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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

543 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schottland Nairn Mord Msyteriös Auftragskiller blauer Umschlag ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

24.05.2020 um 19:56
Laut BBC-Doku wollen zwei Zeugen das Gespräch an der Tür wahrgenommen , aber das Gesicht des Fremden nicht erkannt haben.

Ich hatte schon mal vermutet,daß diese zwei Zeugen mit denen beiden Personen verwechselt wurden, die jemanden im Bus gesehen haben wollen,auf den Veronicas Beschreibung passte. Der eine der beiden,Tommy Hogg ,kommt im " The Press and Journal" zu Wort.

Da es ja nun mal diese andere Quelle gibt,die lange im Auftrag der BBC über den Fall berichtete und anderes sagt, wissen wir nicht,was wirklich gewesen ist.


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

24.05.2020 um 22:17
Zitat von GästinGästin schrieb:Aber: Ich weiß jetzt nicht, wie das Trinkverhalten in der Gegend um Nairn ist und ob es wahrscheinlicher ist, dass diese Pubbesucher an einem Sonntag um 19:00 Uhr eher nüchtern oder eher angedüddelt sind (es soll ja Gegenden geben, da geht's unmittelbar nach dem Kirchgang schon feuchtfröhlich zu).
Das Trinkverhalten hat weniger mit der Gegend zu tun, sondern mehr mit der Art des Pubs. Es gibt wunderschöne Pubs, in denen man im Winter innen am offenen Feuer sitzt, im Sommer draußen an einem Forellenbächlein, einen trockenen Roten trinkt und (Fast-) Sterneküche genießt. Am anderen Ende des Spektrums sind die billigen Pubs der Brauereien, die mit günstigen Bierpreisen locken, in denen die Böden mit Sägespänen abgestreut werden, damit die Gäste nicht auf den Bierlachen auf dem Boden ausrutschen, und wo bullige Securitymänner die Tür bewachen.

Da der Pub gegenüber vom Haus des Opfers zu einem Hotel gehört, stelle ich ihn mir als einen eher zivilisierten Ort vor, zumal sonntags um 19:00 Uhr. Dort dürfte um diese Zeit ein bisschen (Sport-) Fernsehen geschaut und die eine oder andere Hopfenkaltschale zu sich genommen worden sein, viel mehr aber auch nicht.


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

25.05.2020 um 01:31
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Schon, die Frage ist allerdings, ob ein aufgeregter Amateur,der seinen ersten Mord begeht, genau diese Körperpartien mit drei Schüssen trifft, wenn die Waffe eher für ihre mangelnde Genauigkeit bekannt ist.
Also, wer auf eine Entfernung von ca. 50cm mit einer Waffe nicht den gegenüberstehenden Menschen trifft, muss schon selten dämlich sein. Vom Taterfolg kann mir hier dementsprechend nicht auf einen Amateur, Profi usw. schliessen.

Auch wer selbst noch nie mit einer scharfen Schusswaffe geschossen hat, stelle sich einfach mal vor, er hätte eine Wasserpistole in der Hand. Selbst wenn er diese noch nie bedient hat, wird er vermutlich auf diese Distanz sein Gegenüber treffen, oder? :)

Die Tatsache, dass eine extrem wirkungsarme Waffe benutzt wurde, und dazu noch dreimal geschossen wurde, weist m.E. (ich bin ausgebildeter und erfahrener Schütze) eher auf einen Amateur hin. Ein Profi kann durchaus mit einer relativ kleinen .22 Pistole einen Menschen töten, und vermutlich gar mit einem einzigen Schuss in den Kopf. Professionell ausgebildete Schützen würden vermutlich einen sog. "double tap" anwenden, also schnell zwei aufeinanderfolgende Schüsse auf das gleiche Ziel abgeben, und bei dieser Entfernung ist das sicherlich der Kopf.

Daher denke ich, den durch einen "Profi" ausgeführten Auftragsmord können wir hier mal abhaken.

Der Tatverlauf deutet für mich weitaus mehr in die Richtung, dass wir es mit einem relativ verzweifelten Täter zu tun haben, der die Waffe in erster Linie zur Einschüchterung mit sich führte, aber nicht erreicht hat, was er eigentlich wollte, und dann entweder aus Frustration und Wut oder gar aus Angst, nun in Schwierigkeiten zu kommen, geschossen hat.

