Tödlicher Angriff auf dem Königsplatz in Augsburg
09.12.2019 um 15:49Zu den Gründen:
https://www.bmfsfj.de/blob/74634/f3d60930322c68506e49d52e888b71fb/gewalttaetigkeit-maennliche-muslimische-jugendliche-data.pdf
https://www.bmfsfj.de/blob/74634/f3d60930322c68506e49d52e888b71fb/gewalttaetigkeit-maennliche-muslimische-jugendliche-data.pdf
Verschiedene Dunkelfeldstudien zeigen, dass die Gewaltbereitschaft bei männlichen Migrantenjugendlichen unterschiedlicher Herkunft (darunter auch Aussiedler) höher als bei einheimischen Jugendlichen liegt. Die Gewaltbereitschaft muslimischer Jugendlicher ist wiederum höher als bei nicht‐ muslimischen Jugendlichen.
• Bei männlichen Migrantenjugendlichen kumulieren meist viele Risikofaktoren:
Die Gewaltbereitschaft hängt mit strukturellen Ursachen zusammen, insbesondere der sozialen Randlage vieler Migrantenjugendlicher (bildungsferne Herkunftsschicht, Besuch niedrig qualifizierender Schulformen, niedriger sozioökonomischer Status, Leben in benachteiligten städtischen Wohnquartieren, sozialräumliche Konzentration verschiedener ethnischer Gruppen und Konfliktlagen), und der migrationsspezifischen Situation (mangelnde Sprachkenntnisse, Quereinsteiger im Bildungssystem). Ein weiterer Aspekt sind spezifische soziale Normen, die durch die Familie (Gewalterfahrungen in Familie), durch den Medienkonsum (gewalttätige Rollenvorbilder), oder traditionelle Normen des Herkunftslandes (gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen) weitergegeben werden. Erklärungsfaktoren hängen aber auch mit sozialen Netzwerken zusammen, die sich durch die Einbettung in deviante Cliquen ergeben, mit dem subkulturen Milieu (Drogen, Waffen, Schulabsentismus) oder mit der Zugehörigkeit zu einer imaginären Gemeinschaft (stellvertretende Viktimisierung). Gesellschaftliche Faktoren wie institutionelle Diskriminierung, Benachteiligungserfahrungen oder Stigmatisierung können ebenfalls verstärkend wirken.