Rick_Blaine schrieb:Fischer ist halt... Fischer :)
Ja, ein sehr kantiges Unikum. In Bayern würde man sagen: Ein Grantler vor dem Herrn. Früher gab es noch mehr Gestalten von der Sorte.
Man muss Fischers Diktion genauso wenig mögen wie seine (vermeintliche) Arroganz und Rechthaberei. Er versteht sich als liberaler Aufklärer, der Kontrapunkte zu öffentlichen Debatten über Recht und Justiz setzen möchte. Dazu bedient er sich der wortgewaltigen Provokation, bei der er sich dann regelmäßig an sich selbst berauscht, anstatt rechtzeitig aufzuhören. Er tut sich und seiner Sache damit nicht immer einen Gefallen.
Was er im SPIEGEL in der Sache sagt, habe auch ich mir davor auch gefragt: War es nur ein Schlag? Wurde er mit einem Gegenstand (Schlagring, Stein usw.) ausgeführt? Beherrscht der Täter Kampftechniken, mit denen er gezielt einen potentiell tödlichen Schlag gegen den Kopf setzen kann? Starb das Opfer durch den Sturz? Gibt es Informationen, die nicht öffentlich bekannt sind? Wie kommt man auf Totschlag?
Politisch will ich da nichts insinuieren, das hat Fischer getan und das darf er auch. Ich teile allerdings seine Auffassung, dass wir in einer Gesellschaft leben, die bestimmte Informationen über Ereignisse mit Hysterie goutiert. Und eine oft wenig handlungsfähige Politik, die bei solchen Ereignissen auf den Zug aufspringt und Bürgerfreundlichkeit demonstrieren will - aber vorrangig Placebos verteilt.