Er scheint ja offensichtlich mit dem Opfer irgendwie verhandelt zu haben, das Opfer ist nicht darauf eingegangen, er fuchtelt mit der Waffe herum, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, das Opfer ist davon aber gar nicht beeindruckt sondern greift vielleicht eher in Richtung der Waffe, um sie dem Täter zu entwenden, dann drückt dieser ab. Wut, Frustration und Angst mischen sich, er schiesst dreimal, was innerhalb weniger Sekunden zu machen ist, und flieht dann.


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

25.05.2020 um 07:54
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:(ich bin ausgebildeter und erfahrener Schütze)
...und deswegen werden wahrscheinlich die Skills von "aufgeregten Amateuren" überschätzt.

Das Opfer wird sich noch bewegt haben,als er merkte,was Sache ist.

Ich habe noch nie eine Waffe in der Hand gehabt und würde mir in die Hose machen,wenn ich mich dazu entschlossen haben würde,erstmalig auf einen Menschen zu schießen,dazu noch mit solch wirkungsarmen Teil.

Ich find´s schon bemekenswert,daß ein Ersttäter mit drei Schüssen dreimal Kopf und Brust trifft.

Wir reden schließlich nicht von dieser Magnum eines "Dirty Harry".


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

25.05.2020 um 09:51
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich find´s schon bemekenswert,daß ein Ersttäter mit drei Schüssen dreimal Kopf und Brust trifft.
Das ist wirklich nichts besonderes, wenn die gerade mal 50cm gegenüber stehen.


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25.05.2020 um 19:58
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Tatsache, dass eine extrem wirkungsarme Waffe benutzt wurde, und dazu noch dreimal geschossen wurde, weist m.E. (ich bin ausgebildeter und erfahrener Schütze) eher auf einen Amateur hin. Ein Profi kann durchaus mit einer relativ kleinen .22 Pistole einen Menschen töten, und vermutlich gar mit einem einzigen Schuss in den Kopf. Professionell ausgebildete Schützen würden vermutlich einen sog. "double tap" anwenden, also schnell zwei aufeinanderfolgende Schüsse auf das gleiche Ziel abgeben, und bei dieser Entfernung ist das sicherlich der Kopf.

Daher denke ich, den durch einen "Profi" ausgeführten Auftragsmord können wir hier mal abhaken.
Sehe ich auch so, da kann man ja schon fast von übertöten reden, bei der kurzen Entfernung. Oder es wurde gerangelt, aber selbst dann geht höchstens ein Schuss los. Oder einen sehr wütenden Schützen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Der Tatverlauf deutet für mich weitaus mehr in die Richtung, dass wir es mit einem relativ verzweifelten Täter zu tun haben, der die Waffe in erster Linie zur Einschüchterung mit sich führte, aber nicht erreicht hat, was er eigentlich wollte, und dann entweder aus Frustration und Wut oder gar aus Angst, nun in Schwierigkeiten zu kommen, geschossen hat.
Auch da bin ich bei Dir. Verzweiflung weil der Umschlag NICHT gefüllt war. Den Ansatz von @JestersTear finde ich passend dazu: Warum hat Al er den Umschlag überhaupt wieder mitgenommen, wenn das ohne Bedeutung war.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich find´s schon bemekenswert,daß ein Ersttäter mit drei Schüssen dreimal Kopf und Brust trifft.

Wir reden schließlich nicht von dieser Magnum eines "Dirty Harry".
Das nicht, aber von einer Waffe trotzdem. Und das bei einer so kurzen Entfernung. Selbst, wenn man die Augen geschlossen hätte und nur den Arm, die Hand in Richtung Person vor einem richtet trifft man doch auf jeden Fall und richtet Schlimmes an. Im schlimmsten Fall, wie da, die Tötung. Das hat mit Ersttäter nicht so viel zu tun. Da reicht einfach nur so ein Ding mit scharfer Munition in falsche Hände. Natürlich kann das nicht jeder, verstehe ich schon, aber auch ich denke, wie schon gesagt, dass sich da emotional was entladen hat.


