Tote Frau im Krankenhaus abgegeben

@Nev82

Nun ich finde den Ausdruck Recht speziell, nicht nur wegen dem Mund.
Und paar andre Gründe, bin gerade zu faul alles aufzuzählen.
Klar, die war sehr alt, aber ich bin voll verwundert, dass so viele von euch das nicht irgendwie sagen wir unheimlich finden.
Nun ja, jedem seins, ich hab jedenfalls eine Gänsehaut gekriegt....

Früher war es normal, dass man (oder besser: frau) seine Sachen selbst nähte. Das muss nicht bedeuten, dass man arm war. Es war einfach üblich. Hat meine Mutter zum Beispiel in den 70ern auch gemacht. Die Bluse sieht so aus, als stamme sie aus dieser Zeit. Wo die Verstorbene ja mehr asl 40 Jahre jünger war.
Ich tendiere dazu, dass das ihre eigene Kleidung war, die sie sich vor zig Jahren selbst genäht hat. So wie viele andere Frauen ihres Alters.

Daentschki schrieb:Moechte dieses Samtkissen und diese aufgenaehte Stickerei da nicht unterschaetzen.

Das Kissen wird, als die Frau drin saß, leider kaum zu sehen gewesen sein, erst recht nicht von weiter weg.

@emz
21 Uhr, Daemmerung, Nebenstraße. Womoeglich eine Person die im Wagen wartet. Eine super zierliche und kleine Person. Dann noch in der naehe eines Krankenhauses oder einer Rettungsstelle oder wie auch immer wir da verblieben sind. Ich koennte mir das schon vorstellen.

Finde es aber grundsaetzlich komisch, wuerde es gar keine Videokameras in der Gegend geben.

Wuerdest Du persoenlich einen toten Angehoerigen, der aussehen soll wie lebendig, wirklich durch die Stadt schieben oder den oeffentlich Nahverkehr waehlen? Oder das Auto nehmen und hoffen, dass einem in der halben Minute raushieven der Leiche niemand zuguckt?


@AlteTante
Angenommen, der Rollstuhl, die Kissen, Teile der Kleidung waeren Spenden gewesen, von einer Kleider-Tafel oder so, dann haetten ja wenigstens drei Leute dieses Kissen schon einmal in Haenden gehalten. Die Teile dort werden ja auch sortiert, angesehen und geprueft, ausgestellt, jemandem vorgeschlagen als passendes Teil. Haette ich vor 10 Jahren jemandem dieses Kissen empfohlen, wuerde ich mich vielleicht noch daran erinnern.

@Daentschki
Mag sein. Aber wie gesagt: Ich gehe davon aus, dass die Frau Ihre Kleidung vor Jahrzehnten selbst geschneidert hat. Und auch das Kissen wird den Leuten selbst gehört haben (egal, ob selbst bestickt oder gekauft). Es passt nämlich zu dieser Generation oder könnte sogar noch von den eigenen Eltern geerbt worden sein. Meine Großeltern hatten zwar nicht genau solche Kissen im Wohnzimmer, aber doch welche von einem sehr ähnlichen Stil.

Daentschki schrieb:Wuerdest Du persoenlich einen toten Angehoerigen, der aussehen soll wie lebendig, wirklich durch die Stadt schieben oder den oeffentlich Nahverkehr waehlen? Oder das Auto nehmen und hoffen, dass einem in der halben Minute raushieven der Leiche niemand zuguckt?

Du hast selber geschrieben:

Daentschki schrieb:Ich denke sie war eher arm

Wenn sie aus einem sehr armen Milieu stammte, wie du vermutest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie oder ihre Begleitung über kein eigenes Auto verfügten.

@AlteTante
Jup, das Kissen koennte ebenso 50 Jahre alt sein und seitdem in ihrem Eigentum.
Waere halt besser fuer den Fall, wenn es von der Tafel kaeme und sich jemand daran erinnert. Wenn die Frau und der Mann seit Jahrzehnten abgeschottet irgendwo gelebt haben, wirds echt schwierig :/

@Kreuzbergerin
Kann ich dir nicht widersprechen.

Zu Fuß wäre in diesem speziellen Fall zumindest weniger auffällig als in einem öffentlichen Verkehrsmittel, wo man Gefahr läuft, während der gesamten Fahrt, also mehrere Minuten lang, im Blickfeld derselben Mitreisenden zu sein. Leute, denen man zu Fuß begegnen, sind dagegen schnell vorbei gegangen.

@AlteTante
Jup, zu Fuß wuerde mir auch noch einleuchten. Was dann fuer eine kurze Entfernung sprechen wuerde, die sie nur zurueckgelegt haben zum Krankenhaus.

Nachtwald schrieb:Klar, die war sehr alt, aber ich bin voll verwundert, dass so viele von euch das nicht irgendwie sagen wir unheimlich finden.
Nun ja, jedem seins, ich hab jedenfalls eine Gänsehaut gekriegt....

