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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

21.144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 07:21
Grüße dich @Lipperin und ein freundliches Hallo @An alle.
Grundsätzlich stimme ich dir zu alles ist in dem Fall halt möglich. Nur frage ich mich halt warum die Hunde 2020 dann nicht gleich die frische Spur gefunden haben. Denke Scarlett ist so viel gewandert also konnte sie sowohl Tempo, Zeitdauer, Proviantversorgung etc. gut einschätzen. Von meinem Gefühl her hat sie sich an dem Tag spontan für etwas anderes entschieden. Hänge immer noch dem Gespräch mit dem chinesischen Freund nach . Was wenn es doch nicht so belanglos war?
Ich hätte mir ja einen entspannten Tag zum ausklingen des Erlebten gegönnt.Noch mal den Riesen Rucksack durch die Gegend zu schleppen, es war sehr warm und bestes Badewetter geeignet zum Beispiel für eine Schifffahrt auf dem Schluchsee oder einen Besuch in einem schönen Freibad. Da gibt es bestimmt einige in der Gegend. Dort hätte man gut duschen essen und sich gemütlich in den Schatten legen können um auszuruhen.
Jemand hat mal im Forum geschrieben wenn sie zum Beispiel nicht im Park telefoniert hat sondern dort schon eine halbe Stunde weiter war wäre sie falls regulär den E6 genommen hat ein ganzes Stück nach Schwarzenbach gewesen.Gibt es nicht einen alten Steinbruch in der Nähe? Der sehr zugewachsen ist oder irgendwelche Ruinenreste im Wald die ein gutes Fotomotiv abgeben würden.Gesetzt den Fall sie hat wirklich den Weg verlassen müsste es ja auch einen interessanten Grund dafür geben haben .
Der Gedanke mit dem Brief / Postkarten einwerfen beim Edeka fand ich auch gut. Briefmarken kaufen - Geld abheben , hatte Scarlett vielleicht ein Postsparbuch?
Hätte mich auf jeden Fall noch mit Bargeld eingedeckt, bevor ich zur Freundin gefahren wäre. Man muss vielleicht noch tanken, Geschenk kaufen oder sich mit Proviant versorgen. Auch über die fehlende Übernachtungsbuchung grüble ich immer noch nach oder sie hatte doch ein Angebot dafür . Dann hätte ich das aber auf jeden Fall meiner besten Freundin mitgeteilt oder meinen ungefähren Ankunftszeitpunkt am Ziel Ort. Hurra ich habe es geschafft! Das ist alles mehr als seltsam.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 09:57
Zitat von LipperinLipperin schrieb:Wenn Hunde nach 12 Monaten eine Spur über eine Autobahn sowie durch die Berliner City wiederfinden, wäre es wohl für gut ausgebildetet und trainierte Hunde/Hundeführer-Gespanne auch möglich, nach 12 Monaten eine Spur im Schwarzwald wiederzufinden - trotz Schnee und Schneeschmelze.
12 Monate? Das ist nicht seriös belegt. Eher 36 Stunden (Wikipedia: Mantrailing#cite ref-BaumannMT2 4-1). Die Hautschuppen, die der Mantrailer riecht, werden nach und nach durch Umwelteinflüsse verschleppt und verlieren an Geruchsintensität allein durch Zeitablauf.

Früher in diesen Thread wurde schon darauf hingewiesen, dass der Einsatz der Mantrailer hier wohl schon zu spät kam: Sc verschwand am 10.09. gegen Mittag, die Vermisstenanzeige erfolgte am 11.09. und die Suchaktionen starteten frühestens am 12.09. - das sind wohl schon über 48 Stunden. Daher werden die Anzeigen der Mantrailer mit hoher Unsicherheit belastet sein.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 10:35
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:Früher in diesen Thread wurde schon darauf hingewiesen, dass der Einsatz der Mantrailer hier wohl schon zu spät kam: Sc verschwand am 10.09. gegen Mittag, die Vermisstenanzeige erfolgte am 11.09. und die Suchaktionen starteten frühestens am 12.09. - das sind wohl schon über 48 Stunden
Stimmt so nicht. Am Do., 10.09.2020, gabs die letzte Sichtung/Lebenszeichen, am Sa., 12.09.2020, wurde sie bei der Polizei als vermißt gemeldet, nachdem sie eben am Fr. 11.09.2020 nicht in Mainz bei dieser Freundin erschienen ist. Und erst am So., 13.09.2020, begannen die ganzen Suchaktionen, also ganze 3 Tage später.

