Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

AnnCarola schrieb:Wieso denkst du so unflexibel? In Todtmoos hatte sie schon zwei Nächte verbracht. Das hat ihr vllt gereicht. Kannst du dir nicht vorstellen, dass sie auch noch etwas anderes kennen lernen und erleben wollte?

Bin nicht sicher, ob meine Theorie unflexibel ist, zB war ich ja grundsätzlich davon ausgegangen, dass Scarlett nicht unbedingt den Ehrgeiz hat, den Schluchtensteig zu Ende zu laufen, sondern hatte ihr durchaus eine spontane Planänderung für den letzten Tag unterstellt.

Wenn man Scarlett allerdings den Ehrgeiz unterstellt, den Schluchtensteig zu Ende wandern zu wollen, dann passt es für mich einfach nicht ins Bild, kurz vor der Schlussetappe noch einen ausgiebigen "Besichtigungstag" in einer Gegend zu planen, die man auch nach erfolgreicher Bewältigung des Schluchtensteigs hätte einplanen können.
Soviel Geschick bei der Routenplanung traue ich der WWW-affinen Scarlett einfach zu, dass sie eine Besichtigung interessanter Plätze am Hochrhein auf der Rückfahrt vorgenommen hätte. Das hätte doch auch zeitlich viel besser ins Konzept gepasst: Relativ früh am Freitag von Stühlingen losfahren, dann mittags meinetwegen in Bad Säckingen Station machen, um sich dann am frühen Nachmittag (ohne die Anstrengung einer siebenstündigen Wanderung) auf die Autobahn Richtung Norden zu begeben.

Natürlich ist jeder Mensch anders und man kann sich nur aufgrund der Aussagen von Teutone oder anderen, die Scarlett nahestehen, in ihre Gedankenwelt versetzen.

Aber soweit ich mich erinnere, hast du selbst einmal ausgeführt, dass der Schluchtensteig nicht mit dem von Scarlett zuvor absolvierten "camino frances" vergleichbar sei. Ich gehe davon aus, dass Scarlett dies während ihrer Schwarzwaldtour auch so empfunden hat und deswegen vermeiden wollte, sich vor der Rückfahrt komplett auszupowern.

Eine Ausnahme wäre natürlich dann denkbar, wenn sie am Donnerstag aus irgendwelchen Gründen vollkommen erschöpft und indisponiert gewesen wäre. Aber hätte sie das nicht zumindest gegenüber ihrer Freundin am Telefon erwähnt?

Fridolin31 schrieb:Eine Ausnahme wäre natürlich dann denkbar, wenn sie am Donnerstag aus irgendwelchen Gründen vollkommen erschöpft und indisponiert gewesen wäre. Aber hätte sie das nicht zumindest gegenüber ihrer Freundin am Telefon erwähnt?

Das sehe ich Prinzip alles ähnlich und bin im vorigen Post auch darauf eingegangen, dass sie eventuell zu erschöpft war.
Die Frage ist dann allerdings, warum hat sie es nicht erwähnt oder waren das die Belanglosigkeiten? Nach dem Motto:
"Ich konnte heute Nacht nicht gut schlafen, bin müde, trinke gerade einen Smoothie..." und dachte sich im Anschluss erst,
dass sie es so nicht schaffen wird und besser den Wagen holen sollte, um u.a. auch nicht mehr in der Kirchberghütte o.ä. über-
nachten zu müssen?
Warum macht sie aber dann das Handy aus oder hat man auf der Strecke zum IK keinen Empfang?

Fridolin31 schrieb:und deswegen vermeiden wollte, sich vor der Rückfahrt komplett auszupowern.

Wenn man gut geschlafen hat und auch sonst alles stimmt, dann ist man nach der 6. Etappe eigentlich nicht komplett ausgepowert, vorausgesetzt, man ist einigermaßen fit und geübt.
Jedenfalls war ich danach noch in recht guter Verfassung und ich hätte, obwohl ich 40 Jahre älter bin als Scarlett, ohne weiteres noch 350 km nach Mainz fahren können.

Fridolin31 schrieb:Soviel Geschick bei der Routenplanung traue ich der WWW-affinen Scarlett einfach zu, dass sie eine Besichtigung interessanter Plätze am Hochrhein auf der Rückfahrt vorgenommen hätte.

Zu Hause auf der Couch kann man viel planen. In der Realität sieht´s dann oft anders aus (z.B. schlaflose Nacht oder mehrere schlaflose Nächte). Ich weiß, von was ich spreche, denn ich kann auf meinen Touren oft auch nicht schlafen. Man ist zwar todmüde, aber trotzdem findet man keine Ruhe, vllt weil man zu viele Eindrücke zu verarbeiten hat.

Ich denke mal es wäre relativ egal gewesen,ob die Scarlett nun am Freitag bei ihrer Freundin in Mainz angekommen wäre,
oder erst Sa. oder So.
Deswegen hätte sie sich sicher keinen Megastress gemacht.

