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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

256 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leiche, Tattoo, Amsterdam ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 10:14
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Weshalb hatte der Verstorbene nicht mal ein Portemonnaie bei sich, mit wenigstens einem Personalausweis darin? Hatte er diese Dinge verloren? Wurden sie ihm vor der Ablage weggenommen? Wieso ggf.?
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der unbekannte Tote nach seinem Tod noch "gefilzt" wurde von dem/denjenigen, der / die seinen Leichnam schlussendlich in den Teppich wickelten und ihn in den Keller verbrachten.
Klingt für den "Otto - Normalbürger" zunächst unvorstellbar, aber bei schwerst drogenabhängigen Menschen gelten da etwas andere Maßstäbe - vermute mal, dass die Kleidung und das Portemonnaie des Toten nach Geld bzw irgendwelchen Dingen, die man evtl noch zu Geld (und damit letztendlich auch wieder zu Stoff) machen könnte, durchsucht wurde.
Warum dann nicht nur das Bargeld aus dem Portemonnaie entwendet wurde und Portemonnaie mit Ausweisdokumenten wieder zurück gelegt wurde, darüber kann man nur mutmaßen.
Evtl trug der Tote am Tag seines Versterbens auch gar keine Papiere bei sich bzw hatte vll nur etwas "loses" Bargeld dabei.


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 10:32
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:bei schwerst drogenabhängigen Menschen gelten da etwas andere Maßstäbe - vermute mal, dass die Kleidung und das Portemonnaie des Toten nach Geld bzw irgendwelchen Dingen, die man evtl noch zu Geld (und damit letztendlich auch wieder zu Stoff) machen könnte, durchsucht wurde.
Ja, das ist vorstellbar.

Die anderen 51 Drogentoten des Jahres konnte man alle identifizieren, weil sie wenigstens einen Ausweis bei sich gehabt haben oder ihr Name angegeben wurde. Hier in diesem Fall ging nichts dergleichen. Will sagen, dass sicherlich viel an der Drogensucht lag, aber diese darüberhinaus gehende "Verachtung" ist für mich schon auffallend (Leiche wegwerfen wie Müll; keine Identifikationsmöglichkeit lassen, weil ggf. Perso, Geld etc. weggenommen wurden). Ich finde, dass man in diesem Fall wirklich in Abgründe blickt.


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 10:47
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Will sagen, dass sicherlich viel an der Drogensucht lag, aber diese darüberhinaus gehende "Verachtung" ist für mich schon auffallend (Leiche wegwerfen wie Müll; keine Identifikationsmöglichkeit lassen, weil ggf. Perso, Geld etc. weggenommen wurden). Ich finde, dass man in diesem Fall wirklich in Abgründe blickt.
Auch dieses Verhalten würde ich nicht unbedingt als "Verachtung" dem Toten gegenüber auslegen, sondern ebenfalls der "Verrohung" im Drogenmilieu zuschreiben.
Da zählt leider häufig der nächste Schuss mehr als alles andere.
Könnte mir gut vorstellen, dass der / die "Entsorger" des Leichnams sich keine weiterführenden Gedanken über den Toten gemacht haben, Hauptsache, er verschwand möglichst schnell von der "unmittelbaren Bildfläche" (Wohnung, in der gemeinsam konsumiert, evtl auch gedealt wurde).


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 14:00
Ich finde € 15.000 eine beachtenswerte Auslobung für die Aufklärung des Falles. Aber für die anderen Cold Cases (s. Artikel) sind jeweils ebenfalls 15-20 Tausend Euro ausgeschrieben.
1. Onbekende man met tatoeages in Centrum
Op 11 januari 1982 werd onder een hoop vuil het stoffelijk overschot van een onbekende man gevonden bij een pand op de Oude Zijdsvoorburgwal 143.

Het ging om een blanke man van 1.83 meter lang. Opvallend waren de tatoeages op zijn lichaam; een vlinder aan de binnenkant van zijn rechterbeen, een hartje op zijn rechter onderarm, een indianenkopje op zijn linker onderarm en een afbeelding van een hand met daarop een brandende kaars op zijn rug.

Bij de hand stond een Duitse tekst: 'Der Teufel soll mein Führer sein!' (De duivel zal mijn leider zijn).

