Heilstätte Grabowsee
13.12.2023 um 11:30
Hallo an die verehrte allmystery-Gemeinde.
Ich bin ein aufmerksamer Leser diverser Threads und kann zum Thema Grabowsee-Heilstätten etwas beitragen.
Ich schließe mich dem, was bereits gepostet wurde, an.
Anstatt das Gelände illegal zu betreten, kann man dies auch auf offiziellem Wege handhaben.
Über die Homepage kann man via Telefonat mit dem Eigentümer ein Treffen vereinbaren, sodass man vollkommen legal und ohne jedweden Zeitdruck das hiesige Areal erkunden kann.
Letzten Sommer war es dann soweit.
Anruf bei Herrn Hanke, Datum und Zeit vereinbart, Anfahrt -> Ankunft.
Die Waldwege sind nicht zwingend etwas für tiefergelegte Autos, man kann jedoch mehr oder weniger bequem in Nähe des Haupteinganges parken, welches durch einen großen Zaun mit Vorhängeschloss gesichert ist.
Mich begleitete meine Frau.
Wir waren pünktlich vor Ort, mit uns auch ein anderes Pärchen, welches den Besitzer gerade am Handy hatte.
So erschien dieser, fragte uns alle, ob wir miteinander telefoniert hatten, was wir bestätigten.
Wir bekamen Zugang zum Gelände.
Es folgte eine kurze Einleitung, Übergabe des Geldes ( wer Fotos machen möchte zahlt einen Obolus mehr), wir erhielten einen Lageplan und man konnte das komplette Gebiet auf Eigenregie erkunden.
Wie auf der Homepage vermerkt:
Wer im Sommer dort ist, muss mit Heerscharen von Mücken rechnen.
Zum Rundgang:
Meine Frau und ich interessieren uns sehr für Lost Places und schauen auch gern die divers bekannten Geisterdokus im abendlichen Fernsehprogramm.
Ob wir an Geister oder Spuk glauben?
Schwierig zu beantworten.
Ich glaube schon, dass es eine Art Restenergie gibt, welche sich, auf welche Art auch immer, irgendwie manifestieren und bemerkbar machen kann.
An Orten, wo viele Emotionen, Tragödien etc. stattfanden, könnte durchaus etwas im Gebäude oder Ähnlichem verblieben sein.
Paranormale Erlebnisse in Form von Sichtungen etc. hatten wir bis dato noch nicht.
Die Gebäude sind großartig und zum Teil noch gut erhalten.
Die Natur hat sich viel zurückerobert und beinahe alles ist zugänglich.
Das Wohnhaus des Arztes/Direktos im Westflügel des Areals wies eine andere Atmosphäre auf als die anderen Häuser und Anlagen.
Ich kann nicht behaupten, dass es gruselig an sich war, viel mehr mythisch, eine vergangene Zeit, welche man quasi noch mit Händen greifen kann.
Dennoch geschahen fünf merkwürdige Dinge:
1. Als wir den Dachboden eines Objektes "untersuchten", wurde, als wir gerade die Treppe hinaufstiegen, hinter uns, eine Tür mit so dermaßen grober Gewalt in die Angeln geschlagen, dass wir beinahe zu Tode erschreckten.
Es kann definitiv kein Windzug gewesen sein, da an diesem brütend heißen Tag eine absolute Flaute herrschte und wir 2 Sekunden vor Betritt der Treppe nicht den Hauch eine Luftstrombewegung im Flur vernahmen.
Selbst wenn, wage ich zu behaupten, ist es fraglich, wie ein Luftzug binnen dieser kurzen Zeit eine solche Kraft entwickeln konnte.
Wir stiegen natürlich die 3 Treppen direkt hinab, durch die Tür, wieder auf den Flur.
Absolute Windstille.
2. Auf dem dem Dachboden eines anderen Gebäudes hörten wir vermehrt Geräusche.
Wir folgten diesen, nicht unüblich für ein altes Objekt, schließlich könnten sich immer Teile vom Putz, Mauerwerk oder Dach lösen.
So fanden wir auch ein großes Stück Putz, welches sich geräuschtvoll gelöst hatte und in der Mitte des Raumes lag.
