Momomo schrieb:Im Fall Scarlett versteift man sich meiner Meinung nach viel zu sehr darauf, dass sie abgestürzt sein könnte. Eine andere Möglichkeit wurde kaum oder garnicht in Betracht gezogen: Dass nämlich auf der Seite des Weges den Hang hinauf etwas passiert sein könnte.
Das Problem ist, dass so viel passiert sein kann:
(1) Absturz und liegenbleiben an ungünstiger Stelle
(2) Absturz, schwer verletztes Entfernen von der Absturzstelle
(3) Gewaltverbrechen
(4) Abstecher/ Abkürzung/ Verlassen des Weges aus anderem Grund, dort Verunfallung
(5) Akzeptieren einer Mitnahme im PKW (aber: Funkzelle wird nicht verlassen)
(6) Wildtierunfall
(7) Komplette Änderung des Plans, Verunfallen/ Verbrechen dort
Wobei es im Schwarzwald mehr Ringelnattern als Giftschlangen gibt. Es gibt Aspisvipern und Kreuzottern - beide auf der Roten Liste. Die Aspisviper ist mehr in felsigem Gebiet unterwegs. Beide Schlangenbisse führen nicht unmittelbar zum Tod.
Wildschweine: Möglich, aber eher dämmerungsaktiv. Zudem sind ja an dem Tag sicher auch andere Wanderer vor ihr die Etappe gewandert und hätten tagaktive Schweine aufgeschreckt.
Ich persönlich schließe ein Verbrechen nicht aus - glaube aber immer noch an einen doofen Unfall, an einer Stelle, wo man gar nicht verunfallen kann - aus welchen Gründen auch immer. Wenn man sie gefunden hat, wir man sagen "oh Mann, wie konnte man sie nicht sehen?".
Ich habe es schon mal geschrieben - bei uns ist vergangenes Jahr ein angetrunkener Mann wohl an einer Herzsache auf dem Nachhauseweg gestorben (sehr beliebter Spazierweg, Joggingstrecke und Gassiweg) - und wenige Meter einen Hügel heruntergerollt und kam im Straßengraben zum Erliegen. Parallel zum Weg führt eine sehr belebte Landstraße, er lag aber tatsächlich an einer der wenigen Stellen, wo Büsche die Sicht der Autofahrer auf den Mann verdeckten. Es dauerte drei Tage bis er in dem Graben entdeckt wurde, einfach, weil man sehr genau hinsehen musste, um die Jacke zu sehen - man musste den Weg verlassen, um zu erkennen, dass da ein Toter liegt.