Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Commissaire schrieb:Bild 39 zeigt doch eindeutig mit der durchgezogenen blauen Linie, dass sie auf der anderen Seite der Wehra ging und somit das Steinlabyrinth wahrscheinlich noch nicht einmal bemerkt hat.

Könnte das vielleicht auch der gesicherte Fußweg vom Hotel zum Spupermarkt sein?

Ungefähr im selben Alter von Scarlett hatte ich endlich mein erstes, neues, grosses Motorrad.
Viel Zeit verbrachte ich mit div. Routenplanungen, Ausrüstungsbedarf etc.

Die erste größere Fahrt sollte nach Frankreich sein. Kurz: man wähnte mich im Elsass oder Lothringen. Derweil war ich in Südfrankreich, heute hier, morgen dort. Der Familie verriet ich nie detailliert, wo ich gerade herumkurvte. Die Freiheit genießen, Maschine kennenlernen, von den Seealpen träumen... .

Will sagen: Der Plan im Kopf blendet vieles aus. So lange hegte man diesen Wunsch, zieht ihn durch. Wird übermütig, übersieht Warnsignale.... . Bei mir ging immer alles gut aus.

Aber hier - da muss gründlich etwas schiefgelaufen sein.

Naja, so wie ich es bisher mitbekam, war die Schluchtensteig-Tour nur Scarletts Plan B, weil sie nicht im Ausland sein konnte. Wie lange, oder ob erst seit relativ kurzem, sie den Wunsch hatte, den Schluchtensteig zu "machen", ist hier nicht bekannt.
Ja, es kann sein, dass sie ihre Pläne vor Ort spontan änderte, ohne daheim und Freunden/Freundin Bescheid zu geben. Auch dies bleibt allerdings nur Spekulation.
Auf jeden Fall ist dann etwas gründlich und sehr tragisch schiefgelaufen.

Da mein Beitrag gestern unbeabsichtigt von einem Admin gelöscht wurde, stelle ich ihn nun nochmal mit Genehmigung ein:

Zu der Zeugin, die Scarlett angeblich zu Beginn der Wanderung mitgenommen haben will: Der Reporter bedient sich meiner Meinung nach schlicht und ergreifend an Sensationsjournalismus und instrumentalisiert die gutgläubige Zeugin.

Die einzige glaubwürdige Informationsquelle ist für mich die Polizei. Wer weiß, was diese bereits im Hintergrund ermittelt. Es hat schon einen Grund, warum die Öffentlichkeit nur spärlich auf dem Laufenden gehalten wird. Es könnte sich immer um Täterwissen handeln.

Wer so unbedarft mit seinen erlangten, angeblichen Informationen umgeht, der denkt nur an seine Klicks und Aufrufzahlen. Immer schön an dem Cliffhanger denken. („Das Interview/die Information gibt es morgen.“)

Seriöser Journalismus geht anders. Man denke nur an die Angehörigen von Scarlett, die vielleicht immer noch auf ein gutes Ende hoffen.

Ich denke, dass die Polizei die Aussagen der Zeugin bereits im Hintergrund bewertet hat, nämlich als geringfügig relevant für die Ermittlungen zu Scarletts Verschwinden. Sie geben höchstens Anhaltspunkt, wie erfahren und sicher Scarlett im Wandern einzuordnen ist.

MrsLoew schrieb:Zu der Zeugin, die Scarlett angeblich zu Beginn der Wanderung mitgenommen haben will: Der Reporter bedient sich meiner Meinung nach schlicht und ergreifend an Sensationsjournalismus und instrumentalisiert die gutgläubige Zeugin.

Ja schon, aber der Reporter hat inzwischen das Interview geposted. Er hat dahingehend zumindest nicht gelogen. Allerdings ist der Informationsgehalt unterirdisch und bringt Scarlett auch nicht wieder aus dem Grab bzw. den/die Mörder ans Licht.

