Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

lemystere schrieb:der ihr anbot, sie im Auto mitzunehmen

Die Frage ist halt mit welchem Vorwand dieser "jemand" Sie dann ins Auto bekommt? Was sagt diese Person zu Scarlett damit Sie mit geht? Sie steigt bestimmt nicht einfach zu einem fremden ins Auto ein

@Tilikum

Es könnte jemand gewesen sein, den sie schon mal getroffen hatte in den Tagen ihrer Wanderung, so dass man sich zumindest flüchtig kannte. Den muss sie ihrer Familie und Freunden gegenüber nicht mal erwähnt haben. Somit würde dann auch jeder Hinweis auf eine solche Person fehlen. Er könnte ihr angeboten haben, sie zum Einstieg der 6. Etappe zu fahren oder auch nach Au, um direkt mit dem anspruchsvolleren Teil der Wanderstrecke zu beginnen und den nicht so reizvollen Streckenabschnitt auszulassen. Oder hat ihr einen Abstecher zu einer anderen Sehenswürdigkeit vorgeschlagen. Aber das hatten wir alles schon, so wie auch andere Szenarien, und kommen einfach nicht weiter, drehen uns im Kreis. Wo soll man noch ansetzen?

@lemystere
Das wäre ein mögliches Szenario ja. Es ist halt wirklich ein Rätsel :(

Aber hätte sie dann ihr Handy nicht angelassen während der Fahrt, dann hätte man etwas
in der Zeitachse gesehen?

Sie lief als Fremde mit angeschaltetem Handy von der Kirchberghütte zum Edeka und dann zum Labyrinth,sie hat es doch sicher zum navigieren benutzt?!
Aber warum stellt sie es dann am Labyrinth ab und nicht erst am Einstieg des Steiges wo die Beschilderung beginnt?
Findet man das als Fremder überhaupt ohne weiteres?
Für mich ist das unlogisch.

gast99 schrieb:Aber warum stellt sie es dann am Labyrinth ab und nicht erst am Einstieg des Steiges wo die Beschilderung beginnt?
Findet man das als Fremder überhaupt ohne weiteres?

Dieses Labyrinth ist doch auch immer mit einem Fragezeichen versehen; war lediglich ein Google-Vorschlag in der Timeline. Und ob sie das Handy auf Höhe des Labyrinths oder ein paar Hundert Meter weiter ortseinwärts ausgestellt hat, ist wohl unerheblich. Sie kann genau so gut auf Höhe des Einstiegs gewesen sein.

Die Etappe 6 beginnt quasi mitten im Ort. Und wenn sie den Abend zuvor im Asia war, hat sie sich genau auf dieser Meile bewegt, also da sieht man dann auch Schilder. In der Kirchberghütte soll sie nach dem Asia-Besuch den restlichen Abend aktiv am Handy gewesen sein; da schaut man sich dann sicher auch Karten u.ä. für die Tour am nächsten Tag an. Also, um den Einstieg zu finden, muß man sich nicht per Handy da hin navigieren.

MarylinM schrieb:Ja klar. Daher dachte ich ja auch an Leute, die AB dem 10.09., also eher kurz danach, mit ihrem Hund unterwegs waren und etwas an dessen Verhalten auffällig war.

Ob die heute noch wüssten wo sie damals unterwegs waren, ist natürlich nochmal eine andere Frage.

Die Familie hat damals Hundebesitzer dazu aufgerufen, sich zu melden, falls ihr hund sich in der Zeit seltsam verhalten hat. Stand in den Suchanzeigen und auf der Homepage.

CorvusCorax schrieb:Einer meiner Hunde hat zwar ne Supernase und nimmt jede Spur auf, allerdings gab es auf meinen ganzen Geländegängen nie eine Auffälligkeit. Ein Bekannter ist mit seinem Hund im hiesigen Gelände eh immer unterwegs, kennt die Steilhänge und verstecktesten Pfade wie seine Westentasche, und der kann seinen Hund hangauf- hangab schicken, was der ab und an mitbringt, sind allenfalls Wildknochen. Hänge von oben, von unten, von der Seite abgesucht, großräumig, beidseitig - nichts, nada, niente. Ich kann mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen, dass sie an irgendeiner Stelle, die für einen Absturz in Frage kommt, liegen könnte.

Das ist sehr interessant, das von einem Ortskundigen zu hören. Meinst du mit damit den Schluchtensteig oder auch die Strecke von Zell? Aber da stand ja irgendwo im Thread, dass da nur breite Wanderwege sind und man da nicht abstürzen kann.