So sehen halt alte Leute aus, wenn sie tot sind. Wenn man nicht beabsichtigt, als junger Mensch zu sterben, dann hat man gute Chancen, einen ähnlichen Anblick zu bieten.

Daentschki schrieb:Wuerdest Du persoenlich einen toten Angehoerigen, der aussehen soll wie lebendig, wirklich durch die Stadt schieben oder den oeffentlich Nahverkehr waehlen? Oder das Auto nehmen und hoffen, dass einem in der halben Minute raushieven der Leiche niemand zuguckt?

Wie ich schon sagte, ich würde nicht riskieren, über das Autokennzeichen identifiziert werden zu können.

Nachtwald schrieb:Und paar andre Gründe, bin gerade zu faul alles aufzuzählen.

Die Mühe solltest du dir schon machen, dient der besseren Kommunikation

Wir wissen hier viel zu wenig über die Verstorbene. Nur weil sich Ihre Identität bisher nicht klären ließ, muss das nicht bedeuten, dass sie gänzlich ohne medizinische Versorgung war

So könnte sie zb einen Blutverdünner eingenommen haben, Marcumar oder ähnliches. Da braucht es dann nur wenig, und die Patienten sind voller Hämatom

Aber das ist es was ich meinte, wir können uns hier nur im Bereich von Spekulationen bewegen. Für seriöse Aussagen diesbezüglich wissen wir zu wenig, finde ich

Ich denke ein Feuermal kann man bei der Dame ausschließen. Das wäre definitiv von der Polizei erwähnt worden...schließlich würde das ihrer Identifikation dienen.

Bleibt also nur Blut, Hämtom oder meine favorisierten Leichenflecken. Die können durch Einnahme von Antikoagulantien nämlich ebenfalls verstärkter auftreten. Gerade wenn sie im Sterbeprozess bzw. danach seitlich lag würde das gut passen.

An eine rituelle Aufbewahrung nach dem Tod glaube ich auch nicht so ganz. Meines Wissens nach wird in allen (?) Religionen und Volksgruppen recht früh die Augen verschlossen. Da dies bei ihr nicht passiert ist fällt das wohl raus.

Und ins KH kam sie vermutlich eher nicht via ÖNPV... Auto oder kurze Fußstrecke.
Spannend das ganze.
Aber natürlich weniger schön für die Verstorbene.

emz schrieb:So sehen halt alte Leute aus, wenn sie tot sind. Wenn man nicht beabsichtigt, als junger Mensch zu sterben, dann hat man gute Chancen, einen ähnlichen Anblick zu bieten.

Also, ich habe kein Problem mit jeglichem Anblick von Verstorbenen.. Wat willste denn damit am Ende sagen, was zur Klärung beitragen könnte?

Nachtwald schrieb:Nun ich finde den Ausdruck Recht speziell, nicht nur wegen dem Mund.
Und paar andre Gründe, bin gerade zu faul alles aufzuzählen.

Das wäre aber schon gut. Vielleicht bringst du ja ganz neue Punkte ein, auf die man noch nicht gekommen ist.

Nachtwald schrieb:Klar, die war sehr alt, aber ich bin voll verwundert, dass so viele von euch das nicht irgendwie sagen wir unheimlich finden.
Nun ja, jedem seins, ich hab jedenfalls eine Gänsehaut gekriegt....

Es gaben doch einige User an, dass sie das Bild schrecklich finden. Ich zähle da ebenfalls dazu. Dabei bin ich nicht sehr sensibel, was solche Bilder angeht und trotzdem hat es mich erschreckt.

schustermaedel schrieb:Ich denke ein Feuermal kann man bei der Dame ausschließen. Das wäre definitiv von der Polizei erwähnt worden...schließlich würde das ihrer Identifikation dienen.

Das denke ich auch, immerhin wäre das ein sehr prägnantes Merkmal.

ich finde die Verstorbene hat ein typisches "Parkinson Gesicht", dieses starre, maskenhafte.

vielleicht ist sie auch daran verstorben?

aber sie war ja wohl hochbetagt, da kommt der Tod zwangsläufig irgendwann.

Speedy123 schrieb:Also, ich habe kein Problem mit jeglichem Anblick von Verstorbenen.. Wat willste denn damit am Ende sagen, was zur Klärung beitragen könnte?

Freut mich, dass du kein Problem hast.
Gar nichts, was zur Klärung beitragen könnte.
Ist ja auch nicht Bedingung, oder?

AlteTante schrieb:Früher war es normal, dass man (oder besser: frau) seine Sachen selbst nähte. Das muss nicht bedeuten, dass man arm war. Es war einfach üblich. Hat meine Mutter zum Beispiel in den 70ern auch gemacht. Die Bluse sieht so aus, als stamme sie aus dieser Zeit.

