@LARA43 Ehrich gesagt, versteh ich es nicht so ganz. Dass die Frau psychisch nicht ganz auf der Höhe ist, dürfte durch diese Tat doch offensichtlich geworden sein. Finde auch, dass es ein schlimmer Fall ist - aber eben auch klar und offensichtlich, dass die Frau tiefergehende Probleme hat, die sich bis zur Kindstötung erstreckten. Mir geht ein wenig diese moralingesäuerte Empörung gegen den Strich, das ganze Muttergequatsche.
Der Artikel erklärt es eigentlich ganz gut und auch im Fall der mutmaßlichen Täterin sind im Vorfeld Ereignisse passiert, die in diese Taten mündeten.
Mütter, die Kinder gefährden und töten, sind meist labil. Psychisch unterscheiden sie nicht klar zwischen sich und den Kindern, zwischen ihrem Leib und den Früchten ihres Leibes, sie ziehen keine Grenze zwischen sich und dem Kind, dass sie als bedroht oder bedrohlich empfinden können.
So hat sie sich im Anschluss ja auch vor einen Zug geworfen, es aber überlebt.
Zu den Motiven tötender Mütter kann auch die Rache am Partner, am Vater gehören, wie sie schon in der griechischen Sage von Medea auftaucht, die, von Jason verstoßen, aus Wut und Enttäuschung beide Söhne ermordete. In verzweifelt suizidaler Lage, wenn die Welt unerträglich scheint, haben einige Mütter die Tendenz, ihre Kinder „mitnehmen“ zu wollen in den Tod, um sie vor einer feindlich erlebten Welt zu schützen.
Daten zeigen, dass Frauen eher durch Vergiften, Ersticken oder Ertränken töten denn durch rohe Gewalt – so können Täterinnen sich einreden, ihre Opfer seien friedlich „eingeschlafen“.
Die Vorgeschichte, Trennung vom Partner hat es für sie vermutlich ausweglos erscheinen lassen und sie angetrieben, den größtmöglichen Schmerz zuzufügen - aber eben, sich auch selbst zu töten.
So vermutlich auch im Fall von Christiane K., deren Not und Dilemma niemand in seinem Ausmaß gesehen hat, um die Rettung von Melina, Leonie, Sophie, Timo und Luka möglich zu machen. Und ihrem Bruder Marcel die Geschwister zu erhalten.
Es gab Hinweise im Vorfeld, die aber niemand richtig zu deuten wusste. Es gab Missbrauch in ihrer eigenen Geschichte - es ist kein gesunder Mensch, der diese Taten begangen hat. Entsprechend sollte man das bei all der moralingeschwängerten Empörung einfach mit bedenken.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/erst-betaeubt-und-dann-vermutlich-erstickt-warum-tut-eine-mutter-ihren-kindern-so-etwas-an/26161238.html