Schade, dass sich Scarletts Papa nicht mehr meldet, ob es etwas Neues gibt oder neue Spuren. Aber natürlich wird der Mann seine Kraft und Energie an anderer Stelle brauchen. Die Familie tut mir so Leid. Wie schlimm muss diese Ungewissheit sein!

hpoirot schrieb:Das ist sehr interessant, das von einem Ortskundigen zu hören. Meinst du mit damit den Schluchtensteig oder auch die Strecke von Zell? Aber da stand ja irgendwo im Thread, dass da nur breite Wanderwege sind und man da nicht abstürzen kann.

Der ist mit Hund im gesamten Areal Wehratal unterwegs, ostseits die gesamte Strecke bis auf die Höhen des Hornbergs, westseits bis Höhe Gersbach, jeder Felsvorsprung, jeder Abhang. Ist ja ein Gebiet der 1000 Wege, da kann man laufen bis man scheckig ist. Das, was halt alle hier seit Monaten laufen.

Die Strecke nach Zell, die man von Todtmoos aus nimmt, über St. Antoni, Altenstein bis runter zur Hohen Möhr bin ich vor Monaten schon gelaufen, Teilstück Hohe Möhr bis fast runter nach Zell. Wie viele andere auch. Auf diesen Waldwegen kann man höchstens vor Erschöpfung tot zusammenbrechen, aber abstürzen? Gut, manche stolpern auch über eine Bordsteinkante und brechen sich das Genick, nichts ist unmöglich. Wäre sie dort irgendwo, hätte man sie finden müssen, ist Wirtschaftswald und überall wird gerodet ohne Ende.

CorvusCorax schrieb:Der ist mit Hund im gesamten Areal Wehratal unterwegs, ostseits die gesamte Strecke bis auf die Höhen des Hornbergs, westseits bis Höhe Gersbach, jeder Felsvorsprung, jeder Abhang. Ist ja ein Gebiet der 1000 Wege, da kann man laufen bis man scheckig ist. Das, was halt alle hier seit Monaten laufen.

Die Strecke nach Zell, die man von Todtmoos aus nimmt, über St. Antoni, Altenstein bis runter zur Hohen Möhr bin ich vor Monaten schon gelaufen, Teilstück Hohe Möhr bis fast runter nach Zell. Wie viele andere auch. Auf diesen Waldwegen kann man höchstens vor Erschöpfung tot zusammenbrechen, aber abstürzen? Gut, manche stolpern auch über eine Bordsteinkante und brechen sich das Genick, nichts ist unmöglich. Wäre sie dort irgendwo, hätte man sie finden müssen, ist Wirtschaftswald und überall wird gerodet ohne Ende.

Danke, dass ihr euch alle die Zeit nehmt und euch so viel Mühe macht, das ist eine Hammerleistung! Wahrscheinlich ist sie wirklich nicht da. Dann würde nur noch Aussteigen oder Verbrechen in Frage kommen. Hoffen wir auf Ersteres, auch wenn es unwahrscheinlich erscheint.

Ich habe noch 2 Fragen an alle, die sich damit auskennen:

1) Da ja noch gar nichts von Scarlett gefunden wurde, hat sie wahrscheinlich ihre Papiere bei sich. Sie ist ja nur in D "zur Fahndung" ausgeschrieben. D.h. sie könnte sich mit ihren Papieren außerhalb Deutschlands frei bewegen ohne aufzufallen? Falls dem so ist, wer könnte veranlassen, dass sie international gemeldet wird? Die Eltern? Die Polizei?

2) Ich habe mir die letzten Tage mal bei google Fälle angesehen, bei denen Wanderer beim Wandern tödlich verunglückt sind. Blitzschläge und Gletscherspalten sind wohl definitiv auszuschließen, ebenso ein Kuhangriff. Die restlichen Gründe waren Erdrutsch, Fels- und Steinschläge. Den Ortskundigen aber, die sich so viel Arbeit beim Suchen gemacht haben, würde aber auffallen, wenn irgendwo was ins Rutschen gekommen ist, oder?

Mir geistert seit Monaten was durch den Sinn, das ich mir nicht zu schreiben getraut habe, weil es eigentlich besonders unrealistisch ist.
Und zwar kommt im Südwesten von BaWü die giftige Aspisviper, als in Deutschland äusserst seltene Art, in freier Natur vor. Sie liebt Geröllhalden, Böschungen, felsiges Gelände. Nun weiss ich nicht genau, ob sie auch in dem Gebiet, wo Scarlett vermutet wird (einschliesslich Wiesental) beheimatet ist. Am Biss dieser Vipernart ist vor einigen Jahren ein Mensch gestorben. War aber kein Wanderer, sondern ein 53jähriger Dompteur. Der Tod erfolgte innerhalb von wenigen Minuten. (einfach Aspisviper und Gift googlen)
Ihr Einheimischen lacht mich bestimmt jetzt aus;) Wahrscheinlich wurde da noch nie so eine Viper gesichtet. Oder doch? Oder eine andere giftige Schlange? Ich dachte mir, falls es sich doch um einen Unfall, ein Unglück handelt, Scarlett könnte eine Begegnung mit einer Aspisviper oder Kreuzotter gehabt haben. Aber dann ist es weiterhin sehr seltsam, dass es keine Spur von ihr gibt.