Beloning: 15.000 euro
https://www.parool.nl/nieuws/deze-7-amsterdamse-zaken-staan-in-de-coldcasekalender-2018~b45101c0/?referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F

Übersetzt mit DeepL
1. Unbekannter Mann mit Tattoos im Stadtzentrum
Am 11. Januar 1982 wurde die Leiche eines unbekannten Mannes unter einem Müllhaufen in der Nähe eines Gebäudes am Oude Zijdsvoorburgwal 143 gefunden.

Es war ein weißer Mann, 1,83 Meter groß. Auffällig waren die Tätowierungen auf seinem Körper: ein Schmetterling auf der Innenseite seines rechten Beins, ein Herz auf seinem rechten Unterarm, ein Indianerkopf auf seinem linken Unterarm und ein Bild einer Hand mit einer brennenden Kerze darauf auf seinem Rücken.

Neben der Hand stand ein deutscher Text: "Der Teufel soll mein Führer sein! (Der Teufel wird mein Führer sein).

Belohnung: 15.000 Euro



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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 14:06
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Belohnung: 15.000 Euro
Hm, das Geld könnte einige aus der Drogenszene locken. Wenn sie denn mitbekommen, worum es geht. Vielleicht sollte man ein Infoplakat an neuralgischen Stellen aufhängen


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 14:11
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Vielleicht sollte man ein Infoplakat an neuralgischen Stellen aufhängen
Mach' mal 😎 😉

Bildschirmfoto 2021-07-25 um 14.09.27Original anzeigen (0,2 MB)
https://www.parool.nl/nieuws/deze-7-amsterdamse-zaken-staan-in-de-coldcasekalender-2018~b45101c0/?referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F


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25.07.2021 um 14:14
@mitH2CO3
Super, gibt es schon. Leider wohne ich nicht einmal annähernd in der Nähe von Amsterdam, aber ich gehe mal aus, dass die Verfasser das Plakats das schon machen. 😉


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25.07.2021 um 14:31
@mitH2CO3
Ja, die sind sicher schwer zu erreichen. Ein Teil ist sicher abgestürzt, so wie der Tote. Die leben entweder nicht mehr oder sind wohl am ehesten in der Obdachlosenszene oder im Gefängnis. Ich gehe davon aus, dass die Polizei selber so schlau ist, dort die Plakate aufzuhängen. Da kann man nur hoffen, dass es sich in der Szene rumspricht, bis zu diesem Typen mit dem gleichen Tattoo, falls er noch lebt.

Ich denke, das Problem ist einfach, dass die Leute in diesem Milieu einfach nicht so alt werden und wenn, dann haben sie sich das Hirn weggesoffen/ weggespritzt.

Aussichtsreicher wäre es vielleicht bei jemanden, der den Tätowierer kennt. Aber das Tattoo war ja auf Deutsch und man weiß gar nicht, aus welcher Region der Tote kam. Eigentlich, wenn ich es mir recht überlege wäre eine Fahndung in Deutschland vielleicht sinnvoller. Der Tote war vielleicht gar nicht so lange in Amsterdam und kannte dann nur die anderen Drogenabhängigen.


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 14:45
@FritzPhantom
Mein letztes Post wurde gelöscht, weil ich fälschlicherweise ein Google-Bild eingestellt hatte, sorry.

Geschrieben hatte ich darüber, dass man das Auslobungsplakat ggf. ehemaligen Heimkindern (aus dem mehrfach angesprochenem Forum) zur Kenntnis bringen sollte. Aber ich vermute, dass dieses Forum garnicht mehr aktiv ist.

Das Plakat könnte man theoretisch auch in deutschen Gefängnissen aushängen, aber wo fängt man da an ... wo hört man da auf?
Vllt. wurde das ja auch bereits gemacht?
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Aussichtsreicher wäre es vielleicht bei jemanden, der den Tätowierer kennt.
Es handelte sich wohl um Amateurarbeiten, die mit einer "Pick-up-Nadel" (was auch immer das ist, ich habe keine Ahnung) gestochen wurden.
Hilfe holte sich Hollands berühmtester Tätowierer Henk Schiffmacher. Nein, es waren sicherlich keine professionellen Tattoos, bemerkte er. Es war Amateurarbeit. Ein Hinweis zeigte jedoch, dass es in deutschen Gefängnissen gelegentlich vorkam, dass tätowiert wurde. Nein, nicht mit professionellen Tattoo-Tools, sondern mit dem Arm eines Pickups. Die Tattoos wurden mit der Pick-up-Nadel aufgetragen.
https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=nl&u=https://reportersonline.nl/lijk-op-oudezijds-achterburgwal/&prev=search&pto=aue

Damit hast Du bestimmt Recht:
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Ich denke, das Problem ist einfach, dass die Leute in diesem Milieu einfach nicht so alt werden und wenn, dann haben sie sich das Hirn weggesoffen/ weggespritzt.