Würde man in der heutigen digitalen Welt theoretisch herausfinden können, welche Fahrzeuge sich am oder nahe des IK aufhielten, als das Handy von Sc. abgeschaltet wurde...?

Nein, das ist nicht möglich

Hätte sie denn zu dem Zeitpunkt als sie das Handy ausgeschaltet hat, am IK bzw. dort schon in einem (fremden) Auto sein können, wenn sie um ca. 10.15 Uhr erst von Edeka zum keltischen L. , über Todtmoos Mitte zum IK hoch gewandert wäre? Vielleicht doch eher Netzprobleme, wie beim Telefonieren?

xy2017 schrieb:Hätte sie denn zu dem Zeitpunkt als sie das Handy ausgeschaltet hat, am IK bzw. dort schon in einem (fremden) Auto sein können, wenn sie um ca. 10.15 Uhr erst von Edeka zum keltischen L. , über Todtmoos Mitte zum IK hoch gewandert wäre?

Ich hatte das schon mal geschrieben, wie weit sie ab 10:15 Uhr in diesen 33 Minuten in östlicher wie westlicher Richtung gekommen wäre. (Bild Nr. 291)

Telefoniert hat sie ja erst kurz vor 11 Uhr. Im Edeka war sie bis 10:15 Uhr. Zumindest dass sie im Edeka war, ist ja zweifelsfrei belegt, die Fotos der Videokamera sind von 10:10 und 10:11. Und danach klafft ein Loch von 33 Minuten lt. Timeline (sh. Foto 44). Dass sie bei diesem in der Timeline vorgeschlagenem Labyrinth war, ist weder sicher noch bestätigt. Oder dass sie die 33 Minuten im Kurpark verbracht hat, auch nicht.

Sie hätte genau so gut in diesen 33 Minuten den regulären Weg der 6. Etappe einschlagen können. Für die knapp 2 km von der Kirchberghütte zum Edeka hat sie ca. 30 Minuten gebraucht. Und nimmt man jetzt die 33 Minuten lt. Timeline von 10:15 Uhr bis 10:48 Uhr, dann wäre sie da auch knapp 2 km weit gekommen. Und dann wäre sie um 10:48 Uhr oben bei der Reha-Klinik gewesen. Dort kann man sich auch hinsetzen und könnte telefonieren, da hat man sicher noch Netz. Wäre sie knapp 2 km in 33 Minuten in Richtung IK gegangen, wäre sie irgendwo oben im Wald gewesen, ob es da noch ausreichendes Netz hat, keine Ahnung und wenn, dann wahrscheinlich mehr schlecht als recht und dort im Wald Telefonate zu tätigen halte ich auch eher für sinnfrei.

Beitrag von CorvusCorax (Seite 422)

bzgl. handy könnte ich mir schon gut vorstellen, dass sie nach den 2 telefonaten (eins nach asien?) gemerkt hat, dass die batterieleistung ziemlich verbraucht wurde - u.a. vielleicht auch am morgen nicht vollständig geladen war, da sie die nacht nicht gut schlief (ist das fakt?)und deshalb am handy war - und sich deshalb dazu entschloss das handy entweder in flugmodus zu versetzen oder ganz auszuschalten...
denke dafür hätte sie sich aber in sicherheit wiegen müssen, sprich die theorie jemandem ausgestellt zu sein, würde flach fallen...
vielleicht wollte sie effektiv am IK zu einem bus (und zurück zum auto?) - handyaktivität gegen 12 könnte sich mit einer kontrolle der uhr am handy nach ankunft am IK erklären?

gründe fürs nicht laufen der 6. etappe gibt es einige. sie könnte sich auch schlicht nicht fit gefühlt haben - kommt bei uns frauen auch regelmäßig ca. 1 x alle 28 tage vor, vielleicht deshalb auch umweg zum edeka und entschluss sich die mehrstündige wanderung nicht anzutun. muss matürlich nicht sein und müsste auch kein hindernis zum wandern sein, kann aber.

mysterika schrieb:Ich bin kurz vor St. Blasien links in einen solchen Weg abgebogen und dort mit meinem Hund gelaufen, auch abseits des Weges. Es gab extrem dichtes Tannengehölz, alles mögliche könnte man dort verstecken. Aber vielleicht wurde dort schon überall gesucht...

Das bezweifle ich sehr.

menari schrieb:Dann sollte man vom IK aus in alle Richtungen, ich sag mal 10 km fahren und überall wo es eine Waldeinfahrt gibt, sollte man reinfahren und die nähere Umgebung absuchen.

CorvusCorax schrieb:Das ist aber ein Riesengebiet

Stimmt vermutlich. Es ist dennoch mMn der sinnvollste Ansatz.

CorvusCorax schrieb:und wäre ein Fall für Hundertschaften.

Das ist leider nicht zu erwarten.

