Ventil schrieb:für mich gibt es da Parallelen....sei es bei der Tat, aber besonders im Kommunikationsverhalten der Behörden.
Naja im Fall Koblenz ist das ja nun klar, weil sie von Anfang an völlig ratlos waren und es bis heute blieben. Ergo gibt's da nichts zu kommunizieren, so beinahe im Wortlauf auch die letzten Reaktionen. Hinzu kommen Stratens besondere Lebensumstände und das Fehlen von Angehörigen, also entspr. geringe Aufmerksamkeit und dass sich da überhaupt nie jemand richtig dranhängte; würde mich nicht wundern wenn über den Fall mehr in zwielichtigen Internetforen geschrieben wurde als in seinem Umfeld gesprochen, das ist mein Ernst. Bestärkt auch durch die Eindrücke, die man den wenigen Einspielern dahingehend entnehmen konnte, d.h. Reaktionen irgendwo zwischen Überraschung, Indifferenz und einer Prise ungläubigen Sarkasmus, aber das ist diesen Menschen mit ihren reichlich eigenen Sorgen und Nöten (Wohnungs-Not!) nicht vorzuwerfen und ob Michael (zuletzt) noch richtige Freunde hatte, weiß wohl auch keiner so genau. Woher auch.
Sogesehen ist hier alles anders, was natürlich nicht ausschließt, dass die Polizei genauso ratlos ist und deshalb ähnlich mauert. Noch ist die Hoffnung nicht verflogen, dass im Hintergrund fieberhaft gearbeitet wird und man kurz vor der Aufklärung steht, auch das würde entspr. Prioritäten setzen. Aber lange währt sie nicht mehr. Und die prognostisch günstigen Zeitfenster haben wir längst hinter uns. Soweit bekannt keine Verdächtigen, keine Verhöre, keine Fahndung oder Ergreifung, gute Zeichen sind anders. Auch wenn ich nicht gern in diese Kerbe schlage, es könnte auch eine Rolle spielen dass beide Opfer Männer sind? Fällt zumindest mir auf, dass die überwiegenden Fäden hier weibliche Opfer zum Ggst. haben, auch sind die vollen Namen da fast immer bekannt. Straten ist ne Ausnahme, aber auch hier bleibt's beim Vornamen. Im Falle Dresdens lernen wir nicht mal die. Das sind hier zynisch geschrieben Restposten. Doch ich denke schon, wo Mädchen oder Frauen betroffen sind, interessiert und rührt das Schicksal tendenziell noch mal die Spur mehr auf, das ist der Zeitgeist, wohl auch die Erwartung sich "natürlich" raufender Kerle, vielleicht gibt es dafür sogar auch evolutionsbiologische Erklärungsansätze. Kollektive Schutzinstinkte. Schlussendlich ist das immer noch relativ, im Thread zu Koblenz findest du grad einen Hinweis auf einen augenscheinlich recht ähnlichen Fall in Heilbronn, ebenfalls Friedhof, Opfer auch wohnungslos, aber auch schon zig Wochen her, dazu findet man praktisch
gar nichts. Ordner auf, Akten rein, Ordner zu.