Müsst ja ganz ein fantastischer Dienst sein, dessen wenigstens Zugriff niemand hätte nachvollziehen können. Und von dem Daniel praktischerweise kurz bevor er ermordert wurde und warum auch immer natürlich auch sämtliche Spuren von all seinen Geräten in äußerster Perfektion bereinigt hätte, also sicher auch alles zehnmal überschrieben. Und natürlich keinem seiner Freunde und Bekannten je ein Wort davon erzählte. Was könnte naheliegender sein? Dagegen find ich die Arbeitshypothese (!) der Polizei, dass der Täter eben vermutlich echt'n Täter ist, ohen weiteres einleuchtend und das auch ohne all die weiteren Erkenntnisse, die sie ja haben, wir nicht. Also z.B. zum Verletzungsbild, der groben Körpergröße des Täters, Kraftaufwände, etc. pp. Sie werden ihre Gründe haben, garantiert auch über Statistik hinaus, und die wolltest du wohl kaum in Frage stellen.
Die Soko wurde aufgelöst. Bereits Ende des Jahres, aber hatten wir das schon?
https://www.kurier.de/inhalt.bayreuth-mordfall-daniel-w-soko-radweg-wird-aufgeloest.e47ce9d4-305d-4e27-9a24-6bf8809acbb8.htmlDann muss ich das hier übersehen haben. Da steht sogar noch bisschen was Neues drin, für mich jedenfalls. Daniel stammt eig. aus Mittelfranken, kam selbst erst zur Ausbildung überhaupt nach Bayreuth. War so überhaupt nicht mein Verständnis.
Die Soko ging besondere Wege in der Öffentlichkeitsfahndung. Lange stand an der Dr. Konrad-Pöhner-Straße in Tatortnähe ein großes Plakat mit einem Foto von Daniel W. mit der Frage: „Wer hat mich hier ermordet?“
Das war also auch schon wieder weg.
Überprüft wurden Bekannte des Opfers, Bewohner des Storchennests, Anwohner von Oberkonnersreuth, Menschen, von denen man wusste, dass sie sich vorher am Tatort oder in Tatortnähe aufgehalten hatten.
Das widerspricht gewissen Bemerkungen im Internet damals, von angebl. Anwohnern, die sich wunderten niemals angesprochen worden zu sein, was man darauf geben kann muss halt jeder selber wissen. Aber z.B. eine Einrichtung gleich um die Ecke, zur "Eingliederungshilfe gem. §§ 123, 125 SGB IX" wäre abgesehen von seinem Umfeld so mit das Erste, was ich (als sonst zielloser Ermittler) auf'm Schirm hätte. Selbstverständlich ohne da irgendwas unterstellen zu wollen. Fakt ist aber der Täter soll ortskundig sein und soviel ist da ja sonst gar nicht. Auf Google Maps sind die inzwischen übrigens wieder erschienen; find ich nach wie vor etwas merkwürdig, auch wenn's mal passieren kann, das man da rausfällt. Das Timing ist nicht sehr glücklich. Handelt sich um eine Einrichtung bzw. wohl Art betreutes Wohnen für geistig Behinderte, war hier auch paarmal im Gespräch. Ist halt was einem sofort in's Auge fällt und das hat Gründe über bloße Vorurteile hinaus. Zumal man auch mit gewissen schweren psychischen Störungen als (seelisch) behindert gelten, d.h. auch anerkannt werden kann. Schwerbehindert. Ist einfach kein Typ, den man hier plump ausschließen kann, sagen sie ja selbst:
...andererseits könne der Täter aber auch psychisch krank sein, sich ständig angegriffen fühlen und deshalb stets ein Messer bei sich haben.
Eines hat sich nicht bewahrheitet, jedenfalls noch und soweit bekannt: die pol. Befürchtung von Wiederholungstaten. Nach anderthalb Jahren doch auch ne Feststellung, schließlich immer auch interessant, was alles nicht passiert. Der Täter könnte das Weite gesucht oder auch aus ganz andern Gründen die Region verlassen haben. Er könnte allerdings inzwischen auch einfach anders unter Beobachtung stehen, ggf. sogar weil sein Umfeld oder gewisse Verantwortliche am Ende doch irgendwie schlechtes Gewissen hatten, oder zur größeren Vorsicht neigten, aber gerade nicht soviel, um sich zu überwinden, die Polizei anzusprechen, was ja auch ne Hürde ist. Aber sonst bis hin zur rechtlichen Betreuung oder auch Einweisung in eine Klinik, vielleicht auf Dauer. Auch so kann Gefahr gebannt sein, für Daniel wär's halt einfach zu spät. Aber ich denke wenn wir uns hier schlussendlich nur auf eines einigen können dann ja wohl, dass dieser Mensch erheblich einen an der Waffel haben müsste. Ist auch so mit das Einzige, was ich hier für sicher halte.