibt es was neues, ist er überführt? steht schon fest wie sie ermordet wurde?
Tatwaffe gefunden?

Dreimal nein.

@kekino
Achso, ich dachte es wäre nur ein Umweg gewesen. Dann scheidet das natürlich aus.

Seltsam dass es offenbar keinen Nachrichtenverlauf gibt, sie muss sich also irgendwie mündlich mit ihm verabredet haben.
Mir fällt beim besten Willen nichts ein, warum sie sich dort mit ihm treffen sollte.

Dachte auch daran, dass er ihr vielleicht gesagt hat, er hat sachen von ihr dort versteckt/hinterlegt und sie soll sie dort abholen, da er ihr nach der Trennung nicht mehr persönlich begegnen will.

Aber so naiv kann sie eigentlich auch nicht gewesen sein. Er hätte ihr das ja auch vor die Haustür stellen oder in den Briefkasten werfen können.