Insgesamt gesehen eine lange Vorlaufzeit für alles. Wenn der IMSI-Catcher-Heli schon am Sonntag, 13.09.2020, geflogen ist oder sogar später (ich kann mich nicht mehr genau erinnern), gabs auch kein Handy mehr zu orten, da dieses ja schon am Do., 10.09.2020, ausgestiegen ist. Und Wärmebildkamera durchdringt das dichte Waldgebiet nicht.

So gesehen wäre sie bei einem Unfall mit nicht tödlichem Ausgang 3 lange Tage irgendwo gelegen. Wäre sie noch in der Lage gewesen, sich bemerkbar zu machen, hätte ihr das Handy nichts genutzt, selbst wenn der Akku noch top gewesen wäre, weil es kein Netz gibt. Das gelbe Alarmherz hätte sie betätigen können, dazu hätten aber Leute in der Nähe sein müssen, um dieses zu hören, genauso, wenn sie gerufen/geschrieen hätte. Bei nicht schwerer Verletzung hätte sie aber 3 Tage überleben können und sich am Sonntag bei dem ganzen Aufmarsch an Suchmannschaften bemerkbar machen können, der Überlebenswillen ist groß, da schafft man vieles. Und am Donnerstag, Freitag und Samstag waren sicher auch Wanderer/Spaziergänger im Wehratal unterwegs, die sie hätten hören können.

Aber all das war nicht der Fall. Somit wäre sie entweder am Sonntag nicht mehr am Leben gewesen oder eben gar nicht dort vor Ort verunfallt.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 11:15
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:12 Monate? Das ist nicht seriös belegt. Eher 36 Stunden (Wikipedia: Mantrailing#cite ref-BaumannMT2 4-1). Die Hautschuppen, die der Mantrailer riecht, werden nach und nach durch Umwelteinflüsse verschleppt und verlieren an Geruchsintensität allein durch Zeitablauf.
Wikipedia als Quelle, welches wiederum eine Hundezeitschrift als Quelle angibt, finde ich jetzt aber auch nicht glaubwürdiger als diesen Herrn Woidke, der auf dem Gebiet promoviert hat, obwohl die Uni über angebliches Fehlverhalten während der Studie informiert wurde und den Fall einer eigenen Prüfung unterzogen hat.

Diese K9 Hunde sollen ja angeblich schon Erfolge mit alten Spuren gehabt haben und in Scarletts Fall haben sie scheinbar eine Spur zur und entlang der E9 aufgenommen.
Meiner Meinung nach ist das zu unwahrscheinlich um ein Zufall sein zu können.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 11:31
Zitat von EmpyriaEmpyria schrieb:Diese K9 Hunde sollen ja angeblich schon Erfolge mit alten Spuren gehabt haben und in Scarletts Fall haben sie scheinbar eine Spur zur und entlang der E9 aufgenommen
Angeblich. Und dann stellt sich die Frage, wie alt die ältesten Spuren waren, die sie jemals aufgenommen haben. Wären diese sensationell alten Spuren von 1 Jahr Fakt, dann würde das in der Mantrailer-Szene sicher die Runde machen. Von derart alten Spuren, die Mantrailer jemals verfolgt haben, gibt es weltweit nichts Nachweisbares zu lesen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 11:39
@Empyria
Und noch einmal:
Auch das Alter der Spur spiele eine Rolle. „Nach einer Woche können wir nichts mehr ausrichten“, bemerkt Makai. Bis zu 36 Stunden hielten sich die Geruchsmoleküle in der Luft. Die Wetterlage ist dabei ein wichtiger Faktor. Bei Hitze werden die Spuren deutlich schneller zersetzt. Regen könne die Geruchspartikel sogar wegschwemmen. Die optimalen Wetterbedingungen für eine Suche: 15 Grad, kein Wind und kein Regen.
Quelle: aus Artikel "Personenspürhunde der Polizei - Die Schnüffler vom Dienst

https://www.tagesspiegel.de/berlin/personenspuerhunde-der-polizei-die-schnueffler-vom-dienst/10323082.html


