Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Freezingstar schrieb:Wie kommen manche von uns drauf, dass sie im Wald übernachten wollte oder gar bushcrafting gemacht hat? Sie hat auf Campingplätzen und im Hotel übernachtet und während der Tour ein örtliches Restaurant bei Google bewertet... klingt mir nicht nach bushcrafting.

Das war wohl ich. Hatte das aber absichtlich als Frage formuliert und nicht als These.

MettMax schrieb:Sind irgendwo ihre "Wandergewohnheiten" ersichtlich? Ging es da nur um Wandern? Oder doch schon in die Richtung Bushcrafting? Hat sie sich nur von gekauften Lebensmitteln ernährt, oder auch von dem, was man in Wald und Flur so findet?

NaturalJuice schrieb:Bei den meisten Klöstern herrscht Handy und PC-Verbot und dort kann man zwischen 7 Tagen und 12 Wochen Aufenthalt haben.

Naja, das bedeutet aber ja nicht, dass man nicht vorher daheim irgendwie Bescheid gibt.
So naiv, nicht zu wissen, dass sie so sonst eine Riesensuchaktion auslöst, scheint sie mir nicht zu sein.
Wenn sie nicht unterwegs verunfallt ist, befürchte ich auch, sie kann jemandem aufgefallen sein, der sie dann am Ende des Weges, vielleicht sogar am Busbahnhof dann einfach eingesammelt hat und der sich denken kann, dass man sie praktischerweise erst lange und umfangreich auf der Wegstrecke suchen dürfte.
Vielleicht hat sie morgens im Edeka schon jemand gesehen, oder sie sich auf dem befahrbaren Beginn der Wanderstrecke sogar schon ins Auto geholt.
Am Ende an der Minigolfanlage wäre auch so eine günstige Ecke dafür.

Zeralda schrieb:Vielleicht hat sie morgens im Edeka schon jemand gesehen, oder sie sich auf dem befahrbaren Beginn der Wanderstrecke sogar schon ins Auto geholt.
Am Ende an der Minigolfanlage wäre auch so eine günstige Ecke dafür.

Es ist auf dem Land nicht unüblich, dass auf der Straße angehalten wird, und einer allein wandernden Frau mit Rucksack angeboten wird, sie ein Stück mitzunehmen. Dahinter kann eine gut gemeinte Absicht stecken oder auch eine böse. Jemand den sie flüchtig kannte, kann ihre angeboten haben, sie ein Stück mitzunehmen oder auch eine wildfremde Person.

Misetra schrieb:Es ist auf dem Land nicht unüblich, dass auf der Straße angehalten wird, und einer allein wandernden Frau mit Rucksack angeboten wird, sie ein Stück mitzunehmen. Dahinter kann eine gut gemeinte Absicht stecken oder auch eine böse. Jemand den sie flüchtig kannte, kann ihre angeboten haben, sie ein Stück mitzunehmen oder auch eine wildfremde Person.

Am Busbahnhof ginge das evtl. auch toll.....z.b. mit:
"Da fährt heute so schnell nix mehr. Den Bus hab ich grad gesehen, steckt da oben leider nach Unfall fest, kommen sie, ich nehm sie ein Stück mit" oder so....da sie zudem ja weiter zum Auto wollte und sicher auch etwas müde war, hat sie vielleicht gern angenommen.

Ich glaube wäre sie am Busbahnhof angekommen, hätte sie sich bestimmt bei jemanden gemeldet und das Handy hätte sich dann dort eingewählt. Ich glaub irgendwie nicht daran dass sie dort angekommen ist. Um 10:48 Uhr hat sie ihre Freundin noch eine WhatsApp geschickt das war das letzte Mal dass man von ihr gehört hat.
Vielleicht hat sie an dem Steinkreisel jemanden getroffen ?

xTrina schrieb:Und sie hat geschrieben dass es neue Erkenntnisse gibt, und zwar muss sie bis Wehr gelaufen sein und hat dort am Busbahnhof gewartet.
Wurde durch andere Hunde wohl so getrailert, jedoch sind die Eltern die Strecke auch gegangen und sie hat Angst, dass die Hunde sich deshalb vielleicht irren.

Das halte ich für nahezu sicher (aus oben genannten Gründen) das hier die Hunde auf der falschen Fährte waren.