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

28.05.2020 um 13:43
Ich möchte noch abschließend eher allgemein was zum Buch über den Fall schreiben,nachdem ich es jetzt endlich mal abgeschlossen habe:

gelohnt hat es sich wegen des ersten Teil,der Infos zu den Begleitumständen bietet,die öffentlich nicht zugänglich sind.
Diese Infos hatte ich den Usern, die darum gebeten hatten,per PM weitergeleitet.

Der zweite Teil bot dann schon schwerer verdauliche Kost und war m.E. lediglich ein Lückenfüller:

es ging um die Vita des Autors,andere Kriminalfälle aus Schottland und Kritik an der damaligen Polizeiarbeit!

Die "Fussball-Connection", wegen deren Aufdeckung er letztlich angetreten ist,nimmt gerade mal ca. 5% des E-Books in Anspruch.
Es wird geschildert,wie ein kleiner,eher unbedeutender schottischer Profi-Club ,dessen Sponsor 2004 zufällig die HBOS war,durch inkometentes Management stümperhaft Richtung Insolvenz geführt wurde.

Was Alistair Wilson damit zu tun haben soll,bleibt vollkommen offen!

Der Autor bezieht sich auf eine "anonyme Quelle" ( Aha!)
Für diese dünne Beweisführung wird das Buch m.E. zu Recht kritisiert.

Erwähnenswert ist evtl. noch,daß er sich mit drei Experten über ein mögliches Täterprofil unterhalten hat.
Die Kriminalpsychologin,die ihn auch für seine " True Crime" -Sendung im Fernsehen berät,die wiederum Kontakt zu einem "überregional bekannten Forensiker" herstellte,mit dem sich der Autor zum Dinner traf und einem Professor für Kriminologie der Uni Birmingham,der eher zufällig auch Wilson heißt.

Letzterer hat eine Studie über "Auftragsmörder" angefertigt und diese in vier Kategorien unterteilt.
Die erste Kategorie ist der Amateur,der den Auftrag aufgrund akuter Probleme annimmt ( z.B. aus Geldnöten oder weil er unter Druck gesetzt wurde) bis hin zu Kategorie IV, dem " Master",der James Bond-like jedes noch so kleinste Detail unter Kontrolle hat!

Während wir uns,wenn ich das richtig verstandenhabe,fast ausnahmslos einig waren,daß der Täter ,sollte er einen Auftrag erhalten haben,eher in Kategorie I (oder II) zu vermuten ist ,kommen die Experten kurioserweise zu anderen Interpretationen:

wir hielten die Tatwaffe für unzulänglich,die Entsorgung für merkwürdig,die Gefahr entdeckt zu werden viel zu groß,ebenso wie die Möglichkeit,daß Al die Polizei hätte rufen können,nachdem er mit dem Umschlag ins Haus gegangen war.

Die drei von mir angesprochenenPersonen werteten (zumindestlaut Autor) genau das als sehr professionell, Master-like!

Der Täte hätte gewußt,daß er auch die insuffiziente Waffe beherrscht,hat mit drei Schüssen genau die richtigen Regionen getroffen,sich "ultra-cool" vom Tatort entfernt und das Entdeckungsrisiko war ihm egal,in der Gewißheit,daß ihn sowieso niemand wird aufhalten können.Er war sich sicher,daß Al zur Tür zurückkehren würde

Warum der James Bond aus London,Glasgow oder Edingburgh die Waffe dann in einem Gully in Nairn entsorgen mußte,wird nicht beantwortet.

In Bezug auf gewisse Begleitumstände hat sich das Buch also gelohnt, konnte aber keinenfalls die Aufklärung des Falls wahrscheinlicher machen.

Die von einigen Usern vorgeschlagene Kontaktaufnahme zum Autor blieb,zumindest bis jetzt,erfolglos!


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

28.05.2020 um 15:06
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Letzterer hat eine Studie über "Auftragsmörder" angefertigt und diese in vier Kategorien unterteilt.
Es ist schon erstaunlich, so eine Typologie auf der Basis des Studiums von Zeitungsartikeln zu entwickeln ;-)
https://www.bcu.ac.uk/research/stories/exposing-the-british-hitman (Archiv-Version vom 19.10.2021)

Zumal der "Master" mit dem "militärischen Hintergrund" nur äußerst selten, wenn überhaupt, erwischt werden dürfte, ansonsten wäre er ja kein Master.