Schluchti schrieb:Commissaire schrieb:
Bild 39 zeigt doch eindeutig mit der durchgezogenen blauen Linie, dass sie auf der anderen Seite der Wehra ging und somit das Steinlabyrinth wahrscheinlich noch nicht einmal bemerkt hat.

Könnte das vielleicht auch der gesicherte Fußweg vom Hotel zum Spupermarkt sein?

Google verbindet oft nur 2 Orte miteinander, selbst den selben Weg wird auf der Hinfahrt und Rückfahrt oft anderes angezeigt.
Beispielsweise bin ich am Dienstag zur Arbeit meiner Mama gefahren, Genau der gleiche Weg, keine Abweichungen. Laut Google bin ich komplett andere Straßen entlang gefahren.
Teilweise sogar quer durch einen Park. Und das war mitten in der Großstadt mit dauerhaft Netz und Internet.

MrsLoew schrieb:Zu der Zeugin, die Scarlett angeblich zu Beginn der Wanderung mitgenommen haben will: Der Reporter bedient sich meiner Meinung nach schlicht und ergreifend an Sensationsjournalismus und instrumentalisiert die gutgläubige Zeugin.

Sie hat sich ja ganz bewusst an diesen "Reporter" gewandt, es musste ihr klar sein, was dann passiert. Zudem hat sie mit Ihrer Aussage, der ein vollkommen falsches Datum zugrunde lag, Schaden angerichtet. Die Aussage, dass Scarlet nach dem 10. September von ihr im Auto mitgenommen wurde, stimmt einfach nicht. Man stelle sich vor, was das bei den Angehörigen anrichtet.

Hierzu auch ein am 22.10. aktualisierter Artikel im Westfalenblatt:

Immer noch gehen Hinweise auf den Verbleib der 26-jährigen Bad Lippspringerin bei der Polizei ein, etwas Konkretes war bislang aber nicht dabei, sagt Mark Heinemann, Sprecher der Paderborner Polizei, die die Ermittlungen mittlerweile wieder übernommen hat. In den sozialen Netzwerken werden unterdessen zum Teil krude Theorien verbreitet, was die Arbeit der Polizei nicht gerade leichter macht. Von Westfalen-Blatt
Donnerstag, 22.10.2020, 03:00 Uhr aktualisiert: 22.10.2020, 11:42 Uhr

„Wir sehen das aus Sicht der Angehörigen“, sagt Heinemann. Jede neue Theorie belaste sie zusätzlich. Das sei nicht schön für die Angehörigen. Es hätten sich schon Hellseher, Wünschelrutengänger und selbsternannte Profiler gemeldet. Erst vor wenigen Tagen habe ein Mann bei der Polizei angerufen, der den Bad Lippspringer Vermisstenfall mit der Nawalny-Vergiftung in Verbindung gebracht hat. Heinemann wehrt sich auch gegen den Vorwurf, der in einigen Blogs erhoben worden sein soll, die Polizei täte in dem Fall nichts oder zu wenig. Er betont: „Wir haben alles Menschenmögliche unternommen.“ Mehrfach hatten Polizei, Feuerwehr und Bergwacht nach der Frau gesucht.

Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Kreis-Paderborn/Bad-Lippspringe/4298999-Vermisste-Bad-Lippspringerin-Spekulationen-machen-Arbeit-fuer-Polizei-nicht-leichter-Keine-Spur-von-Scarlett-S

Ich möchte nochmal auf die Freiwaldkapelle kommen und die Wahrscheinlichkeit, ob Scarlett dort gewesen sein könnte, statt die 6. Etappe am offiziellen Todtmooser Einstieg zu beginnen.

Also, der alte Pilgerweg, an dem sich die Freiwaldkapelle befindet, wird sogar immer noch benutzt, lt. kirchlichen Mitteilungen.
Die Kapelle wird auch Touristen sehr empfohlen, u.a. wegen der schönen Glasfenster.

Meiner persönlichen Meinung nach war Scarlett am 10.9. nicht am keltischen Steinlabyrinth.

