Federica35 schrieb:In den ganzen sozialen Berufen gibt es ja eigentlich keine Wirkliche Benotung der sozialkompetenz. Wenn dann nur in den eigentlich abgeleisteten Einsätzen. Letztendlich wird die eigentliche Benotung in den Unterrichtsfächern aber höher gewichtet. In der Krankenpflege zb haben die Benotungen der einzelnen stationären Einsätze immer nur einen geringfügigen Teil ausgemacht weil man da auch immer sagen konnte es lag an der Station an sich oder das man mit den Menschen dort nicht zurecht gekommen sei.
@Federica35 Da sprichst du einen wirklich heiklen Punkt an. Wenn die Krefelder KiTa tatsächlich deutlich in die Praktikumsbeurteilung geschrieben hat, dass die Frau nicht für diese Beruf geeignet ist - nach immerhin 12 Monaten Praktikum - und sie trotz der erheblichen Bedenken zum Colloquium durch die ausbildende Schule zugelassen wurde, dann möchte ich jetzt nicht in der Haut der Schulleitung der Fachschule stecken.
lovestar schrieb:Es gibt auch schlechte Maurer, die ihren Beruf hassen und Sachen richtig schlecht bauen. Genauso wie es schlechte Köche gibt und ihren Job nicht verstehen. Genauso gibt es eben auch schlechte Erzieherinnen. Wieso sollte sie denn ihren Beruf nicht ausüben dürfen? Überall gibt es schlechtes Personal , was ja per se nicht bedeutet, dass diese Person jemanden umbringen oder quälen wird.
Ja, in jedem Beruf gibt es hellere und wenig helle Kerzen. Aber ein Bäcker, der Rattengift ins Brot knetet, ein Maurer, der ein Haus so baut, dass es über den Bewohnern gezielt zusammen bricht, die sind nicht „nur“ schlecht, die sind lebensgefährlich. Insofern meine ich, dass die Kriterien gut und schlecht hier nicht recht passen. Die beschuldigte Frau ist weit mehr als nur eine schlechte Pädagogin.
leopart225 schrieb:Der Personalmangel führt scheinbar doch dazu, dass auch weniger geeignete Menschen diese Berufswahl treffen.
Ganz sicher führt der bundesweite enorme Personalbedarf dazu, dass die Fachschulen ihre Ausbildungskapazitäten stark erweitert haben und deutlich mehr BewerberInnen jährlich angenommen werden. Ich habe schon länger beobachtet, dass nicht mehr so gründlich auf die Eignung der SchulanwärterInnen geachtet wird, oft scheint mir, der Ausbildungsträger hoffe, dass sich Spreu vom Weizen im Laufe der Ausbildungsjahre schon trennen möge. Leider gelingt das nicht immer und geprüfte Fachkräfte mit zweifelhafter Kompetenz kommen auf den stets suchenden Arbeitsmarkt. Meine flapsige Bemerkung zur großzügigen Aufnahme von Interessierten zu Ausbildung hat was mit der Zahl 3 und Bäumen zu tun....
Ich möchte aber eine Lanze für die AG und die MitarbeiterInnen vor Ort brechen: selbst wenn die Beschuldigte eine grottige Praktikumsbeurteilung für ihr Anerkennungsjahr bekommen hat: diese Beurteilungen sind nicht Bestandteil von Bewerbungsunterlagen und dürfen vom künftigen AG auch nicht verlangt werden, sie gelten quasi als schulischer Leistungsnachweis. Und sich Referenzen vom vorherigen AG einholen: das geht nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Bewerberin. Mindestens eine der Kitas hat sich offenbar während der Probezeit von der Frau getrennt und alle waren mit ihrer Leistung unzufrieden. Ich habe es schon vor ein paar Seiten geschrieben: unter Ausnutzung einer unbeobachteten Situation mit kleinen Kindern, die sich nur ungenau äußern, ist es außerordentlich schwierig, einem Verdacht so viel Substanz zu geben, dass eine Polizeiliche Ermittlung eingeleitet werden kann.