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 11:44
Stellt sich die Frage, wem oder was die Hunde gefolgt sind. Ein ausgebildeter Spürhund nimmt ja nicht einfach die x-beliebige Spur eines anderen Lebewesens auf, nur weil er von der Vorgabe keine findet.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 13:39
Danke für Eure Kommentare zu meinem Post vom Podcast/Video Goldrausch. Ich habe die Vermutung, dass ich teilweise missverstanden worden bin. Vielleicht habe ich auch nur eine andere Meinung als einige - was ja wiedrum auch ok wäre.
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:Mantrailer in D erst ab 2009 bekannt? Unsinn.

Das hat doch niemand behauptet. Ich habe verstanden, und somit geschrieben, dass in Brandenburg seitens der Kripo erstmals ein Mantrailer eingesetzt wurde (Video min 28:00). Zudem wäre es eines der erste Prozesse, in dem Mantrailing-Spuren als Inidz gewürdigt wurden. Im von Dir verlinkten Wikipedia-Artikel steht, dass das Landgericht Nürnberg-Fürth im Jahr 2012 Sprühunde als Beiweismittel anerkennt. Die Bundesländer sind wohl unterschiedlich schnell.
Im Video bei Min 16:50 wird gesagt, dass den Ermittlern die Zeitschrift "Der Kriminalist" in die Hände fällt, wo über Mantrailing beschrieben wird und dass sie so die Idee bekommen, das auszuprobieren. Tatsache ist, dass es diese Zeitschrift mit dem Thema in der Ausgabe 04/2009 gibt.
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:Verfolgung von Menschenspuren soll auch funktionieren, wenn die Zielperson auf einer Autobahn gefahren ist? Unsinn.
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Von derart alten Spuren, die Mantrailer jemals verfolgt haben, gibt es weltweit nichts Nachweisbares zu lesen.
Im Podcast bei Min. 1:09:28 heisst es, dass das Gericht eine Wiederholung der Mantrailer-Geschichte angeordnet hat. Man hat mit anderen Hunden ein Jahr nach der Tat (den da war die Verhandlung) das ganze wiederholt. Was, wenn nicht eine echte Spur, sollen die Hunde denn erstens nach 3 Monaten und dann noch mal nach einen Jahr verfolgt haben, um vom Auffindeort resp. Parkplatz des Brandes zielstrebig bis zum Haus des Tatverdächtigen zu laufen. Dazu finden sich acuh vereinzelt Artikel im www, wo von Verfolgung der Spuren berichtet wird, die aus Fahrzeugen gelegt wurden.
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:Ausgemachter Blöädsinn. Die vom Menschen verlorenen Hautschuppen kann ein Mantrailer ca nach 36 Stunden noch finden, Blutbestandteile findet er allerdings noch viel länger, ca 120 Tage
Auch dazu wird im Podcast gesagt, dass es gar nicht erwiesen ist, was die Hunde genau riechen. Blutpartikel/Hautschuppen alleine scheinen es nicht zu sein.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Tatsache ist aber, dass es keinen einzigen bestätigten Fall gibt wo das nachweislich funktioniert hat.
Darf ich fragen, was Du an konkret diesem Fall nicht glaubhaft findest? Dort wird doch von den Ermittlern erzählt, wie es gewesen ist. Dann müsste es sich hierbei um Betrug oder Fälschung halten, wenn die Hunde vom Auffindeort resp. Brandort des Pkws zum Haus der Verdächtigen laufen. Oder warum sollten die Ermittler in einem TrueCrime Fall lügen und eine falsche Geschichte erzählen, wenn in Wahrheit eine andere Tatsache zur Ergreifung und Verurteilung der Täter geführt hat?
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Ach. War das zufällig die Mantrailer- Studie dieses Polizeidirektors Woidtke und der Uni Leipzig?
Von Woidtke habe ich weder etwas geschrieben, noch habe ich den Namen im Podcast oder Video gehört oder gelesen. https://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Mantrailing-auf-der-kalten-Spur-Leipziger-Forscher-testen-Faehigkeiten-von-Bluthunden bezieht Woidtke sich auf Versuche, die in und um Zwickau durchgeführt wurden. Somit dürfte er mit diesem Fall nichts zu tun haben. Oder was lässt Dich vermuten, dass es da einen Zusammenhang gibt?

