redsherlock schrieb:Sie haben nur geschrieben, dass (bis jetzt) nichts auf ein Verbrechen hindeutet. Aber offenbar ermitteln sie noch weiter? Warum also?
Naja. Im Gegensatz zu Foristen hat die Polizei ja reichlich Vergleichsmaterial und kennt Leichenfunde im Wald, wo ein Mordopfer entsorgt wurde und solche wo jemand sein Leben aus eigenen Stücken beendete.
Die Gesamtsituation unterscheidet sich eben nicht nur in puncto irgendwelcher offensichtlicher Fremdeinwirkungsspuren, sondern einfach welche Orte sich Mörder aussuchen und im Gegensatz dazu Selbstmörder - und was sie dabei haben usw.
Bei Mord kann man z.B. annehmen, dass der Täter mit einem Fahrzeug nahe an die Fundstelle kommt und bei den letzten Metern am liebsten Kraft spart.
Eine Leiche, die auf einer steinigen Erhöhung im Wald gefunden wird, die 200m von der nächsten autozugänglichen Stelle entfernt liegt, wird eher nicht von einem Mörder entsorgt worden sein. Eine Leiche mit verbundenen Händen in einer Grube über die Äste gelegt wurden dürfte ein Mordopfer sein.
Von daher kann man schon annehmen, dass bei der Einschätzung "Keine Spuren von Fremdeinwirking" nicht nur das Fehlen von Stichverletzungen in den Knochen oder Einschussspuren eine Rolle spielt, sondern diese sog Gesamt-Auffindesituation.
Und nach dem Ausschlussverfahren bleiben, wenn Kapitaldelikt unwahrscheinlich ist, noch Unfall, natürlicher Tod oder Suizid.
Bei Unfall und natürlicher Tod stellt sich z.B. die Frage, warum sie zu so später Tageszeit da spazieren gegangen wäre - sie wäre ja erst um so 16-17 Uhr angekommen.
Für Suizid spricht diese dubiose Nacht 5 Wochen vorher und das beim Verlassen der WG ausgeschaltete Handy.
Bei der Nacht 5 Wochen früher hatte sie ja erlebt, dass die Polizei nach ihrem Handy sucht.