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25.07.2021 um 15:04
Hallo Leute,

ich freue mich total über den regen Austausch über den Fall. Egal, was ein Mensch getan und welche eventuell falschen Entscheidungen er oder sie auch getroffen hat, halte ich es doch für menschenunwürdig ohne Namen begraben zu werden. Vielleicht kommt der arme Mann aus einer Familie, die ihn nicht vermisst - was schon tragisch genug ist. Deswegen sind eure Gedanken so wichtig.

Für mich gibt es noch folgende Ansatzpunkte:

* Wenn man der Doku folgt und tatsächlich findet dass A. Pasternack und der Tote dieselben Tattoos haben, sollte die Polizei sich die Mühe machen und schauen wer diese Tattoos gemacht hat und wo es Überschneidungen gibt. Gibt es nicht auf die Möglichkeit bei der Polizei nach Tattoos bei Straftätern zu suchen? Das wird doch sicher bei Aufnahme gemacht. A. Pasternack gibt an, dass er diese ja im Knast bekommen hat. Da in der Doku sein Werdegang bis 18 gezeigt wird, muss dies nach dem Heimaufenthalt in Dorsten passiert sein, weil dort nichts von Jugendknast erwähnt wird. Kann natürlich sein, dass dies aus Datenschutz weggelassen wurde:

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* In einem Artikel wurde erwähnt, dass ein ähnliches Tattoo schon einmal in Zusammenhang mit Tattooentfernung erwähnt wurde. Es ist ja wirklich ein schlechtes Tattoo qua Motiv und Handwerkskunst. Wahrscheinlich war der Tätowierer kein Professioneller und daher schwer zu finden. Es kann doch aber sein, dass sich Tätowierer erinnern ein solches Tattoo überstochen zu haben mit einem anderen Motiv? Vielleicht lohnt es sich doch noch einmal bei Tattoo Foren hier nachzufragen.


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 15:18
@HennyHow
@mitH2CO3
Ja, wenn jeder Amateur das Tattoo gestochen haben kann, dann macht es das sicher noch schwieriger. Kenne mich mit Tattoos gar nicht aus, aber ist es nicht ein komischer Zufall, dass dieses Tattoo nun dreimal vorkam? Ich meine, heutzutage lädt man sich vielleicht eine Vorlage aus dem Internet runter, keine Ahnung. Aber damals? Ich meine, woher kam die Vorlage? Aus der Erinnerung? Oder gab es irgendein Buch oder so. Tut mir leid, wenn das jetzt blöd ist, aber ich hab keine Ahnung wie sowas läuft.


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25.07.2021 um 15:32
Zitat von HennyHowHennyHow schrieb:Wenn man der Doku folgt und tatsächlich findet dass A. Pasternack und der Tote dieselben Tattoos haben, sollte die Polizei sich die Mühe machen und schauen wer diese Tattoos gemacht hat und wo es Überschneidungen gibt. Gibt es nicht auf die Möglichkeit bei der Polizei nach Tattoos bei Straftätern zu suchen? Das wird doch sicher bei Aufnahme gemacht.
Er hat ja nicht die selben Tattoos, bei A.P. steht statt Teufel z B. Satan. Auch die Schrift sieht anders aus. Glaube nicht, dass die Schriftzüge vom gleichen Menschen gestochen wurden.
Vielleicht war es ein "geflügeltes Wort" in einer bestimmten Einrichtung o.ä., in der sie beide mal waren.


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

25.07.2021 um 16:44
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Hm, das Geld könnte einige aus der Drogenszene locken. Wenn sie denn mitbekommen, worum es geht. Vielleicht sollte man ein Infoplakat an neuralgischen Stellen aufhängen
Also wer 1975 dermaßen in der Drogenszene war wie wohl dieser Tote, der wird heute wohl nicht mehr drin sein - oder ist längst tot....