CorvusCorax schrieb:Auf der Karte siehts ja klar umrissen und überschaubar aus, steht man aber dort oben, sieht man sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und dann noch jede Waldeinfahrt abfahren, die es auf diesem Rundkurs gibt (abgesehen davon, dass das nicht geht), dann ist man die nächsten Monate beschäftigt.

Stimmt vermutlich auch. Aber es ist jetzt eher nicht mehr eine Frage der Zeit.

Vor dem Background, dass zuvor in St. Blasien alle Unterkünfte ausgebucht gewesen sein sollen, ist es umso erstaunlicher, dass sie sich, nach dieser Erfahrung, nicht vorab um Quartier für den Abend des 10. in Wehr gekümmert hat.
Das würde heissen, sie war in der Hinsicht generell unbekümmert und flexibel, - oder wollte zelten, - oder wollte von Wehr abends weiter nach Stühlingen, - oder hatte Wehr nicht mehr auf ihrer Route.

Menaris Anregung, vom IK aus in die Waldeinfahrten reinzufahren und dort die nähere Umgebung abzusuchen, halte ich auch für einen sehr sinnvollen Ansatz.

lemystere schrieb:Menaris Anregung, vom IK aus in die Waldeinfahrten reinzufahren und dort die nähere Umgebung abzusuchen, halte ich auch für einen sehr sinnvollen Ansatz.

Das sind Waldwege und keine öffentlichen Straßen und dabei sollte es auch bleiben!

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Es ist gemeint: Die Polizei sollte dort suchen, niemand anders.

lemystere schrieb:um 07:58
Es ist gemeint: Die Polizei sollte dort suchen, niemand anders.

Ja, aber das ist der Punkt. Die Polizei würde da auch nicht einfach so reinfahren und die naturschutzrechtlichen Begebenheiten berücksichtigen. Diesen Respekt traue ich nicht allen Hobbysuchern zu und daher sind die Behörden inzwischen wachsam. Die sollen ruhig saftige Bussgelder ausstellen, wenn da so ein Chaot buddelt oder mit dem Auto in den Wald fährt.

Glasengel schrieb:Ja, aber das ist der Punkt. Die Polizei würde da auch nicht einfach so reinfahren und die naturschutzrechtlichen Begebenheiten berücksichtigen. Diesen Respekt traue ich nicht allen Hobbysuchern zu und daher sind die Behörden inzwischen wachsam. Die sollen ruhig saftige Bussgelder ausstellen, wenn da so ein Chaot buddelt oder mit dem Auto in den Wald fährt.

Nur mal so nebenbei...
Ich finde es eher noch erschreckender was alles an Müll rumliegt und daher könnte man das Suchen auch dazu nutzen den Müll nebenher noch einzusammeln.
Eventuell findet man dabei auch etwas wo Scarlett gehört.

Hexelchen schrieb:Eventuell findet man dabei auch etwas wo Scarlett gehört.

Da müsstest du halt wissen, was ihr gehört. Ich hoffe für die Familie, dass im Sommer die Pilzsammler oder Beerensammler fündig werden und dass man dann einigermaßen nachvollziehen kann, was mit ihr passiert ist.

MissMary schrieb:Da müsstest du halt wissen, was ihr gehört.

Einge Dinge sind ja bekannt, Zelt, Rucksack, Mütze, Schuhe, Hose, gelbes Alarmherz, Handy, Autoschlüssel, Sonnenbrille, und Ausweis usw. sonstige Kleiderstücke kann man ja anhand von Geschlecht und Größe auch gut eingrenzen.

@Hexelchen

Das kann aber nur jemand eingrenzen, wo den Vermissten Fall kennt bzw auch die Gegenstände wo zu Ihr gehören. Personen wo nichts davon wissen, können überhaupt nichts eingrenzen. Und so oft erlebt man es, das Dinge Monate irgendwo rum liegen ohne das dem ganzen Beachtung geschenkt wird. Ein Beispiel, eine Kinder Sonnenbrille lag bestimmt ein Jahr lang an einer Lichtung, niemand hat diese mitgenommen, irgendwo abgegeben. Und so passiert es mit vielen Gegenständen.

Ich hoffe auch, dass Beeren oder Pilz Sammler irgendwas finden werden, wo den Vermissten Fall aufklären wird. Zu wünschen ist es der Familie. Und ich hoffe einfach nicht das es Jahre gehen wird.

@Lieselottela

Na ich meinte auch nicht jeden Spaziergänger, sondern schon die Suchenden.

Hexelchen schrieb:Nur mal so nebenbei...
Ich finde es eher noch erschreckender was alles an Müll rumliegt und daher könnte man das Suchen auch dazu nutzen den Müll nebenher noch einzusammeln.
Eventuell findet man dabei auch etwas wo Scarlett gehört.

Da liegt kein Müll, nur an den Strassen oder im unteren Gebiet Richtung Wehrhalden. Das Gebiet wird gehütet wie der Auerhahn und ist der Augapfel in der Region. Die Behörden vor Ort sind zum Glück alarmiert und informiert.