Wie dem auch sei, danke für die interessanten Informationen.


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28.05.2020 um 16:50
@VanDusen

Wenn du magst, schreibe mir eine Nachricht fuer Zusätzliche Information.

Da du versteckt unterwegs bist, kann ich erst mal keinen Kontakt herstellen :-)

Ich wuerde die Nachricht heute Abend beantwortet


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

30.05.2020 um 22:07
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn du magst, schreibe mir eine Nachricht fuer Zusätzliche Information.
Wir kennen uns zwar nicht, aber ich wäre sehr interessiert an den Informationen aus dem Buch. :)

Ich habe so ziemlich alles über den Fall gelesen (außer das Buch), was ich im Internet gefunden habe, und mir auch alle Podcast-Folgen angehört - der Podcast ist mE sehr informativ und lohnt sich (trotz des bei jeder Folge zu Anfang wiederholten Notrufs der Ehefrau, darauf hätte ich gern verzichtet).

Anfangs fand ich die Hitman-Theorie eher hanebüchen, aber inzwischen bin ich relativ überzeugt davon, bzw. finde sie noch am wahrscheinlichsten von allen. Die Waffe in der Nähe des Tatorts auf so eine Weise loszuwerden, scheint übrigens auch nicht untypisch dafür zu sein.

Ob nun Auftragsmord oder nicht, ich sehe das Motiv auf alle Fälle im beruflichen Zusammenhang und bin geneigt, den Zeitpunkt des Verbrechens so kurz vor dem Jobwechsel nicht als Zufall anzusehen. Gerade wenn jemand mit so großen Geldsummen zu tun hat, liegt es doch nahe, dass es auch bei dem Mord um Geld ging.

Ich persönlich denke, da sollte jemand zum Schweigen gebracht werden, und der blaue Umschlag war Teil des Geschäfts, eine Botschaft die es zu überbringen galt. Ich glaube, der Mörder war sich sicher, dass Mr Wilson zurück an die Tür kommen würde.

Ich fürchte, dass der Fall nie aufgeklärt werden wird - leider.


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

31.05.2020 um 10:10
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Ich habe so ziemlich alles über den Fall gelesen (außer das Buch), was ich im Internet gefunden habe, und mir auch alle Podcast-Folgen angehört - der Podcast ist mE sehr informativ und lohnt sich (trotz des bei jeder Folge zu Anfang wiederholten Notrufs der Ehefrau, darauf hätte ich gern verzichtet).
Vielleicht kannst Du ein wenig aus dem Podcast hier anmerken, da nicht alle Zeit haben dort rein zu hören(ziehe gerade um) und ergänzen, was wir noch nicht wissen. Dann können wir weiter diskutieren;-)
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Ob nun Auftragsmord oder nicht, ich sehe das Motiv auf alle Fälle im beruflichen Zusammenhang und bin geneigt, den Zeitpunkt des Verbrechens so kurz vor dem Jobwechsel nicht als Zufall anzusehen. Gerade wenn jemand mit so großen Geldsummen zu tun hat, liegt es doch nahe, dass es auch bei dem Mord um Geld ging.
Das liegt auch nahe, ich schwanke immer zwischen dieser Theorie und der unglücklichen Geliebten.
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:und der blaue Umschlag war Teil des Geschäfts, eine Botschaft die es zu überbringen galt. Ich glaube, der Mörder war sich sicher, dass Mr Wilson zurück an die Tür kommen würde.
Ja, wahrscheinlich. Ob er sich sicher war, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall wurde ja noch einmal kommuniziert bevor es dann zu den Schüssen kam.


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

26.12.2021 um 22:33
Mag der Faden auch schon eineinhalb Jahre ruhen - ich bin zufällig auf ihn gestossen und er lässt mich aufhorchen:

Wie schon Rick Blane geschrieben hat, ist die Waffe mit einem Kaliber 6,35 mm x 15,5 mm (caliber .25) nicht allzu häufig bei einen Tötungsverbrechen zu finden. Die Kugel hat nur eine geringe mannstoppende Wirkung und die Geschossenergie (Mündungsenergie) dürfte bei etwa 100 - 200 J (Joule) liegen, was im Vergleich zu dem schon seit vielen Jahren von Ganoven einerseits, der Polizei andererseits verwendeten Kaliber 9mm x 19mm mit 320 J - 650 J schon etwas "mickrig" ist. Das Opfer überlebte daher trotz zwei Kopfschüssen und einem Brustschuss etwa eine Stunde; mit gleichen Treffern aus einer 9 mm wäre das Opfer binnen Sekunden verstorben. Dies deutet für mich darauf hin, dass der Täter ein Amateur war - er hatte eben nichts besseres zur Hand.

