Vermisster Adrian Lukas

@Papaya64

Gibt es denn wirklich nichts darüber, wer der Chef/Arbeitgeber war? Soviele kleinere Installateure im Raum Görlitz gibt es ja nun auch wieder nicht. Und wenn der Anwalt des Vaters da schon Verdacht geäußert hat...

Der Anwalt des Vaters hat aber den Verdacht nicht gegen den Chef geäussert, sondern sagte, dass der von ihm als tatverdächtig Genannte, ebenfalls in St. Anton war und Adrian diesen kannte.

An eine andere Baustelle glaube ich nicht. Das hätte Adrian bestimmt per SMS dem Vater mitgeteilt. Zudem wird ja auch diese Behauptung von Adrian überprüft worden sein und die Möglichkeit eines Einsatz auf einer anderen Baustelle.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass diese Begegnung mit der Frau aus Ungarn etwas mit dem Fall zu tun haben könnte. Erstens stimmt es nicht, dass sie bei der Rezeption arbeitet (gut sie könnte auch in einem anderen Hotel an der Rezeption arbeiten) und zweitens finde ich es merkwürdig wie schnell sie den Kontakt mit Adrian aufbauen konnte. Ist es möglich, dass sie eine Prostituierte ist? Man darf nicht vergessen, dass eine Grossbaustelle mit über 120 Mitarbeiter auch Damen aus diesem Milieu anlockt.

Vielleicht ist Adrian hier in etwas hineingeraten und nachher wurde eine offene Rechnung beglichen. Gewisse Leute wollten ihm dann am nächstmöglichen Tag während der Mittagspause einen Besuch abstatten. Im XY Film sagt Adrian: "Hier sind Männer die wollen mich töten, bitte sag Papa Bescheid" Müssen diese Männer unbedingt Bauarbeiter sein? Ich glaube nicht, dass man jemand umbringen will nur weil er sich dämlich anstellt. Nach ein paar Tagen wäre er ja sowieso wieder heimgereist.

Zudem finde ich sehr merkwürdig, dass er seine Jacke mit dem Hotelschlüssel auf der Baustelle vergessen hast. Er muss also das Gelände quasi fluchtartig verlassen haben - oder wurde auf gewisse Art und Weise "abtransportiert".

Der Hundespur messe ich eher weniger Bedeutung zu, sie könnte von einem anderen Tag stammen, oder er ist der umgekehrte Weg vom Terminal zur Baustelle gegangen.

@swandive
Dem kann ich mich anschließen. Wenn ihm nicht gut war und er zum Hotel wollte, hätte er "ohne besondere Gründe" auch seine Jacke mit dem Schlüssel mitgenommen.

Das mit der Ungarin hört sich plausibel an und sie hätte ihm bestimmt nicht gleich auf die Nase gebunden, dass sie eine Gewerbliche ist. Aber ob sie tatsächlich mit dem Fall zu tun hat? Hat er nicht vor dem Moserwirt mit seinem Vater telefoniert und gesagt, dass er mit ein paar Leuten von der Baustelle Probleme habe?

swandive schrieb:Ist es möglich, dass sie eine Prostituierte ist? Man darf nicht vergessen, dass eine Grossbaustelle mit über 120 Mitarbeiter auch Damen aus diesem Milieu anlockt.

Möglich wäre das natürlich, es würde auch erklären, warum sich die Frau nicht gemeldet hat bzw. nicht gefunden werden konnte.

Allerdings glaube ich nicht, dass sich daraus ein Mord entwickelt hat - wenn der Kontakt (mehr wissen wir ja noch nicht mal....) mit einer (mutmaßlichen) Prostituierten zum Mord führt: Dann wären ziemlich viele Männer tot.

Was ich damit sagen will: Wenn irgendwelche illegalen Dinge im Umfeld von Prostitution passieren, dann wird man wohl sehr genau darauf achten, dass die Kunden nichts davon mitkriegen. Alles andere wäre ziemlich dumm, denn es verdirbt das "Geschäft" und lenkt die Aufmerksamkeit der Polizei dahin, wo man sie ganz bestimmt nicht haben will.

Wenn jetzt nachweisbar wäre, dass AL in irgendeiner Weise in illegale Geschäfte im Umfeld der Prostitution verwickelt gewesen wäre - gut, dann könnte ich mir sowas vorstellen. Aber doch nicht, weil er in einer Bar mit einer Frau geflirtet hat, die sich dann als Prostituierte entpuppte, vorausgesetzt sie war überhaupt eine.

