Solingen: mehrere Kinder getötet, Mutter unter Tatverdacht

fischersfritzi schrieb:Entweder, sie hat das wirklich komplett abgespalten oder sie lügt routiniert und dreist.

Nachdem ich jetzt die weiteren Auszüge aus den Briefen gesehen habe, bin ich einfach nur noch fassungslos und angewidert. Ich glaube, wie es auch der Richter schon ausführte, sie weiß sehr genau wie sie manipulieren kann. Sie zieht ihr Ding - ich habe nichts gemacht, es war der Fremde... bla bla... durch und dann ist es klar, daß sie auch in ihren Briefen dabei bleibt sich als unschuldig darzustellen. Hatte ich eben noch Zweifel, sind diese jetzt weg.

Für mich hat sich mittlerweile ein Bild von einer Frau ergeben, die allen anderen die Schuld gibt, nur bei sich keine sieht. Ich glaube auch dem Vater der toten Kinder, daß sie in der Ehe nicht anders war, manipulierte, emotional erpresste, drohte und Druck ausübte.

Wie sie über eine Frau herzieht, die sich wegen eines Mannes umbringen wollte - und das von ihr, die angeblich so verzweifelt war, als ihr Mann sie verließ. Das war keine Verzweiflungstat, die Morde waren eine Racheaktion.

Karajana schrieb:Aber doch hoffentlich nicht bei der Mutter der Täterin?

Da hoffe ich auch ganz inständig, dass das so nicht ist. Dass der Junge zwar Kontakt zur Oma hat, aber sein Lebensmittelpunkt doch eher in der Pflegefamilie zu finden ist.

Aber da vertraue ich doch fest darauf, dass es Beistand gibt, der, weil er es gelernt hat, genau weiß, wie dem Buben geholfen werden muss. Und wenn wir darüber nicht alles erfahren, dann ist das auch gut so.

emz schrieb:Aber da vertraue ich doch fest darauf, dass es Beistand gibt, der, weil er es gelernt hat, genau weiß, wie dem Buben geholfen werden muss.

Genau dieser Beistand hat ja nun ganz offensichtlich entschieden, dass der Junge bei seiner Großmutter lebt.

fischersfritzi schrieb:Genau dieser Beistand hat ja nun ganz offensichtlich entschieden, dass der Junge bei seiner Großmutter lebt.

So definitiv habe ich es zwar noch nicht gelesen. Aber gut.

Dass eine traumatisierte Oma wohl das Schlimmste ist, was man dem traumatisierten Buben antun kann, dürfte jedem klar sein, der ein bisschen mit der Materie zu tun hat. Aber dann ist es, wie es ist.

emz schrieb:Dass eine traumatisierte Oma wohl das Schlimmste ist, was man dem traumatisierten Buben antun kann, dürfte jedem klar sein, der ein bisschen mit der Materie zu tun hat. Aber dann ist es, wie es ist.

Nein, das ist es nicht.
Wenn es jetzt um Expertise zum Thema traumatisierte Kinder geht, sollten wir das aber vielleicht außerhalb dieses Strangs klären.

@fischersfritzi

Will der Junge lieber bei der Oma bleiben, dann ist das seine Sache. Letztendlich entscheidet er das. Er ist in einem Alter, wo man seine Meinung ernst zu nehmen hat.

emz schrieb:Will der Junge lieber bei der Oma bleiben, dann ist das seine Sache. Letztendlich entscheidet er das. Er ist in einem Alter, wo man seine Meinung ernst zu nehmen hat.

Das sehe ich auch so. Er wird da seine Meinung gesagt haben dürfen.


Was ich an der ganzen Geschichte echt krass finde, ist, dass scheinbar wirklich alle, vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht haben. Selbst der Vater der toten Kinder. Warum machen die das?

emz schrieb:Dass eine traumatisierte Oma wohl das Schlimmste ist, was man dem traumatisierten Buben antun kann, dürfte jedem klar sein,

Oder eben nicht. Die leiden beide und sind sich im Leid vielleicht näher als Fremde das je sein könnten. Wenn ich mir vorstelle, dass ich alles verliere, das mir lieb ist und dann auch noch bei komplett Fremden leben muss, fühle ich mich tatsächlich mutterseelenallein.

Mailaika schrieb:Was ich an der ganzen Geschichte echt krass finde, ist, dass scheinbar wirklich alle, vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht haben. Selbst der Vater der toten Kinder. Warum machen die das?