Man darf nicht vergessen wie lange das schon her ist. Daher glaube ich nicht, dass z. B. Plakate an bestimmten neuralgischen Stellen (die auch 1975 schon entsprechend gewesen sein müssten...) heute noch etwas bringen würden.


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26.07.2021 um 11:10
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Auffällig waren die Tätowierungen auf seinem Körper: ein Schmetterling auf der Innenseite seines rechten Beins, ein Herz auf seinem rechten Unterarm, ein Indianerkopf auf seinem linken Unterarm und ein Bild einer Hand mit einer brennenden Kerze darauf auf seinem Rücken.
Was mich etwas wundert: hier werden lediglich vier Tattoos beschrieben, in einigen Artikeln, die ich über den Fall gelesen habe, war allerdings die Rede von insgesamt neun Tattoos auf dem Körper des unbekannten toten Mannes.
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:aber ist es nicht ein komischer Zufall, dass dieses Tattoo nun dreimal vorkam? Ich meine, heutzutage lädt man sich vielleicht eine Vorlage aus dem Internet runter, keine Ahnung. Aber damals? Ich meine, woher kam die Vorlage? Aus der Erinnerung? Oder gab es irgendein Buch oder so. Tut mir leid, wenn das jetzt blöd ist, aber ich hab keine Ahnung wie sowas läuft.
Würde ich als nicht soo auffällig ansehen.
Dass die Tätowierer die Motive individuell nach Kundenwünschen anfertigen / extra für den Kunden zeichnen, war in den 70er-Jahren noch nicht üblich.
In den damaligen Tattoo-Studios hingen Motive aus, die sich die Kunden dann aussuchen und stechen lassen konnten, damals gab es m E auch noch nicht soo eine große Motiv - Vielfalt wie heutzutage.
Viele Tätowierer boten mehr oder weniger ähnliche Motive an, beliebt waren z B Anker, Herzen, Frauennamen etc pp - damals waren auch noch deutlich weniger Menschen tätowiert als heute, hauptsächlich unter Seeleuten, Knast - Insassen / Kriminellen waren Tattoos verbreitet.


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

26.07.2021 um 11:21
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Was mich etwas wundert: hier werden lediglich vier Tattoos beschrieben, in einigen Artikeln, die ich über den Fall gelesen habe, war allerdings die Rede von insgesamt neun Tattoos auf dem Körper des unbekannten toten Mannes.
Ich nehme mal stark an, dass sie nicht alle komplett rekonstruieren konnten. Die Haut wurde extra in irgendwas eingelegt, um die Bilder sichtbar zu machen. Das wird nicht bei allen der Fall gewesen sein, je nach Zustand der Haut, des Tattoos o.ä.


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26.07.2021 um 11:29
Der Indianerinnenkopf z B scheint zur damaligen Zeit (1970er-Jahre) wohl ein recht beliebtes und verbreitetes Tattoo-Motiv gewesen zu sein.
Besitze mehrere Bücher / Bildbände über die Geschichte des Tätowierens und habe dort gerade mal aus Interesse ein bisschen geblättert und bin direkt auf einige dieser Köpfe gestoßen, meist jedoch in etwas besserer Qualität gestochen, da Studio-/Profi - Arbeiten.

Auch noch aufgefallen ist mir, dass es damals wohl relativ "in" gewesen zu sein scheint, sich religiöse / christliche Motive stechen zu lassen, so fand ich in den Büchern / Bildbänden z B einige Motive, die einen Jesus am Kreuz zeigten, teilweise mit den Buchstaben I.N.R.I.
Mit diesen Tattoos wollten sich die Träger wohl zu ihrem christlichen Glauben bekennen.
Vll war das Tattoo des Toten mit dem Spruch "Der Teufel soll mein Führer sein" so eine Art Gegenentwurf dazu?
Um deutlich zu machen, dass er eben nicht an Gott / Jesus / ... glaubte z B?


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26.07.2021 um 14:02
@ThoFra
Aber das ja gerade das rätselhafte für mich, dass es eben nur eine kleinere Auswahl an Motiven gab. Herz, Schmetterling, Anker, klar. Indianer kommt mir auch noch als Mode vor. Aber diese Hand mit der Kerze und dazu ein Spruch, der nicht ganz gleich ist, auch die Schrift anders, sodass es wohl nicht der gleiche Typ tätowierte: Dennoch ist es nicht so null acht 15 wie ein Herz. Irgendwo muss es entweder ein Vorbild geben oder es hat nur für Eingeweihte eine Bedeutung. Dann wäre es aber doch naheliegend, dass die drei irgendeine Verbindung haben.