NaturalJuice schrieb:Und das die Polizei feststellte, dass ihr Handy zuletzt am Abend des 10.9. in / bei Todtmoos geortet wurde.

Wenn das ein Fakt ist, muss man in/bei Todtmoos genauer hinschauen. Ich zweifle daran, das eine unbefugte Person Zugriff auf das Smartphone hatte.
Nur ein vollkommener Depp würde ein zu unrecht erlangtes Mobiltelefon MIT der SIM - Karte des rechtmäßigen Eigentümers in Betrieb nehmen.

Laut dem neusten Update vom Südkurier sind alle Kontaktpersonen, die bis jetzt noch nicht ermittelt werden konnten aufgefordert, sich bei der Polizei zu melden.

Alle bisher identifizierten Kontaktpersonen, die während der Wanderung Kontakt zu ihr hatten, wurden bereits "befragt".

Quelle:

https://www.suedkurier.de/region/hochrhein/kreis-waldshut/26-jaehrige-vermisst-suchaktion-im-bereich-st-blasien-und-todtmoos;art372586,10613115

Heute gab es eine neue Pressemitteilung der Polizei Paderborn in zusammenarbeit mit der Polizei Freiburg.
Darin heißt es, die letzte gesicherte Position von der vermissten Scarlett S. ist definitiv das keltische Steinlabyrinth in Todtmoos, welches auf dem Weg zum Einstig in die 6. Etappe nach Wehr liegt.

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/4717541

Vergleicht man die Fotos wo S. am Bach steht mit jenen wo sie im Supermarkt aufgenommen wurde, fällt auf, dass sie im Vergleich im Supermarkt viel sommerlicher gekleidet ist. Kurze Hose, Sonnenbrille. Gab es einen Wetterwechsel? Gab es eine Planänderung, statt Wandern etwas entspannteres (Smoothie in der Hand)? War es ggfls. beides in Kombination? Wollte man sich evtl. doch wegen des ggfls. besseren Wetters zu einer anderen Aktivität treffen?

@Mr.maschaun
Ich glaube die Bilder wurden an unterschiedlichen Tagen aufgenommen.

@Georgie73
Ja wurden sie. Trotzdem zieht man sich ja nicht ohne Grund an einem anderen Tag sommerlicher an.

@Hallgrim
Danke für die Info!

Ich zitiere mal:

Auf Basis der Aussagen und der vorliegenden Handy-Daten kann die Reise der jungen Frau bis zum Zeitpunkt des Verschwindens nahezu nahtlos nachvollzogen worden. Besonders wichtig für die Ermittlungen waren die letzten Etappen des Schluchtensteigs. So steht fest, dass die Frau vom Schluchsee nach St. Blasien wanderte. Allerdings übernachtete sie nicht in St. Blasien, sondern fuhr mit dem Bus zum nächsten Etappenziel nach Todtmoos. Sie schlief von Dienstag auf Mittwoch, 08.10.2020, in dem Hotel und fuhr morgens wieder nach St.Blasien, um die Etappe nach Todtmoos auch zu Fuß zu bewältigen. Nach der zweiten Nacht in dem Todtmooser Hotel brach die 26-Jährige am Donnerstag, 10.09.2020, morgens zur letzten Etappe nach Wehr auf. An diesem Vormittag kaufte sie noch in einem Edeka-Markt ein. Auf Bildern der Überwachungskamera ist sie mit kompletter Wanderausstattung zu sehen. Sie verließ das Geschäft und schlug den Weg in Richtung Einstieg zum Schluchtensteig ein. Noch in der Ortschaft Todtmoos verlor sich dann die Spur. Es gibt bislang keine Hinweise, dass sie ihr Ziel, die Ortschaft Wehr, erreicht hat.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110970/4717541


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(OpenStreetmap / Outdooractive)

Merkwürdig. So eine Wanderung macht man doch heute eigentlich nur mit geladenem und angeschaltetem Handy. Das klingt irgendwie so, als sei da vorher schon was passiert. Vielleicht ist sie diese letzte Etappe gar nicht gegangen.

stefan33 schrieb:Sie verließ das Geschäft und schlug den Weg in Richtung Einstieg zum Schluchtensteig ein. Noch in der Ortschaft Todtmoos verlor sich dann die Spur.