Was ich im Zusammenhang mit diesem Fall erstmals gehört habe ist, dass Hunde wohl auch Rückwärtsspuren verfolgen können (vom Auffindeort zum Haus des Tatverdächtigen, wo der spätere Tote sich vorher aufgehalten hat). Dazu haben ich auch einen Artikel gefunden. Es ist wohl noch mal schwieriger für die Hunde:
Den Schnüfflern von Andrea von Buddenbrock gelingt sogar die Rückverfolgung einer Spur. Ein Verfahren, das für Hunde normalerweise besonders kompliziert ist, weil sie gewohnt sind, der frischesten Spur zu folgen. Beim "Rück-Trail" dagegen müssen sie der Spur in umgekehrter Richtung folgen, also die älteste Spur suchen. Dass das funktioniert, haben die Tiere von Andrea von Buddenbrock gerade bei dem Fall in Rees bewiesen.
Quelle: https://rp-online.de/nrw/panorama/mordfall-guelsuem-die-perfekten-schnueffler_aid-12301381

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Mantrailing Stand heute keine exakte Wissenschaft ist und auch Experten noch nicht alles erklären können und wissen. Und dass es, wie bei den Menschen, auch bei den Hunden solche mit mehr oder weniger Fähigkeiten gibt - und diese dann noch besser oder schlechter trainiert sind.

Zurück zum Fall Scarlett:
Auch wenn ich durch den oben erwähnten Podcast Informationen erhalten habe, die ich vorher nicht wusste, bleibt für mich eines offen: Wieso haben im letzten Jahre mehrere Hunde den Weg vom Hotel/Edeka zum Ibacher Kreuz verfolgt und in diesem Jahr führte die letzte Spur in entgegengesetzte Richtung zum Parkplatz? Sofern nicht eine Suchgruppe ausdrücklich auf Rückwärtsspuren angesetzte wurde (wozu es in diesem Fall ja gar keine Grund gibt), kann für mein Verständnis nur eine von den beiden Richtungen richtig sein.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 13:59
Zitat von LipperinLipperin schrieb:Wieso haben im letzten Jahre mehrere Hunde den Weg vom Hotel/Edeka zum Ibacher Kreuz verfolgt und in diesem Jahr führte die letzte Spur in entgegengesetzte Richtung zum Parkplatz?
Generell ist dem Hund bewusst, dass er nur arbeiten darf wenn es einen Geruch gibt.
Und er muss anzeigen, wenn es keine Spur gibt bzw die Spur endet und es nicht weitergeht.
Trotzdem laufen Hund u Hundeführer manchmal ohne Spur umsonst kilometerweit weiter, dafür gibt es mehrere Gründe.
Übereifer, Lauffreude beim Hund, es dem Hundeführer recht machen wollen, sich von der Situation drumrum begeistert anstecken lassen und ein Hundeführer, der die Situation nicht kritisch überprüft sind nur ein paar, die in Frage kommen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 14:11
Zitat von LipperinLipperin schrieb:Zurück zum Fall Scarlett:
Auch wenn ich durch den oben erwähnten Podcast Informationen erhalten habe, die ich vorher nicht wusste, bleibt für mich eines offen: Wieso haben im letzten Jahre mehrere Hunde den Weg vom Hotel/Edeka zum Ibacher Kreuz verfolgt und in diesem Jahr führte die letzte Spur in entgegengesetzte Richtung zum Parkplatz? Sofern nicht eine Suchgruppe ausdrücklich auf Rückwärtsspuren angesetzte wurde (wozu es in diesem Fall ja gar keine Grund gibt), kann für mein Verständnis nur eine von den beiden Richtungen richtig sein.
Danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Und ja, Mantrailing ist gewiß keine exakte Wissenschaft.