hpoirot schrieb:2) Ich habe mir die letzten Tage mal bei google Fälle angesehen, bei denen Wanderer beim Wandern tödlich verunglückt sind. Blitzschläge und Gletscherspalten sind wohl definitiv auszuschließen, ebenso ein Kuhangriff. Die restlichen Gründe waren Erdrutsch, Fels- und Steinschläge. Den Ortskundigen aber, die sich so viel Arbeit beim Suchen gemacht haben, würde aber auffallen, wenn irgendwo was ins Rutschen gekommen ist, oder?

Zumal solche Erdrutsche und Murenabgänge meist noch anderweitige Arbeiten nach sich ziehen wie z.B.: Wege freiräumen etc.

lemystere schrieb:Mir geistert seit Monaten was durch den Sinn, das ich mir nicht zu schreiben getraut habe, weil es eigentlich besonders unrealistisch ist.
Und zwar kommt im Südwesten von BaWü die giftige Aspisviper, als in Deutschland äusserst seltene Art, in freier Natur vor. Sie liebt Geröllhalden, Böschungen, felsiges Gelände. Nun weiss ich nicht genau, ob sie auch in dem Gebiet, wo Scarlett vermutet wird (einschliesslich Wiesental) beheimatet ist. Am Biss dieser Vipernart ist vor einigen Jahren ein Mensch gestorben. War aber kein Wanderer, sondern ein 53jähriger Dompteur. Der Tod erfolgte innerhalb von wenigen Minuten. (einfach Aspisviper und Gift googlen)
Ihr Einheimischen lacht mich bestimmt jetzt aus;) Wahrscheinlich wurde da noch nie so eine Viper gesichtet. Oder doch? Oder eine andere giftige Schlange? Ich dachte mir, falls es sich doch um einen Unfall, ein Unglück handelt, Scarlett könnte eine Begegnung mit einer Aspisviper oder Kreuzotter gehabt haben. Aber dann ist es weiterhin sehr seltsam, dass es keine Spur von ihr gibt.

Selbst wenn das so wäre, hätte man sie ja doch finden müssen...

mokuzai schrieb:Zumal solche Erdrutsche und Murenabgänge meist noch anderweitige Arbeiten nach sich ziehen wie z.B.: Wege freiräumen etc.

Ja, das stimmt wohl, danke. Dann würde das auch ausscheiden.

Was mir noch einfällt, auf den Social Media Accounts hat Scarlett ja jede Menge Freunde aus aller Welt, vor allem aus ihren "Reisegebieten". Falls die Angehörigen Zugang zu den Profilen haben, wäre es doch eine Möglichkeit, die englische Vermisstenanzeige direkt auf ihre Profile zu stellen. Man könnte so ja ganz viele Menschen weltweit erreichen?

lemystere schrieb:Mir geistert seit Monaten was durch den Sinn, das ich mir nicht zu schreiben getraut habe, weil es eigentlich besonders unrealistisch ist.

Wo wir gerade bei unrealistischen oder unwahrscheinlichen Szenarien sind: Scarlett ist ja nun mal wie vom Erdboden verschwunden- es gibt doch in dieser Gegen des Schwarzwalds auch Höhlen, wie z.B. die Erdmannshöhle. D.h. daß der Untergrund zum Teil hohl ist. Da können doch auch mal Felsspalten entstehen, die oft lange Zeit unentdeckt bleiben. Könnte es sein, daß sie irgendwo abseits des Weges, z.B. auf der Suche nach einem stillen Örtchen, irgendwo in eine Spalte gefallen ist? Ich weiß, das ist sehr unwahrscheinlich, aber wer weiß.....

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.triberg-frau-steckt-in-felsspalte-fest.65804726-be84-4e26-9722-ce31a8bc845b.html

Ich versuche es auch einmal mit einem alternativen Szenario. Eine vage Angelegenheit sind ja die Hundespuren: sie sollen von der Unterkunft und vom Edeka zum Ibacher (Straßen-, nehmen wir mal an, nicht Friedens-)Kreuz geführt haben. Es gibt aber nun keinen plausiblen Grund, warum sie dort hin hätte wollen (wenn sie die fünfte Etappe planmäßig gewandert wäre, wäre sie dort vorbeigekommen, wenn sie mit dem Bus nach St. Blasien zurück hätte wollen, hätte sie wesentlich mehr sinnvolle Fahrten direkt von Todtmoos aus gehabt, es gibt auch keinen Sinn, wenn sie mit jmd. anderem irgendwo anders hin fahren wollen, sich ausgerechnet dort zu verabreden...).