Der Weg vom Edeka bis zum Einstieg ist bis zu einer Gabelung der gleiche wie jener zum Busbahnhof. In beiden Fällen hätte sich auch das Handy im angegebenen Radius eingeloggt. Wenn sie niemand unmittelbar vor oder auf dem Steig gesehen hat, muss sie diesen nicht gegangen sein.

NaturalJuice schrieb:Und das die Polizei feststellte, dass ihr Handy zuletzt am Abend des 10.9. in / bei Todtmoos geortet wurde.

Davon scheint aktuell auch keine Rede mehr zu sein.

Georgie73 schrieb:Um 10:48 Uhr hat sie ihre Freundin noch eine WhatsApp geschickt das war das letzte Mal dass man von ihr gehört hat.

Die Edekabilder sind von 10:10 Uhr.
Sagen wir 5 min für die Kasse.
Dann nochmal 5-10 min für Orientierung/Handy etc. wäre ca. 10:25.
Bleiben 23 min.
In dieser Zeit hätte sie grob 1-2 km laufen können.

stefan33 schrieb:Ich zitiere mal:

Auf Basis der Aussagen und der vorliegenden Handy-Daten kann die Reise der jungen Frau bis zum Zeitpunkt des Verschwindens nahezu nahtlos nachvollzogen worden. Besonders wichtig für die Ermittlungen waren die letzten Etappen des Schluchtensteigs. So steht fest, dass die Frau vom Schluchsee nach St. Blasien wanderte. Allerdings übernachtete sie nicht in St. Blasien, sondern fuhr mit dem Bus zum nächsten Etappenziel nach Todtmoos. Sie schlief von Dienstag auf Mittwoch, 08.10.2020, in dem Hotel und fuhr morgens wieder nach St.Blasien, um die Etappe nach Todtmoos auch zu Fuß zu bewältigen. Nach der zweiten Nacht in dem Todtmooser Hotel brach die 26-Jährige am Donnerstag, 10.09.2020, morgens zur letzten Etappe nach Wehr auf. An diesem Vormittag kaufte sie noch in einem Edeka-Markt ein. Auf Bildern der Überwachungskamera ist sie mit kompletter Wanderausstattung zu sehen. Sie verließ das Geschäft und schlug den Weg in Richtung Einstieg zum Schluchtensteig ein. Noch in der Ortschaft Todtmoos verlor sich dann die Spur. Es gibt bislang keine Hinweise, dass sie ihr Ziel, die Ortschaft Wehr, erreicht hat.

Wahrscheinlich hatte sie das Hotel dementsprechend schon gebucht, und hatte die Ankunftszeit in Todtmoos bei der Tour-Planung falsch eingeschätzt. Das bedeutet wohl auch, dass Sie wirklich keinen Teil des Schluchtensteigs auslassen wollte, und die Strecke zwischen St. Blasien und Todtmoos ist nun eher eine etwas unspektakuläre, wenn man das unbedingt mitnehmen möchte und extra zurückfährt, dann möchte man sich das Highlight Wehratal mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht entgehen lassen.

stagfish schrieb:Wahrscheinlich hatte sie das Hotel dementsprechend schon gebucht, und hatte die Ankunftszeit in Todtmoos bei der Tour-Planung falsch eingeschätzt. Das bedeutet wohl auch, dass Sie wirklich keinen Teil des Schluchtensteigs auslassen wollte, und die Strecke zwischen St. Blasien und Todtmoos ist nun eher eine etwas unspektakuläre, wenn man das unbedingt mitnehmen möchte und extra zurückfährt, dann möchte man sich das Highlight Wehratal mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht entgehen lassen.

Das sehe ich allerdings genauso!

Und was denkst du, warum man ausgerechnet die interessanteste, schönste und gefährlichste Strecke dann mit ausgeschaltetem, oder leerem Handy antritt und nichts mehr von sich gibt?

@all
Guten Abend
Mir fällt auf,dass das letzte Handysignal aus einem bebauten Gebiet kam.

@Hathora
Richtig.Aus bebautem Gebiet und noch länger guten Empfang.

Das ist sehr auffällig, wenn das Signal mitten im Ort endgültig abbricht.