Zu dem oben Zitierten: Ein großes Problem bei dem Mantrailing und dem ähnlichen Fährtenhundesport (den ich ein wenig kenne) ist das Vorwissen und das Verhalten des Hundeführers. Wenn der Hundeführer positiv Kenntnis hat von der Geruchsspur, dann arbeitet der Hund nicht (nur) an der Geruchsspur, er arbeitet auch mit dem Verhalten des Hundeführers (Körpersprache, Blickrichtung etc). Bei einem ernsten Mantrailing- Training oder beim ernsten Fährtenhundesport legt daher nicht der Hundeführer die Spur, sondern ein Dritter, der keinen Kontakt zum Hundeführer hat. Und damit sind wir bei dem Problem: Wenn die Mantrailer- Hundeführer vorab, gewollt oder zufällig, Infos von der Suchsituation hatten (etwa: "Wir suchen Sc., weiblich, Alter, Beschreibung, vermutlich von der Unterkunft... in Richtung zum Wanderweg E6...), dann ist der Hundeführer nicht mehr neutral und sein Hund eben auch nicht.

Bei einer gut vorbereiteten Suche wird der Hundeführer gar nicht informiert (allenfalls: Personensuche) und dem Hund nur die Geruchsprobe zur Verfügung gestellt an einem (vermuteten oder sicheren) Ausgangspunkt.

Wie hier im Falle von Sc. das Mantrailing vorbereitet und durchgeführt wurde, wissen wir leider nicht. Wir wissen nicht einmal, woraus die Geruchsprobe bestand. Das Kopfkissen aus dem Bett der Unterkunft wird eventuell schon gewaschen sein, persönliche Habe hatte Sc. wohl nicht zurückgelassen, eine Geruchsprobe könnte daher nur dem Auto entstammen oder von Angehörigen von zu Hause beschafft worden sein. Die Besorgung der Geruchsprobe könnte daher hier auch die erste Problemstelle und auch zeitverzögernd gewesen sein.
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Stimmt so nicht. Am Do., 10.09.2020, gabs die letzte Sichtung/Lebenszeichen, am Sa., 12.09.2020, wurde sie bei der Polizei als vermißt gemeldet, nachdem sie eben am Fr. 11.09.2020 nicht in Mainz bei dieser Freundin erschienen ist. Und erst am So., 13.09.2020, begannen die ganzen Suchaktionen, also ganze 3 Tage später.
Danke, da war ich ungenau. Beginn des Mantrailings also frühestens nach 72 Stunden und das bei Sonne, Sommertemperaturen in einem belebten Örtchen .... alles für die Geruchsspur leider abträglich.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 14:13
Zitat von LipperinLipperin schrieb:Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Mantrailing Stand heute keine exakte Wissenschaft ist und auch Experten noch nicht alles erklären können und wissen. Und dass es, wie bei den Menschen, auch bei den Hunden solche mit mehr oder weniger Fähigkeiten gibt - und diese dann noch besser oder schlechter trainiert sind.
Dabei sind sich ja nicht mal die Mantrailer untereinander einig, was möglich ist und was nicht.
Als Hundebesitzer zweifle ich auch nicht daran, dass Hunde riechtechnisch Außergewöhnliches leisten können. Aber Wunder können sie auch nicht vollbringen.

