Glasengel schrieb: Sie könnte von Todtmoos wieder zurück mit dem Bus zu ihrem Auto oder sonst wohin?
Auto stand ja in Stühlingen - das sind ca. 60km und das ist ländliches Gebiet. Das heißt, man müsste eigentlich am letzten Tag die Busfahrpläne etwas im Blick behalten, das dauert locker über zwei Stunden, wieder zum Auto zu kommen. Das ist ja das, was die "Trödelei" am Morgen so seltsam erscheinen lässt - sie scheint nichts gebucht zu haben in Wehr, daher komisch, dass sie dafür kein Zeitfenster einplante.
Christine1604 schrieb:Ich persönlich halte erstmal einen tragischen Wanderunfall als wahrscheinlichstes, aber die ganzen Ungereimtheiten der beiden letzten Tage geben mir auch ein bisschen zu denken.
Wahrscheinlich ist einfach ein Unfall passiert, vielleicht auch ein wirklich doofer, abseits des Trails oder an einer Stelle, die man nun gar nicht als "gefährlich" auf dem Schirm hat. Aber man kann andere Szenarien nicht ausschließen.
Christine1604 schrieb: Diejenigen die solche Fernwanderungen gelaufen sind, schreiben ja, dass es ihnen dabei u.a. auch einfach mal darum ging "den Kopf frei zu bekommen".
Es ging ihr ja auch immer um Inszenierung (wie bei vielen Leuten in dem Alter). Daher auch etwas verwunderlich, dass sie morgens verhältnismäßig spät losgeht und nicht mehr Zeit für Abstecher oder Fotografien einräumt.
Christine1604 schrieb:Aber möglicherweise halten sich auf solchen Trails ja auch irgendwelche Spinner auf, die eben hoffen, dort ihre Probleme in den Griff zu bekommen.
Mit Sicherheit. Allerdings musst du schon extremes Pech haben, auf so einen Spinner zu treffen, der gleich ein Kapitalverbrechen begeht. Es scheint ja keine anderen Fälle zu geben, wo Frauen in den Abschnitten berichten, dass etwas komisch war (was es natürlich nicht ausschließt).
Christine1604 schrieb:Mein Nachbar hat mal versehentlich sein Handy auf dem Autodach liegengelassen und ist losgefahren. Der Finder hat einfach eine gespeicherte Nummer gewählt und konnte so den Besitzer ausfindig machen.
Da hat sie Glück gehabt ... die meisten Handys bleiben verschwunden. Hier kann ich mir aber keine zwei Pechszenarien vorstellen - also erst Handy weg, dann ihr etwas passiert. Sie war ja nicht im Dschungel unterwegs - man findet auch ohne Handy nach Wehr, sie brauchte das Handy nicht zur Orientierung.
AnnCarola schrieb: Wir alle kennen Scarlett nicht. Wir wissen alle nicht, was sie dazu bewegt hat, den Schluchtensteig zu wandern. Sie wird hier immer als erfahrene oder begeisterte Wanderin dargestellt. War sie das wirklich? Klar, sie war auf dem Camino frances unterwegs, doch das ist etwas ganz anderes.
Sie hat es heil durch die Wutachschlucht geschafft - es ist ja ein vorgefertigter Trail, den man laufen muss ... wenn man sich die Touribusse anschaut, die durch die Wutachschlucht pilgern - z.T. auch Leute in Flipflops ... in der Regel kommt man unverletzt am anderen Ende an, auch wenn man leichtsinnig ist. Sie hatte fünf Tage Erfahrung auf diesem Trail hinter sich, das hätte reichen müssen.
Viele erfahrene Wanderer hätten vieles anders gemacht, Stichworte: Startzeit, Gepäck, Kartenmaterial .... Doch das ist ja kein Trail, der Anfängerfehler nicht verzeiht, d.h. sie würden in der Regel nicht fatal enden. Zudem war sie auch ausgestattet für Plan B - z.B. von Dunkelheit überrascht? Man hätte im Wald zelten können (nicht, dass es geplant war, aber die Ausrüstung war da).
imkreisdreher schrieb: Warum geht man von einem Unfall auf dem Schluchtensteig aus, wenn die Hunde keine Spur gefunden haben? Trotzdem sie eine ältere Spur fanden? Das hat mich aufhorchen lassen. Finde die Suchaktionen nicht besonders durchdacht.
Was willst du sonst machen? Wenn jemand fünf von sechs Etappen wandert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er die sechste Etappe auch noch mitnimmt. Es scheint ja auch keine Hinweise zu geben, dass sie ihren Plan nicht umsetzte, genauso, wie es keine gibt, dass sie startete.
johndoe74 schrieb:Das die Gute Frau, das Datum verwechselt spricht jetzt auch nicht für sie. Wer weis wenn sie da mitgenommen hat. Letztendlich gibt es genügend Blonde Frauen auf dem Schluchtensteig.
Das kann stimmen, oder auch nicht. Ist halt ein subjektiver Eindruck ...
Christine1604 schrieb:Sie hat keinen Korb bzw. Wagen dabei und will offenbar nur diesen Smoothie kaufen. Und sonst habe ich auch nirgends etwas von Zeugen gehört, die sie beim Kauf für weiteren Proviant gesehen haben (Bäckereien etc.).
Das hättest du vermutlich nicht gebraucht. Ich kenne wenig 50kg Leute, die morgens die Standard zwei Brötchen des Hotels verdrücken. Sie könnte nur eins gegessen haben und das zweite eingepackt. Dann noch etwas Obst und ein Smoothie dazu, sie ging ja davon aus, abends in Wehr anzukommen. Wenn man an das Abendessen denkt, dass sie davor hatte, hat sie eventuell geplant, auch an dem Abend warm zu essen.
Glasengel schrieb:Die lesen keine Zeitung und doch könnten es wichtige Zeugen sein. Jeder Einheimische weiss, dass die Sekte nicht ohne ist und verzweifelde Menschen gut einfangen kann, aber so auf die Schnelle scheint mir das zu unrealistisch.
Sie macht ja keinen ungefestigten Eindruck ... sie schien einen Plan zu haben - und kam durch irgendwas davon ab. Oder irgendwas sorgte dafür, dass sie davon abkam.