Das frage ich mich auch!
Vielleicht können Sie den Anblick von Christiane K. nicht ertragen? Müssten sie das, vor Gericht? Ich weiß nicht wie es da von statten geht.

Marinette schrieb:Das frage ich mich auch!
Vielleicht können Sie den Anblick von Christiane K. nicht ertragen? Müssten sie das, vor Gericht? Ich weiß nicht wie es da von statten geht.

Ich weiß es nicht. Aber ich vermute, dass sie alle wenigstens vor Gericht erscheinen müssen um direkt vor dem Richter die Aussage zu verweigern (außer vll dem Jungen).

Mailaika schrieb:Was ich an der ganzen Geschichte echt krass finde, ist, dass scheinbar wirklich alle, vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht haben. Selbst der Vater der toten Kinder. Warum machen die das?

Gegenfrage: warum sollten sie diese Möglichkeit, die ihnen die Gesetzelage bietet, nicht nutzen? Dafür muss sich doch keiner rechtfertigen. Es ist jetzt nicht unbedingt angenehm, sich von den Medien bei einem Gerichtstermin "abschießen" zu lassen. Also akzeptieren wir doch, wenn jemand sich so entscheidet.

@Eintagsfliegin

Das denke ich auch. Sie würde es ungeschehen machen wollen. Ich hoffe sie hat die Kraft das mit Unterstützung aufzuarbeiten. Und das sie da aufrichtige Reue zeigen kann. Und vllt auch ihrem Sohn gegenüber um Vergebung bitten kann. Ihr Überleben ist gewissermaßen eine Strafe.. Mit dem Bewusstsein der Taten zu leben.

emz schrieb:Es ist jetzt nicht unbedingt angenehm, sich von den Medien bei einem Gerichtstermin "abschießen" zu lassen. Also akzeptieren wir doch, wenn jemand sich so entscheidet

Ich gehe davon aus, dass sie trotzdem vor Gericht erscheinen mussten. Das mit dem "abschießen" kann es demnach nicht sein.

Es geht nicht darum, dass ich es nicht akzeptiere, ich finde es einfach nur merkwürdig, dass alle die ein Zeugnisverweigerungsrecht haben, dieses auch nutzen. Ich frage mich, warum man das tut. Will man da nichts zu sagen?

Mailaika schrieb:Ich gehe davon aus, dass sie trotzdem vor Gericht erscheinen mussten. Das mit dem "abschießen" kann es demnach nicht sein.

Das mit dem Erscheinen müssen, das ist so eine Sache, wie mir ein Strafverteidiger mal erklärte. Müssen täten sie eigentlich schon. Wenn sie aber dem Gericht schon im Vorfeld erklären, dass sie von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen werden und dann nicht zum Prozess erscheinen, so wird ihnen jetzt kein Gericht einen Strick draus drehen und Strafen verhängen.

Ich frage mich, warum man das tut. Will man da nichts zu sagen?

Vielleicht, weil einem so manches peinlich wäre, wonach man gefragt werden würde? Weder dürfte der Ehemann scharf drauf sein, über seine eheliche Untreue zu berichten, noch die Mutter, wie das mit dem Missbrauch durch den Vater war.

emz schrieb:Weder dürfte der Ehemann scharf drauf sein, über seine eheliche Untreue zu berichten, noch die Mutter, wie das mit dem Missbrauch durch den Vater war.

Ich frage mich wie du darauf kommst, dass der Ehemann in der Ehe untreu war. Wo steht das? Wieso gilt sowas hier nicht als Unterstellung? Die beiden waren bereits seit einem Jahr getrennt, das mit der Nachbarin geschah später. Darf er sich nicht neu verlieben?

Die Mutter ist offensichtlich vom Vater getrennt. Wissen wir, ob nicht die Missbräuche Grund dafür sind? Wer von uns weiß ob die Mutter nicht oder doch zu ihrem Kind stand? Vielleicht wollten sie ohne psychologische Hilfe klar kommen? Viele Menschen sind der Ansicht, dass sie keine Therapie brauchen, um über Traumata hinweg zu kommen. Alls Unmenschen?

Marinette schrieb:Ich frage mich wie du darauf kommst, dass der Ehemann in der Ehe untreu war. Wo steht das? Wieso gilt sowas hier nicht als Unterstellung? Die beiden waren bereits seit einem Jahr getrennt, das mit der Nachbarin geschah später. Darf er sich nicht neu verlieben?