Die Waffe wurde wenige hundert Meter vom Tatort entfernt in einem Gulli entsorgt. Ich nehme an, dass Gullies auch in Schottland unterhalb des Rostes einen Auffangkorb haben - das ist das Teil, dass von der Strassenreinigung alle paar Monate herausgehoben wird, um aufgefangene Teile (Steine, Äste, Abfälle, Platiktüten etc) zu entleeren, die nicht in die Kanalisation sollen. Dies ist auch Kenntnis des Durchschnittsbürgers, jedenfalls eines großen Teiles davon. Die Entsorgung der Waffe war mithin ebenfalls wenig professionell. Jede Mülltonne, in die man die Waffe tief hineinsteckt, wäre besser gewesen, wenn der Täter die Waffe schnell loswerden wollte. Am besten entsorgt man natürlich eine Waffe in einem tiefen Gewässer, von denen es im 20 km- Umreis von Nairn genügend gibt.

Mein Zwischenergebnis: Es war ein Laie am Werk, kein Berufsverbrecher und erst recht kein "Berufskiller".

Die gute BBC- Doku (im ersten Beitrag verlinkt) zeigt ein paar Motivansätze auf, ohne einen hervorzuheben. Wiederholt wird gesagt, dass die Ehefrau des Opfers und die Familie mehrfach durchleuchtet wurden. War das nur der kriminalistischen Erfahrung geschuldet, nach der ein Großteil aller Tötungsdelike im Familen- oder Bekanntenkreis spielt oder hatte die Polizei schon einen etwas spezifizierten (freilich nicht ausreichenden) Verdacht?

Eines ist mir aufgefallen: Nirgendwo habe ich gelesen, dass die Ehefrau samt Kindern und Vater aus Nairn weggezogen ist. Wohnt sie noch in dem Haus, vor dessen Haustüre ihr Mann starb? Wenn ich von meiner Seele in gleicher Situation ausginge: Ich würde weit weit wegziehen, auch wegen der Angst, die mich jedesmal bei dem Heraustreten aus der Haustüre befallen würde. - Ich mutmaße, die Familie ist weggezogen und ich will auch nicht den kleinsten Verdacht gegen die arme, gebeutelte und leidende Familie hegen, wie sich das entsprechend der Allmy- Regeln gehört.

Würde mich freuen, wenn ich die Debatte wieder anstoßen konnte!


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

27.12.2021 um 00:31
Zitat von annichenannichen schrieb am 19.05.2020:Vielleicht war der Name des Opfers ja an der Klingel ersichtlich?
In Schottland ist es nicht üblich, dass Namen am Klingelschild stehen.


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Highlands: Der mysteriöse Mord an Familienvater Alistair Wilson

27.12.2021 um 01:39
Zur Tatwaffe:
...police said another Haenel Schmeisser, an exact replica of the murder weapon, was handed in to the force last year following a house clearance.
There have only been 13 of these guns recovered in the UK since 2008. "Obviously two of them were in Nairn, which would appear quite significant,"
2016 wurde bei einer Hausräumung eine Nachbildung der Tatwaffe gefunden. Insgesamt wurden seit 2008 nur 13 dieser Pistolen in Großbritannien entdeckt, zwei davon in Nairn.
The detective said the gun was handed in by the family of an old man who had gone into care. The man had been a prisoner-of-war in what is now Poland and the gun was believed to be a "war trophy" from WW2
Die 2016 in Nairn sichergestellte Haenel Schmeisser stammt von einem alten Mann, der als ehemaliger Kriegsgefangener in Polen die Waffe als Trophäe behalten hatte.
Another gun, the same calibre as the Haenel, and almost identical in shape and size, was also found in Nairn.
The Belgian-made Melior pistol was handed in to police last year.
Det Con Quinn said this was surrendered by an old man during the air rifle amnesty.
The man's family believe the pistol was handed down from Allied servicemen in the Moray Firth towards the end of WW2.
Eine fast identische Pistole, eine belgische Melior, die ebenfalls in Nairn entdeckt wurde, gehörte einem alten Mann, der diese vermutlich zu Ende des WKII von Soldaten in der Moray Firth Bucht bekommen hatte.