Staller schrieb:Aber ob sie tatsächlich mit dem Fall zu tun hat? Hat er nicht vor dem Moserwirt mit seinem Vater telefoniert und gesagt, dass er mit ein paar Leuten von der Baustelle Probleme habe?

Ja das stimmt und er sollte am Montagmorgen bei einer anderen Baustelle arbeiten. Er war definitiv nicht beliebt bei den Kollegen aber reicht das für ein Tötungsdelikt? Es könnte natürlich auch sein, dass andere Bauarbeiter beim Moserwirt waren und gesehen haben wie er mit der Ungarin flirtet und vielleicht hat das denen gar nicht gefallen. Somit wurde er noch unbeliebter und man wollte ihn gewaltsam zur anderen Baustelle verfrachten und dabei kam es zu einer Eskalation.

Kein einfacher Fall, aber Selbstmord und einfach nur Abhauen schliesse ich aus.

swandive schrieb:Ja das stimmt und er sollte am Montagmorgen bei einer anderen Baustelle arbeiten. Er war definitiv nicht beliebt bei den Kollegen aber reicht das für ein Tötungsdelikt? Es könnte natürlich auch sein, dass andere Bauarbeiter beim Moserwirt waren und gesehen haben wie er mit der Ungarin flirtet und vielleicht hat das denen gar nicht gefallen. Somit wurde er noch unbeliebter und man wollte ihn gewaltsam zur anderen Baustelle verfrachten und dabei kam es zu einer Eskalation.

Diese Info bzgl. "Sollte ab Montag auf einer anderen Baustelle arbeiten" nimmst du aber nur aus dem XY-Beitrag, richtig? Ich habe in keinem der bekannten Artikel nochmal etwas darüber gelesen.

Domino420 schrieb:Diese Info bzgl. "Sollte ab Montag auf einer anderen Baustelle arbeiten" nimmst du aber nur aus dem XY-Beitrag, richtig? Ich habe in keinem der bekannten Artikel nochmal etwas darüber gelesen.

Korrekt, Telefonat mit dem Vater am SA 23.9.2017 gemäss dem XY-Film.

brigittsche schrieb:Allerdings glaube ich nicht, dass sich daraus ein Mord entwickelt hat - wenn der Kontakt (mehr wissen wir ja noch nicht mal....) mit einer (mutmaßlichen) Prostituierten zum Mord führt: Dann wären ziemlich viele Männer tot.

Das ist schon klar, es geht mir mehr darum zu zeigen wie Adrian in etwas hineingeraten sein könnte, dass irgendwie zu seinem Verschwinden geführt hat.

Es wäre hilfreich wenn man mehr über diesen Moserwirt Besuch herausfinden könnte, zB mit wem ist er hinaufgefahren? Wie lange ist er geblieben? Hatte er mit anderen Kontakt? Hier müsste es doch Zeugen geben oder sonst Material das man auswerten könnte.

@Domino420


ich bin auch darüber gestolpert...andere Baustelle?

ist das verifiziert durch seinen Arbeitgeber?
oder mehr so freies interpretieren?


ich gehe nach wie vor von einer Psychose bzw. so etwas ähnlichem aus...Unfall, Suizid alles denkbar...


und ist verifiziert, dass er tatsächlich noch im Hotel gesehen wurde?

werde daraus nicht so richtig schlau...

@Ventil
Weder das eine noch das andere scheint verifiziert. Das sind einfach die komplett widersprüchlichen Dinge zwischen dem Filmbeitrag und den diversen Artikeln. Nix genaues weiß man nicht...

Staller schrieb:Das mit der Ungarin hört sich plausibel an und sie hätte ihm bestimmt nicht gleich auf die Nase gebunden, dass sie eine Gewerbliche ist.

Ich denke aber doch, dass sie das getan hätte, jedenfalls wenn sie "gewerblich" unterwegs war. Denn dann hat sie sicher kein Interesse daran, lange mit einem Mann zu flirten, bevor es zur Sache kommt, für die sei dann Geld kassiert.

Höchstens, wenn sie "privat" unterwegs war und ehrliches Interesse an AL hatte. Aber das legt dann nicht nahe, dass sie eine Prostituierte war, dann kann sie auch jeden anderen Beruf gehabt haben.

