Alktanzler schrieb:Edit: Ich kann nicht ganz nachvollziehen, dass der Name unter dem Brief zwingend "Mautner" bedeuten soll. Sieht es nicht viel mehr so aus, als würde auf das "t" ein "l" oder "e" folgen?
Ich denke, dass war auch bewusst so gewollt. Mir ist heute ein Gedanke gekommen, als ich ein Geschenkpaket erhalten habe. In der Weihnachtszeit senden oft Leute, mit denen ich geschäftlich zu tun habe, solche kleinen Aufmerksamkeiten. Neben dem Inhalt interessiert mich natürlich, wer der Absender ist. Ich bedanke mich eigentlich immer kurz telefonisch dafür, außer wir treffen uns sowieso in den nächsten Tagen. Heinz Kern wird sich beim Blick auf den Absender gedacht haben; „Sagt mir jetzt spontan nichts.“ Als er dann den Brief mit dem Hinweis auf den Neffen gefunden hat, wird er mit dieser Erklärung zufrieden gewesen sein. Nicht vergessen: September ist nicht die klassische Geschenkezeit, in der man mit Paketen eventuell rechnet.
Der Name im Brief (möglicherweise Mauthner, Meichner, Mechtner, etc.) war meiner Meinung bewusst unleserlich geschrieben, so dass Heinz Kern ihn nicht eindeutig zuordnen konnte, aber aufgrund der Häufigkeit (kommen in der Region durchaus vor) keinen Verdacht schöpfte, Klingt jetzt vielleicht komisch, macht aber Sinn.
Was hätte passieren können, wenn der Täter einen Namen klar und deutlich aufgeschrieben hätte? Heinz Kern hätte eine Person kennen können, die ebenfalls so heißt. Er hätte, dann möglicherweise ihn angerufen, um sich zu bedanken. Machen viele aus Höflichkeit. Die Person hätte dann aber natürlich von der Brettlljause nichts gewusst und Heinz Kern wäre verwirrt gewesen und hätte vielleicht in seinen Kurslisten in Schladming nachgeschaut, ob er noch eine weitere Person mit einer passenden Namensvariante findet. Wahrscheinlich hatte er durch die Anmeldungen ja auch Telefonnummern.
Da letztlich keiner das Packerl geschickt zu haben konnte, wäre er nach weiteren Telefonaten wahrscheinlich noch misstrauischer geworden und hätte vielleicht auch noch den Wirt angerufen, wo er den Tanzkurs veranstaltet hatte. Möglicherweise hätte er den Namen des Neffen ins Spiel gebracht, um auf den Absender zu kommen. Doch das hätte wieder nur Verwirrung gebracht. Lange Rede, kurzer Sinn: Heinz Kern hätte (bewusst im Konjunktiv) misstrauisch werden können.
Um dies zu verhindern, hat der Täter geschrieben, dass er nach Süden gefahren ist und damit einen Urlaub ins Spiel gebracht. Ein geschickter Schachzug. So wird sich Heinz Kern womöglich gedacht haben: „Ich kann den Mann wegen des Urlaubs jetzt sowieso nicht erreichen. Beim nächsten Kurs in Schladming wird der Mann dabei sein und dort bedanke ich mich dann persönlich. Ich schaue mir halt einfach die Anmeldeliste durch, wenn sie komplett ist. Da finde ich ihn dann. Warum also jetzt telefonieren“ Handys gab es damals ja noch nicht!
Gleichzeitig macht auch die Variante „studierender Neffe“ Sinn, da dadurch ja nicht anzunehmen ist, dass er nicht mit eigenem Anschluss im Telefonbuch steht. Damals war das zumeist das Familenoberhaupt oder maximal noch die Frau dazu. Ein Student, war da sicher nicht angeführt.
Um es zusammenzufassen: Das Geschenk wird Heinz Kern vielleicht etwas überrascht haben. Durch den Brief wird er aber Abstand davon genommen haben, den Sender auszuforschen und sich zu bedanken. Und einen Giftanschlag hat er sicher nicht erwartet.
Meiner Meinung nach, spricht das für einen oder mehrere Täter, der Oder die sich sehr viel überlegt haben, um ihre wahren Absichten zu verschleiern. Das schaut gut geplant aus. Da hat sich jemand wirklich Mühe gegeben.
frauZimt schrieb:Deine "Theorie" beruht auf der Annahme, beide Ehepartner waren Eigentümer der Tanzschule.
Das halte ich für unwahrscheinlich und du weisst es nicht.
Warum hat die Postangestellte Herrn Kern nicht auf den Fotos erkannt?
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Sehe ich genauso. Volle Zustimmung.