Ja, getrennt waren sie, wohl auch nicht zum ersten Mal. Aber plante man nicht sogar einen gemeinsamen Urlaub? Verheiratet ist er immer noch.

Die Mutter ist offensichtlich vom Vater getrennt. Wissen wir, ob nicht die Missbräuche Grund dafür sind? Wer von uns weiß ob die Mutter nicht oder doch zu ihrem Kind stand? Vielleicht wollten sie ohne psychologische Hilfe klar kommen? Viele Menschen sind der Ansicht, dass sie keine Therapie brauchen, um über Traumata hinweg zu kommen. Alls Unmenschen?

Wenn, dann braucht's da erst mal keinen Psychologen sondern einen Staatsanwalt.

emz schrieb:Wenn, dann braucht's da erst mal keinen Psychologen sondern einen Staatsanwalt.

Ach was…. Moralisch ist das sicher nicht richtig, wenn man sein Kind psychologischer Unterstützung entzieht- in solch einem Fall. Muss aber ja nicht zwingend böse Absicht sein.

Zum Vater: Ja, verheiratet waren sie noch auf dem Papier. Wieviele Paare gibt es, die der Kinder Willen gemeinsame Urlaube machen? Zudem mit so vielen Kindern. Das schafft man als Mutter nicht alleine. Er hat auch erwähnt in seiner Aussage, dass sie ihn unter Druck gesetzt hat und mit dem Entzug des Sorgerechts gedroht hat, wenn er nicht so spurt wie sie will. Also….

Mailaika schrieb:Es geht nicht darum, dass ich es nicht akzeptiere, ich finde es einfach nur merkwürdig, dass alle die ein Zeugnisverweigerungsrecht haben, dieses auch nutzen. Ich frage mich, warum man das tut. Will man da nichts zu sagen?

Mich hat das auch sehr gewundert. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, daß sie einfach nicht drüber reden können. Der Vater verlor 4 Kinder, wird wahrscheinlich auch erstmal damit "klarkommen" müssen. Die Mutter der Angeklagten verlor 5 Enkel, mit dem Wissen, daß ihre Tochter sie getötet hat usw.

Photographer73 schrieb:Mich hat das auch sehr gewundert. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, daß sie einfach nicht drüber reden können. Der Vater verlor 4 Kinder, wird wahrscheinlich auch erstmal damit "klarkommen" müssen. Die Mutter der Angeklagten verlor 5 Enkel, mit dem Wissen, daß ihre Tochter sie getötet hat usw.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es dem Vater wahnsinnig schwer fällt sich vor Gericht zu äußern.

Und hatte er vor der Tat nicht auch Depressionen und Alkoholprobleme? Dann ist er - falls das noch eine Rolle spielt - möglicherweise noch in sich gekehrter.

Falls er aber Nebenkläger ist könnte sich natürlich sein Anwalt für ihn äußern.

Cpt.Germanica schrieb:Und hatte er vor der Tat nicht auch Depressionen und Alkoholprobleme?

Laut eigenen Aussagen gab er zudem noch an ein Eifersuchtsproblem zu haben. Christiane hatte sich dies häufiger zu Nutzen gemacht und ihn auf verschiedenste Art und Weise absichtlich eifersüchtig gemacht. So auch einen Tag vor der Tat. Sie lud in ihren Status einen Chatverlauf hoch, der ihn eifersüchtig machen sollte und damit hatte sie auch Erfolg, denn daraufhin stellte er das Bild von sich und seiner neuen Freundin rein. Der im Status hochgeladene Chatverlauf von Christiane war anscheinend ein Fake (weil sie das angeblich nur nutzte, um ihn wild zu machen) - das neue Pärchenfoto vom Vater der getöteten Kinder war allerdings echt.

Marinette schrieb:Wieviele Paare gibt es, die der Kinder Willen gemeinsame Urlaube machen? Zudem mit so vielen Kindern. Das schafft man als Mutter nicht alleine. Er hat auch erwähnt in seiner Aussage, dass sie ihn unter Druck gesetzt hat und mit dem Entzug des Sorgerechts gedroht hat, wenn er nicht so spurt wie sie will.

Es wurde auch berichtet, dass sie im August das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Und dass er kurz vor der Tat noch eifersüchtig auf Christianes Provokation reagierte hinterlässt bei mir schon den Eindruck, dass er sich noch nicht wirklich von ihr gelöst hatte geschweige denn seit einem Jahr ohne Gefühle für sie in Trennung lebte.