Ich finde, dieser thread war schon mal weiter. In der Hauptsache dreht sich die Diskussion um das Motiv
Eifersucht.
Es kann sein, dass Kern von einer enttäuschten, abgewiesenen
Frau ermordet worden ist. Das ist aber nur
eine Möglichkeit.
Als Geschäftsmann hatte sich Kern Feinde gemacht, da er eine Tanzschule
eröffnet hat, die anderen am Orte Konkurrenz machte.
Kerns waren erfolgreiche Tänzer. Herr Kern "soll Schlag bei Frauen" gehabt haben.
Dass man in den Etablierten Tanzschulen befürchtet hat, dass die
Kundschaft zu Kerns abwandert, ist ja Fakt.
Aber reichte die Wut auf Kerns so weit?
Jemand stellte hier die Behauptung auf, dass ein Giftanschlag eher zu einer Frau passen würde.
(Finde den Beitrag nicht auf die Schnelle. Wurde sö ähnlich kürzlich geschrieben)
Wie passen denn dazu bitte die männlichen Täter, die Babynahrung vergiften, um Supermärkte/Hersteller zu erpressen?
Ich denke, Arsen wurde verwendet, weil es der Täter zur Hand hatte.Arsen ist geruchs-, geschmacklos und wasserlöslich.
Arsen wurde/wird zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt.
Arsen war leicht zu beschaffen.
Dass es nicht so selten verbrecherisch eingesetzt wurde, sagt sein "Spitzname": Arsen wurde "Erbschaftspulver" genannt.
Kern wurde nicht aus einer momentanen Wut getötet, der Täter hat nachgedacht,
wie er es am besten anstellt. Er hat einen perfiden Plan ausgedacht und sich zunutze gemacht,
dass er einiges über Kern wusste. Was er gerne isst und trinkt z.B.
Wenn ich mich in die Zeit zurückversetze, finde ich nicht ungewöhnlich, dass Kern die geschenkten
Dinge gegessen hat.
Man hat sich damals über Hygiene z.B. nicht so große Gedanken gemacht.
Ich würde nur eine Sache voraussetzen: der Täter wusste, er musste Vertrauen schaffen.
Das Paket durfte keinen verdächtigen Eindruck machen.
Es musste lieb, hemdsärmelig und vertrautenerweckend aussehen.
Der erste Gedanke von Kerns war sicher: Von wem ist das?
Und dann kommt die Annahme
Ach, das ist ja nett. Das ist bestimmt von Familie XY.und die Annahme wird ohne Beleg zur Gewissheit. (Wer kennt das nicht?)
Und bei dieser Annahme bleibt man und nimmt sich vor, sich später zu bedanken.
Einen konkreten Namen drunter schreiben, könnte den Plan verderben. Dann hätte
Kern sich vielleicht vor dem Verzehr telefonisch bedanken wollen (und erfahren, dass ihm die Person kein Paket geschickt hat).
Und dann wären Kern andere seltsame Dinge an dem Paket und Brief aufgefallen.
Z.B. die unleserliche Unterschrift und, dass der Absender vage bleibt.
Der Unterschied zu heute:
Von Leuten, die ich nicht näher kenne, würde ich nichts essen.
Vielleicht sind die zu Hause Messis und nur auf der Straße sehen sie ordentlich aus?
Und genau das war früher anders. Ich würde sagen, die "Ekelschwelle" ist heute viel höher,
als in den 60ern.
es war früher üblich, sich mit Marmeladen, geräucherten Fischen usw. zu bedanken. Oder
Anderen eine Freude zu machen.
Was den Plan betrifft: der könnte von einer Frau stammen, aber auch von einem Mann.
Ich wüsste nicht, warum ich einen männlichen Täter ausschließen sollte.
Angenommen, die Tat wurde von einer Frau verübt:
das heisst nicht automatisch, dass es um Liebe und Eifersucht gegangen sein muss.
Vielleicht betrieb der Ehemann (die Familie der Täterin) eine Tanzschule und die Frau fasste den Entschluss
den Geschäftsrivalen zu beseitigen?
Nightrider64 schrieb:Er musste sich ziemlich sicher sein, das das Paket auch vom Empfänger gegessen wird und nicht irgend welche Familienangehörige dabei umkommen.
Also ein verantwortungsvoller Mörder, der auf gar keinen Fall einer anderen Person schaden wollte?
Ich verstehe nicht, wie du darauf kommst.
Gerade, dass ein Paket mit einem vergifteten Lebensmittel verschickt wurden, beweist doch, dass dem Täter Rücksicht auf Unbeteiligte vollkommen egal war.Wie viele Fälle kennst du, in denen bei einem Anschlag auch Unbeteiligte gestorben sind?
Sei es bei einem Bombenschag mit umgekommen, durch Querschläger getroffen, als Zeugen aus dem Weg geräumt.
Bei einer Manipulation eines Autos ist wahrscheinlich, aber nicht sicher, wer es fährt.
Bei einer Manipulation einer Gasleitung sind auch Andere in Gefahr usw.
Warum du ausgerechnet hier annimmt, der Täter wollte bestimmt nicht Anderen schaden, verstehe ich nicht.
Herr Kern hätte das Paket doch genau so gut weiter verschenken können.
(Von einem lieben Schüler, aber ich fühle mich heute nicht so. Lasst es euch schmecken.)(Dann wären Herr und Frau Kern die Garanten dafür, dass die Lebensuitteltop sind. Sie kennen den Absender.
Nein, ich sehe hier nur Rücksichtslosigkeit.
Evtl. hätte es dem Täter auch nicht Leid getan, wenn auch Frau Kern gestorben wäre?
Eine eifersüchtige Frau hätte beide hassen können. Ihn, weil er sie abgewiesen hat und die Ehefrau, weil sie "im Weg" stand.
Wenn der Täter aus der Tanzschulszene war, hätte er beide als Konkurrenz angesehen.
Herrn Kern natürlich als Hauptziel.
Ich sehe zwei mögliche Motive, die besonders hervorstechen:
mögliche Eifersucht (gekränktes Ego)
oder Existenzängste eines anderen Tanzschulenbesitzers.
Daneben wäre andere Motive denkbar, aber weniger wahrscheinlich.