SUV rast durch Trierer Innenstadt: Tote und Verletzte
02.12.2020 um 18:19inspektor schrieb:warum wir ständig solche Geschehnisse verarbeiten müssenwas genau und wie häufig kommt das in Deutschland vor?
inspektor schrieb:warum wir ständig solche Geschehnisse verarbeiten müssenwas genau und wie häufig kommt das in Deutschland vor?
abberline schrieb:Lt einem Augenzeugen war der Typ so schnell, dass an Weglaufen gar nicht zu denken war. Man sah erst nichts, hörte nur Krach und dann war der schon da. Mehr als drei Schritte zur Seite sei unmöglich gewesenGibt es auf dem Abschnitt überhaupt keine Seitengassen?
Bishamon schrieb:was genau und wie häufig kommt das in Deutschland vor?Gefühlt ein bis zweimal in den letzten Jahren. War früher vielleicht auch nicht anders.
inspektor schrieb:Aber wir sollten uns schon fragen, warum wir ständig solche Geschehnisse verarbeiten müssen.Der Mensch ist nun mal von Natür aus nicht nur gut.
inspektor schrieb:Man hat wirklich kaum eine Chance, weil man auch erst mal von Angst gelähmt ist.und dann ist ein Auto immer schneller als der Mensch.
emz schrieb:Die Gesellschaft insgesamt ist aber doch auf einem guten Weg zu weniger Gewalt.Ja, das stimmt. Die heutige Sozialisation und Erziehung ist friedlicher als vor vierzig Jahren. Damals war die Erziehung noch wesentlich gewalttätiger, was immer auch ein Keim für spätere Gewalt ist.
Kältezeit schrieb:Ich denke, derjenige, der gemeint war, kann für sich selbst antworten und das tat er auch.@Kältezeit
Und genau das ist, was mich an solchen Fällen immer stört. Der Fokus wird viel zu sehr auf den Täter gelegt.
frauZimt schrieb:Ich fühlte mich auch angesprochen.Genau, es geht nicht darum, den Täter zu heroisieren, sondern um das Warum. So etwas muss eine menschliche Gesellschaft beschäftigen.
Wenn die Prozesse stattfinden, interessieren mich die Gutachten immer sehr, weil ich verstehen möchte, warum die Tat geschehen ist.
Ich fühle mich sonst verloren. Sehr oft können auch die Gutachten nicht sagen, warum. Die Wissenschaft kann immer mehr erklären, aber längst nicht alles.
Bei besonders erschütternden Taten erlebe ich hier immer wieder, dass solche Fragen abgewürgt werden. Es gibt User, die sofort meinen, man will den Täter "entlasten und in Watte packen". Das ist aber nicht so. Ich möchte einfach wissen warum.
frauZimt schrieb:Ich möchte einfach wissen warum.Ich glaube, darauf gibt es manchmal keine Antwort. Wie wollte man jemanden mit psychischen Problemen verstehen wollen - auch die Gutachter können nur eine Eklärung mutmaßen, was da wirklich bei einem los ist, können auch sie nicht wirklich sagen. Ich zumindest sage dann nicht irgendwann: "Ach so! Mmmhh ja aha, verstehe, darum also..." Den kranken Kopf kann man nicht nachvollziehen, weder die Beweggründe, noch die Ursachen. Man kann sich auch nicht in die Opfer reinversetzen. Man kann sein Mitgefühl ausdrücken, das war es dann aber auch - der Rest bleibt leider deren bittere Realtität inkl. Verarbeitung.
inspektor schrieb:Gibt es auf dem Abschnitt überhaupt keine Seitengassen?Doch, aber die liegen relativ weit auseinander. D. h. wenn man nicht gerade unmittelbar vor einer Einmündung steht, hat man nur wenig Chancen, die Seitenstraße noch rechtzeitig zu erreichen. Eher kann man vielleicht noch schnell in ein Geschäft verschwinden, aber die Straße, über die dieser Typ gerast ist, ist relativ breit für eine Altstadtstraße. Da ist der Weg von der Mitte bis zum Rand und damit zur Tür (sofern offen) auch schon zu weit, wenn man genau in der Mitte steht.
Interested schrieb:Ich glaube, darauf gibt es manchmal keine Antwort.@Interested
brigittsche schrieb:Doch, aber die liegen relativ weit auseinander. D. h. wenn man nicht gerade unmittelbar vor einer Einmündung steht, hat man nur wenig Chancen, die Seitenstraße noch rechtzeitig zu erreichen.@brigittsche
frauZimt schrieb:Das Fahrzeug soll über 100 gefahren sein. Glaub mir, das ist viel zu schnell für eine Flucht.Ich schrieb ja: Wenn man nicht gerade vor einer Einmündung oder einer Tür steht und blos einen oder zwei Schritte machen muss, ist da nichts zu wollen. Die Geschwindigkeit kommt noch hinzu. Da hatten die Opfer keine Chance, leider.
lysanne schrieb:Nachweislich hat die Erziehung der 70er, 80er und 90er Jahre auch nicht unbedingt nur Gutes hervorgebracht. Der Fokus lag hier insgesamt auf stetige Förderung des Selbstwerts, Bestrafung (ich meine keine Schläge oder Gewalt) und strikte Grenzen setzen waren verpönt, selbst bei normalen Leistungen galt es dem Kind eine ganz besondere Leistungsfähigkeit zu bestätigen und es überschwänglich zu loben. Es wurde auf den Dialog auf Augenhöhe gesetzt, Eltern, Erzieher, Lehrer als Respektspersonen wurden zunehmend "out".Das galt für den Täter aber bestimmt nicht. Ich denke, er wurde noch autoritär erzogen und ihm wurde das Gefühl gegeben, wenig wert zu sein. Dazu noch ein veraltetes, traditionelles Weltbild, mit dem man sich in einer wandelnden Welt schon seit dem Ende der 80er schwertut, weil genau die von Dir beschriebene Generation nachkam, die nur noch egoistisch veranlagt war und die noch altruistisch Erzogenen verdrängte.
lysanne schrieb:Mein Gedanke dazu ist eine Idee: es sollte langjährige Paten geben für diese Betroffenen. Menschen, die ihnen konkret zur Seite stehen und helfen bei Behördengängen, in alltäglichen Notlagen, als Babysitter oder was auch immer nötig ist.Die gibt es bereits. Vor langer Zeit bin ich Opfer eines brutalen Verbrechens geworden und habe vollkommen unverhofft (wohl auf Initiative der Polizei hin) viel Unterstützung durch den Weißen Ring e.V. erhalten, eine Organisation, von der ich zuvor noch nie gehört hatte. Seither bin ich ein großer Fan des Weißen Rings. Nachdem ich mich damals wieder halbwegs gefangen hatte, habe ich weitere Unterstützungsangebote des Weißen Rings abgelehnt, aber ich hatte niemals das Gefühl, dass es von deren Seite aus irgendwelche Beschränkungen gab, wie lange und wie intensiv sie mir hätten helfen können/sollen/dürfen.
Stradlinback schrieb:Ich bin in Trier geboren und Mal wieder fasziniert von den Usern ich musste bisher eher heulen bis ich eben Zitat:Bitte was?
der Kinderwagen lag links daneben , ein weiteres Opfer .....
Thank you