Falls sie wirklich eine Prostiturierte gewesen sein sollte, gäbe es ja zwei Möglichkeiten:

- sie ist privat unterwegs und will bei AL keinen schlechten Eindruck erwecken, weshalb sie ihm erzählt, sie würde an der Rezeption seines (!) Hotels arbeiten. (Jedenfalls erzählt er dem Vater im XY-Film, dass sie neue Bekannte Rezeptionistin "bei uns im Hotel" sei. Das ganze klingt da so., als habe er sie an der Rezeption kennen gelernt und sei dann mit ihr ausgegangen. Nicht als wenn er sie zufällig in der Kneipe kennengelernt habe und sie dann im Gespräch rausgefunden hätten, dass sie in dem Hotel arbeitet, in dem er einquartiert ist.)

- AL wusste, dass sie eine Prostituierte ist, wollte aber nicht, dass der Vater das weiß und erzählt ihm deshalb bewusst das Märchen von einer ungarischen Rezeptionistin.

Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass es sich um eine Prostituierte handelt. Und selbst wenn, kann ich da keinen direkten Zusammenhang zu einem Motiv für eine Tötung des AL oder für ein freiwilliges Untertauchen (neue Existenz) oder einen Suizid drin sehen.

Aber generell einfach sehr verwirrend, dass die SMS erst 3 Jahre danach erwähnt wurden und es auch von der Schwester hieß, alles sei in Ordnung gewesen und 70€ Stundenlohn, dann die teils merkwürdigen Aussagen vom Anwalt und die andauernd sich widersprechenden Aussagen (nochmal im Hotel gesehen worden, dann wieder nicht...)
Ist halt unfassbar schwer, sich da ein Gesamtbild konstruieren zu können.
Und irgendwie wird man halt das Gefühl nicht los, dass da einfach auch nicht sauber ermittelt worden ist bzw eine klare Strategie vorhanden war.

Ich habe von € 20 Stundenlohn gelesen und das ist schon realistischer (und immer noch nicht so schlecht vergleichsweise möchte ich jetzt einmal behaupten!). 70€ glaubt dir kein Mensch, das wären über 500 € pro Tag... selbst wenn schwarz bezahlt wird kann dir das auf keiner Baustelle irgendjemand bezahlen. Und falls doch, bin ich morgen dort....

Die Person des Arbeitgebers ist erst einmal irrelevant, auch vom Anwalt wurde kein konkreter Verdacht erhoben sondern lediglich festgehalten dass es zweifelhafte Punkte in dessen Aussagen gab, was die sogenannte Timeline dieses Falls betrifft. Und auch hier ist die naheliegendste Variante dass er sich schlichtweg im Tag und/oder der Uhrzeit getäuscht hat.

btgnt schrieb:Und irgendwie wird man halt das Gefühl nicht los, dass da einfach auch nicht sauber ermittelt worden ist bzw eine klare Strategie vorhanden war.

Allerdings ist es für die Polizei ja auch sehr schwierig, wenn die Verwandten (also Vater und Schwester) 700 km weit weg vom Geschehen sind. Sie selbst sind ja nie direkte Zeugen auf der Baustelle gewesen und können nur berichten, was AL ihnen per Telefongespräch oder SMS mitgeteilt hat.

Die Aussage, ob es tatsächlich eine objektive Bedrohung auf der Baustelle gegen AL gegeben hat und in welcher Intensität diese war, wird also nur durch Leute gemacht, die nicht selber vor Ort waren. Von der Intensität her ist da ja alles drin in der gesamten Bandbreite von Scherz/Hänseleien/Verarschen über "wir bringen Dich am Montag auf eine andere Baustelle" bis hin zu "mit dem Tod bedroht", denn man hat nur die Aussage, mit welcher Intensität das von AL subjektiv empfunden wurde und wie seine Berichte von den Verwandten interpretiert wurden

Ich glaube auch, dass enge Verwandte oft eher akzeptieren können, jemand sei Opfer eines Verbrechens geworden, als sich vorzustellen, derjenige habe sich das Leben genommen, sei ausgestiegen (was ja auch einen Abbruch zur Beziehung zu den Verwandten bedeutet) oder sei durch selbstverschuldete Unachtsamkeit Opfer eines Unglücks geworden. Insofern kann man sicher nur schwer beurteilen, wie subjektiv eingefärbt die Berichte der Verwandten sind.

Capitano schrieb:Und auch hier ist die naheliegendste Variante dass er sich schlichtweg im Tag und/oder der Uhrzeit getäuscht hat.

Ich weiß manchmal auch nicht, ob ein Ereignis sich z.B. letzten Donnerstag oder Freitag abgespielt hat und muss dann näher nachdenken. Wenn ich aber konkret gefragt werde, man mir sagt, dass die Aussage wichtig ist oder man sagt, dass es da Widersprüche gibt, kann ich durch kurzes Nachdenken sehr schnell genau sagen, was am Donnerstag und was am Freitag war.

Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass der Chef, der ja sicher relativ kurz nach dem Verschwinden befragt wurde, sich da im Tag oder der Uhrzeit getäuscht hat. Spätestens wenn man gebeten wird, da noch mal drüber nachzudenken, kann man das relevante Ereignis doch mit anderen Ereignissen des jeweiligen Tages in Verbindung bringen und dann den richtigen Wochentag und die Uhrzeit benennen.

Capitano schrieb:Ich habe von € 20 Stundenlohn gelesen und das ist schon realistischer (und immer noch nicht so schlecht vergleichsweise möchte ich jetzt einmal behaupten!). 70€ glaubt dir kein Mensch, das wären über 500 € pro Tag...

Die Angabe mit den 70€ Stundenlohn stammt von der Schwester, ich hatte das auch gelesen, finde nur gerade den Artikel nicht mehr. Aus deiner Bewerbung für den Job wird leider trotzdem nix, den werd ich dir nämlich noch vor der Nase wegschnappen! ;-)

Im Krone-Artikel ist laut Vater von 22€ netto/Stunde die Rede, was für nen ungelernten Hilfsarbeiter sicher auch nicht verkehrt ist. Vielleicht hatte die Schwester ja 70 Zloty statt Euro gemeint, das dürfte schon deutlich näher an der Realität liegen.

swandive schrieb:Der Hundespur messe ich eher weniger Bedeutung zu, sie könnte von einem anderen Tag stammen, oder er ist der umgekehrte Weg vom Terminal zur Baustelle gegangen.

Die Hunde sind in der Lage zu erkennen und mitzuteilen, in welche Richtung jemand den fraglichen Weg gegangen ist.

cododerdritte schrieb:Ich weiß manchmal auch nicht, ob ein Ereignis sich z.B. letzten Donnerstag oder Freitag abgespielt hat und muss dann näher nachdenken. Wenn ich aber konkret gefragt werde, man mir sagt, dass die Aussage wichtig ist oder man sagt, dass es da Widersprüche gibt, kann ich durch kurzes Nachdenken sehr schnell genau sagen, was am Donnerstag und was am Freitag war.

Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass der Chef, der ja sicher relativ kurz nach dem Verschwinden befragt wurde, sich da im Tag oder der Uhrzeit getäuscht hat. Spätestens wenn man gebeten wird, da noch mal drüber nachzudenken, kann man das relevante Ereignis doch mit anderen Ereignissen des jeweiligen Tages in Verbindung bringen und dann den richtigen Wochentag und die Uhrzeit benennen.

Ja das sollte man meinen, die Erfahrung aus anderen Fällen zeigt aber dass man Zeugenaussagen nie all zu ernst nehmen kann, zumal ja aus keinen Berichten eindeutig hervorgeht wann genau er befragt wurde. Wenn er die Feierabende ausgiebig begossen hat können schon 3-4 Tage reichen um nicht mehr mit 100%iger Sicherheit sagen zu können an welchem Abend sie wo waren, auch wenn er vielleicht glaubt sich sicher zu sein.

Domino420 schrieb:Die Angabe mit den 70€ Stundenlohn stammt von der Schwester, ich hatte das auch gelesen, finde nur gerade den Artikel nicht mehr. Aus deiner Bewerbung für den Job wird leider trotzdem nix, den werd ich dir nämlich noch vor der Nase wegschnappen! ;-)

Im Krone-Artikel ist laut Vater von 22€ netto/Stunde die Rede, was für nen ungelernten Hilfsarbeiter sicher auch nicht verkehrt ist. Vielleicht hatte die Schwester ja 70 Zloty statt Euro gemeint, das dürfte schon deutlich näher an der Realität liegen.

Vielleicht hat er ja jemandem (wie zB der Schwester) erzählt dass der Stundenlohn so hoch ist um anzugeben, keine Ahnung ob er so ein Typ war... Aber wie gesagt in der Realität unmöglich, absolut ausgeschlossen. Die 22 € netto klingen schon sehr sehr lukrativ dafür dass er wie du schon anmerkst, lediglich Hilfsarbeiter war, aber es ist bei solchen Tätigkeiten (in Österreich sagen wir "auf Montage") wo man kurzfristig zB ins Ausland geht für einen schnellen Job, durchaus üblich dass man deutlich mehr verdient als in einem normalen Angestellten/Arbeiter Dienstverhältnis, wo man unbefristet für 40h/Woche hingeht....

Allerdings möchte ich auch festhalten dass sein Stundenlohn wohl nichts damit zu tun hatte warum er verschwand.