Es wurde gerätselt, inwiefern Hunde Vorwärts- und Rückwärtsspuren auseinanderhalten könnten. Mein Vorschlag, vielleicht sind sie unbemerkt von einer Vorwärts- auf eine Rückwärtsspur gekommen, weil es keine Vorwärtsspur mehr gab. Folgendes Szenario wäre möglich:

S. geht morgens 'durch den Ort' am Kurpark entlang zum Edeka und denselben Weg zurück. Dann ändert sie die Richtung nach Osten und biegt dabei auf ihren Hin-Weg des gestrigen Tages ab. Etwa vom Asia Restaurant über die Haupstraße zur Landstraße. Dort könnte sie (evtl. recht spontan) mit einer (motorisierten) Bekanntschaft des vorherigen Abends oder des Frühstücks am gleichen Morgen verabredet gewesen sein, um beispielsweise zum 'unteren' Einstieg in die 6. Etappe ('Au') oder zu einem alternativen Tagesziel (Badesee, weniger anstrengende Wanderroute wg. kleiner Wehwehchen oder dergleichen) zu gelangen.

Damit endet hier die Spur, die Hunde könnten nun 'zurück' oder der 'Rückwärtsspur' folgen, die sich vielleicht am Ibacher Kreuz eher 'verliert' als endet (sie könnte hier beispielsweise am Vortag einen Aufenthalt gehabt haben, in verschiedene Richtungen kurz gegangen sein, so dass auch eine Spur weiter 'rückwärts' schwer zu finden ist?! Dazu wissen wir aber leider zu wenig über das Verhalten der Hunde.

Handy könnte dann ausgeschaltet gewesen sein, oder es ging aus dem Ort heraus in ein Funkloch.

Ich denke es ist einer der wenigen Fälle in denen ein Mensch freiwillig untergetaucht sein könnte.
Warum ich das glaube:
- Das Mädchen hat alles dabei was es fürs Erste braucht. Papiere, Kleidung, Schlafsachen. Wieviel Geld sie dabei hatte, ist unklar, aber vielleicht reichte es eine Zeitlang.
- Es wurde vorher eine Tour gemacht mit ihrer Mutter, wenn ich mich recht erinnere. Sie hat also für ihre Angehörigen noch intensive Erinnerungen geschaffen.
- Sie verschwindet in unwegsamen Gelände. Damit wird gleich eine potentielle Antwort darauf geliefert was passiert sein könnte, nämlich ein Unfall.

Ich gehe nicht unbedingt davon aus, dass das Verschwinden lange geplant war. Es könnte eine spontane Eingebung gewesen sein, wo sie doch alles nötige dabei hatte. Dieses Phänomen wird auch als Fuege beschrieben.

@Listeria
Fugue ist der Begriff;)

Ja, das versuchte ich noch zu korrigieren.
Bei den ganzen Annahmen, dass sie irgendwo ins Auto gestiegen ist muss man sich halt fragen: warum sollte sie? Beim Wandern geht es ja um Wegstrecke und nicht darum irgendwo schnellstmöglich anzukommen.

Und dann, was tat ein potentieller Entführer mit dem Rucksack? Warum sollte er ein so riesiges sperrige Teil mitnehmen und verstecken? Wahrscheinlicher wäre gewesen den Rucksack am Ort der Entführung liegen zu lassen. Sofern es überhaupt gelingt ein Mädchen mit so einem Riesenteil am Rücken zu überwältigen.

CorvusCorax schrieb:Dieses Labyrinth ist doch auch immer mit einem Fragezeichen versehen; war lediglich ein Google-Vorschlag in der Timeline. Und ob sie das Handy auf Höhe des Labyrinths oder ein paar Hundert Meter weiter ortseinwärts ausgestellt hat, ist wohl unerheblich. Sie kann genau so gut auf Höhe des Einstiegs gewesen sein.

Ja gut,es gibt da immernoch die Aussagen der Telefonkontakte,dass sich im Hintergrund eine grüne Wiese befunden haben soll.
Bei 2 Telefonaten hintereinander wird sie wohl eher nicht an der Strasse gestanden haben mit ihrem schweren Rucksack,sondern
sich wohl schon eine Banke gesucht haben.
Falls der Vater hier noch mitliest,hätte ich noch eine Frage,hat sie den auf den anderen 5 Etappen ihr Handy angelassen,bzw.
gibt es jeweils eine vollständige Timeline und hat sie eine Powerbank besessen,bzw. machte Akkusparen auf der 6ten überhaupt Sinn?