Nur stellt sich für mich halt wiederum im Fall S. die Frage, warum die K9-Hunde dann nicht schon im Juni 2021, als sie auch vor Ort waren, keine Spur aufgetan haben? Aber dann plötzlich im September 2021?

Wenn mir das einer schlüssig erklären und belegen kann, dann glaube ich es vielleicht.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 14:20
Ich bin von mehreren Seiten gefragt worden, ob ich zur Spürhundethematik hier etwas sagen könnte. Mache ich gerne. In diesem Fall kenne ich auch die Gegebenheiten gut, ich wohnte 10 Jahre nahe Wehr. Etwas Geduld bitte, ich lese mich erst noch besser ein.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 14:28
Zitat von frankysinatrafrankysinatra schrieb:Ein großes Problem bei dem Mantrailing und dem ähnlichen Fährtenhundesport (den ich ein wenig kenne) ist das Vorwissen und das Verhalten des Hundeführers. Wenn der Hundeführer positiv Kenntnis hat von der Geruchsspur, dann arbeitet der Hund nicht (nur) an der Geruchsspur, er arbeitet auch mit dem Verhalten des Hundeführers (Körpersprache, Blickrichtung etc). Bei einem ernsten Mantrailing- Training oder beim ernsten Fährtenhundesport legt daher nicht der Hundeführer die Spur, sondern ein Dritter, der keinen Kontakt zum Hundeführer hat. Und damit sind wir bei dem Problem: Wenn die Mantrailer- Hundeführer vorab, gewollt oder zufällig, Infos von der Suchsituation hatten (etwa: "Wir suchen Sc., weiblich, Alter, Beschreibung, vermutlich von der Unterkunft... in Richtung zum Wanderweg E6...), dann ist der Hundeführer nicht mehr neutral und sein Hund eben auch nicht.

Bei einer gut vorbereiteten Suche wird der Hundeführer gar nicht informiert (allenfalls: Personensuche) und dem Hund nur die Geruchsprobe zur Verfügung gestellt an einem (vermuteten oder sicheren) Ausgangspunkt.
Womit wir genau bei dem hier wären: dem single-blind-Trail und dem double-blind-Trail:
Auf dem single-blind Trail (zu deutsch "einfach blind") gibt es immer mindestens einen sogenannten "Wisser". Diese Person hat entweder (dies ist recht häufig so) den Runner - also die Versteckperson - ins Versteck gebracht, oder sie zumindest einen guten Teil des Weges begleitet. Für die restlichen Meter wird dann oft auch kurz vor Ort besprochen, wo genau der Runner sich nun versteckt. Manchmal - bei guter Ortskenntnis aller Beteiligten - wird der Trailverlauf mit dem Runner auch besprochen, und er geht alleine los, und versteckt sich am vereinbarten Ort.
Der double-blind Trail (zu deutsch "doppelt blind") gibt es - außer dem Runner (Versteckperson) selbst - absolut niemanden auf dem Trail der weiß, woher der Runner gelaufen ist, oder wo er sich versteckt hat. Das einzige was bei einem solchen Trail bekannt ist im Training, ist der Startpunkt. Ab hier ist alles offen und alles möglich, und nur der Runner selbst weiss den Rest.
Quelle:



http://www.teckel-on-tour.de/mantrailing_double_blind.htm


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 15:20
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Nur stellt sich für mich halt wiederum im Fall S. die Frage, warum die K9-Hunde dann nicht schon im Juni 2021, als sie auch vor Ort waren, keine Spur aufgetan haben? Aber dann plötzlich im September 2021?
Komisch woher die Information kommen soll, dass es bei der Hundesuche vor dem September diesen Jahres keine Spur gegeben haben soll, denn genau da gab es eben die gleiche Spur mit dem gleichen Ergebnis was eben im September 2021 nochmals bestätigt wurde. Sogar zusätzlich mit unterschiedlichen Suchhunden, die zum ersten mal mit dem Duftmuster gearbeitet haben.