Was jedoch merkwürdig war:
Weiter vorangehend, vernahmen wir erneut einen "Einschlag", diesmal mehrere, beinahe wie eine kleine Gewehrsalve.
Der "Höhepunkt" war, das zwei Steine auf dem Fußboden in unsere Richtung rollten, beinahe so, als hätten man diese nach uns geworfen.
Vom Dach oder den Wänden können sich diese nicht gelöst haben.
Natürlich spielt der Verstand einen oftmals einen Streich, generell bleibt aber zumindest das Gefühl erhalten, dass man sich dort irgendwie nicht willkommen fühlte. Wir brachen daher den weiteren Vorstoß in die nächste Dachkammer ab.
3. Außengelände, vor einem wunderschönen alten Gebäude, welches über einen Balkon verfügte und große gläserne Fenster.
Als ich nach oben schaute, bemerkte ich eine Bewegung in einem der Fenster.
Sicher, ... die Sonne, eine Reflektion, ein Vogel,... ein anderer Besucher.
Als ich nochmal hinsah, war die Silhouette eines Menschen deutlich sichtbar, sodass erstgenannte Ideen ausgeschlossen wurden.
Als wir dann später dieses Haus betraten, war der Boden in Fensternähe so marode, dass wohl nur absolut Verrückte darauf getreten wären.
Nun, auch hier immer noch eine Möglichkeit, dass es doch jemand Reales war, der allen gesunden Menschenverstandes zum Trotz auf die losen Balken getreten war, um aus dem Fenster zu schauen.
4. Keller
Ich äußerte ja schon, dass auch andere Menschen auf dem Gelände waren.
Im Keller vernahmen wir wiederholt Klopfgeräusche, trafen aber niemanden.
Einmal war es so, dass ich hätte schwören können, um die Ecke jemanden anzutreffen, der dieses "Lärm" veranstaltet hat.
Es war aber niemand zugegen, auch konnte sich keiner verstecken, da die Gänge gefühlt englos lang waren und man ein Wegrennen in Form von Schritten zu 100% gehört hätte. Wir haben das simuliert, um diese Möglichkeit auszuschließen.
Die Klopfgeräusche waren fordernd, laut, deutlich.
Irgendetwas (oder Jemand) wollte sich Gehör verschaffen.
Ich kann auch die Möglichkeit ausschließen, dass das Geräusch von oben kam.
Es waren keine Leitungen, es klang nicht hohl wie bei einem Rohr oder eine Leitung.
Vielmehr so, als klatsche man mit der flachen Hand auf eine Wand oder raue Oberfläche.
5. Haus des Klinikdirektors/1. Etage
Im Wohnzimmer meinte ich, eine Berührung wahrzunehmen.
Klar, meine Frau war bei mir - und diese berührte mich sehr oft, da wir doch größtenteils eng zusammenblieben.
In dem von mir beschriebenen Fall war es aber anders:
Es war weder sanft noch "griffig", vielmehr so, als würde man mich berühren und die Berührung wie eine Ultraschallwelle oder ein Nervenreiz direkt durch die Haut gehen, so, als bekäme man einen kleinen elektrischen Schlag oder Impuls.
Und ja, ... durchaus möglich, dass man bei einer Berührung einen solchen von einem anderen Menschen bekommen kann.
Meine Frau war aber etwa 1 Meter hinter mir und schaute in eine andere Richtung.
Natürlich fragte ich direkt, sie verneinte, mich berührt zu haben.
Eine richtige Erklärung habe ich nicht.
Fazit: Ein Objekt, welches man unbedingt besucht haben sollte.
Gerade die alte Kirche und der angrenzende See sind absolut idyllisch, die Innenhöfe, mit den umgebenden alten Gemäuern, ... fantastisch.
Wirklich schaurig war es nur selten, gut, wir waren mitten am Tag, ein beklemmendes Gefühl vernahmen wir aber an manchen Bereichen dennoch.
Wir haben den Besuch nicht bereut und werden sicher einmal wiederkommen.
Vielen Dank fürs Lesen.
Herzliche Grüße an alle.
Lentulus