MettMax schrieb:Worauf führst du dann die beinah täglich vorkommenden LKW Auffahrunfälle zurück? Dort ist Unaufmerksamkeit oder Ablenkung infolge der Monotonie (alle fahren die selbe Geschwindigkeit) die Hauptursache. Da reden wir in keinem Fall von überhöhter Geschwindigkeit.
Warum sollte das nicht auch eintreten, wenn ein Tempolimit grundsätzlich für alle gilt?
Niemand redet davon, dass man durch Tempolimits sämtliche Unfallmöglichkeiten ausschließt. Aber bei diesen Unfällen ist der Hintergrund nicht die von Dir angenommene Monotonie sondern eher die Lenkzeit, sprich die Ermüdung. Auch der erfahrenste Fahrer kann sicht nur begrenzt konzentrieren. Weitere Sicherheiten werden hier eher elektronische Systeme bringen, die ein Abkommen von der Fahrbahn erkennen oder den Mindestabstand garantieren.
Auch ist es häufig so, dass LKW-Fahrer ihr Fahrzeug erst beladen müssen und dann erst losfahren können. Hier wäre die Arbeitsbedingungen der Fernfahrer zu untersuchen. Man muss bedenken, aktuell ist es gesetzlich erlaubt, dass ein LKW-Fahrer erst 1,5 Stunden den LKW belädt, dabei unter Umständen schwere körperliche Tätigkeiten ausübt und sich dann 4,5 Stunden hinter das Lenkrad setzen darf. Ob das wirklich sinnvoll ist, bezweifel ich.
Ich weiß noch, es ist schon ca. 30 Jahre her her, da hatte mein Vater vormitags Rasen gemäht und ist dann ins Auto gestiegen und hatte eine 1,5h-Fahrt vor sich. Er ist dabei eingeschlafen, es war glücklicherweise nur Blechschaden, weil er auf dem Randstreifen dann aufgewacht war. Übrigens, er war voher den halben Kölner-Autobahnring gefahren. Passiert ist es als er auf dem Stück ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf einem sogar relativ kurvenreichen Stück auf der A4 Richtung Olpe ich glaube es war bei Engelskirchen. Soviel zur "Monotonie" als Ursache.
Sicher, man kann selten von einem Einzefall auf andere Fälle schließen, aber mir kann niemand erzählen, dass die gesetzliche Regelung ausreichend durchdacht ist. Sicher kann man diese Arbeit davor schwer bewerten und man benötigt in der Praxis leicht handhabbare Regeln. In meinen Augen wäre es sinnvoller die Arbeit vorher gleichzusetzen mit der Lenkzeit.
Außerdem erlebe ich es, dass das Fahren in Holland deutlich streßärmer und damit weniger ermüdend als das Fahren in D ist. Ich bin immer froh, wenn ich nach ca. 1 1/2 h-Fahrt die holländische Grenze erreicht habe.