Wenn sie ein echtes Interesse an Kraftorten hatte (wie gross dieses ist, lässt sich hier nicht einschätzen), könnte ihr vielleicht die historische Freiwaldkapelle am alten Pilgerpfad spannender, romantischer, damit besuchenswerter als das erst 2016 angelegte Steinlabyrinth erschienen sein.
Auch dies alles nur Spekulation von mir, weil sich so gar keine Spur ab Todtmoos ergab.

MrsLoew schrieb:Sie geben höchstens Anhaltspunkt, wie erfahren und sicher Scarlett im Wandern einzuordnen ist.

Das sehe ich nicht so. Durch diesen Journalismus wird S als unerfahren und hilfsbedürftig dargestellt.

Ich habe hier gelesen, dass Scarlett auf dem Campingplatz in Stühlingen übernachtete. Von dort sind es laut Google Maps 1,3 km zu Fuß bis zum Zollamt in dessen Nähe sie mitgenommen wurde. Und das Stück vom Zollamt bis zu Sto in Weizen ist mit dem Auto 3,9km und es geht eigentlich geradeaus.

Schluchti schrieb:Nicht nur im Datum hat sie sich geirrt.

War die Schweizer Dame nicht selbst wandernd unterwegs? Da macht man normalerweise Fotos, zumindest eines. Selbst wenn sie nur eine ganz einfache Digi-Knipse gehabt hätte, wäre das Datum darauf zu finden gewesen. Ich schenke dem ganzen Interview keinen Glauben. Da müsste man schon Demenz haben, um sich so dermaßen im Datum zu irren.

Es ist natürlich schwierig, eine "Ferndiagnose" zu stellen. Aber ich habe in all meinen Recherchen nicht feststellen können, dass Scarlett kulturell besonders interessiert ist. Klar, die Orte, an denen sie war, z.B. Santiago de Compostela und Cap Finisterre, sind Kraftorte. Weiter oben habe ich schon mal geschrieben, dass ich stark annehme, dass sie den Camino und auch den Schluchtensteig eher wegen der Begegnungen als wegen der Kultur gemacht hat. Sicher, sie findet die Natur schön, aber vielleicht auch nur wegen der Möglichkeiten für spektakuläre Fotos. Aus diesen Gründen denke ich nicht, dass sie wegen einer historischen Kapelle einen anderen Weg eingeschlagen hat. Sorry, wenn ich sie so einschätze.

@AnnCarola

Eine Einschätzung aus der Ferne, wofür sich eine Person besonders interessiert, ist wirklich so gut wie unmöglich.
Mir fällt nur auf, dass Scarlett in Asien auch weltberühmte Kulturstätten besucht hat.

Schluchti schrieb:Nicht nur im Datum hat sie sich geirrt. Sie sagt auch, dass sie die Polizei in Stühlingen angerufen hat und der Reporter sagt, es war Blumberg. Alles unglaubwürdig.

Doch sie hat in Stühlingen angerufen, es gab aber eine Rufumleitung nach Blumberg. Man braucht die Frau nicht unnötig zu diskreditieren.

MrsLoew schrieb:Zu der Zeugin, die Scarlett angeblich zu Beginn der Wanderung mitgenommen haben will: Der Reporter bedient sich meiner Meinung nach schlicht und ergreifend an Sensationsjournalismus und instrumentalisiert die gutgläubige Zeugin.

Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.

lemystere schrieb:dass Scarlett in Asien auch weltberühmte Kulturstätten besucht hat.

Hat sie diese Kulturstätten in Asien wirklich besucht oder war sie nur "scharf" auf besondere Fotos?

AnnCarola schrieb:War die Schweizer Dame nicht selbst wandernd unterwegs?