So ist es. Ausserdem handelt es sich ja um einen Vorfall in Berlin. In der DDR wurde bis zur Wende noch weitaus mehr Kleidung selbst genäht, als im Westen. Es gab einfach nicht so viel Auswahl bei Konfektionsware. Auch der Beruf der Schneiderin war noch sehr viel mehr verbreitet als im Westen, man konnte auch nähen lassen.

Daher dürften alte Menschen, die in der DDR einschliesslich Ost-Berlin gelebt haben, durchaus auch heute noch so einiges selbst-genähtes irgendwo im Kleiderschrank liegen haben.

Zu der Kleidung muss ich den Gedanken von @Rick_Blaine
nochmal aufgreifen, dass in der ehemaligen DDR viel mehr genäht wurde und auch der Beruf der Schneiderin weiter verbreitet war. Das kann ich einmal nur bestätigen und zum anderen muss ich sagen, wir kennen ja eben den persönlichen Hintergrund der Verstorbenen gar nicht. Vielleicht war die Verstorbene ja selber Schneiderin und hat daher über mehr selbstgenähte Sachen verfügt, als der normale Bürger.
Und zum Thema Aufbewahrung und Nähen von Kleidung, ich gehöre zur Generation 50 plus und habe sowohl selbstgenähte Kleidung im Schrank, da meine Großmutter Näherin war und ich natürlich von klein an viel selbstgenähte Kleidung bekam und das Nähen natürlich auch von meiner Oma gelernt habe und zum anderen habe auch ich Kleidung von Anno dazumal, selbst genäht, wie gekauft im Schrank. Ich habe zwei Designerjeans, die mehr als 15 Jahre alt sind und die eine davon ist mittlerweile schon wieder modern und natürlich ziehe ich die an. An der Hose steht ja kein Etikett, wann ich die gekauft habe.

Von daher kann es also für die Verstorbene wegen Herkunft aus der ehemaligen DDR völlig normal gewesen sein, Kleidung selber zu nähen, oder weil sie früher Schneiderin oder Näherin von Beruf war. Das bietet zumindest auch mal Ansatzpunkte für weitere Ermittlungen in Richtung passende Datensätze aus alten Melderegistern in und um Berlin mit Blick auf ehemalige DDR Bürger abfragen. So viele dürfte es da im Alter von mehr als 80 Jahren nicht geben.
Wäre vielleicht für die Ermittler einen Versuch wert.

DerDoctor11 schrieb am 13.05.2020:Jeder in Deutschland muss eine Krankenversicherung haben.
Das ist gesetzlich geregelt.

Das ist richtig, heisst aber noch lange nicht, dass auch jeder wirklich eine Krankenversicherung hat! Ca 80.000 Menschen in Deutschland sind nicht versichert.

Hallo, @-VOLLSTRECKER-
auch wenn sich jemand nie um kv gekümmert hat, und hilfe braucht, wird er/sie behandelt. Theoretisch. Manche ärzte mögen den "stress" nicht, aber sie werden vergütet. Natürlich prüft der kostenträger ob vermögen vorhanden. Wenn ja muss man zahlen. Wenn nein ( die regel ) entstehen zwar schulden, aber du wirst behandelt.
Ich stimme dir aber dahin gehend zu, ohne kv keine einstufung in die pflegekasse. dann auch kein pflegegeld/sachleistung. Normalerweise bekommen älter menschen mit den entsprechenden diagnosen per rezept einen rollstuhl. Ich sehe aber immer wieder beruflich, daß vor beginn der massiven pflege privat diese dinge gekauft werden ( aldi hatte rollato für 100,00€ ). Oder man bekommt sie geschenkt. Ich denke, daher kein rolli "von der stange" aus dem sanitätshaus.

Allgemein:
Kein arbeiter der tafel/kleiderbörse etc. wird sich an die kleidung erinnern. zu normal.
Interessant wäre, ob selbst genäht heißt mit maschine oder hand.
Der rollstuhl ist schon auffälliger. Nur wenn jemand ( nicht aus der pfelge oder ähnlichem ) mann sieht, schiebt rollstuhl, man schaut eher wer sitzt drin, oder weg, nicht auf das modell.
ich sehe beim bild rollstuhl, daß meiner meinung und sehschärfe nach, das sitzkissen vorne höher war. Wie ein keil. Verhindert auch, daß jemand der unruhig ist, gleich vorne raus kippt. Beim transport einer leiche sicher hilfreich. Gab es eine art gurt?

Jemand dabei der sie umgebung kennt? Welche öffentlichen fahren zum ablageort. Wie weit zur ablage? Mit rolltreppe oder aufzug. Wie ist derzeit der einlass in öffentlichen geregelt? Bin aus bayern, wir haben da andere regeln. Mit rollstuhl brauche ich bus mit bühne oder fremde zum helfen? Wie ist der parkplatz, frei oder mit schranke und ticket ziehen?

lg loisel