Quelle:
https://www.bbc.com/news/uk-scotland-highlands-islands-42003066


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10.03.2022 um 19:48
Aus dem anderem Thread herüber gezogen:
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Nein, der Klingler hat die Ehefrau namentlich nach ihrem Mann (Alistair Wilson") gefragt.
Vielleicht lebte er ein Doppelleben und war dem Klingler von früher her unter dem Namen Paul bekannt?
Ich hätte ja die Polizei geholt, wenn der Typ immer noch vor meiner Tür gestanden wäre.


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10.03.2022 um 20:08
Ich vermute das er sich von jemandem dubiosen geld geliehen hat und das nicht rechtzeitig zurück gezahlt hat.
Deswegen der Umschlag Paul ist vielleicht der von dem er sich das geld geliehen hat.
Im Umschlag sollte das geld rein tun.
Nur hatt er es nicht gehabt.
Wo er es den mann sagte wurde er umgebracht.


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10.03.2022 um 20:42
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Wo er es den mann sagte wurde er umgebracht.
Eigentlich macht das aber keinen Sinn. Wenn ich von jemandem Geld will, dann töte ich den doch nicht bevor ich das Geld habe. So bekomme ich es doch nie zurück.


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10.03.2022 um 20:45
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Eigentlich macht das aber keinen Sinn. Wenn ich von jemandem Geld will, dann töte ich den doch nicht bevor ich das Geld habe. So bekomme ich es doch nie zurück.
Vielleicht war das aber der Befehl.
Entweder er gibt das geld und ist somit save oder nicht und er wird umgebracht.
Eben als Abschreckung gegenüber andere die ihre Schulden auch nicht bezahlen wollen.


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11.03.2022 um 11:37
Zitat von DerDoctor11DerDoctor11 schrieb:Eben als Abschreckung gegenüber andere die ihre Schulden auch nicht bezahlen wollen.
Das macht sich in Krimis zwar spannend, ist aber in der Praxis genau so dumm, wie es in Krimis aussieht.
Leute, die Geld verleihen, wollen damit Geld machen. Nicht aber noch mehr Geld ausgeben, um Killer zu schicken, die dann die Gans, die Goldene Eier legt, töten.

Dass man dem einen Denkzettel verpasst, okay. Aber viel eher würde man ihm einfach zwingen, Sachen raus zu rücken. Sein Auto stehlen oder einzubrechen.

Noch einfacher, man lässt ihn einen Schuldschein unterschreiben und klagt die Schulden ein. Jemanden privat Geld zu leihen, ist ja schließlich nicht verboten. Bei einem Banker (oder bei jedem mit einem regelmäßigem einkommen) als Schuldner hat man ohnedies große Chancen, sein Geld legal wieder zurück zu kriegen.


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11.03.2022 um 12:02
Dem Szenario "AW schuldet Geld und das soll geholt werden" räume ich wenig Bedeutung ein. Die Konten des Opfers wird man durchleuchtet haben ... ohne dass deshalb ein Motiv bekannt wurde.

Ein Geldeintreiber verfährt, wie @off-peak richtig schrieb, anders: Der bringt zwei Popeyes mit, die dem Schuldner eine kleine Abreibung verpassen, der macht deutlich, dass er die Familie (Frau, Kinder, Oma, Opa) auf dem Sender hat und Arbeitgeber kennt und macht auf diesem Weg Druck. Aber erschießen? Noch dazu mit einer solch antiquierten Waffe, über die jeder Profi nur grinst? Nein. Auch müssten dazu ganz andere "Geschäfte" von AW in Rede stehen - von denen aber auch nicht ein Schimmer zu sehen ist, daher ist ein Verdacht, das Opfer habe durch sein Verhalten ("Schulden") die Tat provoziert hat, völlig fernliegend.


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