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26.07.2021 um 14:12
Für mich ist der Schlüssel dieser Pasternack. Leider wohl nicht so einfach zu befragen, vielleicht würde das Geld ziehen? Aber wer weiß, ob man den überhaupt noch findet. Aber man hat seinen Namen und diese Aussage, dass das Tattoo aus dem Gefängnis ist. Die Polizei wird ja feststellen können, wo er in Haft war.


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26.07.2021 um 19:09
Man braucht sich doch nur mal die Lebensgeschichten von Junkies anzuschauen. Da ist es meist kein Wunder, wenn die keiner sucht.
Wahrscheinlich mit 15 Jahren abgehauen umhergezogen, schließlich in Amsterdam gelandet , das seinerzeit angesagt war. Dort oder schon vorher an die Droge H gekommen, die ihn schlußendlich umbrachte.
Weil die Mitbewohner keinen Streß mit der Polizei haben wollten, ließen sie die Leiche im Keller verschwinden
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der unbekannte Tote nach seinem Tod noch "gefilzt" wurde von dem/denjenigen, der / die seinen Leichnam schlussendlich in den Teppich wickelten und ihn in den Keller verbrachten
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Klingt für den "Otto - Normalbürger" zunächst unvorstellbar, aber bei schwerst drogenabhängigen Menschen gelten da etwas andere Maßstäbe - vermute mal, dass die Kleidung und das Portemonnaie des Toten nach Geld bzw irgendwelchen Dingen, die man evtl noch zu Geld (und damit letztendlich auch wieder zu Stoff) machen könnte, durchsucht wurde.
und
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:uch dieses Verhalten würde ich nicht unbedingt als "Verachtung" dem Toten gegenüber auslegen, sondern ebenfalls der "Verrohung" im Drogenmilieu zuschreiben.
Da zählt leider häufig der nächste Schuss mehr als alles andere.
So ist das leider.
Heroinabhängige machen alles zu Geld und wenn es der Personalausweis ist, den man auf dem Schwarzmarkt verkaufen konnte.
Hab schon gehört, das Junkies die Elektroleitungen und Wasserleitungen aus den Wänden rissen um noch ein paar Gulden für das Kupfer zu bekommen. Für den nächsten Schuß tun Junkies alles, wenn der Entzug einsetzt.
Moralische Bedenken gibt es da keine wenn der Entzug droht.
Zitat von hpoirothpoirot schrieb:Vielleicht war es ein "geflügeltes Wort" in einer bestimmten Einrichtung o.ä., in der sie beide mal waren.
Ich denke auch, das das ein seinerzeit bekannter Spruch war, den sich mehrere tätowieren ließen.
Sämtliche Spekulationen über Tatoostudios zu jener Zeit sind unnötig. Die Tattoos wurden eindeutig von Laien gestochen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit im Knast oder Jugendheim.


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Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

27.07.2021 um 12:37
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Man braucht sich doch nur mal die Lebensgeschichten von Junkies anzuschauen. Da ist es meist kein Wunder, wenn die keiner sucht.
Zumindest kann man deren Identitäten feststellen, so daß Klarheit darüber herrscht, wo diese Menschen abgeblieben sind.

In diesem Fall herrscht aber keine Klarheit, und man hat für Hinweise, die zur Identifizierung führen, nicht umsonst € 15.000 ausgelobt.
Drogensüchtiger hin oder her. Der Unbekannte war ja doch mehr als ggf. nur ein "Junkie". Er könnte Partner, Bruder, Onkel, Sohn, Freund, Mitschüler ... oder oder gewesen sein. Und wenn er das alles nicht gewesen sein sollte, war er doch zumindest ein Mensch und Bürger, dem man wenigstens im Tod seinen Namen zurückgeben sollte, um nicht genauso verroht mit seinem Ableben umzugehen, wie die Leute die ihn wie Müll in den Keller geworfen haben.

Weil ihn niemand in fast 40 Jahren offiziell vermißt hat, gehe ich auch davon aus, dass er ein Heimkind gewesen sein könnte, der (wie die anderen Beispiele verdeutlichten), nach seiner Heimentlassung orientierungslos nach Halt und Sinn gesucht haben könnte, und dabei möglicherweise falschen Halt in Drogen fand.


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