skullnerd schrieb:wo kommt da plötzlich die Behauptung her, er hätte das Zimmer durchsucht?"
Laserline schrieb:Ja, im Podcast hieß es, dass der Chef das Zimmer ausgeräumt hat. Obwohl er dieses nicht bezahlen musste. Das hat sein Auftraggeber gemacht.
Also ich habe das so verstanden, dass der Chef an dem Dienstag, an dem AL nicht auf der Baustelle aufgetaucht ist, mit jemanden vom Hotelpersonal in das Zimmer gegangen ist, und zwar bevor er die Polizei gerufen hat. Das finde ich völlig logisch, zumal Al sich am Vortag schon gegen Mittag von der Baustelle verabschiedet hat, weil er gesundheitliche Probleme hatte. Für ihn war es wahrscheinlich erst mal ein normaler Krankheitsfall und er wollte nachschauen, ob es AL gut geht oder ob er Hilfe braucht.
Er hat dann den Vater kontaktiert und dann die Polizei. Auch das Vorgehen finde ich logisch. Er wusste nichts von der gefühlten Bedrohung (in dem Film sagt der Vater ja noch AL solle mal mit seinem Chef darüber reden, was dieser aber nicht getan hat). Schließlich hätte der Vater ja die Info haben können, dass AL sich wegen der gesundheitlichen Problem auf dem Weg nach Hause befindet, dort schon angekommen ist oder dass er z.B. zum Arzt/ ins Krankenhaus gehen wollte. Erst als der Vater das auch nicht erklären konnte, hat der Chef die Polizei benachrichtigt.
Dann hat die Polizei das Zimmer betreten und angeschaut, dabei aber nur "persönliche des Gegenstände des täglichen Bedarfs von AL" gefunden. ausdrücklich nichts verdächtiges oder sonderbares.
Der Vater hat inzwischen beschlossen, nach St. Anton zu fahren, hat dies dem Chef aber nicht vorher angekündigt. Er ist dort am Donnerstag angekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Chef das Zimmer geräumt und ALs Sachen in seinem Transporter verstaut.
Ich finde auch das in keiner Weise verdächtig. Im Podcast wird gesagt, dass er dort als Subunternehmer tätig war, eigentlich als Sub-Subunternehmer, die Unterkunft wird vom Auftraggeber (wem auch immer in der Sub-sub-sub-sub-Kette) gestellt.
Nun stellt aber ja jemand gerade einen selbstständigen Subunternehmer an, um Arbeitsspitzen zu überbrücken und nicht das Risiko und die Kosten von krankheitsbedingten Ausfällen, Feiertagen, Urlaub etc. zahlen zu müssen. Bezahlt werden die Stunden, die geleistet werden.
Al hat sich am Montagmittag als krank verabschiedet, ist am Dienstag, am Mittwoch und am Donnerstag nicht aufgetaucht, also bereits 3 1/2 Tage, für die der Chef keine Rechnung stellen konnte und für die wahrscheinlich der Auftraggeber auch das Hotelzimmer nicht bezahlt hätte (wieso soll der für einen Arbeiter die Unterkunft stellen, der gar nicht auf der Baustelle tätig ist, und das auch noch unentschuldigt).
Das Zimmer möglichst schnell zu räumen, war also in der Situation des Chefs eine völlig logische Überlegung, zumal AL ja dort einfach nur Ersatzkleidung, wahrscheinlich einen Kulturbeutel mit Zahnputz- und Rasierzeugs etc. und vielleicht ein Buch liegen hatte, aber keine wer weiß wie privaten und persönlichen Sachen. Andererseits hätte es nachträglich mit Sicherheit Ärger um die Bezahlung des Zimmers gegeben.
Er wusste nichts von den Angstzuständen und der angebl. Bedrohung gegen AL, musste also davon ausgehen, dass der entweder unentschuldigt krank ist oder unentschuldigt und ohne Bescheid zu sagen, abgereist ist.
Also ich in seiner Situation wäre wahrscheinlich auch erst mal eher verärgert, als besorgt.
Ehrlich gesagt finde ich die Frau in dem Podcast ziemlich unmöglich. Sie zieht alles immer auf so eine emotionale Schiene mit empörten Unterton. Wenn sie über diese Begebenheit spricht, deutet sie zwischen den Zeilen immer so Verdachtsmomente gegen den Chef an. ("Dazu werden wir später noch mehr hören" "Das wird später noch mal wichtig sein.") Das ist einfach ziemlich billiger Sensationsjournalismus, neutral berichtet finde ich das in keiner Weise.