Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster
21.06.2020 um 23:18sunrise2008 schrieb:Du bist also der Meinung, man könne Sexualstraftäter therapieren? Alle?Therapieren kann man alle. Und jeder sollte diese Chance bekommen. Und natürlich helfen Therapien.
Zuvorderst fördern sie die Einsicht, welches Problem der Klient hat und wie der damit umgehen sollte. Die Therapie ist eine kognitive Verhaltenstherapie, ähnlich wie eine Suchttherapie. Die Therapie soll auch Wege aufzeigen, wie der Klient Lebensperspektiven ohne das Begehen von Straftaten entwickeln kann. Vielleicht kommt man auch zu dem Ergebnis, dass sich der Klient freiwillig ein triebminderndes Mittel verabreichen lässt.
Ob eine Therapie erfolgreich war, weiß man erst dann, wenn der Klient eine lange Zeit oder dauerhaft ohne erneute Straftat in Freiheit lebt. Ob dem so ist oder ob er einfach nicht erwischt wird, das lässt sich nicht nachprüfen. Bekanntlich ist die Rückfallquote hoch - aber es gibt eben auch einen erheblichen Teil, die nach einem Warnschuss und einer Therapie leben müssen wie ein trockener Alkoholiker. Und es gibt viele trockene Alkoholiker - und viele "trockene" Sexualstraftäter, denen voll und ganz bewusst ist, dass sie einem Kind Schlimmes antun würden. Dabei ist der Gebrauch von Kinderpornografie dem Missbrauch von Kindern vorzuziehen. Die Initiative "Kein Täter werden" hat jedoch dezidiert das Ziel, auch dem Konsum von Kinderpornografie zu entsagen.