Lg


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 15:39
Zitat von FindetScarlettFindetScarlett schrieb:Komisch woher die Information kommen soll, dass es bei der Hundesuche vor dem September diesen Jahres keine Spur gegeben haben soll, denn genau da gab es eben die gleiche Spur mit dem gleichen Ergebnis was eben im September 2021 nochmals bestätigt wurde. Sogar zusätzlich mit unterschiedlichen Suchhunden, die zum ersten mal mit dem Duftmuster gearbeitet haben.

Lg
Na also. Das ist nämlich auch das was ich gehört hatte.
Und dass beide Hundetruppen unabhängig voneinander zufällig die E6 entlanggelaufen sind, ist statistisch gesehen vollkommen unwahrscheinlich.
Deshalb glaube ich auch, dass da was dran ist.

Und da können mich auch irgendwelche Texte von Wikipedia nicht vom Gegenteil überzeugen. Fakt ist doch, dass das Mantrailing bislang kein sehr gut erforschtes Gebiet ist und scheinbar niemand von uns wissenschaftliche Versuche dazu durchgeführt hat. Auch im Internet ist die Fülle an wissenschaftlichen Artikeln zu dem Thema nicht sehr groß.

Die einzige andere Möglichkeit wäre, dass man die Hunde absichtlich auf diesen Weg gedrängt hat, wovon ich aber nicht ausgehe.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 15:59
Zitat von EmpyriaEmpyria schrieb:Die einzige andere Möglichkeit wäre, dass man die Hunde absichtlich auf diesen Weg gedrängt hat, wovon ich aber nicht ausgehe.
Eine sehr viel wahrscheinlichere Variante ist, dass die Spürhunde der zweiten Mannschaft den Spuren der ersten gefolgt sind. Das kommt vor.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 16:15
Zitat von LipperinLipperin schrieb:Was ich im Zusammenhang mit diesem Fall erstmals gehört habe ist, dass Hunde wohl auch Rückwärtsspuren verfolgen können (vom Auffindeort zum Haus des Tatverdächtigen, wo der spätere Tote sich vorher aufgehalten hat). Dazu haben ich auch einen Artikel gefunden. Es ist wohl noch mal schwieriger für die Hunde:
Über diese Aussage und den Artikel habe ich mich schon lange gewundert. So weit mir bekannt ist, waren die Hunde hier lediglich bei einer älteren Spur erfolgreich, nahmen also nicht wie üblich die frischeste - was schon schwer bis nicht machbar genug ist - nicht jedoch vom Fundort zum Startort zurück.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 16:44
Danke @Evil-Eve dass du dich mit deiner Sachkunde einbringst. Bitte schreibe weiter hier mit.

Dass die Spürhunde der zweiten Mannschaft den Spuren der ersten gefolgt sein könnten, bestätigt meine vage Vermutung. Als Laie wusste ich nicht, ob so etwas möglich ist.

Etwas irritiert bin ich von @FindetScarlett 's obiger Aussage. Ich verstehe diese so, dass Suchhunde bereits vor dem September 2021 exakt dieselbe Spur wie eben in diesem September aufgenommen haben: Die Spur auf der E6, die im Bereich Wehratalbrücke/Wanderparkplatz (an der nach Wehr führenden Strasse) abrupt endet.

Dann wollte man wohl mit der Zuhilfenahme des zweiten Teams jetzt im September ganz sicher gehen, dass die früher aufgetane Spur zur Brücke/zum Parkplatz die richtige ist, und ist aus diesem Grund damals beim Vorliegen des ersten Ergebnisses nicht damit an die Öffentlichkeit gegangen? Denn ich erinnere mich nur, die Info über die Spur zur Brücke/Parkplatz erstmals im Herbst 2021 gelesen zu haben.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 16:52
Ich dachte, die erste Spur ging zum Ibacher Kreuz. Könnte das bitte jemand nochmal in die passende Reihenfolge bringen?


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.11.2021 um 16:55
Ja, so viele Spuren auf einmal - oder gar keine Spur? -, der Überblick geht langsam aber sicher verloren. Ich komme auch nicht mehr mit, was es mit den Spuren allen auf sich hat.


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