@Venice2009 Da die getötete Greta erst kurz vor ihrem Tod 3 Jahre alt wurde, könnte es sich um eine Krippengruppe handeln - und die Aussagen von so kleinen Kindern sind schwer zu beweisen. Die Kinder haben sich möglicherweise ihren Eltern anvertraut, erzählt, dass die Betreuerin „böse“ war, ihnen weh getan hat, sie gezwickt oder gehauen hat - aber wenn das kein anderer Erwachsener gesehen hat, ist der Beweis für ein so eklatantes Fehlverhalten, das selbstverständlich zur sofortigen Kündigung führen würde, echt schwierig. Da plaudere ich mal aus dem Nähkästchen als einschlägig Tätige.
Angenommen, die Beschuldigte (oder Angeschuldigte, da komm ich immer durcheinander) war nicht so dumm, frühere übergriffige Taten vor ihren KollegInnen oder vor Eltern zu begehen und/oder sie hat Situationen ausgenutzt, in denen sie mit wenigen Kindern allein war oder in 1:1-Situationen (z.B. wickeln). Kindererzählungen sind leicht zu entkräften: da hat das Kind was missverstanden, das hat halt eine blühende Fantasie, da hat es was verwechselt, usw.
Wenn da ein Team nicht aufmerksam ist und ein „komisches“ Gefühl einer Kollegin gegenüber nicht offen angesprochen wird und das der Leitung kommuniziert wird - Katastrophe. Nicht umsonst fordern die Länder und der Bund differenzierte Schutzkonzepte in Kitas und leider haben das noch längst nicht alle umgesetzt.
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Was mich als Professionelle sehr interessiert, ist die Frage nach der tatsächlichen Ausbildung der Frau. Nach meiner Erfahrung werden gern mal alle in Kitas tätige Menschen als „Erzieherin“ betitelt, unabhängig von ihrem wirklichen Berufsabschluss. Wenn da jemand der geneigten Runde was weiß, wäre ich sehr neugierig!