So, wie die Zeugin erzählt war sie eine Runde spazieren. Und das, was sie auf der Karte zeigt und wo sie entlang gelaufen ist, ist schon Schluchtensteig zumindest die Umleitung. Wir hatten 2017 eine Umleitung und die war super ausgeschildert. Und da wird sicher an der Bundesstraße auch ein Umleitungsschild stehen.

menari schrieb:Doch sie hat in Stühlingen angerufen, es gab aber eine Rufumleitung nach Blumberg. Man braucht die Frau nicht unnötig zu diskreditieren

Dann irrte sich der Reporter. Der sagte, sie hat in Blumberg angerufen, dann wurde umgeleitet nach Donau-Eschingen.

Unnötig deskreditieren ist sicher was anderes. Die Frau macht nen netten Eindruck und ist sicher kein schlechter Mensch aber ich glaube ihr nicht. Und warum soll S um 15.30 Uhr noch in Stühlingen sein, hilflos und ermattet gleich am Anfang der Tour?

Schluchti schrieb:Dann irrte sich der Reporter. Der sagte, sie hat in Blumberg angerufen, dann wurde umgeleitet nach Donau-Eschingen.

Ok, das hatte ich tatsächlich anders in Erinnerung. Danke.

@AnnCarola

Das ist die grosse Frage... Für tolle Fotos und die perfekte Story ist so manchem heutzutage kein Reiseziel zu fern und abgelegen. Mir kommt es halt, trotz einiger Inszenierung vielleicht, nicht so vor, als ob sie Ambitionen in Richtung Travel Influencer gehabt hätte, aber ich kann mich irren.

AnnCarola schrieb:Mit ausreichender Erfahrung hätte sie sich nicht mit so einem enormen Rucksackgewicht belastet, zumal der Schluchtensteig nicht gerade wenige Höhenmeter vorzuweisen hat.

Woher weißt du, wieviel der Rucksack wiegt?

AnnCarola schrieb:Sicher, sie findet die Natur schön, aber vielleicht auch nur wegen der Möglichkeiten für spektakuläre Fotos.

Diese Vermutungen, weil man ein paar Bilder auf den sozialen Medien gesehen hat, sind übergriffig und unangebracht. Ein bisschen Zurückhaltung würde wirklich nicht schaden, die junge Frau wird vermisst, sie ist kein Freiwild.

Blutgräfin schrieb:Woher weißt du, wieviel der Rucksack wiegt?

Das Thema "Rucksackgewicht" haben wir schon ausführlich diskutiert. Lies dich doch bitte erst mal ein.

Blutgräfin schrieb:Ein bisschen Zurückhaltung würde wirklich nicht schaden, die junge Frau wird vermisst, sie ist kein Freiwild.

Es ging darum, ob sie den Weg über die historische Freiwaldkapelle genommen haben könnte. Fast jeder hier macht sich Gedanken, welchen Weg sie eingeschlagen haben könnte. Jedem hier ist es ein Anliegen, Scarlett zu finden. Was soll die Bemerkung, dass S. kein Freiwild wäre? Wenn sich jeder nur zurückhält, dann gerät dieser Fall bald in Vergessenheit.

Sorry, wenn ich mit dem Thema östliche Alternative zur 6. Etappe des Schluchtensteigs nerve...

Natürlich gelangt man auch zu Fuss, auf dem Teil eines Rundwanderwegs, von Todtmoos in die Umgebung der Freiwaldkapelle.
Der Edeka-Markt wäre ein guter Startpunkt, man ist schnell draussen aus dem Ort und zwischen diesem und der Kapelle wartet sogar der Rheintalblick, ein Aussichtspunkt, der mit eben der tollen Fernsicht und Gelegenheit für schöne Fotos wirbt.
Evtl. wäre allein der Rheintalblick als Zwischenstopp so verlockend, dass man ab Todtmoos, statt den Start der 6. Etappe bei der Klinik zu wählen, erstmal den oben beschriebenen Weg, abseits vom offiziellen Schluchtensteig, einschlägt?
Ich will damit sagen, dass auch hier Ausschau gehalten werden sollte, vor allem von den Leuten, die da beruflich noch im Wald zu tun haben.