Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden
03.03.2023 um 15:35Kielius schrieb:Das macht ein Verbrechen im Fall YK auch nicht wahrscheinlicher. Selbst wenn die Todesursache nach drei Jahren nicht einwandfrei ermittelt werden kann, so können doch die sterblichen Überreste und die Auffindesituation den Ermittlern ausreichend Antwort gegeben haben.Die Liegezeit ist bei jedem Verbrechen problematisch. Die Zeit ist ein wichtiger Faktor bei der Aufklärung von Verbrechen, da durch Wetter, Tierfraß und den natürlichen Verwesungsprozess wichtige Beweise für immer verloren gehen. Die aufwendigen Suchmaßnahmen der Polizei dienen nicht nur dem Zweck, eine vermisste Person möglichst noch lebend zu finden, sondern auch im Falle eines Leichenfundes die bestmögliche Spurenlage vorzufinden. Und bei Yolanda ist nach über drei Jahren vieles leider nicht mehr vorhanden.
Ich gebe dir recht, die Auffindesituation ist
für sich betrachtet ein wichtiges Indiz, aber einem ausgebufften Täter ist das bewusst. Sofern man den toten Körper am späteren Fundort vorsichtig ablegt/drapiert und ihn nicht vergräbt, das Handy bei der Leiche belässt und Schmuck und Wertsachen nicht anrührt, wird es nach mehreren Jahren verdammt schwer die Auffindesituation richtig einzuordnen. Das ist auch überhaupt kein Vorwurf an die Polizei.
Kielius schrieb:Im Fall Roswitha Stohfus kam nach der Meldung des Leichenfunds niemand auf die Idee, weiter auf einem Verbrechensszenario zu beharren. Nun gut, vermutlich lag das daran, dass die Diskussion zum Verschwinden von RS zeitnah geschlossen wurde. Sonst hätte es vielleicht auch dort aberwitzige Theorien gegeben, auf welche Weise die Frau "vom großen Unbekannten" umgebracht und samt Kfz versenkt wurde.Es wurden nach dem Leichenfund durchaus noch kritische Bemerkungen gemacht, zum Beispiel die verspätete Vermisstenanzeige. Aber mit der offiziellen Polizeimeldung "Kein Fremdverschulden feststellbar" wurde der öffentliche Thread richtigerweise geschlossen.
Und auch der Fall RS endete mit der Nachricht, dass keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung festgestellt werden konnten.
Für ganz allgemeine Spekulationen, ob es das perfektes Verbrechen gibt und welche Faktoren dafür nötig sind, kann man sich hier austoben: Gibt es ein perfektes Verbrechen? (Seite 8) (Beitrag von Outback)
PeterWimsey schrieb:Ich weiß nicht, ob man das generalisieren kann... Ehrlich gesagt, ist mir kein Fall bekannt, bei dem nachweisbar ein Täter auf einer Landkarte nach einer zynischen Flurbezeichnung zur Ablage des Opfers gesucht hat.Da kennen wir aber oft nicht die Details aus den Vernehmungen oder der "mutmaßliche" Täter ist noch nicht gefasst worden. Im Fall von Frauke Liebs traue ich es dem Täter sogar explizit zu, den Ablageort nicht zufällig ausgewählt zu haben.
Was natürlich bei Yolanda nicht so sein muss, es kann auch ein Suizid gewesen sein. Aber noch bleiben Fragen offen.